McMurdo schrieb:Und das die Investitionsschutzklausel die Demokratie gefährde halte ich für ziemlich weit hergeholt. Deutschland unterhält mit 130 Ländern solche Abkommen.
Nun, dann betrachten wir einen anderen Fall aus dem Link von mir:
Zitat:
"Das Ergebnis: 1998 einigten sich die kanadische Regierung und Ethyl Corp. auf einen Vergleich. Die kanadische Regierung zahlte nicht nur 13 Mio. US$ Entschädigung an Ethyl Corp, sondern sie hob auch die Import- und Transportverbote auf. Ein weiterer Teil des Vergleichs war eine öffentliche Erklärung der Regierung, in der diese das Fehlen von Beweisen für die Schädlichkeit von MMT eingestand.
Ironischerweise – und das sollte uns auch in Europa und Deutschland zu denken geben – war Verlierer der Klage die kanadische Chrétien-Regierung, die vier Jahre zuvor selbst voller Energie für den Beitritt Kanadas zum NAFTA-Abkommen gekämpft hatte. Offenbar hatten die kanadischen Politiker selbst nicht den Weitblick, die Auswirkungen dieses Abkommens zu überblicken. Lassen Sie uns bitte hier in Deutschland dafür sorgen, dass unsere Politiker diesen Fehler nicht wiederholen."
(aus:
http://wolf-im-freihandelspelz.tumblr.com/post/69428741273/ethyl-verklagt-kanada-wegen-verbot-von-schaedlichem)
Wenn das nicht ein Eingriff in die Souveränität und auch in die Demokratie ist, wo hier zB durch die demokratisch gewählte Regierung eingesetzte Verbote durch ein Unternehmen soweit unterwandert werden und durch den Druck dadurch die Verbote wieder aufheben mussten. Na wenn das nicht Demokratie ist....
McMurdo schrieb:Warum nun gerade das Abkommen mit den USA nun aufeinmal die Demokratie gefährde, muss mir mal jemand erklären.
Weil hier mit einem Handstreich 28 Nationen dem Gutdünken der USA (besser: den US-Konzernen) ausgesetzt wird. Hauptsächlich aber weil hier etwas über die Köpfe der einzelnen Regierungen und deren Bürger entschieden werden soll. Oberhalb er eigenen Gesetzgebung. Der "kollektive" Investorenschutz wird übrigend auch bei CETA bemängelt. Also nix ist mit: Nur weil es USA ist.