Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Hawkster schrieb:Führt sich die EU damit nicht selbst "ad absurdum", wenn es nicht einmal hierbei einen gemeinsamen und geschlossenen Weg vereinbaren und gehen würde?

Tja... In der jetzigen Form ja. Die nationalen Kompetenzen müssten wohl fast vollständig nach Brüssel abgegebenen werden (Superstaat). Als Superstaat (Vereinte Nationen der EU) wäre dies wohl einfacher. Wird aber nicht passieren. Dafür hat die EU schon zu sehr einen knacks weg...

@Hawkster

auch wenn es ermüdent ist, aber ich schaue mir gelegentlich Debatten wenn sie im TV übertragen werden auch an, will wissen was meine Volksvertreter so von sich geben, welche Grundhaltung sie haben und ob und wie gesagtes , vereinbartes auch umgesetzt wird!

Du malst gerne mal schwarz @DieSache

Der Kuschelkurs ist vorbei, wenn Brüssel keinen Hintern hat dann halt die einzelnen Staaten.
Sobald andere Länder in die Diskriminierung, ausgehend von der Türkischen Obermacht mit einbezogen werden, Beleidigungen und Bedrohungen in der Tagesordnung stehen, muss man damit anfangen den Riegel zu schieben. Den Riegel schieben ist eine Konsequenz die notwendig ist und da ist es egal wie Erdogan und seine Getreuen es auslegen wollen. Sie betreiben mit auch hetze und da hört der Spass bei der Sache auf. Der Umkehrpsychologie von Erdogan kann man entgegen wirken aber nicht mit einem Kuschelkurs das bestärkt die türkische Obermacht nur. Wenn man anfängt die Grenzen auszuloten braucht es auch jemand der aufzeigt wo die Grenzen liegen und ich denke es wird langsam auch mal Zeit dafür.  

DieSache schrieb:schade dass Schulz jetzt in die Innenpolitik wechseln will, dem hätte ichs noch am ehesten zugetraut, dass er den Haufen irgendwie geschlossen bekommt, der war kein Leisetreter, sondern sagte seine Meinung und fuhr dazwischen wenn es Unstimmigkeiten gab!

Nun hat er ja die Möglichkeit seine Fähigkeiten für die Innenpolitik zur Verfügung zu stellen :D

n3ji schrieb:Als Superstaat (Vereinte Nationen der EU) wäre dies wohl einfacher. Wird aber nicht passieren.

Ich glaube das es auch nationale Gründe gibt, die einen derartigen Superstaat ausschliesst. Ich denke das viele Menschen gerne ihre Nationalität haben und behalten möchten.

DieSache schrieb:und wie gesagtes , vereinbartes auch umgesetzt wird!

Hier harkt es immer ein wenig :D

@DonFungi

sorry Pilzchen, ich bin halt ein pessimistischer Optimist ;)

Wirklich voraussagen kann ich nicht, was da noch kommen wird, aber ich mache mir auch Gedanken um andere Bevölkerungen, denk doch Mal wie das damals war als in Deutschland die Nationalsozialisten in Erscheinung traten. Manche nahmen Hitler anfänglich nicht als Gefahr wahr, sahen in ihm einen Emporkömmling, dessen Ideen niemals auf fruchtbaren Boden fallen würden.

Viele andere wiederrum waren aufgrund seiner vollmündigen Versprechen und seiner Inszenierungen verblendet...ich fürchte nunmal dass es den Türken da nun ähnlich ergehen könnte...

@Hawkster
Grundsätzlich geht aber bei Aussenpolitik um die Türkei und nicht um Herrn Erdogan. Diesen gefallen darf man ihm nicht tun das zu verwechseln. Desshalb ist es auch egal ob etwas ihm nützt oder ihm schadet. Die Quittung wird die Türkei bekommen.

@DieSache
Wenn ihr den Naziwusel mal ablegen könntet, würdet ihr auch anders damit umgehen.
In der einzigen Schuld der man zur Vergangenheit steht ist die Moral im Sinne, sich dessen bewusst sein damit es nicht noch einmal geschehen kann. Zu allem dem wird die Nato nicht zuschauen, wenn die Türkei ein Europäisches Land angreifen sollte.

wichtelprinz schrieb:Grundsätzlich geht aber bei Aussenpolitik um die Türkei und nicht um Herrn Erdogan. Diesen gefallen darf man ihm nicht tun das zu verwechseln. Desshalb ist es auch egal ob etwas ihm nützt oder ihm schadet. Die Quittung wird die Türkei bekommen.

Das ist leider wahr. Nur selbst wenn "wir" das nicht verwechseln und/oder vergessen, er nimmt es billigend in Kauf und gefährdet die Türkei und ihre Beziehungen unter Umständen für eine lange Zeit, denn eins ist garantiert: Wenn Erdogan weg ist, wird es die Türkei noch geben und dann wird sie mit dem "Erbe" des Herrn Erdogan leben müssen. Wenn es denn so schlimm kommt, wie es zZ aussieht.

DonFungi schrieb:Zu allem dem wird die Nato nicht zuschauen, wenn die Türkei ein Europäisches Land angreifen sollte.

Ich glaube nicht das man die Türken in Italien oder dergleichen zwischenlanden lassen würde...

Fedaykin schrieb:Ich glaube nicht das man die Türken in Italien oder dergleichen zwischenlanden lassen würde...

Dann eben in Ramstein :D

@Hawkster
Schau, er wäre nicht der Erste, der mit Propagabda sein Volk für dumm verkauft und am Ende dann von dem selben Volk zur verantwortung gezogen wird. 
Ich kann mich da noch an einen erinnern der hatte auch wegen "Flüchtlingsdeals" oberwasser und sich aber arg weit aus dem Fenster gelehnt. Das Land versinkt gerade im Bürgerkrieg.

wichtelprinz schrieb:Ich kann mich da noch an einen erinnern der hatte auch wegen "Flüchtlingsdeals" oberwasser und sich aber arg weit aus dem Fenster gelehnt. Das Land versinkt gerade im Bürgerkrieg.

Tja, schon dumm wenn sich Geschichte wiederholen darf... auch jüngere Geschichte. Ob sich daraus eine gewisse Lernresistenz ableiten läßt, oder sind die Menschen die solche Politiker immer wieder fördern und teilweise sogar fordern nur in einer Sehnsucht nach einer Stärke ihrer Nation "wie in alten Tagen" gefangen?

@DieSache

Ich beschreibe dir kurz das Land.
Die Türkei kann man zwei teilen. Einmal in Medial informiert mit Bildung und streben nach der Moderne und einmal in Landbevölkerung, die nach alter Vätersitte leben und nicht unbedingt verstehen um was es eigentlich geht. Die aber einen Sultan sehen, wie es ihre Prägung vorsieht und er von daher eine Machtposition inne hält die ihm nach Usanz zusteht. Erkläre nun diesen Leuten weshalb sie nicht zu ihrem Sultan stehen sollen.

@DonFungi

es ist, mMn, nicht nur das was du beschreibst. Es liegt auch in der Natur der Art wie Politik gemacht wird. Soweit ich das verstehe ist Politik in der Türkei, dem Nahen Osten und im arabischen Raum lauter, aggressiver, emotionaler und blumiger in der Sprache, sie ist direkter und es scheint unabdingbar absolute Stärke zu zeigen, viel mehr als diplomatisches "Leisetreten". Ich glaube das passt eben nicht in diese Region.... das ist ja auch völlig ok, solange es um die Innenpolitik und das dafür notwendige Verhalten geht, aber auf aussenpolitischer/internationaler Basis eckt man eben ehr an und trifft auf Unverständnis. Da muss dann ein aufeinander zugehen stattfinden, und kein Erwarten das man mit allen, überall gleich umgehen kann.... sehr schwierig für alle Beteiligten.... soweit my 2 cents :D

@DonFungi
Hab das Gefühl, das es in der Politik immer um Alt vs. Jung geht...

Wieso sind alte Menschen nur so konservativ und rückwärtsgewandt? Naja, liegt wohl in der Natur der Sache.
Dieses denken passt nur nicht so ganz in eine Welt die sich immer schneller entwickelt. Es bräuchte neue Ideen und nicht alt bewehrtes...

@Negev
Das Problem ist genau das qualitative Denken über Modern und Konservativ.
Nicht alles Konservative ist gut oder schlecht und nicht alles Moderne ist gut oder schlecht. Dort fängt mE das Problem des Denksfehlers schon mal an bei Konservativen und Modernen und er wird beidseitig begangen, dieser Denkfehler.

Über den Ton kann ich hinweg sehen aber nicht über die Intension, also um was es dabei geht.
Die politische Rhetorik habe ich schon einmal angesprochen, dennoch steht eine Absicht dahinter die andere Länder für ihr Land weder dulden noch hinnehmen müssen.

Ich bin 56 Jahre alt, mir kann man was eine Intension betrifft der man nachgeht, bzw. kann man mir einen Apfel nicht als Ei verkaufen.

@wichtelprinz 
Da hast du schon recht... aber:
Unabhängig davon entwickelt sich die Welt wie sie sich eben entwickelt.
Da kann man sich als einziger nicht dagegen stellen.

@DonFungi
Lebst du in der Türkei ? Scheinst ja das Land bestens zu kennen, da du sie in 2 geteilt hast. 

@brasco24
Wenn ich auf alles eingehen wollte, schreibe ich endlose Texte.

Zumal es ja dazu dient die Gesinnungen zu verstehen. In diesem Sinne gestehe ich der Bevölkerung ihre Eigenständigkeiten zu und sei auch nicht der Stein des Anstosses sondern das alte Traditionen erhalten, wie zur Moderne hin streben bestehen und ja, es gibt Dörfer und Regionen die in der alten Zeit wie der  Hierarchie  hängen geblieben sind. Auch das ist nicht der Stein des Anstosses sondern das die Mächtigen des Landes nutzen daraus ziehen.