Narrenschiffer
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
dabei seit 2013Unterstützer
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
16.04.2017 um 23:30FF schrieb:Die Frage der Kunstschätze könnt ihr bitte wo anders klären, das hat nicht direkt mit Erdogan zu tunDa muss ich dir widersprechen, die hat sehr viel mit Erdogan zu tun, da Restitutionsforderungen seitens der Türkei erst mit Erdogan begonnen haben. Und damit ist er der personifizierte Schrecken archäologischer Sammlungen.
In der Wahl ihrer Mittel zeigt sich die Türkei bei der Durchsetzung ihrer Rückgabeforderungen mittlerweile alles andere als zimperlich. Sowohl das Auswärtige Amt als auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der die Staatlichen Museen zu Berlin unterstehen, werden zwar nicht müde, die Restitution der hethitischen Sphinx als einen „freiwilligen“ Akt des guten Willens und der Freundschaft darzustellen. Doch die Ultimaten der türkischen Seite, die der Rückgabe vorangegangen waren, sind nicht vergessen. Minister Günay hatte unverhohlen mit dem Entzug der Grabungsgenehmigung für das Deutsche Archäologische Institut (DAI) gedroht, das seit Jahrzehnten in Hattuscha arbeitet, wo die Statue einst gefunden wurde. Seit 1906 graben deutsche Archäologen in der einstigen Hauptstadt des Hethitischen Reichs.Sehr lesenswerter Artikel über Erdogans archäologische Kulturaußenpolitik.
[...]
Warum die Türkei sich ausgerechnet jetzt derart intensiv und unbeirrbar für die Durchsetzung ihrer Rückgabeforderungen einsetzt, ist nicht ganz klar. Man will, das scheint klar, Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden, wiedergutmachen. Doch zwei andere Überlegungen dürften bestimmender sein. Zum einen will die Regierung in Ankara möglichst viele Objekte für den geplanten riesigen Neubau des Museums Anatolischer Kulturen in der Hauptstadt zusammenbringen, der 2023, zum 100. Jubiläum der Republikgründung eröffnet werden soll.
http://www.tagesspiegel.de/wissen/archaeologie-wem-gehoeren-die-alten-kunstschaetze/6861944.html