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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.877 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 10:16
Die Frage, die mich beschäftigt ist wie soll man mit Erdogan und seinen Vasallen umgehen?

Einerseits bin ich für Gelassenheit. Wir sind eine gefestigte Demokratie, die das orientalische Aufbrausen als Teil derer Kultur sehen sollte. Nichts ernstes, genauso schnell wie der Wind kam, so legt er sich wieder. Wenn man sich zurücklehnt und die Dinge von einer höheren Warte aus betrachtet, kann man dem ganzen Schauspiel sogar ein mildes Lächeln abgewinnen. Wir sind stark, wir sind mächtig und die Anhänger Erdogans leiden an maßloser Selbstüberschätzung.

Andererseits tun mir die Türken leid, die jetzt unter der Knute eines machthungrigen Despoten leiden, der die Saat des Hasses unter den Türken säet wo immer ihm auch die Gelegenheit geboten wird. Das dieser Hass unter den hier lebenden Türken nach D getragen wird ist traurig. Auch Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund werden eingeschüchert, das dürfen wir nicht zulassen. Was Ergogan mit der Verfassungsänderung vorhat ist durchaus vergleichbar mit dem Ermächtigungsgesetz Hitlers von 1933. Auch damals wurden Deutsche, die im Ausland lebten eingeschüchert wenn sie sich gegen die Nazidiktatur öffentlich artikulierten.  

Anstatt sich gegen das damals in den Faschismus abrutschende Deutsche Reich zu wehren haben die Staaten es mit Appeasement Politik probiert. Wir kennen alle die Geschichte und wissen wohin das geführt hat.

Wie können wir unsere Mitbürger mit türkischen Wurzeln vor den Erfüllungsgehilfen Erdogans schützen?


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 10:34
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Wie können wir unsere Mitbürger mit türkischen Wurzeln vor den Erfüllungsgehilfen Erdogans schützen?
Ich fange mit dem letzten Satz an: Das können wir garnicht. Das können nur sie selber. Wir können unterstützen, zur diskussion bereit stehen und versuchen sie davon zu überzeugen das "wir" ihnen nichts nehmen wollen, nicht ihre Wurzeln, nicht ihren Glauben und schon garnicht ihre Identität. Mehr werden wir nicht machen können.
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Einerseits bin ich für Gelassenheit. Wir sind eine gefestigte Demokratie, die das orientalische Aufbrausen als Teil derer Kultur sehen sollte. Nichts ernstes, genauso schnell wie der Wind kam, so legt er sich wieder.
Sehe ich ähnlich. Aber dennoch muss man sich der Art und Weise eine Erdogan irgendwie entgegenstellen.
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Andererseits tun mir die Türken leid, die jetzt unter der Knute eines machthungrigen Despoten leiden, der die Saat des Hasses unter den Türken säet wo immer ihm auch die Gelegenheit geboten wird. Das dieser Hass unter den hier lebenden Türken nach D getragen wird ist traurig. Auch Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund werden eingeschüchert, das dürfen wir nicht zulassen.
Also ich unterstelle mal das es sich hier um denkende und verstehende Menschen handelt, von daher legt es an ihnen zu erkennen was dort auf sie zukommt. Hier werden sie schon selber die Verantwortung übernehmen müssen. Allerdings ist es oft schwierig Türken oder Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund nur schlecht zu erreichen sind, für Argumente oft nicht offen und ab einem gewissen Punkt auch streitbar, weil sie davon ausgehen das man (die türkische Regierung) ihnen die Wahrheit erzählt und alles was von anderen kommt einfach nur Lügen sind.
Wenn dann auch noch die Verwandten usw einem erzählen das alles sein Richtigkeit hat, wer soll es ihnen verübeln? Dennoch liegt es an ihnen sich zu informieren, vorurteilsfrei und offen, auch für Dinge die gegen zB Erdogan sprechen... nie war es einfacher an Informationen zu kommen als heute.... allerdings war es auch noch nie einfacher fehlinformiert zu werden... eine Krux :D


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Realo ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 10:36
Naja, die Sache hat ein "Gutes": Sie ist zeitlich begrenzt. Nach Ostern ist alles vorbei.
Je mehr Deutsche "Hayit" schrei(b)en, umso unbedenklicher werden die deutschen Türken miit JA antworten und Erdogan ihre Stimme geben. Um das voraussagen zu können, muss man weder ein Prophet noch Psychologe sein. Für die Türken sind das "innere Angelegenheiten" und je lauter die Deutschen schreien, umso fester wird ihr Zusammenhalt und umsio entschiedener ihr JA. Wir erreichen also genau das Gegenteil von dem, was wir wollen.

Erdogan ist natürlich ein raffinierter Politiker und weiß, dass es genau so kommen wird. Deshalb versucht er ja auch die  europäischen Staaten zu provozieren, um sich das JA seiner Landsleute zu sichern, denn egal was der einzelne Türke von Erdogan hält: Wenns gegen die Nation geht, stehen sie von links bis rechts wie ein Mann hinter ihm.

Da ersetzt dann der "Nationalstolz" logisches Denken und vor allem die Überlegung, ob sie wirklich so ein Präsidialsystem wollen, unter dem sie schlichtweg nicht (als Nation) stark und (als Bürger) glücklich werden können.



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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 10:45
i
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Die Frage, die mich beschäftigt ist wie soll man mit Erdogan und seinen Vasallen umgehen?
ich würde mal anfangen  sein bespitzelungsnetzwerk dicht zu machen..egal ob es sich unter einem religiösen deckmantel befindet..

weil wir sollten nämlich zumindest die erdogankritiker in unseren ländern schützen .

neuster fall:

"Türkische Beamte haben einen türkisch-schweizerischen Doppelbürger am Flughafen von Istanbul abgefangen. Diese haben ihn nach der Landung befragt und ihm daraufhin die Einreise verweigert, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.

Es bestehe der Verdacht, dass die Doppelbürger nicht zufällig abgefangen wurden, schreibt die Zeitung. Denn in den letzten Tagen sei dasselbe mit Doppelbürgern aus Deutschland und Österreich passiert. Diese gelten als Kritiker des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan.

Laut dem Bericht sind die beiden türkisch-schweizerischen Doppelbürger möglicherweise aufgrund von Hinweisen eines türkischen Bespitzelungsnetzwerks befragt worden, das in der Schweiz tätig sein soll. Gläubige sollen auch in Schweizer Moscheen im Auftrag des türkischen Staats überwacht und bespitzelt werden. "

quelle :Basler Zeitung


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:22
Zitat von yenredroseyenredrose schrieb:Wie können wir unsere Mitbürger mit türkischen Wurzeln vor den Erfüllungsgehilfen Erdogans schützen?
gar nicht.

in die Innenpolitik eines anderen Landes sollte man sich so wenig wie möglich einmischen.
wir konnten die Briten nicht vor dem Brexit schützen, genausowenig wie die  TürkInnnen vor ihrem Präsidenten. Sie haben die Wahl, sie haben ihn legitimiert.



Wir (damit meine ich jeden Einzelnene und die EU Staaten ) können nur eines: Erdogan und seinen Anhängern eindeutig (nicht mehrdeutig, nicht unschlüssig, nicht verschlüsselt) sagen:

Wir unterstützen dein Anliegen nicht!
Wir dulden die seitens der Türkei ausgehende Bespitzelung , u. a. in DITIB Moscheen, in Schulen, in Internetforen nicht und dulden keinen Druck auf Gegner des Referendums und politisch Andersdenkende (soweit es sich nicht um verbotenen Extremismus handelt) in unseren Ländern.

Wir können ihm klar machen, dass die Zustimmung zu Werbe- Auftritten  für das Referendum an  bestimmt Kriterien gebunden ist:

die Versammlungen müssen unter klaren Inhalten angemeldet sein: weder Familienfeiern, Theaterveranstaltungen noch "private" Treffen sind zu dulden, wenn sich herausstellt, dass ausländische Minister dort Wahlkampfauftritte absolvieren
die Veranstalter haften -- wie jeder inländische Veranstalter - für die Sicherheit. die dafür notwendien Sicherheitskonzepte sind mit den Gemeinden und der Polizei abzustimmen.
Wenn die Sicherheit der Veranstaltung nicht gewährleistete ist, sind Absagen zu akzeptieren


Und wie de Maiziere gestern sehr richtig sagte:
„Wer die Bundesrepublik Deutschland oder ihre verfassungsmäßige Ordnung beschimpft und böswillig verächtlich macht, macht sich strafbar. Dort wäre spätestens eine Grenze“, sagte der Minister.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/thomas-de-maiziere-lehnt-wahlkampf-der-tuerkei-in-deutschland-ab-14922128.html

jetzt kann man nur noch darüber nachdenken, ob diese Grenze bereits überschritten wurde oder nicht. Drohungen zähle ich persönlich auch zu den no- gos.

Holland hat diese Frage für sich mit JA entschieden und den türkischen Ministern Auftritts/Einreiseverbot erteilt.

ein mutiger Schritt, sicher auch wahltaktisch gesetzt.
dennoch eine klare Linie, die ein EU Land gesetzt hat.

verhalten sich türkische Politiker  weiterhin  verbal-aggressiv mit Vergleichen aus der untersten Schulbade jenseits aller Diplomatie, oder täuschen sie bewusst, darf man ihnen im undiplomatischen Stil antworten


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:27
Zitat von RealoRealo schrieb:Je mehr Deutsche "Hayit" schrei(b)en, umso unbedenklicher werden die deutschen Türken miit JA antworten und Erdogan ihre Stimme geben. Um das voraussagen zu können, muss man weder ein Prophet noch Psychologe sein. Für die Türken sind das "innere Angelegenheiten" und je lauter die Deutschen schreien, umso fester wird ihr Zusammenhalt und umsio entschiedener ihr JA. Wir erreichen also genau das Gegenteil von dem, was wir wollen.
Es könnte auch andersherum laufen, dass jetzt mehr integrierte Deutschtürken genervt sind von türkischen Ministern und mit Nein stimmen, während sie sich vorher nicht für Politik interessiert haben und auch nicht wählen gehen wollten ...

Wenn Erdogan versucht, auf diese Weise die Unpolitischen zu 'aktivieren', kann das nach hinten losgehen ...


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:36
Zitat von RealoRealo schrieb:Nach Ostern ist alles vorbei
weil Erdogan nach Ostern ein lupenreiner Demokrat ist?
weil die Bespitzelungen nach Ostern aufhören?
weil Erdogan nach Ostern die politischen Gefangen freilässt, die unabhängige Justiz stärkt, die vielen verbotenen Oppositions- Zeitungen und TV Sender wieder zulässt, die Opposition im Parlament achtet statt sie mit dem PKK Terrorbann zu belegen? weil er nach OStern nicht mehr das Rabia Zeichen als Gruß entbietet (Verbundenheit mit Mursi/ägyptischen Muslimbrüder) und er sowie Yildirim nicht mehr ihre Verbundenheit mit den Gauen Wölfen (extremistische, nationalistische Rechte) bekunden??

hab ich was vergessen, dass dagegen spricht, dass nach Ostern alles vorbei ist? Wenn das REferendum zu seinen Gunsten ausgeht, ist der "WAhlkampf" vorbei. Die Umgestaltung der Türkei geht dann in eine weitere Runde (ebenso die Eskalation mit "dem Westen" und ich sage mal ganz salopp, das wird Europa nicht gefallen.
sollte das Wahlergebnis auf NEIN Hayir lauten, wirds auf einen Schlag ungemütlich...


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:47
http://www.sabah.com.tr/dunya/2017/03/13/hollanda-tum-hayir-kampanyalarina-izin-verdi

Die Aussage ist, dass Holland Nein-Kampagnen erlauben würde und führt eine Reihe an Beispielen an. Kommt natürlich sehr gut an in der Türkei.


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aero ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:54
Als patriotischer europäer, und auch als ein sich tief mit den niederlanden verbundener, stehe ich voll und ganz hinter den niederländern und ihrem politischem vorgehen in diesem von der türkei ausuferndem groteskem verhalten zu allen politischen seiten hin.

Ich bin den niederländern auch dankbar, das sie ihre rolle als ein in gewisser hinsicht auch neutrales land diplomatisch anwenden, um der türkei und ihrem, entschuldigung, despoten Erdogan, deutlich aufzuzeigen, wo die "grenzen" von un-demokratischem verhalten und agieren sind.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:56
Was jetzt passieren muss sind folgende Punkte:

Jegliche Wahlkampfauftritte türkischer Politiker sind zu verbieten.
Einreiseverbot / Ausweisung für türkische Politiker die ganz klar Deutschland beleidigen und zwar so lange bis sich diese öffentlich für ihr Fehlverhalten entschuldigt haben.
Überdenken der doppelten Staatsbürgerschaft.
Ganz klarer Schulterschluss mit den Niederlanden.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 11:56
Zitat von RealoRealo schrieb:Erdogan ist natürlich ein raffinierter Politiker und weiß, dass es genau so kommen wird. Deshalb versucht er ja auch die  europäischen Staaten zu provozieren, um sich das JA seiner Landsleute zu sichern, denn egal was der einzelne Türke von Erdogan hält: Wenns gegen die Nation geht, stehen sie von links bis rechts wie ein Mann hinter ihm.
Jetzt mit Abstand zu dem doch geladenen Tag gestern mit Phantasien bis hin zu Aufständen sehe ich das auch ähnlich wie Du, dennoch finde ich das der Kalif aus Ankara zu weit geht, das liegt aber an der Schwäche der EU.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:05
Zitat von GrenoxGrenox schrieb:Jegliche Wahlkampfauftritte türkischer Politiker sind zu verbieten.
Erstes Problem. Sind Wahlkampfauftritte zu verbieten oder nur solche, die von Politikern geführt werden.
Zitat von GrenoxGrenox schrieb:Überdenken der doppelten Staatsbürgerschaft.
Jetzt soll man also pauschal alle Doppelt-Staatsbürger bestrafen, ganz so wie es Erdogan will, und ein Statement wofür setzen? Damit treibt man völlig unnötig die Leute in seine Arme.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:06
Zitat von lawinelawine schrieb:in die Innenpolitik eines anderen Landes sollte man sich so wenig wie möglich einmischen.
Man kann zumindest das EU Beitrittsverfahren stoppen, Wirtschaftssanktionen einführen. Tut die EU aber nicht, trotz der Verhaftungswellen in der Türkei.
Bis zum Referendum hat der Erdogan die Türkei schon längst in eine Diktatur umgewandelt.

Hier mal eine Aufzählung der Verbrechen Erdogans
Nach Angaben der regierungskritischen Website Turkey Purge wurden seit Mitte Juli 4070 Richter und Staatsanwälte entlassen oder vom Dienst suspendiert. Insgesamt traf es 128.625 Staatsbedienstete – darunter 44.265 Lehrer, 21.801 Polizisten, 8774 Offiziere und 7316 Akademiker.

Bereits vor dem Putschversuch hatte Präsident Erdogan mehrmals in den Justizbereich eingegriffen. So wurden Ende 2013 mehr als 100 Richter entlassen und rund 3000 Polizisten suspendiert. Grund: Sie waren in Korruptionsermittlungen gegen die Familie Erdogan involviert.

Laut Amnesty International wurden seit dem Putschversuch 184 Medienunternehmen per Dekret des Präsidenten dauerhaft geschlossen. Nach Einschätzung der Website Turkey Purge sitzen 191 Journalisten hinter Gittern.
http://www.morgenpost.de/politik/article209853089/Wie-nah-ist-die-Erdogans-Tuerkei-an-einer-Diktatur.html



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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:11
Zitat von vincentvincent schrieb:Erstes Problem. Sind Wahlkampfauftritte zu verbieten oder nur solche, die von Politikern geführt werden.
Ich würde jeglichen Wahlkampf ausländischer Nationen untersagen. Das bringt zum nur Unruhe ins sog. Gastland. Es muss, der gerechtigkeithalber, für alle Nationen gelten
Zitat von vincentvincent schrieb:Jetzt soll man also pauschal alle Doppelt-Staatsbürger bestrafen, ganz so wie es Erdogan will, und ein Statement wofür setzen?
Ich glaube das es auch für Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit nicht leicht ist, da man ja in solchen Fällen immer zweigespalten ist und sich evtl. nirgendwo hingehörig fühlt. Und das finde ich nicht gut, eine Identität ist wichtig und es gibt nunmal viele Menschen deren Identität eng mit ihrer Herkunft verknüpft ist. Vielleicht sollte man über die doppeltes Staatsangehörogkeit nachdenken, aber sollte sie niemandem wieder wegnehmen. Das wäre eine unangemessen und ungebrachte Bestrafung.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:14
@parabol

Sorry, aber jemanden zu suspendieren oder zu entlassen ist mit Sicherheit kein Verbrechen.

Der aktive Eingriff in die Justiz is da schon ein ganz anderes Kaliber und müsste verfolgt werden, wenn es verfolgbar ist, nach türkischem Recht... welches ich nicht kenne.
 


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:18
Zitat von parabolparabol schrieb:Man kann zumindest das EU Beitrittsverfahren stoppen
kommt noch, die Zeit muss reif sein dafür. wann die Zeit dafür reif ist, bestimmt Erdogan , ähm, das türkische Volk. per Volksabstimmung

denn wenn ich  es richtig verstanden habe, will Erdogan das türkische Volk über den EU Beitritt abstimmen lassen .....also neuer Wahlkampf in Europa.....
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat erneut über ein Referendum zu einem möglichen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen gesprochen. "Die Europäische Union versucht uns regelrecht zu zwingen, aus dem Prozess auszusteigen", sagte Erdoğan nach Angaben der Zeitung Hürriyet (Sonntagausgabe) vor Journalisten auf dem Rückflug von einem Besuch in Weißrussland. "Wenn sie uns nicht wollen, dann sollen sie uns das offen sagen und die entsprechenden Entscheidungen fällen."

Er fügte hinzu, dass die Türkei der EU gegenüber keine "unendliche" Geduld aufbringen könne. Erdoğan brachte dem Bericht zufolge dabei die Möglichkeit einer Volksabstimmung nach britischem Vorbild ins Gespräch, bei der die Bürger der Türkei über eine Fortsetzung der Beitrittsgespräche mit der EU abstimmen könnten. "Wir werden das machen, was das Volk sagt", sagte Erdoğan nach Angaben von Hürriyet.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/recep-tayyip-erdogan-tuerkei-beitrittsverhandlungen-eu-abbruch

auch https://www.tagesschau.de/ausland/erdogan-volksabstimmung-eu-tuerkei-101.html

das könnte schon im Sommer , sagen wir Juni oder besser noch Ende August/Anfang September passieren

oder doch lieber erst ein Referendum zur Wiedereinführung der Todesstrafe??  Wenn das Volk es will....

So könnte sich eine  basisdemokratische Politik Erdogans auf Europa direkt auswirken:

Erdogan regiert nicht per Dekret, sondern per Volksabstimmung.
dafür bildet er ein mobiles Wahlkampfteam, welches jede Volksabstimmungen im europäischen Ausland erklärt und bewirbt

jedes Jahr ein, zwei Volksabstimmungen, selbstverständlich mit den Stimmen der AuslandstürkInnen, mit Wahllokalen, mit Demonstrationen für und wider....

nur eine fixe Idee von

>>lawine

oder Wunschtraum von Erdogan?

Politik, die nicht nur "auf Sicht" reagiert, sondern aktiv gestaltet, sollte diesen Aspekt im Auge behalten.

gestatten wir im März/April 2017 rund 40 Auftritte von AKP Ministern, machen wir das im Juli 2017auch?? und 2018?? wer will das GEwohnheitsrecht brechen?


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:24
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Sorry, aber jemanden zu suspendieren oder zu entlassen ist mit Sicherheit kein Verbrechen.
Natürlich  ist das ein Verbrechen, wenn der Staat aus politischen Gründen Richter , Lehrer
oder Journalisten austauscht.
Genau das tun Diktaturen.

Als in Polen ein paar Fernsehchefs entlassen wurden, sah die EU Polen schon auf dem Weg zur Diktatur. Im Fall der Türkei wo das tausendmal schlimmer passiert, sieht die EU keinen Grund
die Beitrittsverhandlungen abzubrechen.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:25
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Ich würde jeglichen Wahlkampf ausländischer Nationen untersagen. Das bringt zum nur Unruhe ins sog. Gastland. Es muss, der gerechtigkeithalber, für alle Nationen gelten
Viel zu ungenau. Was soll das bedeuten, Wahlkampf für ausländische Nationen? Sollten dann auch Auftritte wie von Obama in Zukunft verhindert werden. Sollte es Nicht-Regierungsorganisationen verboten werden. Oder einfach nur Zivilen In- oder Ausländern?
Zitat von HawksterHawkster schrieb:Und das finde ich nicht gut, eine Identität ist wichtig und es gibt nunmal viele Menschen deren Identität eng mit ihrer Herkunft verknüpft ist. Vielleicht sollte man über die doppeltes Staatsangehörogkeit nachdenken, aber sollte sie niemandem wieder wegnehmen. Das wäre eine unangemessen und ungebrachte Bestrafung.
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist für EU-Bürger erlaubt. Gilt deine Argumentation auch für diese?


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Realo ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

13.03.2017 um 12:29
Zitat von lawinelawine schrieb:Erdogan regiert nicht per Dekret, sondern per Volksabstimmung.
dafür bildet er ein mobiles Wahlkampfteam, welches jede Volksabstimmungen im europäischen Ausland erklärt und bewirbt

jedes Jahr ein, zwei Volksabstimmungen, selbstverständlich mit den Stimmen der AuslandstürkInnen, mit Wahllokalen, mit Demonstrationen für und wider....
Abstimmen können sie gern so oft sie wollen.
Wahlkampf nicht bei uns.
Wahllokale müssen allerdings gestellt werden, aber ich denke das ist kein Problem.


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13.03.2017 um 12:30
Zitat von vincentvincent schrieb:Die doppelte Staatsbürgerschaft ist für EU-Bürger erlaubt. Gilt deine Argumentation auch für diese?
die EU versteht sich als Wertegemeinschaft, von daher ist ein Vergleich nicht legitim.
die Türkei ist kein Mitglied dieser Wertegemeinschaft

die Doppelte Staatsbürgerschaft war von Rot-Grün als Einladung zur Integration gedacht, sie sollte Integration erleichtern und das alte Optionsmodell (hier Geborene mussten sich spätestens bis zur Vollendung des 23. Lebensjahr für eine Staatsbürgerschaft entscheiden) ablösen.
gebracht hat es: eine zunehmende Entfremdung von Deutschland. die Einbürgerungszahlen sind rückläufig.

die Annahme der doppelten Staatsbürgerschaft -im Integrationssinn von Rot Grün - hat sich nicht bewährt

das Projekt ist, zumindest vorerst, gescheitert.
damit könnte es aufgehoben werden


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