Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@Realo
Du meinst wahrscheinlich eine Passage, die es dem Staat nicht erlaubt, die Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Das sind aber halt nur Schutzrechte und tangieren den eigenen freiwilligen Austritt nicht.

I. Türk vatandaşlığı

MADDE 66. – Türk Devletine vatandaşlık bağı ile bağlı olan herkes Türktür.

Türk babanın veya Türk ananın çocuğu Türktür. (Son cümle mülga: 3.10.2001-4709/23 md.)

Vatandaşlık, kanunun gösterdiği şartlarla kazanılır ve ancak kanunda belirtilen hallerde kaybedilir.

Hiçbir Türk, vatana bağlılıkla bağdaşmayan bir eylemde bulunmadıkça vatandaşlıktan çıkarılamaz.

Vatandaşlıktan çıkarma ile ilgili karar ve işlemlere karşı yargı yolu kapatılamaz.

Aus der aktuellen Verfassung.

Ja danke. Hab ich mich geirrt. Kann vorkommen.

@canales
mir schwebte vor, dass die Stimmabgabe 2014 nicht nur in den Konsulaten (also exterritorialen Gebiten) erfolgte.

das war dann wohl doch noch ein kleines Wahlgeschenk von Merkel.aber egal.
2017 stehen keine Präsidentschaftswahlen an in der Türkei sondern es gibt eine "Volksbefragung" zu einer Verfassungsänderung.

Ob die türkischen Fahnen bald wieder zwischen den Ringen des Berliner Olympiastadions wehen werden – wie 2014, ist noch unklar. Damals durften erstmals die rund 1,4 Millionen wahlberechtigten Türken in Deutschland ihren Präsidenten direkt wählen. Im Stadion und in sechs weiteren deutschen Städten waren seinerzeit Wahllokale von Ankara eingerichtet und 500 Wahlurnen aufgestellt worden.

...

Wo sie diesmal ihre Stimme abgeben können, wird die türkische Regierung am 10. März veröffentlichen. Allerdings wird erwartet, dass es diesmal keine Wahllokale außerhalb türkischer Konsulate und Botschaften geben wird. Wegen der hohen Kosten, die durch den langen Zeitraum der Stimmabgabe entstehen würden. Sie ist von 27. März bis 9. April möglich, 2014 waren nur nur vier Tage.

....

Normalerweise wählen Ausländer hierzulande in Konsulaten und Botschaften ihrer Heimatländer. Wenn die Wahl außerhalb der Auslandsvertretungen stattfinden soll, muss das beim Auswärtigen Amt beantragt werden und ist nur möglich, wenn eine große Zahl an Staatsbürgern in Deutschland lebt – wie im Fall der Türkei. ....

http://www.saarbruecker-zeitung.de/politik/themen/Berlin-Deutscher-Steuerzahler-Wahllokale;art2825,6396669


@peggy_m
die Abstimmung über die Änderung der türkischen Verfassung findet nicht nur über die OSterfeiertage statt!

@lawine

Es ist vermutlich leider so, dass viele derjenigen, die hier eher gegen ein Referendum votieren würden, wie Kurden, Aleviten z.B. nicht so häufig zur Wahl gehen werden. Dies führte wahrscheinlich auch dazu, dass Erdogan hier mehr Stimmen erhielt. Ich hoffe mal dass sich da bezüglich des Referendums was geändert hat und auch die Gegner zur Wahl gehen.

canales schrieb:Ich hoffe mal dass sich da bezüglich des Referendums was geändert hat und auch die Gegner zur Wahl gehen.

allerdings ist das zu hoffen und es spricht einiges dafür, das die NEIN-Wähler diesmal an die Urnen gehen.

Der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, wirbt für ein Nein der hier lebenden Türken zur umstrittenen Verfassungsänderung in ihrer Heimat. Die Türkei drohe sich von der Demokratie zu entfernen, sagte er im DLF. "Es geht um das Land, das wir alle lieben."

http://www.deutschlandfunk.de/referendum-in-der-tuerkei-tuerkische-gemeinde-in.1769.de.html?dram:article_id=379794

Die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) kündigte am Freitag an, sie wolle in bis zu 400 Veranstaltungen hierzulande für ein „Nein“ beim türkischen Referendum über die umstrittene Verfassungsreform werben.

http://www.focus.de/politik/deutschland/umstrittene-verfassungsreform-tuerken-in-deutschland-machen-mobil-gegen-erdogans-machthunger_id_6700196.html

Taktisch gesehen, wäre es gut, wenn der IS- Sultan das Referendum gewänne. Dann wäre nämlich zementiert, dass die Türkei NIEMALS Mitglied der EU wird!

Niederbayern88 schrieb:Ich würde sowas verbieten. Sollen die doch in der Türkei wählen wenn sie Türken sind. Aber wenn sie hier in Deutschland oder einem anderen Ausland leben, dann hat eine Wahl nix dort zu suchen. Ich würde dazu "Hohheitsumgebung" sagen. Türkei ist Türkei. Deutschland ist Deutschland.
Entweder leben und arbeiten die Türken hier in Deutschland und haben die deutsche Staatsbürgerschaft, und somit nix mit der Wahl in der TÜrkei am Hut oder sie wohnen und arbeiten in der Türkei uns sind türkische Staatsbürger.

Forderst du sowas nur gegen Türken oder generell gegen alle Ausländer ?

@ElvisP

Das wird sie auch so nicht. Die EU ist nicht nur ein Wirtschafts-, sondern auch ein Kulturraum, und mit Erdogan sehe ich keine Chance, den Kurs wieder zu ändern und die Türkei erneut zu modernisieren. Da ist inzwischen zu viel Porzellan zerschlagen worden.

Leider gibt es in der Türkei auch keine nennenswert starke Opposition(spartei). Das heißt wohl, dass auch die Bevölkerung in Sachen Politisierung noch einen Lernprozess vor sich hat.

Ich selbst würde die Türkei liebend gern in die EU aufnehmen, weil sie ein junges, dynamisches, wirtschaftlich zukunftsträchtiges Land ist - weit vor den Visegrad-Staaten, die in der EU sind - wenn da die Sache mit dem Islam nicht wäre...

Niederbayern88 schrieb:Entweder leben und arbeiten die Türken hier in Deutschland und haben die deutsche Staatsbürgerschaft, und somit nix mit der Wahl in der TÜrkei am Hut oder sie wohnen und arbeiten in der Türkei uns sind türkische Staatsbürger.

Meinst du diesen Satz wirklich so wie er da steht oder hast du dich einfach nur etwas falsch und unglücklich ausgedrückt und meinst was anderes ?

Denn so wie er dat steht und was er bedeutet ist dir schon klar, was du damit forderst und wie dieser Satz einzuordnen ist ?

Realo schrieb:Ich selbst würde die Türkei liebend gern in die EU aufnehmen, weil sie ein junges, dynamisches, wirtschaftlich zukunftsträchtiges Land ist -

naja

Wirtschaftlich vielversprechender sind die Visegrad Nationen auf alle fälle..

ich denke da hast du mal wieder nicht nachgeschaut.

Tschechien hat ein BIP pro Kopf das ca doppelt so hoch liegt wie das Türkische.

Ich sehe auch keine besonderen Wirtschaftszweige die die Türkei auszeichnen würden...

@lawine

lawine schrieb:waren es doch überwiegend orthodoxe Musslime, die vor dem ""Kopftuchverbot" in der Türkei ins "liberale" Deutschland zogen, weil sie hier ihren orthodoxen Glauben besser ausleben konnten.

Naja, das halte ich auch für ein Gerücht. Es sind überwiegend Männer als erstes nach Deutschland gekommen, ohne ihre Familien im Gepäck. Und das türkische Männer Kopftuch tragen wäre mir neu.
Die Familien rückten erst viele Jahre später nach, als man sich sicher war, dass man länger bleiben wollte.

Die Reise nach Deutschland war ganz sicher nicht religiös bedingt.

Fedaykin schrieb:Tschechien hat ein BIP pro Kopf das ca doppelt so hoch liegt wie das Türkische.

Ich spreche nicht vom BIP, sondern vom Umfang der Wirtschaft und vom Wirtschaftswachstum.
Also das Potential der Türkei würde ich, bezogen auf die EU, gleich hinter den traditionell westeuropäischen Staaten einordnen, und hier noch vor Portugal, Griechenland und Irland.

@Realo

Für ein Schwellenland sind die bisherigen Wachstumsraten ok, die brechen jedoch grad ein.
Es wird von der weiteren Entwicklung im Land selbst abhängen ob die Türkei wieder an die Wachstumsraten anknüpfen kann. Im Moment geht sowohl der Tourismus zurück als auch die Investitionen aus dem Ausland.

cheroks schrieb:Meinst du diesen Satz wirklich so wie er da steht oder hast du dich einfach nur etwas falsch und unglücklich ausgedrückt und meinst was anderes ?

Denn so wie er dat steht und was er bedeutet ist dir schon klar, was du damit forderst und wie dieser Satz einzuordnen ist ?

@cheroks
Das was ich schrieb meinte ich so.
Ist zwar nicht schön zu lesen aber egal. Es ist jetzt nichts "menschenverachtendes" dabei gewesen. 
Ich bin eben GEGEN den ganzen Schwach.... gegen das ganze was hier abläuft. Ja und? Meinungsfreiheit. Ich habe geschrieben was ich davon halte und damit ist gemeint dass ich DAGEGEN bin. Nur habe ich auch die Nase voll ständig alles durch die Blume zu sagen.

Akzeptiere es oder lass es. Ich bin fertig hier.

Die Heranführungshilfen EU könnte man tatsächlich erst mal auf Eis legen, da sich die Türkei ja zur Zeit eher weg von der EU bewegt...

http://www.focus.de/politik/ausland/eu-zahlungen-an-tuerkei-bruessel-droht-ankara-weniger-eu-gelder-fuer-staatliche-organisationen_id_6752615.html

Niederbayern88 schrieb:Es ist jetzt nichts "menschenverachtendes" dabei gewesen.

@Niederbayern88

hm, also da muss ich widersprechen.....denn würde man Deine Aussage simpler fassen, würde sie "Ausländer raus" lauten......und das geht mal gar nicht (meiner Meinung nach!)

@lawine

Ich glaube, dass du hier was durcheinander bringst.
Türkische Staatsbürger, die in Deutschland leben, und an türkischen Wahlen teilnehmen.....damit hat doch Deutschland nichts zu tun!!! Warum auch ?

Jedes Land hat da eine andere Handhabung.

Bulgaren und Türken zB, die in Deutschland leben, die können in Konsulaten in Deutschland ihre Stimme abgeben, oder in angemieteten Gebäuden....wo ist das Problem?

Griechen müssen nach Griechenland reisen, um ihre Stimme abgeben zu können, es gibt keine andere Möglichkeit.

Deutsche im Ausland haben die Möglichkeit der Briefwa, wenn ich mich nicht irre.

Jedes Land hat da seine eigenen Regeln.

Ich verstehe nicht was es da zu diskutieren gibt, willst du etwa den türkischen Staatsbürger in Deutschland das Recht zur Stimmabgabe entziehen ?
Das ist übrigens nicht möglich.

CurtisNewton schrieb:hm, also da muss ich widersprechen.....denn würde man Deine Aussage simpler fassen, würde sie "Ausländer raus" lauten......und das geht mal gar nicht (meiner Meinung nach!)

@CurtisNewton
Also ist es meiner Meinung nach alles eine "Wortauslegung". Nichts direktes. Hätte ich sowas direkt gesagt, dann würde ich zustimmen.
Jedoch finde ich, und dabei will ich mich jetzt nicht einfach "herausreden", driften wir hier sonst zu sehr ab. Es geht ja nicht direkt um die Türken in Deutschland, sondern darum, wie es politisch gesehen mit der Türkei unter Erdogan hingehen wird.

Sein Referendum, welches er wirbt, wird er wohl meiner Meinung nach mit 90% durchsetzen. (Keine Hochrechung)

Solange die Türkei die Art der Stimmabgabe selbst organisiert, finde ich auch nichts Verwerfliches daran.
Zudem sind die Konsulate türkisches Staatsgebiet ;)
Man kann da nicht mit einem Verbot kommen in unserer freiheitlichen-demokratischen Ordnung ...

Was man nicht machen muss, ist, die Stimmabgabe auf deutschem Staatsgebiet zuzulassen (sollen sie eben Briefwahl wieder zulassen, wenn sie so versessen darauf sind) ...

@Issomad

Issomad schrieb:Was man nicht machen muss, ist, die Stimmabgabe auf deutschem Staatsgebiet zuzulassen

Naja. Ich denke da wird es sicherlich auch irgendwo ein "schlupfloch" geben :D
Weil ansonsten würde es unsere Regierung ja verbieten.