Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

lawine schrieb:so habe ich das verstanden. Keine Volksabstimmung über die Todesstrafe

habe mich auch nicht auf die Todesstrafe bezogen, sondern allgemein auf Referenden, was es in der Türkei gibt und unter Erdogan einige male praktiziert worden ist.

Mir ist nicht bekannt, dass es in Deutschland Referenden gibt, ich kann mich seit meiner Geburt an keines erinnern.

Was ist das für ein Sultan der von Zeit zu Zeit das Volk direkt durch ein Referendum entscheiden lässt ? das gibts ja nicht mal in Deutschland. (obwohl sich das ja viele Deutsche wünschen, vielleicht ist ja das deutsche system noch diktatorischer als die der Türkei ?, ehh sorry des Sultanats! )

@cheroks
Ja genau... Referenden... Man hat die Wahl entweder für die Meinung Erdogans zu stimmen oder anschließend auf die Abschussliste zu kommen. Wie werden wohl die Referenden ausfallen?

Strong ...

Gibt schon zu Denken, ...

Der lange Arm des Erdoğan, eventuell sollte man es mit Satire versuchen?

Wie dem auch sei, ich befürchte, wenn er die Todesstrafe durch hat, Massenhinrichtungen, da wird die Post abgehen, viel zu viele wurden verhaftet, die werden die nicht über viele Jahre versorgen können, die Angehörigen werden auch Randale machen, kostet richtig viel, mal sehen, wie die Weltgemeinschaft sich so verhält, wenn die ersten paar 100 zum Tode verurteilt wurden und auf die Hinrichtung warten.

...

@nocheinPoet

Wie sollte die Weltgemeinschaft reagieren? Man wird genauso "deutliche Worte" finden wie man es jetzt bei der Mossul-Offensive tat ohne dabei aber zu vergessen, welch stratigisch wichtiger Partner die Türkei ist. Einen "Schurkenstaat" am Bosporus kann sich im Westen doch niemand leisten. Diesen als solchen anzuerkennen wäre ja das Eingeständnis des strategischen Supergaus im Nahen Osten.

@Corellian

Glünggi schrieb:bs³

bedeutet ?

@cheroks
bs ... bullshit
mehr dazu hier^^:
Wikipedia: Bullshit

Sollte die Türkei die Todesstrafe wieder einführen, zeigt das nur, wie "zivilisiert" das Land bzgl. die Entscheider darüber wirklich ist/sind.

Und JA, ein Vergleich mit den USA ist da absolut unangebracht!

Aldaris schrieb:Ehrlich, ich kann nichts dafür, wenn hier teilweise schwere Verständnisdefizite vorhanden sind. (anders ist es nicht zu erklären, dass man nach einer Seite schon nicht mehr weiß, wovon geredet wurde). Ich empfehle unter anderem einen Kursbesuch in Vergleichender Politikwissenschaft.

@Aldaris
du magst es verständnisdefizit nennen, ich nenne es sarkasmus.
wer für die aufnahme der erdogan-türkei in die EU ist muss wissen, dass dies im erfolgsfall den
europäischen rechtspopulisten einen gewaltigen schub geben würde.
frau le pen, bitte übernehmen sie.

xionlloyd schrieb: Einen "Schurkenstaat" am Bosporus kann sich im Westen doch niemand leisten. Diesen als solchen anzuerkennen wäre ja das Eingeständnis des strategischen Supergaus im Nahen Osten.

@xionlloyd
na warte mal ab, immerhin hat erdogan inform von abermillionen flüchtlingen
ein gewaltiges erpressungspotenzial.
und erdogan wird es darauf ankommen lassen, er wird die todesstrafe einführen
und trotzdem mit seiner türkei an die EU-tür klopfen.
wie immer in der politik wird es dann einen kompromiss geben.
die türkei wird kein EU- mitglied werden dafür bekommen sie die visafreiheit.
schliesslich will erdogan ein paar kurden loswerden. gleichzeitig fühlt sich das politisch korrekte europa verpflichtet die armen kurden aufzunehmen.

Bürgerkrieg in der Türkei: Haftbefehl gegen Bürgermeister

Fünf Tage nach der Festnahme ist Haftbefehl gegen die Bürgermeister von Diyarbakir, Firat Anli und Gültan Kisanak erlassen worden, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, die Rebellen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK unterstützt zu haben.
Kisanak und Anli waren am Dienstagabend in Diyarbakir festgenommen worden. Die beiden sind Mitglieder der kurdischen Partei DBP, einem Ableger der im Parlament vertreten HDP.

Der HDP-Chef Selahattin Demirtas forderte die in der Westtürkei lebenden Türken am Sonntag in Diyarbakir dazu auf, sich für die Kurden einzusetzen.

http://www.srf.ch/news/ticker (Archiv-Version vom 19.07.2017)
Fällt Euch etwas auf bei dieser Newstickermeldung?
Man achte auf die ersten vier Wörter des Titels.

@Glünggi
Tja, was herbei beschwören was nicht ist, vlt. wunschgedanke.

@brasco24
Wer wünscht sich denn sowas?
Ich mein die Nebenwirkungen sind doch nicht ohne...
Aber ich sehe die Türkei da schon auf nem schmalen Grad.
Es ist heikel soviele gewählte kurdische Politiker aus dem Verkehr zu ziehen.
Das kann schon in einen Bürgerkrieg münden... aber wünschen sollte man sich das nicht... eher befürchten.

@Glünggi

Frage: was passiert den in euren Ländern, in Deutschland, Schweiz, wenn ein Bürgermeister einer Terrororganisation hilft ? Schaut der Staat bei euch da einfach zu ?

und dass der Artikel und du noch von Bürgerkrieg sprechen zeigt, mindestens dass ihr keine Ahnung habt, der Bürgerkrieg den sich in der Tat manche so sehr für die Türkei wünschen fällt aus. @brasco24 hat recht, es ist ein Wunschgedanke.

@cheroks
in Deutschland gilt, soweit ich weiß, die Unschuldsvermutung. Da wird nicht erst fünf Tage nach der Verhaftung ein Haftbefehl erlassen. Und solange nicht bewiesen ist, daß man die RAF, NSU oder sonstwen unterstützt gilt man als "unschuldig". Aber das wird, so wie es in den Medien aussieht und die "BILD" es gerne hätte, wohl bald abgeschafft. Dann ist man schuldig bis zum Gegenbeweis.

@cheroks

cheroks schrieb:wenn ein Bürgermeister einer Terrororganisation hilft ?

Nur sinds in der Türkei soweit ich weiss min. 28 und nicht nur einer, denen selbiges vorgeworfen wird.
Und das kommt alles zeitgleich ans Licht, nicht vor den Wahlen oder über die Jahre, alles erst als man im Zuge des Putsches anfing aufzuräumen...
Wobei die Pkk ja bekanntlich nichts mit dem Putsch zu tun hatte.

Und weiter geht's..

http://spon.de/aeRfZ

Nicht nur das :

Außerdem kündigte er an, dass das Parlament trotz EU-Warnungen über die Wiedereinführung der Todesstrafe entscheiden soll. In einer Rede am Samstagabend ließ Erdogan zudem durchblicken, dass er die Grenzen seines Landes erweitern will. Darüber berichtet unter anderem die „Welt“.

Die Zeitung zitiert aus der Rede: „Diese Inseln vor unserer Nase gehörten uns. Wir haben dort Werke, Moscheen und Geschichte.“ Gemeint sind mehrere Inseln in der östlichen Ägäis.

Erdogan hatte den türkischen Verhandlungsführer bei den Friedensverhandlungen 1923 in Lausanne und zweiten Präsidenten der Republik, Ismet Inönü, im September dafür kritisiert, die griechischen Ägäis-Inseln hergegeben zu haben. Die Grenzen von damals müssten neu verhandelt werden, forderte Erdogan.

http://www.focus.de/politik/videos/tuerkischer-staatspraesident-kuendigt-an-haben-dort-moscheen-und-geschichte-erdogan-will-tuerkei-erweitern_id_6137014.html

Wenn das reicht sollte er sich vielleicht mal daran erinnern dass in Istambul eine der ältetesten und grössten Kirchen steht....aber ddas ist natürlich auch wieder was ganz anderes :-)

Kann mir vielleicht jemand erklären, wieso es in der EU einen Aufschrei gibt, wenn die Türkei die Todesstrafe wiedereinführen wird, aber selbiges vom wichtigsten Bündnis- und Handelspartner, den USA, seit eh und je praktiziert wird, ohne Forderung nach Abschaffung?

Irgendwer? Irgendjemand? Danke.

@Eraz

*facepalm* Wie oft kommt dieser unsinnige Vergleich denn noch?

Es gbt nur in einigen Bundestaaten der USA die Todesstrafe...NOCH!
Nicht in der "gesamten" USA.
Zudem gibt es in diesen besagten Staaten weiter Bestrebungen, die Todesstrafe wieder abzuschaffen....im Gegensatz zur Türkei, die sie wieder EINführen will.

Zudem besteht zweifelsohne ein gewaltiger Unterschied zwischen einem "Handelsabkommen" und einer EU-Mitgliedschaft.

@CurtisNewton

CurtisNewton schrieb:Es gbt nur in einigen Bundestaaten der USA die Todesstrafe...NOCH!

Es gibt die Todesstrafe in 32 Bundesstaaten der USA, versus den 20 in denen es sie nicht gibt.
Deine Aussage, dass es sie in "nur einigen" Bundesstaaten NOCH gibt, ist demnach inhaltlich nicht korrekt und demzufolge auch falsch.

Die Aussage, dass es Bestrebungen gibt, sie abzuschaffen, und die Türkei sie wieder EINführen will, stimmt auch nicht zu 100%: Da sei das Beispiel Kalifornien geben, welches sie ausgesetzt hatte, und es danach explizite Bestrebungen gab, sie wieder EINzuführen.

Es stimmt, dass es einen Unterschied zwischen Handelspartner (von einem Abkommen sprach ich nie, TTIP ist nicht in Kraft) und EU-Mitgliedschaft gibt. Die Frage war jedoch, wie man die Todesstrafe so verurteilen kann, sagen kann, dass es nicht zu den Werten der EU gehört - man jedoch von wichtigen Verbündeten nie verlangt hat, diese abzuschaffen?

Etwas widersprüchlich, findest du nicht? Ich freue mich auf deine Antwort.