@cheroks cheroks schrieb:Du selber müsstest ja demnach gar keinen Poltiker unterstützen, denn wie gesagt haben alle mit Lügen zu tun.
Tue ich auch nicht. In der aktuellen Situation hat es vor allem in der Türkei keinen Sinn. Wenn man bestimmte Prinzipien hat, dann gibt es aktuell keine wählbare Partei in der Türkei.
Ich handle nachdem Motto: das beste draus machen. Bin kein blinder Bedingungloser Erdogan unterstützer, ich kritisiere sehr viel an ihm, z.b. das mit Gülen, den Presidentensitz, dessen Gelder besser in die Bekämpfung der PKK oder anderen Dingen investieren könnte, die schlimmen Fehler die bei dem Friedensporzess mit der PKK gemacht worden sind (weshalb ich der AKP meine Stimme bei der letzen Wahl nicht gegeben habe), und vieles mehr.. ich glaub auch nicht blind den medien was sie alles erzählen, egal ob westiche oder Türkische Medien.
Wenn wir schon mal dabei sind, ich kritisiere auch nicht Alles an ihm. Vor allem die ersten 5-6 Jahre der Akp-Regierung waren nicht schlecht. Man hatte das Gefühl, es geht wirklich bergauf. Allerdings hat sich später die Lage geändert.
@Vltor Vltor schrieb:Naja, also ethnische Grenzen haben Atatürk ja nun nicht gestört. Ethnische Säuberungen gehörten während seiner Herrschaftsperiode zur Standardprozedur.
Im Hinblick auf dieses Thema müsstest du mir mal auf die Sprünge helfen. Welcher Genozid geht auf die Kappe von Atatürk?
@SouthBalkan SouthBalkan schrieb:Ethnische Säuberungen gab es zuhauf, so zb die Genozide an Armeniern und Pontos Griechen.
Nach Beendigung der Kriege wollte Atatürk jedoch einen türkischen Nationalstaat gründen.
Es fanden auch damals umfassende Turkisierungskampagnen statt.
Da ist sicherlich viel Scheiße passiert.
Der Mensch neigt leider zu solch einem Verhalten. Was erwartest du auch von Wesen, die vielleicht vor 10 Sekunden(im Vergleich zum Alter unseres Planeten, dargestellt in Stunden. 1 Tag = 4,8 Mrd. Jahre ) erst Zivilisationen gegründet haben?
Das es auch anders herum nicht einfach war, sollten die Ereignisse auf Zypern vor ca. 40 Jahren belegen, oder nicht?
Einer Sache müssen wir uns als Menschen, die in Europa leben bewusst werden. Die Werte, die in dieser Gemeinschaft vertreten werden, werden heute immer noch nicht auf dem gesamten Globus angewendet. Und die Geschehnisse, über die wir hier reden, liegen teilweise mehr als 100 Jahre zurück. Das macht es natürlich nicht besser, aber Geschichte sollte man doch immer im Kontext sehen, oder? Der überwiegende Teil der Länder/Menschen neigt sogar heute noch zu Hass und Verbrechen gegen andere Ethnien. Und wenn wir von einem Mehrheitsprinzip ausgehen würden, könnte man sogar sagen, dass es eher die Regel ist, dass sich Menschen so verhalten.
Menschenrechte sind erstrebenswert, keine Frage. Jeder sollte seine Geschichte objektiv aufarbeiten, auch die Türkei. Das sollte aber auch für andere Nationen gelten. Niemand interessiert sich hierzulande für den amerikanischen Genozid, oder den französischen.
Kann es vielleicht an der kulturellen Nähe liegen? Ich will Nichts relativieren, versteht mich nicht falsch und ich will auch nicht ablenken, indem ich auf Andere zeige. Ich bin nun seit einigen Jahren in diesem Forum unterwegs. Und es ist mehr als Auffällig, dass die entsprechenden Threads keine 6 Seiten "lang" sind.
Was im März diesen Jahres bei der Abstimmung im deutschen Bundestag passiert ist im Bezug auf den Genozid in "Deutsch-Südwestafrika" muss ich, glaube ich, nicht erwähnen.
Wenn es einen selber betrifft, dann scheint es schnell vorbei zu sein mit der Objektivität. Auch wurden hier keine Threads mit hunderten von Beiträgen gefüllt. Das habe ich mal als Beispiel genommen, weil das Ereignis nicht so lange her ist.
Das nur mal so als kleiner Exkurs, weil sich viele Menschen immer wieder darüber wundern, dass man sogar im Jahre 2016 Verbrechen leugnen kann oder das diese Verbrechen überhaupt stattgefunden haben. Das ist nicht nur den Türken zuzuschreiben.