Man betrachte die wiederkehrenden Vorwürfe logisch.
Es wird behauptet die Türkei würde den IS frei gewähren lassen und es wäre nur eine Frage ihren Willens die IS Aktivitäten aufzuhalten.
Warum ist die PKK dann trotz des Willens der Türkei sie zu beseitigen immer noch in der Türkei aktiv?
Wenn nichts richtig überzeugt schwenkt man gerne zu der ideologischen Nähe zwischen dem politischen Islam der AKP und dem IS Islamismus, die ideologische Nähe sei offensichtlich und die Kooperation nahelegend.
Der IS kämpft gegen alle anderen Gruppierungen, auch gegen solche die ihnen ideologisch noch viel näher sind als der politische Islam der Türkei. Ideologische Nähe allein ist also kein Grund für eine Zusammenarbeit.
Es wird behauptet die Türkei würde den IS unterstützen weil der IS gegen "die Kurden" kämpft und damit habe man ein gemeinsamen Feind, also ein Grund zu Kooperation.
Zunächst "die Kurden" bezieht sich nicht auf alle Kurden, nicht mit allen steht die Türkei im Konflikt, siehe Peshmerga. Eine solche Positionierung pauschal gegen Kurden existiert also nicht.
Und wie bei der ideologischen Nähe, lässt auch diese Gemeinsamkeit kein Schluss zu, dass eine Kooperation vorliegen muss. Der IS kämpft schließlich auch gegen Assads Regime und daraus leitet niemand eine Kooperationsinteresse mit dem Westen ab.
Und noch eine Bonus Logik, Erdogan mag es nicht beleidigt zu werden, der IS veröffentlicht regelmäßig ein digitales Magazin, dort wurde Erdogan mindestens einmal als Satan betitelt, der im Interesse von Ungläubigen handelt.
lukistar schrieb:Wir haben es mit nüchternen Strategen zu tun die Al-Qaida oder den IS organisieren und leiten. Beim IS zeigten dass auch einige erbeutete Papiere, die sogar den Verdacht erregten das der religiöse Fanatismus und die Anziehung von ausländischen Kämpfern nur ein radikales Kalkül ist um den sunnitischen Arabern zum Erfolg zu verhelfen.
Damit bezog ich mich auf das:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/haji-bakr-der-terror-planer-des-islamischen-staats-is-a-1029289.html@CurtisNewton Ein Widerspruch fällt oft auf, man behauptet die Türkei unterstütze den IS und bei der Betrachtung sieht man Hinweise auf Al-Qaida oder der Al-Nusra Front, also Gegner vom IS.
Was ich nicht bestreiten will ist dass verschiedene Gruppen Unterstützung aus der Türkei bekommen, darunter auch Gruppen die der Al-Qaida zugeordnet werden, doch jeder kann sich zum Al-Qaida Kollektiv bekennen, die genauen Ziele unterscheiden sich.
Wenn Islamisten von der Türkei Unterstützung kriegen, dann die die im Konflikt mit dem IS stehen. Und erinnern wir uns dass nicht jeder Islamist ein Terrorist ist.
Alles insgesamt sehr undurchsichtig.
Hinzu kommt das die Golfstaaten auch über die Türkei ihre favorisierten Gruppen unterstützen, welcher Support ist türkisch und welcher arabisch?
Wohin flossen die Milliarden aus Europa und den USA, die angeblich an die "gemäßigte syrische Opposition" gingen oder als Spenden für Hilfsorganisationen, wirklich?
Die FSA hatte zu keinem Zeitpunkt ein deutlichen Kontrast zu den Islamisten. Ein Fluss an Waffen, Ausrüstung und übertretenden Kämpfern gab es immer wieder.
Letztendlich ist es nicht wilder als die Unterstützung der Hamas.
Und spätestens hier ist es wirklich Zeit zu betrachten wer alles mit Islamist gemeint ist. Dieser Begriff wird auf zu viele Muslime angewendet, die mit Krieg konfrontiert wurden und ihre religiöse Identität betonen, aber die keine Menschen sind die Zivilisten in die Luft jagen wollen, sie kämpfen mit Waffen gegen andere bewaffnete Gegner, es sind nicht alles Terroristen und Fanatiker. Und die zu unterstützen ist für die Türkei legitim.
Ist ja auch nicht als würde die Türkei nur islamische Gruppen unterstützen, auch die nordirakischen Kurden sind im Support Korb.
Unterstützung für muslimische oder islamistische Gruppen in Syrien? Durchaus. IS Unterstützung? Nein.