@Realo Realo schrieb:Aber offenbar ist es nicht möglich, westliche Ökonomie und Modernität mit orthodox-religiösem Fundamentalismus zu vereinen.
genau dieses Empfinden haben die Menschen in Europa reihenweise. die Koran _Lies Aktionen, salafistische Umtriebe, offene Kampfansagen gegen den Westen an sich und gegen Ungläubige (Muslime und andere) , radikalisierte Männer und Frauen, die zum Dschiad nach Syrien aufgebrochen sind um mit und für den IS gegen alles zu kämpfen, was nicht ultraorthodox muslimisch ist, weltweiter islamistischer Terror, der seine Blutspur von Asien bis Amerika zieht, dabei in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten besonders grausam wütet - das hinterlässt Spuren und minndert die Sympathien.
orthodox-religiöser Fundamentalismus in der Türkei, dazu Nationalismus, Kampf gegen und Ausgrenzung von politisch Andersdenkende(n), ein Präsident, der auf das Verfassungsgericht des Landes pfeift -- das sind ganz, ganz schlechte Voraussetzungen um Modernität (ich sag nicht westlichen Lebensstil) zu praktizieren.
Was die Türkei unter Erdogan anbelangt irrst du, dass 9/11 da eine Rolle spielt. dieser Fundamentalist treibt sein fundamentalistisches Unwesen bereits wesentlich länger
Erdogan war in seiner Bürgermeisterzeit und vor seiner Verhaftung wegen islamistischer und verfassungsfeindlicher Umtriebe ein absoluter Scharfmacher GEGEN einen EU Beitritt. Erdogan ist damals ein erklärter Islamist gewesen. Heute ist er mit Verlautbarungen vorsichtiger, er betreibt die staatl Islamisierung weniger mit aggressiven Worten als vielmehr konsequenten Taten.
seine politischen Stationen:
In seiner Jugendzeit war Erdoğan Mitglied in der Akıncılar Derneği („Verein der Vorkämpfer“);Beleg? diese war ein militanter und inoffizieller Jugendverband der Millî Selamet Partisi.
Nationale Heilspartei
Wohlfahrtspartei - verboten wegen Sympathien zum bewaffneten Dschihad und weil die Einführung der Scharia befürwortet wurde.
In seiner Zeit als Bürgermeister fällt eine viel zitierte Aussage Erdoğans bei einer Pressekonferenz: Laizistisch und gleichzeitig ein Moslem zu sein, sei nicht möglich (Hem laik hem Müslüman olunmaz). In einem Interview mit der Zeitung Milliyet bezeichnete er sich als Anhänger der Scharia
außenpolitisch/bezogen auf die EU äußerte er sich folgender Maßen.
1994 äußerte er sich gegen einen Beitritt zur EU. Dazu beschrieb er die EU als eine „Vereinigung der Christen“, in der die Türken nichts zu suchen hätten.
Tugendpartei :
Im April 1998 wurde Erdoğan vom Staatssicherheitsgericht Diyarbakır wegen Missbrauchs der Grundrechte und -freiheiten gemäß Artikel 14 der türkischen Verfassung und nach Artikel 312/2 des damaligen türkischen Strafgesetzbuches (Aufstachelung zur Feindschaft auf Grund von Klasse, Rasse, Religion, Sekte oder regionalen Unterschieden) zu zehn Monaten Gefängnis und lebenslangem Politikverbot verurteilt. Anlass war eine Rede bei einer Konferenz in der ostanatolischen Stadt Siirt, in der er aus einem religiösen Gedicht, das Ziya Gökalp zugeschrieben wurde, zitiert hatte:
„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldate
auch die Tugendpartei wurde wegen islamistischer Tendenzen (Befürwortung von Dschiahd und Scharia) verboten
Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung
wenn du also darzustellen versuchst, die Türkei unter Erdogan ginge WEGEN 9/11 einen religiös - konservativ/fundamentalistischen Weg, dann irrst du gewaltig.
Realo schrieb:aber mit 9/11 kam dann der radikale Bruch und damit das Ende der Vision,
was die Türkei anbelangt, gab es keinen Bruch sondern seit langem einen konsequenten Weg bis hin zu dem was wir heute erleben. und leider wird das nicht das Ende sein. Sobald Erdogan sein Präsidialsystem einführt (die Mehrheiten dafür stiehlt er sich auf Kosten der Abgeordneten, die er strafrechtlich verfolgen lassen will und damit aus dem PArlament jagen will) zusammen, beginnt ein mittelalterliches-finsteres Kapitel in der Türkei. Dann ist der Laizismus zu Ende.
Wikipedia: Recep Tayyip Erdoğan#Gef.C3.A4ngnisstrafe