@Aldaris Aldaris schrieb am 08.07.2016:Siehe Adolf Hitler und Stalin
Bösewichter mit der Nachkriegs Psychologie von Siegermächten beeindrucken mich nicht.
Hitler und Stalin haben im Vergleich zu Roosevelt und Churchill ideologische Unterschiede. Eine militärisch und zivilisatorisch starke Nation, Gewalt und Förderung der Kriegsfähigkeit, Tötung von Millionen oder hunderte tausenden Zivilisten, Errichtung von Konzentrationslagern für politische Gegner, gehören nicht zu den Unterschieden.
Die Gemeinsamkeiten.
Churchill ordnete das moral bombing an, die gezielte Tötung der Zivilbevölkerung.
Truman ordnete die Vernichtung zweier japanischer Städte an.
Konzentrationslager, Arbeitslager, Gefangenenlager... für politische Gegner und verfolgte Volksgruppen gab es nicht nur bei den Achsenmächten. Auch in den USA sammelte man über 100.000 japanischstämmige Amerikaner zusammen und deportierte weitere.
Nach dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg vom Dezember 1941 wurden nicht nur japanische Staatsangehörige in den Vereinigten Staaten, sondern auch alle amerikanischen Staatsbürger japanischer Abstammung als Sicherheitsrisiko (Enemy Alien) eingestuft. Die Maßnahme stützte sich auf weitverbreitete rassistische Vorurteile und in Fortsetzung verschiedener diskriminierender Einschränkungen, darunter dem Immigration Act von 1924, der die Zuwanderung von Japanern verbot.Wikipedia: Internierung japanischstämmiger AmerikanerEin Blick in die Entwicklungsgeschichte der USA und Großbritanniens zeigen uns noch mehr Gemeinsamkeiten mit Hitler und Stalin. Die Amerikaner vernichtete Millionen von Menschen/Ureinwohnern, Briten unterwarfen unzählige Völker, die kolonialen Einnahmen finanzierten den Ausbau der Industrie.
Gewalt und hohe Zivilisation in Koexistenz.
Die ganze Welt weiß dass Deutschland unter Hitler eine mächtige Nation wurde. Unzivilisiert waren die Deutschen nicht. Gerade der hohe Grad an Zivilisation schuf die deutsche Supermacht.
Und Stalins Erbe hinterließ trotz extremer Verluste eine Nation, die den zweiten Weltkrieg überdauerte. Auch sie waren keine wilden, die Sowjets hatten genau wie der Westen ihre brillanten Wissenschaftler, Unternehmer und Politiker.
Auch im Kalten Krieg zeichnete sich dass selbe Bild ab, ideologische Unterschiede, aber keine Unterschiede in Gewaltätigkeit.
Man kann also sehen, Hitler und Stalin bewegten sich in der Tradition der Entwicklungsgeschichte von westlichen Supermächten. Sie begingen die selben Gewalttaten wie die Allierten und Gewalttaten die die frühen Vorfahren der Allierten begingen.
Ohne die Vernichtung der Indianer keine USA, ohne die Kolonialisierung und Unterwerfung der halben Welt keine frühzeitig bezahlbare Industrialisierung in London und Großmacht UK.
Ob es unbedingt Voraussetzung weiß ich nicht.
Die Geschichte rechtfertigt nicht, es erzählt nur.
@CurtisNewton Wie kann es Verherrlichung von Gewalt sein, wenn man die gewalttätige Geschichte und Gegenwart der westlichen Zivilisation darlegt?
Als Antwort auf eine mutige Behauptung dass Europa heute nicht mehr gewalttätig sei.
Allein in den letzten Kriegen in Irak und Afghanistan sind über 1 Mio. Tote zu verzeichnen.
Soll ich es nachweisen oder weißt du wie man Google benutzt?
Jemand müsste mal die Mühe machen und die Toten mitrechnen, von den zahlreichen Stellvertreterkriegen die der Westen häufig ausgefochten hat, in einer Welt wo man wenn es geht Kriege outsourct.
Ich bleibe dabei, die westliche Zivilisation ist nicht insgesamt nicht weniger gewalttätig als andere. Dieser Trugschluss kommt nur daher, weil der Westen die Gewalt weitgehend vom inneren entfernt hat. Die Amerikaner leisteten nach dem 2. Weltkrieg ihren Beitrag dazu dass die Europäer sich verständigen und ihre Machtansprüche nicht mehr blutig austragen. Die selben Amerikaner haben Menschenrechte (unter Druck) in den USA und Folter sowie Urteile ohne Richter in Guantanamo. Die selben die in Pakistan und anderen Ländern einfache Bauern und Ziegenhirten mit ihren zivilisatorisch hoch entwickelten Waffen töten.