Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

lukistar schrieb am 08.07.2016:Die vom Westen geführten Kriege in den letzten 20 Jahren führten in der Folge zum Tod von mehreren Millionen Zivilisten, wegen Kollateralschäden, Kriegsberbrechen und rücksichtsloser Kriegsführung.

Ne am Meisten haben die sich dann doch Gegenseitig umgebracht. Die Meisten Tote fallen in die Zeiten nach den Kriegen bzw Militärischen Eingriffen.

Rücksichtslos wurden die Kriege nicht geführt. Man kann ja schon am bescheidneen Todesliste der Russischen Aktion in Syrien sehen wie es bei einer Rücksichtslosen Kriegsführung aussehen würde.

lukistar schrieb:Das die Nazis später mit der Massenvernichtung anfingen ist ein Verbrechen für sich, unabhängig von dieser damals weit verbreiteten Methode Menschen in Lagern gefangen zu halten. Fakt ist in Deutschland, in den USA und in der Sowjetunion wurden Menschen wegen ihren politischen Ansichten oder ethnischer Zugehörigkeit in Lager gesteckt.

Deinen Aussagen bzgl Churchill und Trueman sollte man schon in Kontext setzen.

Ebenso ist ein Internierungslager für Japaner in ww2 nicht zu vergleichen mit den Lagern der Deutschen. Weder Arbeits noch vernichtungslager und co.

Bewegst dich da auf ganz dünnen eis.

Der Tourismus erholt sich langsam wieder, auch wenn dieses Jahr keine Wunder mehr zu erwarten sind.


Nachfrage gestiegen

Die Nachfrage nach Türkeitouren ist erheblich gestiegen. In den ersten Tagen erkundigten sich fast 40 Prozent der Kunden nach Türkeiangeboten. Nur zehn Prozent buchten am Ende aber auch einen Urlaub. Denn bislang gibt es keine günstigen Charterreisen. Es steht auch noch eine Genehmigung der russischen Regierung aus, die von Ankara zusätzliche Sicherheitsgarantien verlangt. Darunter etwa die Versicherung, keine Flüge in Regionen mit erhöhter Terrorgefahr vorzunehmen.

In der nächsten Woche soll der reguläre Verkehr starten. Dennoch erwarten Veranstalter, dass 2016 nur 600000 Russen die Türkei besuchen werden. 2015 waren das vier Millionen. Gleichwohl sanken durch die Rückkehr der Türkei als Reiseziel die Preise für die anderen Urlaubsziele in Zypern, Spanien, Griechenland oder Tunesien teilweise bis zu 30 Prozent.
http://www.taz.de/!5323350/



Über neun Milliarden Euro sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre aus Russland in die Türkei fließen, schreibt das türkische Finanzinstitut "ATA Invest" in einer Studie. Besonders der Handel und der Tourismus würden von der Annäherung der beiden Ländern profitieren. "Das hat einen positiven Einfluss auf die türkische Wirtschaft." Jährlich rechnen die türkischen Finanzexperten mit einem Wachstum von vier bis zehn Milliarden Euro. Das gesamte Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern beziffert ATA Invest auf 21 Milliarden Euro.
http://www.focus.de/finanzen/news/deal-mit-russland-erdogans-entschuldigung-an-putin-bringt-der-tuerkei-satte-neun-milliarden-euro_id_5721248.html

Hier noch ein Beispiel von Handel zwischen strategischen Gegnern.


Für rund 3,7 Milliarden Euro soll der türkische Energiekonzern Unit International sieben Gaskraftwerke im Iran bauen. Das ist die größte Auftragsvergabe des Landes seit dem Ende der Atomsanktionen im Januar.

Der türkische Energiekonzern Unit International hat einen umgerechnet rund 3,7 Milliarden Euro schweren Auftrag zum Bau von sieben Gaskraftwerken im Iran erhalten. Es sei die größte Auftragsvergabe des Iran seit dem Ende westlicher Atomsanktionen im Januar, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Die Gesamtkapazität der Stromerzeugung liege bei 6020 Megawatt. Die Anlagen sollen zehn Prozent des iranischen Energiebedarfs decken. Der Bau soll Anfang nächsten Jahres beginnen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/nach-atomsanktionen-iran-vergibt-milliardenauftrag-fuer-gaskraftwerke-in-die-tuerkei/13688452.html

@lukistar

lukistar schrieb:Handel zwischen strategischen Gegnern.

Mir ein Rätsel wie man das moralisch unter einen Hut bringt.
Beruht auf Gegenseitigkeit.
Einerseits verdient man aneinander anderseits schmeisst man Kohle raus um sich gegenseitig zu bekämpfen.
Darf ja nicht vergessen, dass sich diese Parteien in Syrien direkt und indirekt gegenseitig über den Haufen ballern.
Also ich muss schon sagen, dass ich da gewisse Fragen an den Staat hätte, hätte ich in diesem Konflikt einen Angehörigen verloren, wo ich dann annehmen muss, dass die Waffe, die diese Person umgebracht hat, mit Geld gekauft wurde das von meiner Regierung stammt.

Der Möchtegerndespot vom Bosporus arbeitet jedenfalls weiter daran die meinungsvielfalt in der Türkei zu unterdrücken und zu behindern.
Verbreitet man kein regimekonformes Gesülze und zählt nicht zu Erdis Speichelleckern wird man massiv behindert.
Im folgenden Artikel ein Interview mit Frank Überall, dem Chef des deutschen Journalistenverbandes, der gerade aus der Türkei zurückkommt wo er sich mit seinen Kollegen vor Ort unterhalten hat. Er berichtet da von Repressalien denen nicht regimekonforme Berichterstattung ausgesetzt ist.

http://www.n-tv.de/politik/Erdogan-heizt-die-Stimmung-auf-article18186386.html

Wenn das so weitergeht kann man sich ausrechnen welch trauriges Bild die Türkei in ein paar Jahren abgeben wird. 2015 rangierte die Türkei noch auf Rang 149 von 180 (was jedem Türken eigentlich die Schamtränen in die Augen treiben sollte), aber den Rang dürften sie nicht halten können.

@Glünggi

Warum gibt es Menschen in Deutschland mit Sympathien für die PKK oder Leute die eine Legalisierung fordern, obwohl diese Organisation ein Teil der Ausländer Kriminalität ausmacht, was von vielen Deutschen so verhasst ist.
Noch mehr müssen sich PKK nahe Kurden in Deutschland die Frage stellen wie sie die kurdischen Opfer der PKK sehen. Wahrscheinlich glauben sie nicht daran oder finden es gut dass man versucht alle Kurden auf die PKK Schiene zu trimmen.

Diese Berichte aus Deutschland decken sich mit den Berichten wonach der syrische Ableger der PKK eine totalitäre Politik anwendet und Kritiker und Abweichler unter den Kurden verfolgt. Oder die Berichte wonach Kurden in der Türkei von der PKK bedroht und angegriffen wurden, weil sie die PKK nicht unterstützen wollten.
Als ich türkische Quellen dazu zitierte, hieß es nur "türkische Propaganda". Die PKK zeigt aber auch in Deutschland sein wahres Gesicht. Kurden gehören zu den Opfern der PKK Kriminalität.


Zwangsabtreibung, Schutzgeld-Erpressung, Mord: Offiziell kämpft die verbotene PKK für die Unabhängigkeit Kurdistans, ihr deutscher Ableger aber fällt durch brutales Vorgehen gegen Abweichler auf.

Aber als ginge es immer noch um alles oder nichts, arbeitet der Geheimbund in Deutschland im Untergrund weiter. Kader werden mit gefälschten Pässen versorgt, verletzte Aktivisten werden nach Europa geschleust. Eine der Hauptaufgaben aber scheint es zu sein, viele der in Deutschland lebenden rund 450000 Kurden unter Druck zu setzen. Sie müssen "Steuern" an die PKK zahlen. Wer sich weigert, muss damit rechnen, zumindest zusammengeschlagen zu werden.

"Bei den Sammlungsarbeiten sollte man hartnäckig und beharrlich sein und die festgelegten Beträge auf jeden Fall annehmen", heißt es zynisch in einer Handlungsanweisung aus dem Jahr 2005. Eine andere Order lautete: "Lege dein Ziel fest, und nimm dir das Festgelegte."

...

Als Spezialisten der Polizei im Dezember 2007 im Auto eines Berliner PKK-Kaders eine Wanze platzierten, bekamen sie mit, wie der Belauschte die Prügelstrafe für einen zahlungsunfähigen kurdischen Ladeninhaber verlangte. Das wäre auch eine "Botschaft für die übrigen Kreise". Einem vergleichsweise reichen Bremer Drogenhändler wurde ein Arm mit einem Metzgermesser abgeschnitten, weil er partout nicht spenden wollte. "Armloser Held" wurde er danach im Milieu genannt.

...

In Wirklichkeit aber war er im ewigen Krieg, machte in der deutschen PKK-Filiale Karriere, bezog Arbeitslosengeld II, und seine Miete zahlten die Sozialbehörden in seinem Wohnort Detmold. Ein im vergangenen Jahr aufgenommener Film zeigt Hüseyin Acar in Militärkluft zusammen mit kurdischen Guerilla-Kämpfern im Nordirak. Er ist ein eher unauffälliger Typ, das Auffälligste ist seine fehlende Hand.

http://www.sueddeutsche.de/politik/pkk-in-deutschland-befreit-von-allen-skrupeln-1.488059

@lukistar
Hat zwar nichts mit Handel mit dem strategischen Feind zu tun, aber nun ja gibt verschiedene Gründe wieso die PKK ein gespaltenes Ansehen in der Welt geniesst.
Ich für meinen Teil bin skeptisch was die Sache betrifft, Ich würde meine Hand nicht ins Feuer legen für die Pkk aber ich kann sie auch nicht eindeutig als simple Terrororganisation abtun. Hab das Gefühl da steckt etwas mehr dahinter. Das das Teil etwas vielschichtiger ist.
Gewalt wenden ja leider nicht nur klassische Terroristen an.
Mafiöse Strukturen haste bei fast jeder Ethnie. Bei den Eriträern haste auch Steuereintreiber die für Eritrea die Steuern bei den ins Ausland geflohenen eintreiben wollen. Und keine Ahnung was die Tamiltigers so treiben...und dann noch die Vietnamesen und die Leuts ausm Osten.
So Dinge muss man halt handhaben wie man das handhabt beim organisierten Verbrechen.
Was aber natürlich eine mühsame Prozessur ist und auch was kostet. Zeugenschutz etc.
Gibt's denn dazu eine Stellungsnahme der PKK? Werden wohl alles abstreiten?

Was Handel mit dem Feind wäre zbsp. wenn Deutschland die PKK zu Hause verfolgt aber in Syrien die YPG bewaffnen würde.
Oder wenn es Waffen an die Golfstaaten verkauft und die diese dann den Terroristen schenken.

@lukistar
du weißt aber schon noch, dass die in der Türkei lebenden Kurden auch Türken sind, oder????

wenn man deine Beiträge liest denkt man des öfteren Kurden und Türken würden in völlig getrennten Welten leben.
Das Problem ist, dass die TÜRKISCHE Regierung das Problem innerhalb ihres LAndes nicht geregelt bekommt sondern das kriegsähnliche Zustände herrschen in Teilen der Türkei.

Der festgenommene mutmaßliche Deutschland-Chef der PKK, Hüseyin Acar, hat in der Szene den Spitznamen "Colak", was für einarmig, einhändig oder verkrüppelt steht. In einem Interview mit einer kurdischen Zeitung hat er erzählt, dass bei Auseinandersetzungen zwischen Türken und Kurden im Jahr 1978 eine Bombe in seinen Händen explodiert sei - da war er knapp 18 Jahre alt.

Seine Biographie erinnert an eine Karteikarte aus dem Zettelkasten des sogenannten Befreiungskampfes. Er wurde Anfang der achtziger Jahre von einem türkischen Militärgericht zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde 1991 in 40Jahre Haft verwandelt. Im Januar 2001 kam er frei; kurz darauf wurde er erneut festgenommen und zu knapp vier Jahren Haft verurteilt. Er wurde vorzeitig entlassen, reiste nach Deutschland, wurde 2003 als Asylberechtigter anerkannt und arbeitete angeblich als Bauhelfer in Ostwestfalen

tolle ""Karriere" von Todesurteil über lebenslänglich zum anerkannten Asylant
und wieder einmal ist äußerst fragwürdig, warum sooo ein Mensch in Deutschland Asyl bekommen hat.

In der Türkei ist irgendwas im Gange. Kampfhubschrauber und Kampfjets über Ankara und das Militär soll die Bospurusbrücke gesperrt haben.

@Larry08

Laut sputniknews.com sind Kampfjets und -hubschrauber über Ankara

@Antarktika

Du liest Sputniknews? Au weia!

@CurtisNewton

Hö? Was willst du damit sagen?

@CurtisNewton

Ähnliches wird auch auf Focus online berichtet.... Weshalb, Warum steht jedoch noch nicht fest..

@Antarktika

Das Sputniknews ziemlicher Propaganda-Blödsinn und alles andere als seriös! Was DORT steht ist meistens Bullshit!

Ria Novosti war wesentlich seriöser.

Dennoch darf man die EIL-Meldungen von Sputnik nicht vernachlässigen, nur weil sie Staats-Propaganda sind ;)

Laut einem Abgeordneten soll ein notstandsgesetz in Kraft getreten sein.

Militär zieht auf den Straßen von Istanbul auf.

Kampfjets :ask: