Saturius schrieb:Ist nur Auffällig, dass es gerade zu der Zeit passiert, wo über einen Einzug der Türkei in die EU darüber entschieden wird.
und als Revange den noch älteren Völkermord an den Herero rauszuholen und noch fälschlicher Weise behaupten der wäre nicht anerkannt ist wiedermal was ganz anderes ....
Türkisch-Armenische VersöhnungskommissionWikipedia: Völkermord an den Armeniern#Bewertung durch internationale Institutionen und Organisationen
Im Jahre 2001 wurde eine Türkisch-Armenische Versöhnungskommission gegründet, die eine Förderung des Dialogs und der Verständigung zwischen Armenien und der Türkei zum Ziel hatte. Die Kommission beauftragte das „International Center for Transitional Justice“ (ICTJ) die Ereignisse von 1915 zu untersuchen. 2003 kam das ICTJ zu dem Ergebnis, dass die Ereignisse von 1915 alle Straftatbestände der UN-Genozidkonvention erfüllen.[198][199]
Mir geht diese 'Logik' nicht runter. Ein Völkermord ist und bleibt ein Völkermord, auch wenn er vor der 'offiziellen Deklaration' stattfand. Dafür muss man sich anschauen, was genau passiert ist, ob eine Vernichtungsabsicht vorlag usw.. Kann man Fälle darunter subsumieren (interessant wäre es beispielsweise, die Eroberungshistorie Mittel -und Südamerikas durch die Conquistadoren zu betrachten), handelt es sich um Völkermord. Wie man damit umgeht, ist eine andere Frage.
Und wenn wir danach gehen, gab es auch keinen Völkermord an den Armeniern.
Ja das ist scheinbar genau der eigentliche Punkt in dieser Sache.
Ja genau, das ist der eigentliche Nutzen, ein moralischer, der daraus gezogen werden sollte. Und das ist ja nichts schlimmes, im Gegenteil.querdenkerSZ schrieb:es geht darum aus der Geschichte zu lernen und zu verstehen dass solche Verbrechen überall stattfinden können .
@querdenkerSZIch als Armenier fühle mich durch die Resolution besser. Danke der Nachfrage
querdenkerSZ schrieb:
Die Bundesregierung hat aber die Völkermorde des Kaiserreichs und Dritten Reichs anerkannt !
Löblich. Aber gibt sie dafür Ausgleich? Und selbst wenn. Was zur Hölle, hat das mit der derzeitigen Politik zu tun? Sind wir dadurch bessere oder schlechtere Deutsche? Muss sogar ich mich dadurch besser fühlen?
Was bringt die Anerkennung mit der Türkei gutes? Hat sich die Beziehung gebessert? Fühlen sich die Armenier besser? Hat Deutschland oder die Türkei dadurch nen besseren Ruf?
Was zur Hölle bringt so eine Entscheidund? Egal um welchen Staat es sich geht. Ist nur Auffällig, dass es gerade zu der Zeit passiert, wo über einen Einzug der Türkei in die EU darüber entschieden wird.
Die Türkei hätte längst schon Mitglied der Europäischen Union werden müssen. Dass ihr selbst die zielgerichtete Verhandlung über einen Beitritt über Jahrzehnte de facto verweigert worden ist, hat wohl nicht unmaßgeblich dazu beigetragen, dass ihre jetzige Regierung keinerlei Interesse mehr an einer Annäherung zeigt. Ausgerechnet jetzt ausgerechnet einem despotischen Präsidenten Erdogan eine solche Perspektive anzudienen, wird ihn nur in seinem konfrontativen Stil befeuern. Im Gegenteil sollte deshalb alles unterlassen werden, woraus Erdogan politisches Kapital schlagen könnte.mehr...
Das bedeutet auch, dass die EU bereit sein muss, auf den Flüchtlingsdeal mit der Türkei notfalls zu verzichten - und eine Lösung auf ihrem eigenen Gebiet finden und finanzieren muss. Ehrlicher wäre das sowieso
Ehm..das liegt in erster Linie daran das die Türkei die festgelegten Bedingungen damit es zu wirklichen Verhandlungen kommt einfach nicht einhält.Realo schrieb:n. Dass ihr selbst die zielgerichtete Verhandlung über einen Beitritt über Jahrzehnte de facto verweigert worden ist, hat wohl nicht unmaßgeblich dazu beigetragen, dass ihre jetzige Regierung keinerlei Interesse mehr an einer Annäherung zeigt.
Es ist zumindest schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung, denn ohne eine offizielle Anerkennung eines Völkermordes der Rechtsnachfolger beteiligter Staaten können faktisch keine weiteren Versöhnungsprozesse folgen. Dann, und das stimmt, sollten weitere Prozesse folgen, z.B. Entschädigungszahlungen, Herausgabe von Gebeinen etc., gemeinsame Gedenktage, Bau von Gedenkstätten und so weiter.JoschiX schrieb:Durch die blosse Anerkennung wird niemand Opfer oder Täter, es generieren sich keine realen Ansprüche oder Verbindlichkeiten.
der deutsche Bundestag hat über die Massaker (nicht über die Türkei) geurteilt und festgestellt, dass die Massaker an den Armeniern und anderen christlichen Minderheiten alle Merkmale eines Völkermordes aufweisen.
Für den türkischen Staatspräsidenten sind die türkischstämmigen Abgeordneten im Bundestag nicht Vertreter des deutschen Volkes, sondern Verräter des türkischen. Klarer konnte Erdogan den autoritären und völkischen Charakter seiner Politik nicht präsentieren.wenn völkisches, autoritäres, und rückwärtsgewandt-religiöses Denken in die Politik einziehen und in einer Person, nämlich dem Staatspräsidenten eines Landes kulminieren, dann ist Gefahr im Verzug.
