@vincentIch verstehe nicht was es da zu regeln gibt.Türkische Kampfjets haben nichts über griechische Inseln zu suchen, genauso wenig haben türkische Kriegsschiffe etwas in den griechischen Gewässern zu suchen.
Die Türkei und die türkische Armee hat ja Jahrzehnte lang die griechische Souveränität respektiert,dies änderte sich erst ab Mitte der 70er , als klar wurde, dass es in der Ägäis Erdöl und Erdgas Vorkommen gibt. Die Türkei möchte halt gerne schlicht und einfach einen Anteil erhalten an den griechischen und zyprischen (welche südlich von Zypern liegen) Erdöl und Erdgas Ressourcen, die rechtliche Grundlage dafür ist nicht existent , also versucht die Türkei mit militärischem Druck ein Stück vom Kuchen zu erpressen.
Zu Fragen des Luftraums und des Festlandsockels der Inseln (wichtig bezüglich der Ausrufung einer ausschließlichen Wirtschaftszone ) hat Griechenland den Vorschlag gemacht , diese Fragen vor dem internationalen Gerichtshof zu klären, die Türkei lehnt dies jedoch ab, weil die Türkei das internationale Recht bezogen auf die Ägäis ablehnt.
Über Inseln gibt es nichts zu verhandeln, deren rechtlicher Status ist eindeutig geregelt. und Griechenland verhandelt nicht über die Souveränität seines Territoriums, mit niemandem.
Das größte Problem ist, dass die Türkei von Griechenland Territorium haben will, und dabei mit militärischen Mitteln droht.
Die Türkei versteht leider nicht, dass die bisherige Zurückhaltung Griechenlands eine Stärke ist , sie sieht darin eine Schwäche und leitet für sich daraus so etwas wie ein Gewohnheitsrecht ab, womit es zum Beispiel rechtens sei, wenn türkische Jets über griechische Inseln wie Farmakonisi fliegen. Die Türkei fliegt mit Militär Jets über griechische Inseln, welche die Türkei für sich beansprucht, das ist ein großes Problem.
Die griechischen Regierungen haben bisher (seit 1996) versucht eine Politik der Entspannung mit der Türkei herbei zu führen, weshalb man auf türkische Provokationen in der Ägäis sehr zurückhaltend reagiert hat. Man hoffte , dass eine Annäherung der Türkei an die EU ( Griechenland ist der größte Befürworter einer türkischen EU Mitgliedschaft) die Türkei dazu veranlassen würde sich an das internationale Recht zu halten.
In den letzten Monaten und Jahren wird in Griechenland immer deutlicher klar, dass diese Zurückhaltung gegenüber der Türkei, von der Türkei als Schwäche interpretiert wird und desto mehr Zurückhaltung Griechenland walten lässt, desto mehr würde die Türkei versuchen die griechische Souveränität infrage zu stellen und anzugreifen.
Es ist wahrscheinlich, dass es in naher Zukunft zu einem militärischen Zwischenfall zwischen Griechenland und der Türkei kommen wird. Die Sorge Griechenlands ist dabei nicht, dass man sich militärisch nicht verteidigen kann.Militärisch sieht es so aus , dass die Türkei keine nennenswerten Gebietserfolge gegen Griechenland verbuchen werden kann und umgekehrt wäre es auch nicht möglich, was jedoch in Griechenland niemand will, außer einer kleinen Minderheit von Rechtsextremen ( ca 5-6%).
Die große Sorge bei einem militärischen Zwischenfall ist wirtschaftlicher Natur, nämlich der Tourismus der zweifelsohne bei einem militärischen Zwischenfall einbrechen würde.
Griechenland hat im Jahr circa 30 Millionen ausländische Touristen und kann es sich nicht erlauben dass dieser Zweig der Wirtschaft leidet. Der Tourismus ist für Griechenland wesentlich wichtiger wie für die Türkei. Stelle dir vor die Türkei hätte im Jahr 240 Millionen ausländische Touristen, das ist nämlich das Äquivalent zur Einwohnerzahl.
Klar ist aber auch, dass Griechenland erkannt hat dass es mit seiner Appeasment Politik gegenüber der Türkei, sich selbst schadet und dass Griechenland seine Politik gegenüber der Türkei ändern wird.