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Unruhen in der Ukraine

34.268 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Russland, EU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:41
@sarasvati23

Ja so denke ich mir das auch, die Amis wollen den Russen so lange provozieren, damit er austickt und sie ein Grund hätten zuzuschlagen.

Das ist echt widerlich.


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2320 ehemaliges Mitglied

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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:51
Serienmörder werden mit der Zeit unvorsichtig, versuchen mit ihren Verbrechen zu prahlen und machen Fehler.
nicht dein Ernst
Wird Dir jeder Kriminologe bestätigen.
Wie erklärst Du Dir sonst, z.B. dass sich die Medien hier so offensichtlich ihre Berichte zusammenlügen, vor allem in der Anfangsphase?

Des Weiteren, da die ukrainische Armee eher nicht besonders schlagkräftig ist, dachten die involvierten EU/USA-Kräfte, sie könnten einen "Blitzkrieg" führen wie in Polen im 2.WK, haben aber weder damit gerechnet, dass Janukowitsch am Leben bleibt, noch dass die ukrainische Bevölkerung sich gegen die Bestrebungen der EU/USA stellen würden, noch das Russland sich dazu äußern würde.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:52
Wikipedia: Condoleezza_Rice

Sie war unter anderem 1991 - 2000 Mitglied im Direktorium des Ölkonzerns Chevron Corporation, dort zuständig für die Standorte Kasachstan und Pakistan. Nach ihr wurde der Öltanker „Condoleezza Rice” benannt, der 2001 in „Altair Voyager” umbenannt wurde. 1991 bis 1997 arbeitete sie für die RAND Corporation.



Ist das nicht eines der Drecksunternehmen die in der Ukraine bereits mit ihrem Logo bei Veranstaltungen geworben haben?
ich wiederhole mich: es geht im Ganzen vor allem um Rohstoffquellen


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:52
@Kurosagi
Zitat von KurosagiKurosagi schrieb:Ja so denke ich mir das auch, die Amis wollen den Russen so lange provozieren, damit er austickt und sie ein Grund hätten zuzuschlagen.
Mittlerweile müsste man sich an der Geschmack doch gewöhnt haben. Die USA haben Erfahrung in diesem Spiel, es ist ja nichts neues. Die Szenerie erinnert in Teilen an das, was sie in Venezuela veranstaltet haben.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:54
@mitras

Ich gewöhne mich nie an Machtintrigen.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:54
@mitras

Ich gewöhne mich nie an Machtintrigen.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 22:56
übrigens: in der Türkei wurden heute durchsichtige Wahlurnen benutzt!!

wo sind jetzt diejenigen, die das anprangern?

Und Erdogan macht Druck im Land , hat vorher mal eben ganz demokratisch twitter und youtube sperren lassen ...8 Tode im Land, zahlreiche Verletzte
wir müssen in Europa überall aufpassen und nicht mit dem Finger allein auf Putin zeigen.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:13
@lawine

Aber auch da standen keine Soldaten und Milizen, die vorher das Parlamentsgebäude abgeriegelt haben, während der Milizenführer sich zum Chef ausrufen lässt.

Unterschied.

Dass die Youtube und Twitter sperre undemokratisch ist und Erdogan von Demokratie einen scheiß hält, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.


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waage ehemaliges Mitglied

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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:20
@mitras

da könnte man noch so einiges ins Feld führen, alles mittlerweile belegt

daher schon befremdlich wenn einige hier immer gleich vt, us-bashing usw. fabulieren, wäre mal interessant gewesen, wie die wohl bei den damaligen Aktionen "argumentiert" hätten, wohl ähnlich wie akt.

hier mal einige Beispiele wo man Paralleln bzw. was schon alles ins Gedächtnis rufen sollte, man könnte noch zig seiten mehr einstellen:
Das Bataillon Atlacatl[Bearbeiten]

An einigen dieser Kriegsverbrechen war die salvadorianische Antiguerilla-Spezialeinheit Bataillon Atlacatl maßgeblich beteiligt. Sie war an der US-amerikanischen Militärakademie School of the Americas gebildet worden und wurde während des Konflikts von amerikanischen Special Forces trainiert. So hatte sie noch unmittelbar vor der nächtlichen Ermordung der sechs Jesuitenpater ein Spezialtraining für den Nachtkampf erhalten und verwendete bei der Mordaktion die Nachtsichtgeräte ihrer US-Ausbilder, angeblich ohne deren Wissen.[63]
Wikipedia: US-Lateinamerikanische Beziehungen#El Salvador und Guatemala: Todesschwadronen als Mittel der Politik
Kurz vor dieser Abstimmung wurde der verfassungstreue Generalstabschef René Schneider von einer Verschwörergruppe ermordet, die von einem rechtsextremen chilenischen Offizier angeführt wurde. Die Attentäter waren zuvor von der CIA mit Maschinengewehren und Tränengasgranaten ausgestattet worden.[3] Parallel zu solchen Aktivitäten liefen auch die Propaganda-Aktionen weiter. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Unterstützung der bürgerlich-konservativen Zeitung El Mercurio, die von der CIA mit umfangreichen finanziellen Transfers bedacht wurde. In einem Memorandum des US-Geheimdienstes hieß es später, dass El Mercurio und andere chilenische Zeitungen, die von der CIA finanziell unterstützt wurden, eine wichtige Rolle dabei gespielt hätten, die Voraussetzungen für den späteren Militärputsch zu schaffen. Bis 1973 hatte die CIA allein für ihre Aktivitäten in Chile insgesamt über 13 Millionen US-Dollar aufgewendet.[1]

Nach der Machtergreifung der rechtsgerichteten Militärjunta unter General Augusto Pinochet kam es in Chile zur systematischen Verfolgung und Ermordung von Oppositionellen durch die neu gegründete Geheimpolizei DINA. Wie die CIA in einem im September 2000 veröffentlichten Bericht selber einräumt, hat sie damals über viele Jahre enge Kontakte zum Pinochet-Regime und zur DINA unterhalten.[4] Laut einem internen CIA-Untersuchungsbericht hielt die Behörde von 1974 bis 1977 auch enge Kontakte zum Chef der DINA, Manuel Contreras. Die CIA bestätigte auch, zu mindestens einem Zeitpunkt Zahlungen an Contreras geleistet zu haben, die Summe wurde nicht veröffentlicht
Wikipedia: CIA-Aktivitäten in Chile
Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass die US-Regierung unter George W. Bush in den Putsch gegen Chávez verwickelt war. Mehrere Zeitungen, darunter die New York Times, berichteten, dass die Putschisten zwei Monate vor den Ereignissen regelmäßig Kontakt mit der US-Botschaft hätten.[26][27][28] Nach Angaben des Observers hatte der hochrangige US-Regierungsbeamte Otto Reich mehrere Monate vor dem Staatsstreich den späteren Putschpräsidenten Pedro Carmona im Weißen Haus empfangen und diesem während des Putsches diplomatische Rückendeckung gegeben.[29] Auch sollen US-Regierungsbeamte wie John Negroponte und Elliot Abrams vorab über die Pläne der Putschisten informiert gewesen sein.[29] Darüber hinaus seien Vizeadmiral Molina und Luftwaffenoberst Pedro Soto, die im Februar öffentlich gegen Chávez aufgetreten waren und auch eine wichtige Rolle im Putsch spielten, als Lohn jeweils 100.000 Dollar von einem Bankkonto in Miami überwiesen worden.[30] Der Guardian zitierte einen Offizier der US Navy, dass Teile der Funkkommunikation der Putschisten über Schiffe der US Navy, die vor der venezolanischen Küste lagen, abgewickelt worden seien.[31] Der frühere US-Präsident Jimmy Carter sagte, dass die US-Regierung zweifellos zumindest vollständig über den Putsch informiert war und sogar selbst darin verwickelt gewesen sein könnte.[32]
Wikipedia: Hugo Chávez


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:33
jetzt schnell noch im ersten ARD TTT sehen!! im augenblick


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:35
"wir sollten von einem kollektiven Putin sprechen"

interessant!


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:36
@2320
Es gibt keine freie Presse mehr. Auch wegen dem Internet. Heute sind Medien auf Werbung angewiesen.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/amerika/27000-PRBerater-polieren-Image-der-USA/story/20404513


@lawine
Wieso willst du überhaupt mit dem Finger auf Putin zeigen?

@Kurosagi
@mitras

Vergiss Panama nicht. Das Land hat man angegriffen und damit klar gegen das Völkerrecht verstossen. Den Präsidenten welchen die USA selbst hingeschummelt haben indem sie zuerst Torrijo ermordet haben den haben sie dann in die USA entführt und in den Staaten verurteilt. Nach US Gesetz für Taten welche er angeblich in Panama gemacht haben soll.

Übrigens hat der gleiche CIA wenige Tage vor Präsident Torrijo den Präsidenten von Ecuador auf gleiche Weise getötet.

Schon geil die Amis, was? Also wenn die uns sagen wenn wir jemanden für schlecht halten soll dann die Amis.

USA:
-Hawaii Insel mit Waffengewalt annektiert. Abstimmung gabs keine.
- Panamakanal gewaltsam annektiert - zurückgegeben - Präsident getötet - Panama militärisch eigenommen gleich annektiert. Schon wieder.
-NATO Geheimarmee aufgebaut. Mit faschistischen Mitgliedern dieser Truppe wurden auch Bombenanschläge in Italien ausgeführt. Die SAS soll sogar Kämpfer von Pol Pot ausgebildet haben.
-Iran Contra Affäre, ui tonnenweise Drogen, Waffenlieferungen an den Iran etc. sehr spannend.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:48
Krimtataren verzichten auf eigenes Referendum und fordern Autonomierechte

Die Krimtataren haben am Samstag bei einer Volksversammlung in der Stadt Bachtschissarai eine nationale und territoriale Autonomie im Verband der Republik Krim gefordert. Das teilte der Vorsitzende des krimtatarischen Parlaments, Refat Tschubarow, am Samstag auf einer Pressekonferenz mit. Ein krimtatarisches Referendum als Alternative zum Krim-Referendum vom 16. März werde es nicht geben. „Das Referendum wird erst durchgeführt, wenn es notwendig sein wird, die strikte Position des krimtatarischen Volkes zu erfahren“, sagte Tschubarow. Zuvor hatte die Leitung des krimtatarischen Parlaments auf dem Referendum bestanden.

Die Volksversammlung als das höchste repräsentative Organ des krimtatarischen Volkes stellt im Grunde genommen einen nationalen Kongress dar. Die Wahl in die Volksversammlung findet alle fünf Jahre statt. Daran dürfen alle Krimtataren und ihre Angehörigen teilnehmen, die ständigen Wohnsitz in der Ukraine bzw. die ukrainische Staatsbürgerschaft haben. Seit dem 18. März gehört die Schwarzmeer-Halbinsel Krim zur Russischen Föderation.


http://de.ria.ru/society/20140329/268140459.html (Archiv-Version vom 31.03.2014)


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:50
@misterman
Ja klar, ich kenne nur einen Bruchteil und habe mich auch nur mit wenigen Fällen intensiver beschäftigt, Venezuela und Indonesien.

Die USA hatten bei mir ausgespielt, als das ganze Lügentheater unter Bush Jr. ausgeführt wurde. Unendlich peinlich, haben die USA jeden Kredit an Glaubwürdigkeit verspielt.

Wer einem notorischen Lügner und Betrüger glaubt, bevor dieser sich geöffnet und bekehrt hat, bei dem kann irgendwas nicht ganz stimmen, ich weiß nicht, ob es eine Form naiver Gläubigkeit ist, aber wahrscheinlich ist es das. Das ist wie bei den strengen Katholiken, die auch jedesmal glauben wollen, dass der nächste Papst alles befreien und verbessern wird. Die kann ein vernünftiger Mensch nicht ernst nehmen. Allerdings lassen sich diese Gläubigen vorzüglich instrumentalisieren.


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Unruhen in der Ukraine

30.03.2014 um 23:55
@mitras
Du wolltest mir vor 3 Seiten iwas antworten, ich warte immer noch! :D


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Unruhen in der Ukraine

31.03.2014 um 00:04
@mitras
Ich weiss ja auch noch nicht alles. Es ist noch viel mehr. Die USA waren fleissig.

Es gibt aber spannende Bücher.

John Perkins
- Bekenntnisse eines Economic Hit Man
- Weltmacht ohne Skrupel

Prof. Daniele Ganser
- NATO Geheimarmeen in Europa

Vergiss Bush... es ist schlimmer und grösser. Sämtliche Präsidenten haben Dreck am Stecken. Nur eine Person verantwortlich zu betrachten führt zu nichts.


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Unruhen in der Ukraine

31.03.2014 um 00:35
@misterman
Ja, danke für die Tipps, mir fehlt einfach die Muße und Zeit, aber mal schauen.

Was mich im moment interessiert, sofern ich Zeit habe ist, Wikipedia: Gladio


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Unruhen in der Ukraine

31.03.2014 um 01:01
@misterman
@mitras
Ist doch seit Wikipedia: Operation PBSUCCESS alles nix neues... :)


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Unruhen in der Ukraine

31.03.2014 um 01:05
neben Büchern kann man auch Artikel lesen, die zB die Geschichte einbeziehen. Ich für mich halte das schon lange so (seit ich mitte der 1980er Jahre in Kiev und 1990 in Kiev sowie dem damaligen Leningrad und Estland war)

ein Perspektivwechsel, der den europäischen und us-amerikanischen Politikern gut zu Gesicht stünde. Merkel kennt die Geschichte dank ihrer ostdeutschen Vergangenheit. Amerikaner haben selbst keine Geschichte (wenn man davon absieht, dass sie die Ureinwohner des Kontinents abgeschlachtet oder in Reservate gesteckt haben, ihnen das Land stahlen und seitdem der Welt Demokratie und Menschenrechte ala us-card aufzwingen vergl. dazu
ua. die Monroe-Doktrin (1823) der Amerikaner, die Nord- und Südamerika als Einflusssphäre ...)

zum aktuellen Artikel, leicht gekürzt:http://www.zeit.de/2014/14/ukraine-unabhaengigkeit/seite-2
Seite 2/2:
Deutschland vergisst seinen historischen Anteil an der Vorgeschichte ukrainischer Unabhängigkeit

Wie soll man das verstehen? Selbst für einen Antikommunisten wie Bulgakow waren offenbar die Nationalisten schlimmer als die Bolschewisten (die in einer Traumszene des Romans sogar in den Himmel dürfen). Ist der Dichter, der aus Kiew stammte, deshalb ein schlechter Ukrainer, nach heutigem Verständnis? Weil er auch die Erhebung des ukrainischen Dialektes zur eigenen Sprache verspottete? .....
.... "Es gibt eine Angst vor dem Ukrainersein, denn auch viele Ukrainer haben Angst, sich zum Ukrainertum zu bekennen."

Es fällt nicht schwer, sich den Weg auszumalen, der vom Appell an nationale Gefühle, die vielleicht gar nicht vorhanden sind, zu einem nationalistischen Gesinnungsterror führt. Zumindest Deutsche kennen den Weg recht gut. .... die Swoboda-Bewegung, die jetzt sogar in der Regierung sitzt, hat den Terror schon vorgeführt. Und was ist mit den zahllosen Russen, die in der Ukraine leben und partout nicht ukrainisch fühlen – wird ihnen auch die Fantasie für eine nationale Zwangspädagogik fehlen? Liegt es außerhalb jeder Vorstellungsmöglichkeit, dass sich die Bevölkerung der Krim, die für einen Anschluss an Russland stimmte, vor ihrer Ukrainifizierung fürchtete?

Jedenfalls scheint es außerhalb der Möglichkeit deutscher Journalisten und Politiker zu liegen. Sie können oder wollen nicht einmal den Anteil deutscher Kriegführung an der Vorgeschichte der ukrainischen Unabhängigkeit erinnern. Vielleicht denken sie allen Ernstes, das Land sei mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstanden und die seither vergangenen zwanzig Jahre seien genug, um eine Nation auf einem quasi leeren, von jeder Historie gesäuberten Papier neu zu bilden. Aber selbst wenn sie so treuherzig wären, müssten sie doch von der Geschichtspolitik der neuen Ukraine eines Besseren belehrt werden, die mit Denkmälern und Straßennamen immerfort historische Bezüge herstellt – die auf deutsche Politik und deutsche Besatzung verweisen, von 1917 bis 1944.

Und erst recht dürfen Deutsche ihre eigene Geschichtsvergessenheit nicht von Russen erwarten. Russen werden sich gut erinnern, wie die sowjetische Nationalitätenpolitik gemeint war und wie die Krim zur Ukraine kam. Vor allem werden sie sich erinnern, wie die Deutschen in zwei Weltkriegen versucht haben, die Ukraine von Russland zu lösen – keineswegs um ihr Gutes zu tun, sondern um Russland zu schaden. Sie werden sich an den polnischen Überfall und an Petljuras Landesverrat erinnern, an Terror und Pogrome, und wenn Putin vor Faschismus und Antisemitismus in der Ukraine warnt, dann wird auch das vor dem Hintergrund der Geschichte plausibel sein.

In russischer Perspektive hat sich der Westen immer an der Ukraine vergangen – in Gestalt von Deutschen und Polen im 20. Jahrhundert, in Gestalt von EU und USA heute. Und ist die Perspektive so falsch? Sind nicht beträchtliche Summen von amerikanischer und europäischer Seite geflossen, beträchtliche Einflussnahmen durch Diplomatie und NGOs versucht worden? Wie soll man die überstürzte Anerkennung der neuen Regierung verstehen, wie das Assoziierungsabkommen mit der EU? Der Westen, wenn er den Griff nach der Krim beklagt, sollte sich an die eigene Nase fassen. Und er sollte sich für einen Moment von der Fixierung auf Putin lösen und die Frage stellen, ob überhaupt ein russischer Staatschef denkbar ist, der bereit wäre, die Krim verloren zu geben. Schon die Preisgabe des russischen Kerngebietes um Kiew ist eine Zumutung. Und jedenfalls Deutsche sollten sie nicht fordern, nicht noch einmal.


danke dem Autor für diese Darstellung. Deckt sich mit meiner Meinung zu 100%


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Unruhen in der Ukraine

31.03.2014 um 01:23
und ein Artikel von 2004!!! http://www.zeit.de/2004/51/Lesefrucht
ich liebe Bulgakows Werke!
Michail Bulgakows "Weiße Garde" als ukrainisches Lehrstück von Jens Jessen
DIE ZEIT Nº 51/2004 9. Dezember 2004 13:00 Uhr

Das Jahr 1918, in dem nicht zufällig Michail Bulgakows berühmter Roman spielt, war das Schicksalsjahr der Ukraine. 1918 marschieren in Kiew nacheinander ein: die Rote Armee (im Februar), die deutsche Armee (im März), der ukrainische Nationalist Symon Petljura (im Dezember). 1918 herrschen in Kiew: die russischen Bolschewisten, das ukrainische Hetman-Regime von deutschen Gnaden, das ukrainische Petljura-Regime von eigenen Gnaden. ...

Das Fürchterlichste für Bulgakow aber war nicht die bolschewistische Revolution, die der Theologensohn aus Kiew von Herzen hasste, sondern die Entstehung des modernen ukrainischen Nationalismus. Die Deutschen hatten, um ihr Marionettenregime zu legitimieren, aus der Tiefe der Geschichte die Hetman-Verfassung des 17. Jahrhunderts wieder ausgegraben und nach dem Vorbild des Hetmans Bogdan Chmielnicki, der sich 1648 gegen die Polen erhoben hatte, den Hetman Pavlo Skoropadsky erkoren. ... "Wer hat die Aufstellung einer russischen Armee verboten? Der Hetman. Wer hat die russische Bevölkerung terrorisiert mit dieser scheußlichen Sprache ((ukrainisch)), die es gar nicht gibt? Der Hetman. Wer hat das ganze Pack mit den Schwänzen auf dem Kopf ((die Kosacken)) herangezüchtet? Der Hetman."

Der ukrainische Nationalismus beginnt für Bulgakow mit der Neuerfindung der ukranischen Sprache. "Vorgestern fragte ich diese Kanaille Doktor Kurizki, der kann seit November vorigen Jahrs plötzlich kein russisch mehr. Früher Kurizki, jetzt ukrainisch Kuryzky. Ich frage ihn also, wie Kater (russisch Kot) auf ukranisch heißt, das wußte er noch ( Kit), aber als ich ihn fragte, wie der Wal (russisch Kit) heißt, glotzt er mich an und schweigt."

Die Pointe der Anekdote besteht nicht nur darin, dass sich das Ukrainische offenbar mühelos aus dem Russischen herstellen lässt, indem der Vokal o durch i ersetzt wird (russisch Charkow, ukrainisch Charkiw), sondern auch darin, dass die Bauernsprache der Ukrainer naturgemäß keine Namen für Tiere hat, die es in Feld und Flur nicht gibt. Mit der Selbstbornierung einer Nation aber beginnt für Bulgakow das Unheil. Das Hetman-Regime bleibt zwar unter deutscher Kontrolle, es bereitet aber den ideologischen Boden für Petljura.

Unter dessen Herrschaft beobachtet Bulgakows Held das erste Pogrom seines Lebens. Am Eingang zur großen Brücke wird ein Jude von Petljura-Milizen zu Tode geprügelt. Diese Szene, von dem damals 26-jährigen Autor wahrscheinlich selbst erlebt, wird in seinem Werk wieder und wieder erzählt. Es ist der Glutkern seines Entsetzens über die Barbarei der Moderne.

Noch allerdings, zu Beginn des Jahres 1918, ist es nicht so weit. Im Winter 1918 wird Kiew zum Fluchtpunkt der Bourgeoisie aus dem bolschewistischen Moskau....Im Dezember endet die Idylle. Petljura rückt ein, verliert die Stadt 1919 an die Rote Armee, dann die Westukraine an Polen. Im April 1920 verbündet er sich mit den Polen, die daraufhin Kiew den Bolschewisten wieder abnehmen, mit beispielloser Gewalt, aber ohne Unabhängigkeitserfolg für die Ukraine. Denn im Frieden von Riga 1921 teilen Russland und Polen das Land, ungefähr entlang jener Grenze, die heute die Anhänger Jankukowitschs und Juschtschenkos teilt.

Aber im Rückblick auf die polnischen Zerstörungen schreibt Bulgakow 1923: "Es kommt der Tag, und die Polen werden uns nicht mehr böse sein, sondern uns eine neue Brücke bauen, schöner als die frühere… Die Stadt ist jetzt erschöpft nach den furchtbaren Donnerjahren. Sie ist still. Aber ich höre schon das Vibrieren des neuen Lebens. Die Stadt wird ausgebaut werden, ihre Straßen werden wieder brodeln, und sie wird sich erheben über den Fluss, den Gogol liebte, und wieder eine majestätische Stadt sein. Die Erinnerung an Petljura aber möge vergehen."

Wie es aussieht, könnte Bulgakow Recht behalten. Die Ukraine, der Stalin 1940 den polnischen Westen wieder einverleibte, hat sich mit Polen versöhnt, und die Freiheitsliebe, die sie in unseren Tagen artikuliert, scheint endgültig gesäubert von dem Nationalismus der Petljura-Zeit.
scheint endgültig gesäubert von dem Nationalismus der Petljura - Zeit .... ist leider nicht eingetreten. Geschichte wiederholt sich, wenn man die eigene Geschichte nicht aufarbeitet!


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