Abahatschi schrieb:Legaler Dope wird in Deutschland deutlich teurer als illegaler sein: Auflagen, Zertifizierung, Kontrolle, Cannabissteuer, MwSt. von 19% auf alles.
Nehmen wir mal als offensichtlichstes Vergleichsprodukt Tabawaren, dann ist festzustellen dass bei den beiden relevantensten Produkten Zigaretten und Feinschnitt der Steueranteil bei gut 70% des Endverbraucherpreises liegt, mit bereits gesetzlich geregeleten weiteren Steigerungen bis 2026:
Der Steueranteil an einer Packung Zigaretten einschließlich Mehrwertsteuer ist von 76 Prozent im Jahr 2012 auf 69 Prozent im Jahr 2021 zurückgegangen. Die Entwicklung der durchschnittlichen Verkaufspreise bildet bei Tabakwaren der sogenannte Kleinverkaufspreis ab (Statistisches Bundesamt, 2021a).
Kurz vor Ende der laufenden Legislaturperiode hat der Bundestag ein neues Tabaksteuermodell für die Jahre 2022 bis 2026 beschlossen. Dabei zeigte sich auch die Industrie der klassischen Tabakprodukte offen für eine Steuererhöhung (VdR, 2021). Für die klassischen Tabakprodukte – Zigaretten, Feinschnitt, Zigarren und Pfeifentabak – wirken die einzelnen Schritte des neuen Tabaksteuermodells unterschiedlich (Deutscher Bundestag, 2021a; 2021b). Bei Zigaretten erhöht sich die Tabaksteuer jährlich um durchschnittlich 3,3 Prozent oder 11 Cent je Packung, bei Feinschnitt liegen die Erhöhungsschritte im Durchschnitt bei jährlich knapp 6 Prozent oder 14 Cent je 30-Gramm-Packung. Je Zigarre beträgt das Steuerplus in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt rund 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2021, so dass die Steuer je Zigarre im Jahr 2023 durchschnittlich um mehr als 1,3 Cent über dem Wert des Jahres 2021 liegen wird. Ab 2023 bleibt der Tarif unverändert. Bei Pfeifentabak verändert sich der Regelsteuersatz nicht, der Mindeststeuersatz, der für niedrige Preisklassen zur Anwendung kommen kann, wird in zwei Schritten von 22 Euro auf 26 Euro je Kilogramm erhöht.
Damit wird der rückläufige Steueranteil von Tabakprodukten aufgehalten. Auf Basis der von der Bundesregierung erwarteten Kleinverkaufspreise erhöht sich der Steueranteil einer Packung Zigaretten allerdings nur leicht, weil die Verkaufspreise voraussichtlich fast ebenso stark wie die Steuer steigen werden. Bei Feinschnitt erhöht sich der Steueranteil den Prognosen zufolge um 5 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Status quo wird Feinschnitt dadurch gegenüber Zigaretten schlechter gestellt. Das ist deshalb interessant, weil Feinschnitt eine sogenannte Pufferfunktion zugesprochen wird, die preissensiblen Rauchern den Wechsel von Zigaretten hin zum günstigeren Tabak zum Selberdrehen ermöglichen soll. Sonst besteht die Befürchtung, dass preissensible Konsumenten auf den Schwarzmarkt ausweichen, wodurch dem Staat Einnahmen entgehen (Steidl/Wigger, 2018). Diese Pufferfunktion wird bis zum Jahr 2026 durch das neue Tabaksteuermodell reduziert werden. Die Besteuerung von Zigarren und Pfeifentabak bleibt vergleichsweise gering.
Quelle:
https://www.iwkoeln.de/studien/tobias-hentze-hoehere-tabaksteuer-soll-corona-kosten-finanzieren-510389.htmlWenn wir mal aktuell davon ausgehen, dass "Straßen-Cannabis" ohne Steueranteil gehandelt wird und das als ausgangspunkt nehmen, müsste sich also der aktuelle Preis ca. verdreifachen, um ein ähnliches Steuer-zu-Warenwert-Verhältnis wie bei Tabakwaren herzustellen. Da sind noch keine Kosten für Qualitätskontrolle, gesetzeskonformen Anbau usw. eingepreist. Schätzungsweise kämst du eher so auf das 4- bis 5-fache der aktuellen Preise.