@Rainlove Da hast du natürlich Recht, Cannabis ist nicht harmlos.
Allerdings hat auch
@ThunderBird1 Recht - was ist schon harmlos?
Du kannst auch durch ganz normales, sauberes Wasser verletzt werden oder sterben.
Sicherlich wurde es schon mehrmals in diesem Thread zitiert, aber schon vor Jahrhunderten formulierte es Paracelsus ganz richtig:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“
Die Dosis und wie ein Mensch individuell auf einen Stoff reagiert.
Ich zum Beispiel kann bedenkenlos Nüsse essen. Andere Leute reagieren darauf extrem allergisch und könnten sogar umkippen, wenn sie Nüsse verspeisen.
Eine Verharmlosung von Cannabis kann ich jedenfalls von staatlicher Seite nicht erkennen.
Im Gegenteil wurden über Jahrzehnte hinweg Angstkampagnen gefahren, die zu großen Teilen schlichtweg Lügen enthielten.
Hab das schon mal geschildert, bei mir im Laden hat man mal Informationsflyer über ,,Drogen" ausgelegt, also zum Thema Prävention und Therapie.
Ich hab sie zwar nicht weggeschmissen, war aber kurz davor
:DDenn der Tenor war im Prinzip:,,Ein Joint und du rutscht sofort ab in superkriminelle Kreise, wirst total abgewrackt, hörst Stimmen und endest in der Gosse mit einem goldenen Schuss."
Zwar weiss ich jetzt nicht, wie die Schreiber dieser Flyer aussahen, aber man muss schon sehr, sehr dreist sein, um derartig zu lügen, ohne rot zu werden.
Das größte Paradoxon ist für mich aber, dass überall mannigfaltige Werbung für Tabak und Alkohol begegnet, obwohl nachweislich zahllose Menschen jedes Jahr ganz direkt aufgrund von Tabakkonsum und Alkoholkonsum sterben.
Obwohl Alkoholkonsum vernichtende Auswirkungen haben kann auf Körper und Geist und soziales Umfeld.
Obwohl diese Stoffe sehr stark süchtigmachend sind. Guck dir mal die Typen an, die an den Bahnhöfen stehen und schon morgens um 7 das zweite Bier aufmachen und dann über den Tag verteilt nichts anderes tun, als saufen. Die kommen gar nicht mehr klar ohne ihren Alk.
Oder die richtig abhängigen Raucher, die das Zittern kriegen, wenn sie nicht manchmal alle halbe Stunde ihre nächste Kippe rauchen können.
DAFÜR darf man Werbung machen. DIESE Stoffe darf man frei verkaufen an Erwachsene.
Und in Bayern, einem in Bezug auf Cannabis sehr konservativen Bundesland, haben wir eines der größten Sauffeste der Welt mit dem Oktoberfest.
Ein wenig ist das so, als sagt man:,,Hey, also mit dem Taschenmesser darfst du nicht rumspielen, das ist echt gefährlich! Aber die scharfe Machete ist schon okay, das macht doch Spaß und gehört dazu."
Mir persönlich geht diese den Bürger für dumm verkaufende Doppelmoral extrem auf die Nerven, ich mag es nicht, wenn man so tut, als sei ich ein Idiot, der nichts selbst entscheiden könnte.
Der Staat muss seinen Bürgern nicht alles vorschreiben.
Er sollte ihnen vielmehr weniger vorschreiben, dafür aber vernünftig fundiert. Im Falle von potenziellen Rauschmitteln heisst das: Klar kann er einige verbieten, wenn sie zu zerstörerisch wirken, vor allem für die Allgemeinheit.
Aber es ist lächerlicher Blödsinn, weitaus schädlichere Rauschmittel, eben Tabak und Alk, zu erlauben und weitaus geringer schädliche Mittel mit Schmähkritiken und Angstkampagnen zu überziehen und sie verboten zu halten.