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Wie war die DDR?

2.308 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: DDR, Gefängnis, Humanismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie war die DDR?

28.10.2014 um 20:37
@Thalassa
Das stimmt allerdings: Oft will man uns weißmachen, daß es uns aufgrund der fehlenden Luxusgüter oder Engpässen bei gewissen ,,Kolonialfrüchten" erbärmlich ging.
Doch hat so gut wie jeder (selbst dieStädter in der Gartensparte) sich selbst aus dem Garten mit leckeren Früchten versorgt. Wie herrlich schmeckten Omas eingeweckte Hütchenpflaumen!

Wie schön war es, die Erdbeeren vom eigenen Boden zu ernten und zu verzehren. Der, der heute nur eingeschweißte importierte kennt, wird nie verstehen,welche Art von immateriellen Reichtum uns dies beschert hat.


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Wie war die DDR?

28.10.2014 um 21:14
Zitat von GrymnirGrymnir schrieb:Wie herrlich schmeckten Omas eingeweckte Hütchenpflaumen
Ja das alles vermisse ich auch, wir haben früher alles allein gemacht, Heute fressen wir den genmanipulierten Dreck in uns rein und ehrlicher Weise muss ich sagen habe ich damals zwar (weil es so selten war) die Bananen vermisst, aber seit man sie frei kaufen kann interessieren sie mich absolut nicht mehr, ebenso der ganze dickmachende Süßkram.

Viel lieber würde ich lieber wie damals Beeren pflücken und daraus Saft, Wein, Schnaps und Tee machen, da man damals ja pünktlich um halb 4 Arbeitsende hatte war das alles noch möglich.

Heute hat man es A bequem und B auch nur noch so viel Zeit vielleicht mal nach Feierabend schnell noch was einzukaufen, zum selber machen haben bestenfalls noch die Arbeitslosen Zeit, aber die hängen lieber vorm PC, TV, oder auf Partys rum und essen noch ungesünder als der Rest der Gesellschaft.

Verstehe das nicht, wenn ich so viel Zeit hätte würde ich mich auf die alten Traditionen besinnen, überlege schon seit einer Weile einfach auszusteigen aus dieser Gesellschaft und auch Hartz 4 anzumelden und dann ganz in Ruhe wieder wie in der DDR zu leben (also alles selbst machen und im eigenen Garten anbauen) das wäre es.

Es macht mich traurig wenn ich hier in der Gegend sehe das der größte Teil der Leute die Bäume abgesägt hat die früher schöne Früchte trugen und das sich leider ein Großteil von uns Ossis an den Westen angepasst hat (es muss glattrasierter Rasen sein mit Ziersträuchern garniert und jeder denkt nur noch an sich).

Als ich ein Kind war und bei uns in der Straße nur Omis und Opis lebten damals, da hatte jeder irgendwas im Garten oder in der Scheune, was ein Anderer nicht hatte und Jeder tauschte mit Jedem diese Dinge, ich war damals so eine Art Vermittler der zwischen den Omis vermittelte und dann die Waren eintauschte und als Dankeschön etwas behalten durfte davon.

Auch die Sache mit dem Altstoffhandel fanden wir Kinder damals prima, so hatten wir was zu tun und kamen nicht auf die Idee zu saufen oder Drogen zu nehmen, mal abgesehen davon das es Drogen überhaupt nicht gab.

Als Kind hatten wir es wirklich alle schön in der DDR, aber später als Jugendlicher vermissten wir natürlich die coolen Klamotten aus dem Westen, Motorräder, Autos, etc..

Aber wie gesagt es gab auch da Mittel und Wege wenn man gefuchst war und wir waren es damals alle, diese Sachen wenn auch sehr schwer und völlig überteuert auf Schwarzmärkten oder aus dem Ausland zu besorgen und uns daran garantiert mehr zu erfreuen als man es Heute in der Wegwerfgesellschaft tut wenn es schon billiger ist einfach die vorher bei Primemart gekauten 3 Euro Hosen wegzuwerfen und sich neue zu kaufen als sie zu waschen.

Für Stonewashjeans musste ich damals bspw. im Russenlager (woanders gab es sowas nicht) 180 Mark zahlen und dafür einen Monat lang Altstoffe sammeln, aber es hatte sich gelohnt, ich habe vergessen zu erwähnen das man bei Nacht und Nebel unter Einsatz seines Lebens dafür auch noch 30 Kilometer durch den Wald fahren musste mit dem Rad und nie genau wusste ob man reinkam ins Russenlager, das war immer so eine Glücksache.

Oft sind wir damals auch nur weil wir kein Geld hatten zum Sachen anschauen hingefahren, auch in die Intershops, aber es war trotzdem schön und man hatte Gefühle die man Heute nicht mehr findet und auch nicht mehr beschreiben kann.


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28.10.2014 um 21:20
@kronzeuge007

Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :)

Zum Garten kann ich anmerken: Seit diesem Jahr haben wir uns zu viert auch einen in der Sparte gepachtet, und haben diese Saison Bohnen, Zwiebeln, Erdbeeren, Kartoffeln und Brombeeren eingeholt - und wir sind alle werktätig.

Ich kann es dir nur empfehlen, und es wird nicht schwer sein, eine Parzelle zu bekommen, denn fast überall gibts Leere :)


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28.10.2014 um 21:56
@Grymnir

Werktätig und Selbständig sind leider verschiedene Schuhe, ich habe 2 Firmen die ich allein bewirtschafte, das bedeutet für mich jeden Tag inklusive WE und Feiertag (seit Jahren keinen Urlaub übrigens) 15 Arbeitsstunden und danach dann totmüde ins Bett fallen, Leben kann man das nicht mehr nennen, aber so ist es im Kapitalismus.

Weil es eben schon lange kein Leben mehr ist werde ich schnellstmöglich aussteigen, es gibt nur noch ein paar Sachen die abbezahlt werden müssen und dann bin ich frei und kann hoffentlich erst mal ein wenig entspannen mit dem Anbau im Garten und vielleicht ist auch noch ein kleiner Urlaub dann drin und wenn es nur in den Harz oder nach Rügen geht oder nach Ungarn vielleicht mal.

Irgendwie habe ich überhaupt keine Lust den Westen kennenzulernen, da ich nicht mal den Osten richtig kenne und weil ich mich mit dem Osten eher identifizieren kann.


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Wie war die DDR?

28.10.2014 um 23:44
Zitat von GrymnirGrymnir schrieb:Doch hat so gut wie jeder (selbst dieStädter in der Gartensparte) sich selbst aus dem Garten mit leckeren Früchten versorgt. Wie herrlich schmeckten Omas eingeweckte Hütchenpflaumen!

Wie schön war es, die Erdbeeren vom eigenen Boden zu ernten und zu verzehren. Der, der heute nur eingeschweißte importierte kennt, wird nie verstehen,welche Art von immateriellen Reichtum uns dies beschert hat.
Wir hatten aus unserem eigenen Garten in diesem Jahr etwas über 60 Gläser Marmelade/Gelee aus roten/schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Brommbeeren und dazu noch Äpfel und Pflaumen. Und dabei war dieses Jahr bei uns recht schlecht was die Ernte anging. Sowas kaufen wir schon so gut wie gar nicht mehr, außer man hat doch mal Lust auf Aprikose oder so.

Außerdem schmeckt alles um so besser, wenn man selber Arbeit reingesteckt hat und man genau weiß was da alles drin ist. :)

Ist schon schön noch so nen richtig großen Garten mit Laube und allem drum und dran, aus DDR Zeit zu besitzen. :)


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29.10.2014 um 07:22
@kronzeuge007
Zitat von kronzeuge007kronzeuge007 schrieb:Irgendwie habe ich überhaupt keine Lust den Westen kennenzulernen, da ich nicht mal den Osten richtig kenne und weil ich mich mit dem Osten eher identifizieren kann.
:D Du sprichst mir aus der Seele :) , obwohl ich viel in der DDR rumgereist bin, und wirklich sehr viel kennen gelernt habe, auf Dienstreisen wie im Urlaub.
Ich war auch sehr oft und mitunter lange in Polen und der damaligen CSSR unterwegs.
Ansonsten war ich nur einmal privat 10 Tage in Schweden und ca 3 Wochen an der Nordsee, in einem angemieteten Häuschen. Aber lieber 10mal wieder an die Ostsee ... wir sind jahrelang regelmäßig nach Graal-Müritz gefahren, kannte ich von Kleinauf bis ich ca 14/15 Jahre war und später hatte ich eine private Unterkunft auf Rügen.
Ich war wähend meines Nordseeurlaubs damals ein paar mal in Hamburg und habe mich noch nie im Leben so unwohl gefühlt, wie in dieser Stadt. Ich fühle mich auch in Westberlin unwohl :D .
Ich habe auch keine Lust, da viel kennen zu lernen - mir sind meine Wurzeln wichtiger.


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29.10.2014 um 07:37
Ich denke nicht, dass Einmachen, Marmelade machen etc. typisch DDR ist, das macht meine Mutter schon immer (und wir haben keinen Garten, hier geben die, die einen haben das ab, was zu viel ist und zwar kostenlos) und ich mache das auch, Marmelade etc.
Das war und ist wohl eher überall so, auch wenn es weniger geworden ist. Auf die DDR als "typisch" beziehen kann man das nicht.


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29.10.2014 um 08:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Auf die DDR als "typisch" beziehen kann man das nicht.
Der Ursprung des Einwecken/Einmachen liegt wohl etwas früher als 1945.
Der Unterschied war wahrscheinlich nur, dass es in der DDR mehr praktiziert wurde.
Wenn man heute nen großen Garten und eine entsprechende Ernte hat, wird man das sicher auch noch machen, bevor man was wegwirft.
Kannte jedenfalls auch niemanden in der DDR, der aus Angst vorm Verhungern sein Gartenzeugs konserviert hat.^^


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29.10.2014 um 08:42
Zitat von martialismartialis schrieb:Wenn man heute nen großen Garten und eine entsprechende Ernte hat, wird man das sicher auch noch machen, bevor man was wegwirft.
Meine Beobachtung ist dahingehend, das man es gleich am Baum verfaulen läßt.


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29.10.2014 um 08:45
Zitat von Gute_LuiseGute_Luise schrieb:Meine Beobachtung ist dahingehend, das man es gleich am Baum verfaulen läßt.
Ja gibt`s auch. Son Baumobst wächst ja auch von alleine.
Bei Erdbeeren oder so muss man ja etwas Gartenarbeit leisten.^^


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29.10.2014 um 08:46
@martialis
ja, so denke ich mir das auch

bei uns ist es so, es schmeckt besser, ist billiger, man weiß, was drin ist und wir sind es so gewohnt....aber ich schaffe nie so viel, wie meine Mama, die Zeit habe ich nicht und auch nicht die Routine


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29.10.2014 um 08:58
Wenn man es ganz pingelig genau nimmt, stammt die Einrichtung von sogenannten "Schrebergärten" doch - zumindest in Deutschland - aus dem Leipziger Raum :D .
Da hat nämlich ein gewisser Herr Schreber Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Schulgärten für die mangel- und unterernährten Arbeiterkinder eingerichtet. Von diesem Ursprung aus breiteten sich dann in ganz Deutschland die Familiengärten aus, zur Erholung, Betätigung an der frischen Luft sowie zur Versorgung mit erschwinglichem Obst und Gemüse.

Mir persönlich wäre schon so ein Mietergarten vor dem Haus zuviel, mir reicht schon die sommerliche Gärtnerei auf unserm Balkon ;) .


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29.10.2014 um 09:20
@Thalassa
also wenn wir jetzt aber GANZ pingelig sind, dann hat das a) trotzdem nix mit der DDR zu tun und b) war es eigentlich ein Herr Hausschild und die Gärten wurden es erst durch einen Herrn Gesell :D


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29.10.2014 um 09:26
@Tussinelda

:D ... aber aus dem Leipziger Raum stammt es trotzdem ;) - auch wenn es da noch keine DDR gab, zumindest aus dem Ostdeutschen Raum.
Zu Ostzeiten gab es auch innerhalb der Kleingartenvereine, die dem VKSK unterstellt waren, genaue Vorschriften, wieviel Obst und Gemüse man anzubauen hatte, und wieviel man davon nach der Ernte dem Handel zur Verfügung zu stellen hatte. Da war nix mit bloß Rasen zum Rumlümmeln usw, ich weiß ja nun nicht, wie es heutzutage ist.
Bei unseren Mietergärten gibts auch ganz konkrete und mitunter absurde Vorschriften, allerdings eher in die Richtung, was man alles nicht pflanzen darf :D .


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29.10.2014 um 09:29
@Thalassa
ach, Bestimmungen haben die immer noch, deshalb würde ich nie einen Schrebergarten wollen.......die Hecke so hoch, so viel Rasen, so groß die Hütte, so viele Nutzpflanzenflächen, manche Pflanzen gar nicht erlaubt, wann man mähen darf etc.
das ist mir viel zu anstrengend und Ruhe hat man auch nicht, ist ja alles viel zu dicht aufeinander, es gibt immer einen "Blockwart".....nee nee :D


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Wie war die DDR?

29.10.2014 um 09:33
@Tussinelda

... da sind wir uns ja ausnahmsweise mal einig. Allerdings war und ist es - denke ich mir jedenfalls - für Kinder ganz lehrreich, mal zu sehen, daß Milch nicht im Supermarkt in Pappkartons wächst und wo Obst und Gemüse herstammen. Ich weiß nicht, ob es heute noch soetwas wie "Schulgartenarbeit" gibt, als reguläres Schulfach - uns hat es nicht geschadet.


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29.10.2014 um 09:41
@Thalassa
als Schulfach kenne ich es nicht, aber es gibt noch Schulgärten, die auch bebaut/bepflanzt werden, ist dann glaube ich in Gemeinschaftskunde oder so untergebracht


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29.10.2014 um 09:46
@Tussinelda

Bei uns war das - jedenfalls zu meiner Zeit - noch richtiges Schulfach, wie Werken und Nadelarbeit, mit Zensuren sogar.
Nadelarbeit gab es später auch noch, mein Freund hat auch noch für seine Mutter Topflappen herstellen müssen :D .


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29.10.2014 um 10:32
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das ist mir viel zu anstrengend und Ruhe hat man auch nicht, ist ja alles viel zu dicht aufeinander, es gibt immer einen "Blockwart"...
das war doch der "Blockälteste"... soweit ich erinnere.


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29.10.2014 um 10:34
Ich lese hier sehr gerne mit und werde zum richtigen Ostalgiker wenn ich eure Erinnerungen lese, obwohl ich im Westen aufgewachsen bin :)

Schulgartenunterricht, Altstoffe sammeln usw. Das sind einige wenige von vielen Dingen, die man hätte ruhig in die BRD übernehmen können.


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