Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

@McMurdo
Und haben mehrheitlich Steuern bezahlt...dabei haben sie nicht Illegales gemacht, Klein Lisa fliegt um die Welt, der andere fährt mit seinem 20J alten Auto zur Ostsee...so what!

sacredheart schrieb:Setsame Sicht der Dinge. Dass man nur Menschen von steuerlicher Belastung entlasten kann, die überhaupt Steuern zahlen, liegt halt in der Natur der Dinge.

Selbst der ärmste Bettler zahlt Steuer, etwa, wenn er sich etwas zu Essen/ Trinken oder etwas zum Anziehen kauft. Das nennt sich Mehrwertsteuer - Du findest sie auf jedem Kassenzettel. Der Kunde zahlt sie und der Verkäufer führt sie als Umsatzsteuer an das FA ab.

frankysinatra schrieb:Das nennt sich Mehrwertsteuer

Reiche haben keine Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer! Muss man wissen!
Und wenn die MwSt gesenkt wird, profitieren alle...also braucht man nicht so tun als würden die Reichen profitieren.

sacredheart schrieb:Bisher konnte ich meinen Haushaltsstrom nicht absetzen und mir fehlt die Fantasie wie das gehen soll

Optimist schrieb:wurden denn große Konzerne bisher nicht entlastet? So viel ich weiß war oder ist für diese der Strom doch billiger?

sacredheart schrieb:Aber die meisten Besserverdiener ...sind nun mal keine großen Konzerne.

ich wollte darauf hinaus, dass es möglich wäre, mittels Steuer auch Privatleute zu entlasten, zB. auch bei den Stromkosten.
Also kurz, was bei Betrieben geht, weshalb sollte das nicht auch bei Privaten theoretisch möglich sein (nur eine Frage der Gesetze)

Abahatschi schrieb:Vielleicht merkst Du Dir einfach mal was: es gibt keine Steuervergünstigungen!
Man reicht alles ein und die Steuer wird festgesetzt.

ist mir bewusst ;)
ich hatte es alles nur etwas vereinfacht ausgedrückt.
Aber wie gesagt, mir gings ja um etwas anderes.
Wenn man also Privatleute bezüglich gestiegener CO2-Abgabe und Stromkosten entlasten würde, hätten arme Leute nichts von dieser Entlastung.

Das hingegen ist dann ein gutes Argument (und das Thema dann für mich vom Tisch):

sacredheart schrieb:Und es ist keine Umverteilung nach obe, sondern bleibt eine nach unten, weil Transferempfänger ja ihr Leben von denen da oben zu 100% finanziert bekommen. Selbst bei einer MWST Erhöhung wäre das so. Die müsste zwar auch der Transferempfänger zahlen, aber von Geld, das ohnehin 'van Andere' kommt.

McMurdo schrieb:Tja, für dein naives Verständnis unserer Gesellschaft kann ich nichts. Alle Zahlen Steuern.

@McMurdo

In meinem Verständnis:

Wenn mir der Staat 1000 Euro gibt und sich anschließend zB über die MWST 50 Euro zurückholt hat mir der Staat allover 950 Euro gegeben und nicht ich dem Staat allover 50 Euro gegeben.

Wenn ich mit Dir abends ausgehe und ich Dir 100 Euro gebe, aber zwischendurch ich Dich frage ob Du mir 2 Euro für die Parkuhr geben kannst: Habe ich Dir dann 98 Euro gegeben oder Du mir 2 Euro?

Optimist schrieb:Wenn man also Privatleute bezüglich gestiegener CO2-Abgabe und Stromkosten entlasten würde, hätten arme Leute nichts von dieser Entlastung.

Sind arme Leute nicht privat? Was für ein Quatsch.

frankysinatra schrieb:Selbst der ärmste Bettler zahlt Steuer, etwa, wenn er sich etwas zu Essen/ Trinken oder etwas zum Anziehen kauft. Das nennt sich Mehrwertsteuer - Du findest sie auf jedem Kassenzettel. Der Kunde zahlt sie und der Verkäufer führt sie als Umsatzsteuer an das FA ab.

@frankysinatra

Der Bettler ist kein adäquates Beispiel solange er nur von der Bettelei lebt. Das dürfte die Ausnahme sein.

Wer aber 800 Euro vom Staat und 200 Euro von der Bettelei im Monat bekommt und 50 Euro MwST zahlt hat aus meiner Sicht 750 Euro netto bekommen keineswegs 50 Euro netto bezahlt.
Ich denke das liegt auf der Hand.

Abahatschi schrieb:Sind arme Leute nicht privat? Was für ein Quatsch.

die würden aber steuerlich nicht entlastet werden können (ich nenne es der Einfachheit halber wieder Steuerentlastung) - weil sie ja gar keine Steuern abzusetzen haben.
Deshalb meine Unterscheidung.

Optimist schrieb:die würden aber steuerlich nicht entlastet werden können (ich nenne es der Einfachheit halber wieder Steuerentlastung) - weil sie ja gar keine Steuern abzusetzen haben.

Das schon wieder...richtig, wenn DU keine Steuern zahlst, ist ihre Höhe egal, auch wenn sich diese ändert.
Erinnert mich an dem Schwachsinn mit dem Soli:..mäh, wenn man den abschafft, haben die die den nicht zahlen nichts davon...nur 30 Jahre 100% Solirabatt.

Optimist schrieb:weil sie ja gar keine Steuern abzusetzen haben.

Weißt du überhaupt, was "von der Steuer absetzen" heißt?

bgeoweh schrieb:Weißt du überhaupt, was "von der Steuer absetzen" heißt?

ja natürlich.
Freibeträge, welche man von der fälligen Steuer erlassen bekommt usw.
Aber darum ging es mir nicht :)

@Abahatschi
ich wollte einfach nur auf diesen Fakt hinaus:

Optimist schrieb:Wenn man also Privatleute bezüglich gestiegener CO2-Abgabe und Stromkosten entlasten würde, hätten arme Leute nichts von dieser Entlastung.

... und hatte doch aber auch eingesehen (und es auch zitiert), dass man dabei auch das bedenken muss:

sacredheart schrieb:Und es ist keine Umverteilung nach obe, sondern bleibt eine nach unten, weil Transferempfänger ja ihr Leben von denen da oben zu 100% finanziert bekommen....

Also, das Thema ist dann quasi für mich abgehakt.

Optimist schrieb:ja natürlich.
Freibeträge, welche man von der fälligen Steuer erlassen bekommt usw.
Aber darum ging es mir nicht :)

Falsch.

Optimist schrieb:dass man dabei auch das bedenken muss:

Auch nicht.

Abahatschi schrieb:Reiche haben keine Vergünstigungen bei der Mehrwertsteuer! Muss man wissen!
Und wenn die MwSt gesenkt wird, profitieren alle...also braucht man nicht so tun als würden die Reichen profitieren.

Würde mich jetzt nicht zu den "Reichen" zählen, ich bin aber nicht ärmlicher Unternehmer. Von daher kann ich alle MWSt- Zahlungen direkt als Vorsteuer geltend machen: Ich kaufe zB einen Laptop, zahle den Kaufpreis inkl. MWSt, sagen wir € 500 + 19% MWSt (=€ 95), insgesamt also € 595 - so wie Otto Normalverbraucher. Nur hole ich mir die € 95 bei der nächsten Umsatzsteuererklärung, also am 10. des Folgemonats, wieder als Vorsteuer heraus.

Ich zahle somit € 500, der Normalverbraucher € 595. Ich denke das ist schon so etwas wie eine "Vergünstigung"? Oder?

frankysinatra schrieb:Ich zahle somit € 500, der Normalverbraucher € 595. Ich denke das ist schon so etwas wie eine "Vergünstigung"? Oder?

Wem gehört der Laptop wenn du Konkurs machst?

frankysinatra schrieb:Ich zahle somit € 500, der Normalverbraucher € 595. Ich denke das ist schon so etwas wie eine "Vergünstigung"? Oder?

Du darfst das Laptop eigentlich nicht privat nutzen, das wäre Steuerhinterziehung (geldwerter Vorteil)
Eigentlich miserable Nummer über der Firma Privates zu kaufen.

Hat leider immer noch nichts mit der Steuerhöhe zu tun.

frankysinatra schrieb:Würde mich jetzt nicht zu den "Reichen" zählen, ich bin aber nicht ärmlicher Unternehmer. Von daher kann ich alle MWSt- Zahlungen direkt als Vorsteuer geltend machen: Ich kaufe zB einen Laptop, zahle den Kaufpreis inkl. MWSt, sagen wir € 500 + 19% MWSt (=€ 95), insgesamt also € 595 - so wie Otto Normalverbraucher. Nur hole ich mir die € 95 bei der nächsten Umsatzsteuererklärung, also am 10. des Folgemonats, wieder als Vorsteuer heraus.

frankysinatra schrieb:Ich zahle somit € 500, der Normalverbraucher € 595. Ich denke das ist schon so etwas wie eine "Vergünstigung"? Oder?

bgeoweh schrieb:Wem gehört der Laptop wenn du Konkurs machst?

Wenn er jedoch keinen Konkurs macht (was ja das Ziel ist und eher selten ist?), dann ist es schon irgendwie so wie er schreibt.

Kann man denn das Gleiche auch mit anderen Waren machen - zB. Lebensmitteln - als Unternehmer? Das fänd ich dann schon bissel ungerecht, wenn die Politik das zulässt.

Abahatschi schrieb:Du darfst das Laptop eigentlich icht privat nutzen, das wäre Steuerhinterziehung.

das denke ich auch. Aber wer soll das kontrollieren können?

Abahatschi schrieb:Du darfst das Laptop eigentlich icht privat nutzen, das wäre Steuerhinterziehung.
Eigentlich miserable Nummer über der Firma Privates zu kaufen.

Umgekehrt darf auch jeder Private, der sich einen Laptop zur vorwiegend oder ausschließlich beruflichen Nutzung kauft den als Werbungskosten absetzen, sofern der mit Mehrwertsteuer unterhalb von iirc. ca 900 Euro liegt, er erhält dadurch rechnerisch eine Vergünstigung von Kaufpreis*(sein Grenzsteuersatz), was bei den meisten Personen deutlich über 20% liegen dürfte.

Das geht auch an dich @Optimist

frankysinatra schrieb:Würde mich jetzt nicht zu den "Reichen" zählen, ich bin aber nicht ärmlicher Unternehmer. Von daher kann ich alle MWSt- Zahlungen direkt als Vorsteuer geltend machen: Ich kaufe zB einen Laptop, zahle den Kaufpreis inkl. MWSt, sagen wir € 500 + 19% MWSt (=€ 95), insgesamt also € 595 - so wie Otto Normalverbraucher. Nur hole ich mir die € 95 bei der nächsten Umsatzsteuererklärung, also am 10. des Folgemonats, wieder als Vorsteuer heraus.

Ich zahle somit € 500, der Normalverbraucher € 595. Ich denke das ist schon so etwas wie eine "Vergünstigung"? Oder?

Du nutzt dann aber den Laptop betrieblich zur Schaffung weiteren Mehrhwertes und die Privatperson nutzt ihn ausschließlich privat. Deinen privaten Laptop musst du auch voll versteuern aber dafür ist er dann dein privates eigentum und gehört nicht ins Betriebsvermögen.

frankysinatra schrieb:Ich kaufe zB einen Laptop, zahle den Kaufpreis inkl. MWSt, sagen wir € 500 + 19% MWSt (=€ 95), insgesamt also € 595 - so wie Otto Normalverbraucher. Nur hole ich mir die € 95 bei der nächsten Umsatzsteuererklärung, also am 10. des Folgemonats, wieder als Vorsteuer heraus.

Ich zahle somit € 500, der Normalverbraucher € 595. Ich denke das ist schon so etwas wie eine "Vergünstigung"? Oder?

aber nicht für deinen privaten laptop!

Optimist schrieb:Kann man denn das Gleiche auch mit anderen Waren machen - zB. Lebensmitteln - als Unternehmer? Das fänd ich dann schon bissel ungerecht, wenn die Politik das zulässt.

Streng genommen musst du als Unternehmer bei allen Entnahmen aus dem Betriebsvermögen auf den Gegenwert Einkommenssteuer und ggf. andere anfallende Steuern zahlen, auch bei einem Becher Joghurt, nur macht das eben niemand weil die Buchhaltung solche Posten gar nicht so filigran erfasst und das Entdeckungsrisiko faktisch 0 ist. Wenn du halt anfängst, dir ganze Bürogarnituren und so weiter "rauszulassen" kannst du irgendwann bei einer Steuer- (Privatseite) oder Betriebsprüfung (Geschäftsseite) so richtig brutal gefickt werden.