Moses77 schrieb:Ich finde das eher verlogen, dem Wähler nicht reinen Wein einzuschenken und das trojanische Pferd Scholz voranzustellen, um dann letztlich doch Sozialismus in Deutschland einführen zu wollen.
Wie soll denn der Wein noch reiner werden, wenn vorab niemand das endgültige Wahlergebnis kennen kann? Ich finde, in dieser Situation zuzugeben, dass ein Linksbündnis im Bereich der Realität liegt, ist so ehrlich, wie es nur geht. Und wie du selbst anmerktest, wenn die Grünen dadurch Wähler der Mitte verloren haben, dann heißt das nur, dass ihnen Ehrlichkeit vor der Wahl wichtiger war, als Stimmen sammeln um jeden Preis.
Und lass mal die Kirche im Dorf. Wenn die Linken mit sagen wir mal 6 % in eine Regierung einzieht, dann bricht nicht geleich der Sozialismus aus in Deutschland. Das ist billige Panikmache.
Moses77 schrieb:Sich jetzt mit knapp 25,7% als klaren Wahlsieger mit Regierungsauftrag feiern zu lassen trotz verpasster Wunschkoalition, auch wenn du das anders sehen magst, halte ich für nahezu ebenso falsch wie Laschets fehlenden Rücktritt nach dieser krachenden Niederlage.
Sieger ist, wer als Erster ins Ziel kommt. Selbst mit einer hundertstel Sekunde Abstand wird die Goldmedaille nicht geteilt. Damit ist die SPD Sieger dieser Wahl, egal, wie knapp das Ergebnis ist. Daneben gibt es noch Gewinner, nämlich alle Parteien, die einen Zugewinn gegenüber der letzten Wahl verbuchen können.
Nun muss natürlich nicht immer der Wahlsieger die folgende Regierung anführen. Es wird sich nun zeigen, wer hier besser eine Mehrheit zusammenverhandeln kann.