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Armut in Deutschland

1.248 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Armut, Lebensmittel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:03
@Whitelight
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:Daß Kinders Vorbild die Eltern sind,die etwas Vorleben sollten?Und daß es wichtigere Dinge im Leben gibt als markensachen, sollte sowieso klar sein,schon alleine aus nachhaltigkeitsgründen.
Ansonsten gibt's halt Preisvergleich oder Tauschbörsen
ja, das sollte alles so sein.
Nur wie gesagt, es ist doch nicht immer so. Und dann passierts eben das Kinder gemobbt werden wenn sie von armen Eltern keine Marken bekommen können (um mal wieder Topic zu werden)


@Laucott
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Sich als Lehrer auch noch um das "Grundsozialverhalten" einzelner explizit zu kümmern ist sogut wie unmöglich, wenn man um den Job eines Lehrers in Deutschland weiß.
Das glaube ich gerne. Die haben es heutzutage nicht leicht.

Mir geht's ja nur darum, dass dieses und jenes mal so nebenbei wenigstens mit erwähnt werden könnte (weils offensichtlich bei einigen  Eltern nicht gemacht wird).

Wie ist das eigentlich rechtlich gesehen, gabs früher mal in  Kindergärten und Schulen u.a. MIT einen "Erziehungsauftrag" oder war das schon immer nur  ein bloßer "Bildungsauftrag"?


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:10
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mir geht's ja nur darum, dass dieses und jenes mal so nebenbei wenigstens mit erwähnt werden könnte (weils offensichtlich bei einigen Eltern nicht gemacht wird).
Wird es auch, glaub mir ;)
Fängt ja schon im Kiga an. So ganz geht das unseren Pädagogen auch nicht am Arsch vorbei.
Mich regen halt nur immer die Eltern auf, die verlangen, das Kigaerzieher/innen oder auch Grundschullehrer
selbst versäumtes aufarbeiten bzw. korrigieren sollen.
Das kann nicht sein.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:11
@Atrox
Ich finde Algebra in der Kita zur prävention von Armut eig ganz gut


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:14
@Laucott
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Mich regen halt nur immer die Eltern auf, die verlangen, das Kigaerzieher/innen oder auch Grundschullehrerselbst versäumtes aufarbeiten bzw. korrigieren sollen
Kann ich verstehen.
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Wird es auch, glaub mir ;)Fängt ja schon im Kiga an. So ganz geht das unseren Pädagogen auch nicht am Arsch vorbei.
Das freut und beruhigt mich :)

@Dr.AllmyCoR3
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:Ich finde Algebra in der Kita zur prävention von Armut eig ganz gut
ja, es wäre noch manch anderes vielleicht gut, aber die Kapazitäten sind leider nicht vorhanden.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:17
Nein mal ernsthaft, wer nicht in der Lage ist sein Kind zu erziehen (damit meine ich Leute die auch keinen familiären Rückhalt haben das die Oma zB hilft weil chantal Spoilersry @Atrox :kiss: noch ihren Schulabschluss nachholt) und es auf sich allein gestellt leben lässt, jemand der hofft auf Team, toll ein anderer machts, setzen zu können, sollte meiner Meinung nach keine Kinder bekommen.
Verbieten kann man es nicht aber so viel Menschenverstand verlange ich doch schon ab


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:25
Wir Eltern sollten unsere Kinder zu starke Kinder erziehen.

War aber gerade etwas verunsichert und hab mal im Teeniezimmer nachgefragt,ob manche Kinder andere auslachen oder Sprüche bringen,wegen Kleidung oder Markensachen.
-scheinbar nicht.

Außerdem haben nicht nur Kinder Sprüche drauf,über aussehen,Kleidung etc.
Meine Kollegen schmeißen auch alle mit Markennamen um sich herum,Kleidung,Lebensmittel,Möbel,Reisen-nichts ist zu teuer.
Alles ohne Marke ist nix und dann komm ich mit meiner discounterstulle :-)

Ist manchmal auch schwierig,aber tief in mir drin frag ich mich nur,was manch einer für Werte hält?


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:28
@Whitelight
Naja zu meiner Zeit gab es Probleme diesbezüglich, aber bin auch schon paar Jahre aus der schule.
Da ich Berufskleidung trage weiß ich nicht wie das ist bei anderen im Job.
Aber wenn ich Jugendliche sehe (jajaja ich bin ja selbst noch nicht so alt) hab ich schon oft das Gefühl das Erziehung nicht mehr so viel wert hat


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:31
@Whitelight
Zitat von WhitelightWhitelight schrieb:War aber gerade etwas verunsichert und hab mal im Teeniezimmer nachgefragt,ob manche Kinder andere auslachen oder Sprüche bringen,wegen Kleidung oder Markensachen.-scheinbar nicht.
hmm, da hab ich schon anderes gehört. :)
Dann sind diese Kinder entweder eine positive Ausnahmen oder es hat sich doch etwas getan diesbezüglich. :)

Spoiler(mal nebenbei: liest sich für mich etwas beschwerlicher, wenn nach den Kommas und Punkten kein Leerzeichen ist - alles "an einem Faden" :)  - aber heißt jetzt nicht dass du das wegen mir ändern sollst, wollte es nur mal erwähnen )
------------------------------

@Dr.AllmyCoR3
Zitat von Dr.AllmyCoR3Dr.AllmyCoR3 schrieb:Aber wenn ich Jugendliche sehe (jajaja ich bin ja selbst noch nicht so alt) hab ich schon oft das Gefühl das Erziehung nicht mehr so viel wert hat
geht mir genauso.
Hab aber auch viele Nette getroffen.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:33
@Optimist
Klar es ist wie überall, es gibt solche und solche.
Aber da ich selbst ja noch relativ jung bin und daher in Bars und Clubs gehe wo das Alter von 15/16-30 geht, sehe ich grade da viele der unhöflicheren Sorte


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:39
@Laucott
Ja,das nervt mich auch.
Manche Eltern,die dann meinen,dem Kind muß alles in Kiga oder Schule beigebracht werden.
Eine Kigagruppe oder Grundschulklasse hat meistens an die 25 Kinder.
Daß da nicht alles gelernt werden kann,ist klar.

Ich kenne 12/13jährige,die weder die uhr lesen können,noch Schuhe binden.

@Dr.AllmyCoR3
Das ist auch bestimmt die Ausnahme bei mir im Job. 
Man nennt es 'Stutenbissigkeit', vielleicht auch Neid ,k.a.

@Dr.AllmyCoR3
"sollte Deiner Meinung nach keine Kinder bekommen"-
sehe ich genauso und wir sind wieder beim Thema .

Bilde ich mir das ein,oder bekommen wirklich so viele Kinder selber Kinder?
Ich hätte mir nicht gewünscht,sooo früh Mutter zu werden.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 19:43
@Whitelight
Entweder ist es zu "normal" geworden oder es ist zurück gegangen, ich hab das Gefühl es ist nicht mehr so viel wie vor 5-6 Jahren.
Sollte es jemand besser wissen oder eine Statistik dazu haben fände ich das klasse.
Aber auch das ist ein Grund für Armut denke ich.
Kinder die Kinder bekommen und so keine Ausbildung machen oder gar einen Schulabschluss weil kein Rückhalt da ist der sich um das Kind kümmert.
Auch hier gibt es Ausnahmen, wobei da auch wieder zu beachten ist wie gut der Rückhalt ist und was das für Erzieherische Auswirkungen hat


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 20:50
Hallo,

ich arbeite beruflich mit Kindern aus schwierigen Verhältnissen. Das Problem ist wirklich oft das Elternhaus. Ohne auf Einzelfälle einzugehen - die Gründe sind immer multi-kausal:

(a) Oft sind es sehr kurzlebige Beziehungen und man hat versucht, diese mit einem Kind zu festigen. Oft kommt es zu sehr dramatischen Trennungen und das Kind wird Druckmittel - und kennt oft das andere Elternteil nicht, obwohl es ein paar Straßen weiter wohnt. Es ist häufig nicht die einzige Beziehung, die nach dem Schema verlief, die Kinder bleiben häufig bei der Mutter, da entstehen sehr oft sehr viele Halbgeschwisterkonstellationen, die auch nicht vernünftig gemanagt werden. Oft ist die Mutter mit dem Alltag und den Kindern überfordert

(b)) Trotz den vielen Enttäuschungen im Liebesleben ist für die Mutter oft vorrangig die Suche nach der großen Liebe, oft auch verbunden mit dem Wunsch, sich dann materiell zu verbessern, weil "der Neue" ein gutes Einkommen hat. Dafür zieht man dann auch mitten im Schuljahr um (ohne sich um die schulischen Konsequenzen zu kümmen) - geht es nicht gut, zieht man auch wieder zurück. Das Wohl der Kinder ist immer sekundär. Die gewöhnen sich mitunter auch daran, in relativ kurzen Zeiträumen mehrere "Väter" zu haben - damit ist oft der Grundstein für die eigene Familienfehlgründung gelegt.

(c) Die Eltern selbst haben keinerlei Strategien entwickelt, wie man erfolgreich ist. Die Kinder werden weder angehalten, Hausaufgaben zu machen, oft sind die Schultaschen schlampig gepackt, Hefte nicht ordentlich geführt, Klassenarbeiten nicht vorbereitet, etc. etc. Das Kind wendet zu wenig Zeit und Mühe für Schule auf, bekommt schlechte Noten, hat noch weniger Interesse an Schule ... Oft erscheinen auch Eltern, die Zeit hätten (Arbeitslosigkeit) nicht auf dem Elternabend, Materialien werden nicht besorgt, etc.. Der Wortschatz, auch bei Kindern, die Deutsch eigentlich als Muttersprache sprechen, ist erschreckend klein.

(d) Der Gesundheitszustand der Kinder ist schlechter, sie verpassen mehr Unterricht und holen diesen auch nicht nach ... gerade in Fächern, die aufeinander aufbauen (Fremdsprachen, Mathe, ...) ist das fatal. Oft tendieren die Eltern auch dazu, den Gesundheitszustand falsch einzuschätzen - da werden Kinder geschickt, die 40°C Fieber haben oder man bleibt wegen einer Erkältung zwei Wochen lang daheim.

(e) Es fehlt sehr oft an Koordination ... auch bei kostenfreien Bildungsangeboten. Da muss man meistens auch Termine aufschreiben, das Kind hinschicken ... da scheitert es schon oft. Daher ist die Freizeit sehr anregungsarm gestaltet und viele auch kostenfreie Angebote werden nicht wahrgenommen, weil sie "zu stressig" sind. Angefangenes wird oft nicht weitergeführt. Bei uns wurden mal 30 Sponsoren gefunden, die einen Schwimmkurs bis zum Seepferdchen sponsorten, nachdem ein Kind ertrunken ist ... nur zwei Kinder kamen regelmäßig. Bei Nachfragen kam "ist doch freiwillig".

(f) Freizeitgestaltung: Das Kind kennt seinen "Kiez" und verbringt oft einen großen Teil der Freizeit draußen, hängt mit Freunden ab, spielt Fußball .... oft auch, weil die Wohnverhältnisse beengt sind, man sich auf die Nerven geht und der Fernseher in der Wohnung gerade belegt ist und es sonst nichts gibt, was man machen kann. Öffentliche Angebote (Bibliothek, etc.) werden nicht als solche wahrgenommen. Man kennt die Innenstadt, den Schulweg und das eigene Stadtviertel.  

(g) Moderne Medien spielen bei der Freizeitgestaltung eine riesige - oder oft die einzige Rolle. Es kommt nicht selten vor, dass man von Schülern hört, dass drei Wochen Ferien vor der Konsole "verzockt" wurden, oft auch mit nicht altersgerechten Spielen. Dabei kippt auch nicht selten der Tag- und Nachtrhythmus. Wir hatten schon Schüler, die im Unterricht einschliefen.

(h) Finden die Eltern Arbeit, dann oft so, dass sie nicht mit dem Tagesablauf der Kinder vereinbar ist, z.B. Spätschicht an einer Tankstelle von 14.00 - 22 Uhr, das Kind kommt um 15.00 von der Schule und schläft um 22 Uhr schon. Da verkommt das Zusammenleben zu einer WG, bestenfalls. Oft ist es sehr erschreckend, wie wenig die Eltern von den Kindern wissen.

(i) Da die Eltern selbst oft schlechte Erfahrungen mit dem Arbeitsamt gemacht haben, stehen sie allen berufsbildenden Maßnahmen oft sehr kritisch gegenüber. Auch ein Problem: Sie selbst raten dem Kind z.B. von einer Ausbildung ab, weil man mit einem Job viel besser verdient. Vielleicht auch, weil sie Angst haben, wenn das Kind sich beruflich qualifiziert, dass sie den Spiegel vorgehalten bekamen, weil die Eltern meist 1000 Gründe haben, warum etwas nicht geht.

(j) Arbeiten die Eltern auf Billiglohnniveau werden Aufgaben im Haushalt delegiert. Wir haben 11 Jährige, die nicht mit auf eintägige Schulausflüge können, weil sie um 16.00 Uhr alle anderen Geschwister im Kindergarten holen müssen und das niemand anders übernehmen kann. Ist ein Geschwisterkind krank und man selbst kann in der Arbeit nicht fehlen, bleibt eben das älteste Geschwisterteil daheim - und ist darüber oft gar nicht unglücklich.

(k) Oft flüchten sich die Eltern in Parallelwelten, um dem tristen Alltag zu entgehen. Das kann durch Alkohol- oder Drogenkonsum passieren (da greift dann irgendwann das Jugendamt ein) oder durch endloses Zocken an der Konsole. Dann sind sie zwar körperlich anwesend, aber so in der Welt gefangen, dass sie sich auch nicht ums Kind kümmern

(l) Wenig reale Einschätzungen. Bei uns in B-W ist es so, dass nach der Grundschule der Elternwille zählt und so werden Kinder, die schon in der Grundschule grottenschlecht waren, z.T. sogar auf dem Gymnasium angemeldet, oft auch in total exotischen Sachen wie dem bilingualen Zweig. Wenn sie scheitern, fühlen sich die Eltern bestätigt, dass die Welt unfair ist ... oft fühlt sich das Kind auch als Versager und hasst die Schule.

(m) Das wenige Geld, was die Familie hat, wird mitunter sehr "strange" ausgegeben. So ist eine hohe Affinität zu gefährlichen Reptilien (gerne meterlange Würgeschlangen) zu beobachten, die oft nach der ersten Stromnachzahlung wieder abgegeben werden. Geraucht wird auch viel. Auch haben die Eltern oft das allerneuste Smartphone, auch wenn das bedeutet, dass alle die letzten paar Tage des Monats nur noch Nudeln essen.

(n) So Alltagsdinge, die in anderen Familien nebenher laufen (Schlittschuhlaufen lernen, Fahrradfahren lernen, Uhrlesen, Verkehrsregeln, etc.) musst du alles in der Schule nachholen.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 21:16
@MissMary
Mir läuft's gerade kalt den Rücken runter,als ich deine Punkte las.
Das alles geschieht in Deutschland, indem es z.b. die Schulpflicht gibt.

Ich kann nicht verstehen,daß Eltern ihre Kinder als 'nebenbei' oder 'sekundär' ansehen können.

Daß Gesundheit und Krankheit falsch eingeschätzt wird,es nur Nudeln zu essen gibt,ist ja schon Gefahr für Leib und Leben.

Wie  kommt man denn damit klar,wenn man tagtäglich diese traurigen Geschichten hört und die Kinder dabei sieht?
Kann man da überhaupt helfen?
Da stehen ja erstmal noch die (uneinsichtigen)Eltern drüber.

Zu Punkt h muß ich leider sagen,daß das leider so üblich ist.
Es werden immer flexible Arbeiter gesucht,die den ganzen Tag erreichbar für die Firma sein sollen.
Gerade im Verkauf. 
Für morgens findet man so gut wie nichts in Teilzeit.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 22:08
@Whitelight

Das Problem ist, dass da eine Subkultur entstanden ist, wo "unsere" Werte und Normen nicht gelten. Es gibt da völlig andere Problemlösestrategien ....

Du als Institution Schule kannst das Kind da nicht rausholen. Du kannst versuchen, es zu unterstützen, wir haben auch immer wieder Kinder, die mit einer enormen Reife und Selbstdisziplin versuchen, dem allen zu entkommen und auch Einzelfälle, die es dann auch zum Abitur und Studium schaffen und denen, wenn sie das "normale" Leben kennengelernt haben, erst richtig klar wird, welchem Mist sie da entkommen sind.

Die meisten rutschen aber wieder in die Spur, die die Eltern vorgespurt haben. Mädchen werden früh schwanger und träumen von der großen Liebe, Jungs hangeln sich von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob und irgendwann sitzen sie in ihrer kleinen tristen Sozialwohnung, mit mehreren Kindern von mehreren Typen, alleine, frustriert und arm und beamen sich in eine Parallelwelt.

Wir beobachten auch, dass die Bindung von Mutter und Kindern oft nicht so eng ist wie die von Mutter und neuem Partner. Wir hatten schon Fälle, da schmiss die Mutter den leiblichen Vätern die Kinder praktisch vor die Füße, weil der neue Partner sie nicht wollte. Wir hatten schon Fälle, da wurde das Wechselmodell angeordnet, weil niemand die Kinder wirklich will ....

Gerade jetzt im Winter haben wir Schüler, die man lange nach Schulschluss "rauswerfen" muss weil die Wohnung daheim einsam ist und kalt und sie angehalten sind, nicht zu heizen, wegen der Kosten ... so drücken sie sich ewig noch auf dem Schulgelände bzw. im warmen Schulgebäude herum.

Und dann haben wir Eltern, die aus nichts irgendwas gestalten. Die von Hartz 4 leben und es trotzdem auf die Reihe bekommen, interessierte und fröhliche Kinder großzuziehen und ihr allerletztes Hemd für die Kinder ausgeben und deren einziges Ziel es ist, dass die Kinder dem Sumpf, in dem sie leben, entkommen.


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Armut in Deutschland

19.11.2017 um 22:49
@MissMary
Dann geraten manche Kinder sicher auch in einen Zwiespalt :stehen zwischen Vernunft und Elternhaus.

Und die Jugendämter?
Können diese nicht den Kindern helfen?
Meiner Meinung nach brauchen die Eltern jemanden,der Ihnen unter die Arme greift.

Und meiner Meinung nach bekommen manche Menschen vielleicht auch Kinder,um gut über die Runden mit Kindergeld und co zu kommen.

Ich lese,gerade zur Weihnachtszeit, von Aktionen wie Wünsche für arme Kinder erfüllen und Aktionen wie,jedes Kind sollte ein Frühstück erhalten.
Schwierige Sache.
Die Kinder haben es verdient,aber irgendwie ist ja da die Frage,WARUM haben die Kids kein Frühstück?
Und die Eltern das neueste Handy.
Und es ändert sich nichts.
Da läuft etwas gehörig falsch.


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Armut in Deutschland

20.11.2017 um 03:26
Zitat von RealoRealo schrieb:ich weiß ja nicht, welche Fächer in den Grundschulen derzeit gelehrt werden, aber ein Fach sollte sicherlich dabei sein, das in etwa Folgendes umreißt:

Staatsbürgerkunde (so nenne ich das mal für die Grundschule)
sollte Folgendes umfassen:

Politik (Grundgesetz, Gewaltenteilung, Parteien, Institutionen, Geschichte der BRD, Demografie)
Kultur(geschichte)
Umgang mit Migranten und Antirassismus
Medienkompetenz
Völlig absurd. Mit echter Indoktrination kann man zwar nicht früh genug beginnen, aber bevor ich Kinder im Alter von max. 10 Jahren schon für den politischen Klassenkampf mißbrauche, denke ich lieber erst mal an die Kinder selbst und lasse sie -soweit als möglich- Kinder sein. Sogar bei weit weniger abwegigen Inhalten, kommt mir, vor lauter "frühkindliche Bildung" - Hype, die Zielsetzung, dass der Spaß am Lernen wichtig ist, oft zu kurz.


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Armut in Deutschland

20.11.2017 um 05:08
@MissMary

einfach nur erschreckend deine vielen - leider negativen - Punkte.
Die armen Kinder!
Und im Prinzip kein Licht im Tunnel zu sehen.

Wenigstens das ist ein kleiner Lichtblick:
Und dann haben wir Eltern, die aus nichts irgendwas gestalten. Die von Hartz 4 leben und es trotzdem auf die Reihe bekommen, interessierte und fröhliche Kinder großzuziehen und ihr allerletztes Hemd für die Kinder ausgeben und deren einziges Ziel es ist, dass die Kinder dem Sumpf, in dem sie leben, entkommen.
Was schätzt du, wieviel Prozent machen diejenigen ungefähr aus?

Und wieviel Prozent machen diejenigen ungefähr aus (egal jetzt ob die Eltern arm oder eher wohlhabend sind), wo es nicht rund läuft?
Ich befürchte, das ist die Mehrheit (ich hoffe, du sagst mir gleich, dass ich mich irre)?


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20.11.2017 um 06:14
@Realo

Gabs bei Uns im Ethik- und Sozialkundeunterricht.
Es braucht nicht immer neue "Fächer".


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Armut in Deutschland

20.11.2017 um 07:45
@Whitelight
@MissMary Deine Schilderungen geben meine Beobachtungen 1 zu 1 wieder. Es liegt doch das Dilemma darin das wir eben nicht genau selektieren können welche Eltern ihre Kinder vernachlässigen und welche sich, wie Du @Whitelight aufopferungsvoll um sie kümmern. Bei dem Beispiel von Hartz4 musste ich fast schon lachen. Diejenige die darauf angewiesen ist und für die es gemacht ist lebt von der Hand im Mund und diejenigen, jetzt mal platt die Beobachtungen, die keinen Bock haben zu arbeiten fahren mit einem neueren Auto vor weil sie wissen wie man es macht ... Diese Ungerechtigkeit wäre mit dem BGE sofort vorbei, oder hat da jemand ein Gegenargument? Denn wer sich dann kümmert hat mehr, kann wenigstens halbtags arbeiten gehen wenn die Kinder in der Schule sind. Das natürlich genug Kindergarten und Hortplätze vorgehalten werden müssen versteht sich von selbst. Das soziale Miteinander lernen die Kinder doch dort, bitter ist natürlich das sich wie in der Schule, oder später auch im Betrieb das Niveau immer bei den unteren Schichten beginnt. Dort müssten dann halt mehr Sozialarbeiter hin die Kinder aus Problem Familien abfangen. Darum ist es auch wichtig das Dreijährige in den Kindergarten gehen, damit geschaut wird wer dazu gehört. Vor den Kindergärten ist es doch sonst nicht überprüfbar welches Kind in geordneten Verhältnissen aufwächst und welches nicht.

Das ist das gleiche wie die Inklusion, gut gemeint, aber doch eher suboptimal. Die besseren Kinder werden unterfordert und das Kind mit hilfebedarf lernt bestenfalls das die anderen warten bis es auch so weit ist. In der Praxis dürfte es doch eher so sein das die Erfolgserlebnisse ausbleiben weil das Kind merkt das es so schnell nicht mitkommt. Daher wäre eine Drei oder viergliedrige Schule wie früher weitaus besser. Und man könnte auf die wirklichen Fähigkeiten eingehen. Ein Bäcker muss nicht zwingend bilingual beschult werden, oder gehen Croissants nur mit perfekten Französischkenntnissen?

Aber um beim Thema zu bleiben, Kinder sind das größte Armutsrisiko .... möchte sich Deutschland leisten Potential zu verlieren weil wir die Bildung nicht hinbekommen? Ich könnte wirklich immer im September ko....n wenn die neuen Auszubildenden kommen. Wir nehmen schon die Creme und es sind so viel Defizite die vorher nicht da waren ....

Wenn sich Deutschland wirklich behaupten möchte muss in die Bildung investiert werden, als Fertigungsland haben wir doch ausgedient. Und Wissen ist der beste Ausweg aus der Armut. Haben wir doch endlich den Mut neue Wege zu gehen.


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Armut in Deutschland

20.11.2017 um 08:32
@neugierchen
Das Beispiel mit dem Hartz4 müsste aber -theoretisch zumindest-bei manchen funktionieren.
Ich kann ja eher nur von mir reden und ja,mein Kind konnte relativ früh sprechen und hatte einen großen Wortschatz.
Das wurde mir damals vom Kindergarten gesagt und ich war stolz auf 'meine Leistung'.
Wenn ich jetzt allerdings lese,daß viele Kinder nur über einen relativ kleinen Wortschatz verfügen,kann ich mich nicht mehr ganz darüber freuen.

Viele Jahre war mein Kind 'mein Job '.
Auch wenn wenig Geld da war,so war aber Zeit da,und die sollte genutzt werden.

Nun das,wo ich als Mutter oft drüber nachdenken muß:
Mein Kind kannte es,daß es nach Hause kam und die Mama da war.

seit über einem Jahr arbeite ich nun Teilzeit.
leider bedeutet Teilzeit nicht unbedingt vormittags zu arbeiten.
leider hat es sich auch so eingebürgert,daß meine Arbeitszeiten sehr variabel wurden,d.h. es wird oft morgens geändert.
Ich bin oftmals erst abends um 8 zuhause,da ja auch langer Fußweg.
Die Firma weiß ganz genau, daß ich auf den Job angewiesen bin.
Mein Kind ist sehr selbstständig und ich mache mir Sorgen,daß ich evtl. etwas übersehe.....

Im Prinzip haben 'solche' Familien diese Probleme und Gedanken nicht.

Es macht mich teilweise auch etwas wütend,daß dann 'deren' Kinder Hilfen bekommen und ich mit Kind ganz alleine da stehe.

Ich habe mein Kind damals in einem Vorkindergarten angemeldet.
Kostenpunkt für 2Stunden 5,-,für den ganzen Monat 40,-.
Dann hatte ich 2 Stunden für mich,um z.b. zum Arzt zu gehen und mein Kind konnte mit anderen Kindern spielen.
Wenn ich es mir leisten konnte, ging mein Kind 4mal im Monat,also 20,-.
bei der Bezahlung musste ich unterschreiben und sah, daß bei anderen Namen stand,daß das ja bezahlte.
Ich fragte beim ja nach.
diese meinten,daß bei schwierigen Familien bezahlt würde.
Aha.

Das bedeutet also,daß schwierige Familien Vergünstigungen haben,sei es finanziell und auch zeitlich,wenn ich an meinen ganztagskitaplatz denke.
Und obendrein möglicherweise noch die teuersten A+Geräte zuhause?

Da läuft was mächtig falsch.


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