Armut in Deutschland

Kann mir mal jemand eine kurze Zusammenfassung schreiben? Finde das Thema interessant, aber 40 Seiten wollte ich dann nicht lesen müssen, danke :D

Obrien schrieb:Du solltest doch wissen, das das Jobcenter die Krankenversicherung bezahlt

Aber nicht, wenn man Bafög bezieht. Dann sind die Beiträge selbst zu leisten und man kommt auch mit Aufstockung auf Hartz IV-Niveau. Auch mit Bafög.


@Whitelight

Aus ähnlichen Gründen musste ich wieder ins Haus meiner Eltern ziehen. Ich musste von heute auf morgen aus meiner letzten Wohnung raus und so schnell ließ sich keine bezahlbare Wohnung finden. Muss ja auch im Einzugsgebiet der Förderschule meines Kindes liegen.

@Dr.AllmyCoR3

Kann mir mal jemand eine kurze Zusammenfassung schreiben? Finde das Thema interessant, aber 40 Seiten wollte ich dann nicht lesen müssen, danke :D

Es gibt viel Armut in D... (wegen niedrigen Löhnen und Harz4) und einige Ungerechtigkeiten.
Abhilfe könnte evtl. ein BGE schaffen. :)

@Becky

Das weiss ich leider nur zu gut. Wie gesagt, war damals auch nicht auf Rosen gebettet. Aber es geht mir darum, das hier einige Kosmetikbesuche und Reit- und Klavierunterricht (beides waren früher Hobbys der Oberschicht) oder private Vermögensbildung als so normal angesehen werden, das man schon als arm gilt, wenn das nicht leistbar ist oder sich das gerade so leisten kann.

Wirklich arme Leute, die wirklich am Minimum rumkrebsen,weil sie durch Sonderfälle durchs Raster fallen, da bin ich ganz bei dir, brauchen mehr Unterstützung.

@Becky
Da kenne ich auch einen fast noch schlimmeren Fall. Eine Hartz 4 Familie konnte die Tochter nicht alleine Zum Gymnasium schicken weil Geld für die Fahrkarte fehlte. So etwas ist einfach nur kontraproduktiv.
Ein anderer Fall aus meiner "Praxis". Ein Mädchen arbeitet in den Ferien bei uns um sich eine Gitarre zu erarbeiten. Dieses Einkommen wurde dann der Bedarfsgemeinschaft angerechnet .... nix mit Gitarre. Ich habe ihr dann eine geschenkt, damit sie weiß das sich Leistung lohnt. Einfach nur krank das System in meinen Augen.

@neugierchen

Find ich sehr schön, dass du ihr die Gitarre geschenkt hast. :)

Dieses Einkommen wurde dann der Bedarfsgemeinschaft angerechnet ....

Hatte sie keinen Anspruch auf einen Freibetrag?
Diese 100 Euro bei einem Nebenjob....?

@Optimist
Sie hatte Vollzeit gearbeitet in den Sommerferien, die 100 Euro sicherlich aber eben nicht das ganze Gehalt.

neugierchen schrieb:Ich mag mir gar nicht vorstellen wie bitter es ist von so wenig Geld leben zu müssen

Ich glaube da liegt bei manchen das Problem. Hartz4 ist nicht zur Lebensplanung gedacht, sondern als Überbrückung schwieriger Zeiten Natürlich ist es nicht so viel, dass man nichts mehr vermisst. Eine gewisse Gruppe, längst nicht alle, würden sich dann gar keine Mühe mehr geben Arbeit zu finden.

Ich bin auch für höhere Löhne. Solange es noch Menschen gibt die im Niedriglohnsektor arbeiten müssen, wäre es denen gegenüber mehr als dreist Hartz4 zu erhöhen.

Aaaalso gut, danke @Optimist
Die Frage ist erstmal was ist Armut? Ab wann ist man arm.
Und wie definiere ich das an zahlen? Man braucht eine Formel in der man Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Familienstände errechnen kann. Jemand der für sich allein 1500€ hat ist nicht arm, aber eine Familie Oma, Mama, Papa 4 Kinder und ein Hund gucken mit 1500€ im Monat schon bisschen blöd aus der Wäsche.
Dann spielen viele Faktoren mit ein.
Man müsste in dieset Formel noch einen Puffer einbauen von 100€
Wenn man zB ein Kind hat mit erhöhtem Förderungsbedarf, oder einen schwer kranken Menschen der viele Medikamente braucht bei denen die Zuzahlungen dann auch bisschen was kosten.

Wenn man das auf Person oder Familie xy definiert hat kann man überlegen was der Grund für die Armut ist. Wo besteht hilfsbedarf?
Was sind eure Meinungen dazu?
Mehr Gedanken klatsch ich euch später hin

@neugierchen
In unserer Stadt gibt es eine relativ hohe Arbeitslosenquote.
Und ab und an begegnen einem auch schon mal die 'faulen' dieser Fraktion.
Ich habe damals z.b. dringend eine ganztagsstelle in der Kita gebraucht,um meinen damaligen Job weiter zu führen.
Ich bekam nur eine 35stundenstelle in der Kita.
Ich verlor meinen Job, Beratung oder Hilfe bekam ich nirgends.
In der Kita war eine,sagen wir mal,dubiose Familie,viele Kinder.Aggressionen etc.
die Kinder dieser Familie,in der niemand arbeitete,bekam sofort einen ganztagsplatz.

Für das Kind verstand ich das  noch,aber wie weit wurde ihm damit geholfen?In der Familie änderte sich doch dadurch nichts?
(es folgten dann noch 3Kinder )

 Bei solchen Sachen  hatte ich immer den Eindruck,daß nach verschiedenen Ermessen gehandelt wird.
Und ob das richtig ist?

Ich kann oft nicht verstehen,daß ich mit der Hand im Mund lebe,kilometerweit zu meiner Stelle laufen muß,da ich mir kein Auto leisten kann und bei Terminen beim Jobcenter sehe ich tolle Autos davor,und deren Besitzer  (die eigentlich das gleiche sind wie ich)sitzen drinnen mit ihren Nikes und iPhones. 
Wie das?

@Whitelight

Was den Kita-Platz angeht, ist es natürlich sehr bitter. Auf der anderen Seite bin ich froh, wenn Kindern aus „solchen“ Familien wenigstens was vernünftiges vorgelebt werden kann und man die Kinder aus den Familien raus hat. 

@Atrox
Ja,das stimmt schon.
Für die Kinder ist das natürlich besser,daß sie zumindest von 8-16uhr ein normales Leben haben dürfen.
Und was ist danach? 

Dadurch durfte dann im Prinzip mein Kind das arbeitslose Leben für die ersten Jahre seines Lebens kennenlernen,aber okay,das darf man so nicht sehen.

Zumal das Problem die fehlende Beratung und Hilfe anging.

Whitelight schrieb:und deren Besitzer  (die eigentlich das gleiche sind wie ich)sitzen drinnen mit ihren Nikes und iPhones. 
Wie das?

Second Hand.
Gebraucht Ware.
Von vor der Arbeitslosigkeit.
Von Freunden.

Einfach mal etwas darüber nachdenken...

@Nerok

Second Hand.
Gebraucht Ware

bedenkst du dabei auch, wie ein Kind in der Schule damit geächtet und gemobbt werden könnte?
Ich finde den Markenwahn auch alles andere als toll. Wenn es nach mir ginge, gäb es Schuluniformen, damit dieser ganze Quatsch keine Rolle spielen könnte...

Optimist schrieb:bedenkst du dabei auch, wie ein Kind in der Schule damit geächtet und gemobbt werden könnte?

Sollen wir jetzt vorsorglich jedem Kind jeden Monat ein Paket mit Markenkleidung und Elektronik zuschicken nur weil die Eltern von anderen Kindern es nicht hinbekommen ihre Blagen gescheit zu erziehen?

Optimist schrieb:Wenn es nach mir ginge, gäb es Schuluniformen, damit dieser ganze Quatsch keine Rolle spielen könnte...

Dann wird einfach wegen etwas anderem Gemobbt.
Schmuck, Elektronik, Aussehen, Freizeitaktivitäten.

Arschlochkinder finden immer einen Grund.

@Nerok

Nerok schrieb:nur weil die Eltern von anderen Kindern es nicht hinbekommen ihre Blagen gescheit zu erziehen?

Ja, da hast du schon Recht, das ist der wunde Punkt.
Ich finde, da müssten auch die Schulen einen Beitrag leisten bei der Erziehung (Ethik-Unterricht), wenn es schon die Eltern nicht hinbekommen.

@Optimist

Du willst den Schulen jetzt noch mehr aufhalsen?
Die eh schon zuwenig Lehrkräfte haben?
Sollen jetzt auch noch die Erziehung übernehmen?

Etwas dürfen die Eltern gerne auch noch selbst machen.

Sorry zu zeitig,

@Optimist

Ich denke die Lehrer (zumindest die meißten) leisten gute Arbeit um unseren Kindern etwas
"gescheites" beizubringen.
Sie sollte allerdings nicht ausbügeln müssen was die Eltern nicht im Stande sind ihren Kindern
zu vermitteln.
Wir Eltern haben die verdammte Pflicht unseren Kindern notwendiges Basiswissen/Benehmen
beizubringen und nicht die Lehrer.

@Nerok

Aber sicher doch.......

@Optimist
In der Schule meines Kindes gibt es tatsächlich Ein-Tages-Seminare für die Kids, in denen mit dem Streetworker der Schule über Respekt,Toleranz und Ethik gesprochen wird.

Wenn jeder Mensch soziale Werte leben oder übermitteln würde,bräuchte man diese Kurse wohl nicht.

Genau @laucott.
sehe ich auch so