Armut in Deutschland

@capspauldin
Ich nehme an, Du meinst meine vorherigen Texte.
Es gibt einige Neuheiten, die es in meiner Lehr -und anschließenden Arbeitszeit eben noch nicht gab.
Ich war zwar längere Zeit in diesem Betrieb, mein Arbeitsort war aber sehr, sehr häufig woanders, an dem eben nur verkauft wurde und da gab es nicht die Möglichkeiten, die relevanten Dinge einzustudieren.
Zumal bekannterweise Chefinnen immer die schönsten Sachen machen.

Ein Bäcker, der nach vielen Jahren wieder in den Job einsteigt und in erster Linie im Verkaufsraum gebraucht wird, kann zwar backen, kennt aber die Neuheiten nicht.

@Whitelight

Ich weiss schon was du meinst, jedoch muss ich da nochmal einhaken.

Nehmen wir an, du bist gelernter Bäcker, durch den Eingliederungszuschuss wirst du wieder als Bäcker eingestellt. Der Arbeitgeber erhält den Zuschuss weil du zb 5 Jahre arbeitslos warst.

Wenn du in der Zeit dann, im Verlauf tätig bist, ist dies eine Situation die du der Agentur auch melden musst. Dafür wird ein Arbeitgeber nicht gefördert, du sollst als Bäcker arbeiten. Die Agentur oder Jobcenter kommt nicht in die Betriebe und kontrolliert den tatsächlichen Einsatz.
Wenn da keine Rückmeldung kommt, geht man davon aus, daß alles ok ist.

Wirst du als gelernter Bäcker hingegen per Arbeitsvertrag als Verkäufer eingestellt, kann auch ein Zuschuss gezahlt werden, nur dann ist das mit der Verkaufstätigkeit ja ok.

Nochmal, im Nachhinein bringt es keinem was, ein negatives Resümee zu ziehen, weil man den Zeitpunkt etwas aktiv zu besprechen verpasst hat.

Ich bewundere Leute mit wenig Einkommen immer mehr, wie sie den Alltag hinbekommen.

Zu meinem Entsetzen hat heuer erstmals eines meiner Kinder (das Jüngste)den Wunsch geäußert, Schifahren zu wollen. Nur weil ich diesen Sport nicht mag, habe ich nicht das Recht, es den Kindern zu verweigern.

Deshalb verbrachten wir einige Wochenenden auf der Schipiste. (Das Mittlere wollte es dann auch probieren). Leihschi, Schilehrer (Lift zum Glück noch nicht, weil der Zauberteppich gratis ist) - Bis jetzt kostete der Spaß schon ca. € 300,--.

Das ganze läuft neben dem Kampfsport, den sie so wie so wöchentlich gehen.

Auch mir geht das Geld ab, aber es ist finanzierbar.

Ich frage mich wirklich, wie Eltern mit H IV oder Grundsicherung das machen?

FerneZukunft schrieb:Ich frage mich wirklich, wie Eltern mit H IV oder Grundsicherung das machen?

Leider gar nicht, aber Deutschland ist ein reiches Land - wir sollten nie aufhören dies zu sagen.

gibt es einen gesellschaftlich finanzierten Anspruch auf Wintersport?

@FerneZukunft
Gar nicht,weder Ski,noch fechten,vielleicht noch Fussball,aber schon Musikinstrument bzw Unterricht sind fast kaum möglich

Leider gar nicht, aber Deutschland ist ein reiches Land - wir sollten nie aufhören dies zu sagen.

Eben,können ja zugucken...ausserdem werden beim Tennis und Golf öfters Balljungen und Ausrüstungsschlepper benötigt,bisschen Demut und Schweiss können nicht shaden,da lernen die Blagen wenigstens frühzeitig wo sie hingehören

FerneZukunft schrieb:Ich frage mich wirklich, wie Eltern mit H IV oder Grundsicherung das machen?

Gar nicht. Außer die Schule plant eine verpflichtende Klassenfahrt in ein Skigebiet, da könnte dann das Sozialamt oder Jobcenter (teilweise) einspringen. Als reines Freizeitvergnügen ist das absolut unerschwinglich.

Mein Kind hatte letztes Jahr von der Schule aus therapeutisches Reiten (das hat mich 6 Euro gekostet) und das hatte einen so nachhaltig positiven Effekt, dass ich seitdem bemüht bin, von irgendwem eine Kostenübernahme zu bekommen, um das nochmal machen zu können. Gestaltet sich auch mehr als schwierig, weil sich niemand so richtig zuständig fühlt grade.

@Abahatschi
@Warhead
@Becky


Ich war auch erstaunt, wie voll die Pisten und Verpflegungshütten sind.

Wir sind eine der wenigen, die Jause und Getränke selbst mitbringen – die Gastronomie hat geschmalzene Preise, das zahle ich sicher nicht auch noch zusätzlich!

Es ist schlimm, wenn man aus finanziellen Gründen den Kindern vieles nicht bieten kann.

Warhead schrieb:Eben,können ja zugucken...ausserdem werden beim Tennis und Golf öfters Balljungen und Ausrüstungsschlepper benötigt,bisschen Demut und Schweiss können nicht shaden,da lernen die Blagen wenigstens frühzeitig wo sie hingehören

Ja, lasse die Gesellschaft doch jeden Sport und Hobby für alle Finanzieren. Warum eigentlich nicht. Ich habe auch so viele Wünsche, los Gesellschaft bezahlt mir meinen Japan Urlaub..

FerneZukunft schrieb:Es ist schlimm, wenn man aus finanziellen Gründen den Kindern vieles nicht bieten kann.

Vielleicht vor der Schangerschaft schon mal Planen was man so Vorhat oder dem Kind bieten will

Kinderkriegen ist freiwillig, von daher... (Gell Warhead)

@Fedaykin
Ähh was...wie,ich,ich dachte die Menschen werden mit vorgehaltener Schrotflinte gezwungen Kinder zu zeugen

FerneZukunft schrieb:Es ist schlimm, wenn man aus finanziellen Gründen den Kindern vieles nicht bieten kann.

Fedaykin schrieb:Vielleicht vor der Schangerschaft schon mal Planen was man so Vorhat oder dem Kind bieten willKinderkriegen ist freiwillig, von daher...

Dann dürfte aber andererseits der Staat nicht jammern, dass zu wenig Kinder in die Welt gesetzt werden.
Obwohl, jetzt jammert er ja gar nicht mehr so sehr, es sind ja vorerst genügend neue Menschen hinzu gekommen ;)

Warhead schrieb:Ähh was...wie,ich,ich dachte die Menschen werden mit vorgehaltener Schrotflinte gezwungen Kinder zu zeugen

Nun es geht ja darum wenn Menschen freiwillig etwas tun, die Gesellschaft keine Verantwortung dafür zu tragen hat. Das ist doch deine Denkweise.

Optimist schrieb:Dann dürfte aber andererseits der Staat nicht jammern, dass zu wenig Kinder in die Welt gesetzt werden.

Wer ist denn der STaat? Der Staat besteht aus Menschen, problematisch wird halt eine Renten und Sozialsystem was auf Solidarität und wachsender Bevölkerung pro Generation ausgelegt ist, was schon seit den 70er nicht mehr Funktioniert.

@Fedaykin
Ein Rentensystem was in den 70ern schon hundert Jahr zählte

Fedaykin schrieb:Vielleicht vor der Schangerschaft schon mal Planen was man so Vorhat oder dem Kind bieten will

Kinderkriegen ist freiwillig, von daher... (Gell Warhead)

Ich möchte ja keine Illusionen zerstören, aber: Situationen können sich verändern ;)

Vor der Schwangerschaft (und auch in der Schwangerschaft) habe ich Vollzeit gearbeitet, das Geld hat mehr als gereicht usw. Dann ist der Vater des Kindes abgehauen, das Kind ist behindert und dann stand ich da. Wüsste nicht, wie man sowas "planen" kann.

Warhead schrieb:Ein Rentensystem was in den 70ern schon hundert Jahr zählte

Geht so, wurde zwischendurch mal Ausgesetzt.

Becky schrieb:Ich möchte ja keine Illusionen zerstören, aber: Situationen können sich verändern ;)

Ist es wahr. Die Frage ist was die Ursache ist, Privatkram oder Höhere Gewalt?

Becky schrieb:Vor der Schwangerschaft (und auch in der Schwangerschaft) habe ich Vollzeit gearbeitet, das Geld hat mehr als gereicht usw. Dann ist der Vater des Kindes abgehauen, das Kind ist behindert und dann stand ich da. Wüsste nicht, wie man sowas "planen" kann.

Augen auf bei der Partnerwahl, zumindest schauen das man den "Partner" pfänden lassen kann.


Ist die große Frage was Privatsache ist und was Gesellschaftliche Sache ist? Therapie für Krankheiten, Behinderungen? Allgemein etwas was bislang viel über die Gesamtgesellschaft getragen wird bzgl Kosten und co.

Skifahren? Surfen? Segelfliegen, Urlaube, eher weniger.

@Becky
Väter tun sowas häufig,im nächsten Leben reinkarnierst du als Seepferdchenmädchen

@Optimist
@Fedaykin

Ich gebe Dir Recht, dass der Staat nicht alles bezahlen kann. Viele würden gerne schneller nach der Geburt wieder Vollzeit Arbeiten, aber da müsste die Kinderbetreuung verbessert werden und das ist Aufgabe vom Staat.

Ja, ich habe sofort wieder nach dem Mutterschutz Vollzeit arbeiten können, weil mein Partner bis zum zweiten Geburtstag des jüngsten Kindes daheimgeblieben ist. Das war eine finanziell schlimme Zeit.

Keiner hat die Garantie, dass er/sie vom Partner nicht verlassen wird. Ich habe da riesiges Glück – wie viele Frauen haben schon Männer, die freiwillig in Karenz gehen?
Nur deshalb, weil wir zu zweit sind, haben wir uns seit einem Jahr wieder finanziell erfangen.

Wir sind auch Jahre lang nicht auf Urlaub gefahren. Vor zwei Jahren und voriges Jahr hatten wir jeweils einen zweiwöchigen Urlaub im Mittelmeer. Heuer schaffen wir es erstmal, den Kindern im Sommer eine Fernreise zu ermöglichen – das geht nur, weil wir beide wieder Vollzeit arbeiten.

Fedaykin schrieb:Augen auf bei der Partnerwahl, zumindest schauen das man den "Partner" pfänden lassen kann.

Ach je. Er zahlt doch Unterhalt fürs Kind. Und dass er sich so dermaßen danebenbenimmt, war für mich nicht absehbar und ich verstehs immer noch nicht, obwohl ich ihn mittlerweile über 10 Jahre kenne. Im übrigen versteht dieses Verhalten seinerseits niemand :D

Mal abgesehen davon, wenn mein Kind nicht behindert wäre, könnte ich auch arbeiten gehen. Es ist halt blöd, in der selben Ecke zu stehen wie die, die wirklich keinen Bock haben. Sobald mein Freund mit dem Studium fertig ist, hat auch die Misere mit dem Jobcenter nen Ende. Dann bin ich Hausfrau und Mutter. Hört sich doch viel besser an als "arbeitslos", oder? Auch wenn sich effektiv nichts an dem ändert, was ich so den lieben langen Tag mache ;) Nur der Blick der Menschen ist nicht mehr so verachtend.