Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?
14.01.2017 um 09:16@dasewige
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Unmittelbar nach dem Krieg sind die Vertriebenenverbände, wie alle Deutschen, zunächst davon ausgegangen, dass die ostdeutschen Länder selbstverständlich noch zu Deutschland gehören und nur von den Russen und Polen besetzt sind. Erst als die Bundesrepublik gegründet wurde und die DDR und die Leute sich in den neuen Verhältnissen einzurichten wussten & auch aufbauen mussten, sie hatten ja gar keine andere Wahl, verschwand in der Mehrheit das Bewusstsein für die ursprünglichen Verhältnisse.
Da fiel es dann auf, wenn Hardliner immer noch der Meinung waren, man müsse die Oder-Neiße-Linie revidieren. Die Vertriebenenverbände als Organisationen haben sich bereits 1957 eindeutig von Gewalt, Rache und Revanchismus distanziert. Die meisten Vertriebenen und auch viele von denen, die in den Vertriebenenverbänden organisiert waren, hatten längst nicht mehr vor, zurückzugehen, sondern ihre Existenz im Westen,die sich aufgebaut hatten, zu behalten und auszubauen, als mit der Wende 1989 der Zwei-plus-Vier-Vertrag endgültige Fakten hinsichtlich der Grenzen schuf. Meine Großeltern z.B. gehörten dazu. Mein Großvater kam aus Ostpreußen, meine Großmutter kommt aus Breslau in Niederschlesien, die das ganze noch als junge Frau live miterlebt hat und nächste Woche ihren 90. Geburtstag feiert.
Brandt selber hat übrigens sehr klug und diplomatisch agiert. Er hat selbst nie von der Unveränderlichkeit der Oder-Neiße-Linie gesprochen, sondern hat sich das immer offen gehalten und hat nur von der "Unverletzlichkeit" der Oder-Neiße-Linie gesprochen. Das sollte bedeuten, dass diese nicht mehr durch Gewalt verändert werden darf, wohl aber durch Verträge. Jelzin soll Kohl 1989 sogar den russischen Teil Ostpreußens angeboten haben, was Kohl abgelehnt haben soll, weil er wusste, die Westallierten akzeptieren das niemals und Polen schon gar nicht. Er wollte die Wiedervereinigung nicht gefährden. Heute würde sich die Nato die Finger danach abschlecken...
Immer aber war in der BRD herrschende Meinung, unabhängig von den Grenzen, daß die BRD rechtsidentisch ist mit dem Deutschen Reich von 1871 und dieses mit dem Norddeutschen Bund von 1868. Die Reichsbürger grenzen sich mit ihrem Sonderweg also vom Reich selbst ab.
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Unmittelbar nach dem Krieg sind die Vertriebenenverbände, wie alle Deutschen, zunächst davon ausgegangen, dass die ostdeutschen Länder selbstverständlich noch zu Deutschland gehören und nur von den Russen und Polen besetzt sind. Erst als die Bundesrepublik gegründet wurde und die DDR und die Leute sich in den neuen Verhältnissen einzurichten wussten & auch aufbauen mussten, sie hatten ja gar keine andere Wahl, verschwand in der Mehrheit das Bewusstsein für die ursprünglichen Verhältnisse.
Da fiel es dann auf, wenn Hardliner immer noch der Meinung waren, man müsse die Oder-Neiße-Linie revidieren. Die Vertriebenenverbände als Organisationen haben sich bereits 1957 eindeutig von Gewalt, Rache und Revanchismus distanziert. Die meisten Vertriebenen und auch viele von denen, die in den Vertriebenenverbänden organisiert waren, hatten längst nicht mehr vor, zurückzugehen, sondern ihre Existenz im Westen,die sich aufgebaut hatten, zu behalten und auszubauen, als mit der Wende 1989 der Zwei-plus-Vier-Vertrag endgültige Fakten hinsichtlich der Grenzen schuf. Meine Großeltern z.B. gehörten dazu. Mein Großvater kam aus Ostpreußen, meine Großmutter kommt aus Breslau in Niederschlesien, die das ganze noch als junge Frau live miterlebt hat und nächste Woche ihren 90. Geburtstag feiert.
Brandt selber hat übrigens sehr klug und diplomatisch agiert. Er hat selbst nie von der Unveränderlichkeit der Oder-Neiße-Linie gesprochen, sondern hat sich das immer offen gehalten und hat nur von der "Unverletzlichkeit" der Oder-Neiße-Linie gesprochen. Das sollte bedeuten, dass diese nicht mehr durch Gewalt verändert werden darf, wohl aber durch Verträge. Jelzin soll Kohl 1989 sogar den russischen Teil Ostpreußens angeboten haben, was Kohl abgelehnt haben soll, weil er wusste, die Westallierten akzeptieren das niemals und Polen schon gar nicht. Er wollte die Wiedervereinigung nicht gefährden. Heute würde sich die Nato die Finger danach abschlecken...
Immer aber war in der BRD herrschende Meinung, unabhängig von den Grenzen, daß die BRD rechtsidentisch ist mit dem Deutschen Reich von 1871 und dieses mit dem Norddeutschen Bund von 1868. Die Reichsbürger grenzen sich mit ihrem Sonderweg also vom Reich selbst ab.