@SoundsLegit Es mag sich zuletzt vielleicht bei einigen Usern dahin entwickelt haben, aber Diskussion entsprang der Situation, in der ein Reichsbürger über Schusswaffen verfügte und der Frage, wie er überhaupt so viele Schusswaffen besitzen konnte. Als "Allheilmittel" wollte dann ein User den privaten Waffenbesitz generell verbieten, was bei den meisten Usern widerstrebte, weil es einen Eingriff in die persönliche Freiheit bedeutet.
Daraufhin wurde eben die Statistik bemüht, die klar aussagt, dass
legaler privater Waffenbesitz in Deutschland kein nennenswertes Problem darstellt, was vom BKA auch bestätigt wird. Es wurde weiterhin aufgezeigt, dass selbst illegaler Waffenbesitz, zumindest bisher, noch längst nicht so dramatische Folgen zeigt, wie man es vermuten könnte und dass der überwiegende Anteil der Tötungsdelikte mit Schusswaffen im Rahmen der häuslichen Gewalt stattfand. Ich z. B. habe dann gemutmaßt, dass häusliche Gewalt ebensogut mit anderen im Haushalt vorhandenen geeigneten Instrumenten ausgeführt werden kann und wird.
Dass eine Schusswaffe in der Hand eines Einzeltäters mehr Schaden anrichten kann, als ein Messer oder eine Axt, ist hier gar nicht der Punkt. Es geht um die tatsächlich statistisch erfassten Fälle - und da machen zwei, wenn auch populäre und tragische Amokläufe statistisch keinen Unterschied.
Es macht keinen Sinn, so etwas emotional zu betrachten. Man muss es nüchtern analysieren. Wir sind hier nicht in den USA. Es gibt bei uns knapp 6 Millionen legale Waffen im Privatbesitz von ca. 2,4 Millionen Personen. Dazu kommen geschätzt 20 Millionen illegale Waffen.
In den USA gibt es ca. 500 Millionen legale Waffen in Privatbesitz. Eine Schätzung geht davon aus, dass faktisch 97 Waffen auf 100 US-Bürger kommen - um einen Überblick über die Gesamtzahl zu verschaffen - genaue Zahlen gibt es nicht.
In den USA starben von 1968 bis 2015 durchschnittlich 32274 Menschen durch Schusswaffen, in Deutschland ist die Höchste angegebene Zahl 70 Menschen, der Durchschnitt liegt bei ca. 27 Menschen.
Dieser Vergleich alleine zeigt schon, dass die Waffengesetze in Deutschland bisher völlig ausreichend sind.
Ja sicher, jeder Tote ist einer zuviel, aber wer glaubt, ein Verbot von Schusswaffen im Privatbesitz würde die Zahl der Toten tatsächlich in statistisch erfassbarer Relevanz reduzieren, der denkt an der Realität vorbei.
Reduziert würden Tötungen durch legale Waffen, dafür würde sich die Zahl der Tötungen durch illegale Waffen entsprechend erhöhen. Darüberhinaus würde sich ein noch viel blühenderer Schwarzmarkt für Waffen entwickeln, als das ohnehin schon der Fall ist.
Man kann vielleicht darüber diskutieren, ob der Munitionserwerbschein noch restiktiver gehandhabt werden könnte und Strafen für Verstöße gegen die Bestimmungen (z. B. das Vorhalten einer geladenen Waffe im Privathaushalt) noch drastischer bestraft werden sollten, aber ein generelles Verbot wäre ebenso undemokratisch wie nutzlos.