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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

5.875 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Deutsches Reich, Reichsbürger ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 14:22
@SoundsLegit

es ist nicht das ding was gefährlich ist, sondern der mensch mit dem entschluss einen amoklauf durch zuführen.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 14:24
@dasewige
....und die Werkzeuge die er zur Verfügung hat um ihn durchzuführen, und wieviel Schäden er mit denen anrichten kann.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 14:28
Zitat von dasewigedasewige schrieb:es ist nicht das ding was gefährlich ist, sondern der mensch mit dem entschluss einen amoklauf durch zuführen.
Sorry, aber das ist einfach nicht wahr. Der Typ, der in der Schwulenbar ca 50 Menschen getötet hat, konnte das nur, weil er ein Gewehr mit 30 Schuss im Magazin hatte.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 14:32
@SoundsLegit
@Balthasar70

die gefährlichkeit entsteht erst wenn der mensch eine sache missbraucht.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 14:41
@dasewige
Da gebe ich Dir vollkommen Recht.
Es gibt so viele Möglichkeiten, die teilweise gefährlicher als Feuerwaffen sind: Die angesprochenen Messer, Bogen, Armbrüste, Beile, selbstgebrauter Sprengstoff (Baumarkt > Landwirtschaftsmarkt > Tankstelle und fertig ist die Rohrbombe).
Wer selbst schießt und sich mit der Materie auskennt weiß wie schwierig es ist, ein bewegtes Ziel mit einer Kurzwaffe auf alleine schon > 10 Meter Entfernung überhaupt effektiv zu treffen. Langwaffen sind zwar genauer, schon wegen des längeren Laufes und der längeren Visierlinie, aber dafür wieder schwieriger zu handhaben ("Führigkeit"), transportieren, verstecken / verdecken usw.

Es ist ein trauriger Fakt, dass die, die sich nicht um Gesetze und Verbote scheren eben immer bewaffnet sein werden, egal mit was und egal wie sehr man den legalen Besitz von Feuer-, Schuss- oder anderweitigen Waffen beschränkt und verbietet.
Wir haben in unserem Land ein extrem restriktives WaffG und legale Waffenbesitzer sind keine Gefahr, bis auf wenige bedauerliche Einzelfälle (sorry, dass ich dieses ausgeleierte Wort nutze, aber so ist das eben auszudrücken). Eine Verschärfung wäre komplett sinnfrei. Der Reichsbürger hatte sich durch sein Verhalten ja schon den Entzug der waffenrechtlichen Erlaubnis eingehandelt. Was mich am meisten mitnimmt ist der Tod des Beamten, auf den geschossen wurde.

Und noch was: Polizisten trainieren ihre Schießfertigkeit (wenn sie nicht im BdMP oder anderweitig schützentechnisch unterwegs sind) zwei- bis dreimal pro Jahr. Ich ein- bis zweimal die Woche, rein rechnerisch pro Jahr mehr als ein Polizist in über 20 Jahren trainiert - das mal ungeachtet meiner taktischen Fähigkeiten.

Edit: "pro Jahr" hinzugefügt.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 15:05
@SoundsLegit
Und wenn er eine Bombe gelegt hätte?
Und wenn er 10er Magazine gehabt hätte? Ich wechsle ein Mag unterhalb einer Sekunde.
Und wenn er eine Schrotflinte gehabt hätte? Die Streuung ist nicht zu unterschätzen.
Und wenn er eine Hilti DX A41 gehabt hätte? Das ist 'ne Nagelpistole, frei erwerblich, stromlos mit Patronen angetrieben
Und wenn er mit einem gestohlenen LKW (z. B. Tanklaster) in den Club gefahren wäre?


Oder... wenn einige der Clubgäste verdeckt Waffen getragen hätten?

Es wird faktisch nie eine Welt ohne Waffen geben. Und deshalb ist es doch sinnfrei die zu entwaffnen, die sich an die Gesetze halten und sich verteidigen wollen oder müssen. Wer kommt schon gerne mit 'nem Holzknüppel zu einer Schießerei?
Ich bin ja auch nicht der Meinung, dass LKWs oder generell Kraftfahrzeuge verboten gehören, nur weil es den Zwischenfall in Nizza gab.

Und bevor jetzt kommt: "Waffen sind ja auch zum Töten gemacht." OK, Ansichtssache.
Aber Waffen sind auch zur Verteidigung gegen diejenigen, die sie zum Töten verwenden wollen geworden.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 15:17
Zitat von SivasSivas schrieb:Und wenn er eine Bombe gelegt hätte?
Hat er aber nicht. Er hat 49 Menschen mit seiner legal erworbenen SIG Sauer getötet.
Zitat von SivasSivas schrieb:Und wenn er 10er Magazine gehabt hätte? Ich wechsle ein Mag unterhalb einer Sekunde.
Hat er aber nicht. Er hat 49 Menschen mit seiner legal erworbenen SIG Sauer (mit 30 Schuss im Mag) getötet.
Zitat von SivasSivas schrieb:Und wenn er eine Schrotflinte gehabt hätte? Die Streuung ist nicht zu unterschätzen.
Hat er aber nicht. Er hat 49 Menschen mit seiner legal erworbenen SIG Sauer getötet.
Zitat von SivasSivas schrieb:Und wenn er eine Hilti DX A41 gehabt hätte? Das ist 'ne Nagelpistole, frei erwerblich, stromlos mit Patronen angetrieben
Hat er aber nicht. Er hat 49 Menschen mit seiner legal erworbenen SIG Sauer getötet.
Zitat von SivasSivas schrieb:Und wenn er mit einem gestohlenen LKW (z. B. Tanklaster) in den Club gefahren wäre?
Hat er aber nicht. Er hat 49 Menschen mit seiner legal erworbenen SIG Sauer getötet.
Oder... wenn einige der Clubgäste verdeckt Waffen getragen hätten?
Dann hätte es unter Umständen noch mehr Tote gegeben.
Zitat von SivasSivas schrieb:Und deshalb ist es doch sinnfrei die zu entwaffnen, die sich an die Gesetze halten und sich verteidigen wollen oder müssen.
Kann man irgendwo einsehen, wer das alles ist? Denn das lustige an den meisten dieser Amokläufe ist ja, dass man diesen Leuten nicht ansieht, dass sie ihre nagelneue 9mm in Kinder entleeren werden. Manchmal wissen die das noch nichtmal selber, wenn sie die Waffe kaufen.
Zitat von SivasSivas schrieb:Ich bin ja auch nicht der Meinung, dass LKWs oder generell Kraftfahrzeuge verboten gehören, nur weil es den Zwischenfall in Nizza gab.
So KFZ werden ja auch ausschließlich benutzt um zu Töten.
Zitat von SivasSivas schrieb:Und bevor jetzt kommt: "Waffen sind ja auch zum Töten gemacht."
Auch? Das ist eines der wichtigen Features bei den meisten Waffen.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 19:26
Bei Spiegel online gibt es einen Film zu den Reichsbürgern....

http://www.spiegel.de/sptv/spiegeltv/spiegel-tv-magazin-ueber-gefaehrliche-reichsbuerger-a-1118066.html

u.a. geht es um den Schützen von Georgensgemünd , Wolfgang P. , Adrian Ursache der im August auf die Polizei geschossen hat und Rüdiger Hoffmann vormals Klasen....

Letzterer war übrigens mal NPD-Kreisvorsitzender und wurde 1995 wegen Beteiligung an einem Brandanschlag auf ein Asylbewerber -Heim zu 3 1/2 Jahren verurteilt....


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

24.10.2016 um 22:44
http://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Karlsruher-OLG-Praesident-Man-kann-mit-Reichsbuergern-nicht-reden;art6066,1969300
Karlsruhe (Ramona Holdenried) - Nach den tödlichen Schüssen in Bayern ist die Diskussion um das Thema "Reichsbürger" entflammt. Einer, der bereits seit längerer Zeit vor einer wachsenden Zahl der "Reichsbürger" warnt, ist Alexander Riedel, Präsident am Oberlandesgericht in Karlsruhe. ...


Herr Riedel, Sie haben im April noch vor sogenannten Reichsbürgern gewarnt. Nun hat ein "Reichsbürger" in Bayern das Feuer gegen Polizisten eröffnet und einen von ihnen getötet. Wie gefährlich sind Reichsbürger Ihrer Meinung nach?

Leidtragende der "Reichsbürger" sind in erster die Gerichtsvollzieher, denn diese haben in deren heimischen Umfeld unmittelbaren Kontakt mit diesen Personen. Häufig ist diese Person nicht alleine, sondern es versammeln sich mehrere. So ist es auch bei Gerichten, wenn ein Verfahren gegen einen "Reichsbürger", "Germaniten" oder "Identitären" läuft. Sie versuchen immer zunächst, die Legitimation des Vertreter des Staates in Zweifel zu ziehen.

Darauf darf man sich natürlich nicht einlassen, was natürlich sofort zu "Stress" führt. Es ist aber die einzige Methode, sich durchzusetzen. Die Gefährlichkeit beurteilt sich nach der Einzelperson. Da diese Personen aber immer in der Mehrzahl auftreten, also in der Überzahl sind, entsteht automatisch eine Bedrohungslage für die Beschäftigten.

...

Hatten Sie schon einmal direkten Kontakt mit einem "Reichsbürger"?

Ja, hatte ich. Sogenannte Reichsbürger hatten über irgendwelche gefakten internationalen Verträge die Unterschrift mehrerer Notare erreicht, die dem Landgericht Karlsruhe zur Legalisation (Anm. d. Redaktion: Gemeint ist die Beglaubigung der Unterschrift des Notars) vorgelegt wurde. Diese Legalisation wurde wiederum anderen Behörden als Anerkennung der Reichsbürger vorgelegt.

Als damaliger Präsident des Karlsruher Landgerichts habe ich das unterbunden, was mir ein Gespräch mit einem Vertreter eingetragen hat. Das Gespräch verlief harmlos. Er bestand auf einem schriftlichen Bescheid meiner Anordnung. Diesen hat er bekommen.


Ist Ihnen ein Fall in Erinnerung geblieben?

Aus der Erinnerung zwei Fälle: Eine Richterin beim Amtsgericht Karlsruhe wurde vor zirka zwei Jahren durch einen Kugelschreiber gefilmt - weshalb auch immer. Die Reichsbürger hatten auch Steckbriefe im Internet zu einzelnen Richtern mit Privatanschrift veröffentlicht.

Im Landgericht Karlsruhe kam es zudem letztes Jahr zu einem Vorfall, als wieder eine Sitzung mit dem Handy gefilmt wurde. Meine damalige stellvertretende Verwaltungsleiterin - diese war deutlich kleiner als der "Reichsbürger" - verbot dies, worauf dieser Mann den Arm mit dem Handy hob und sagte: "Holen sie es sich doch!" Im Ergebnis brauchte es sechs herbeigerufene Polizeibeamte, um den Mann niederzuringen.


Wie sehr belasten Reichsbürger die Karlsruher Gerichte?

Die Belastung ist allein der Zahl nach noch nicht so hoch. Wenn aber ein Fall mit Reichsbürgerbeteiligung auftritt, ist die psychische Belastung für Richter und Servicepersonal sehr hoch, weil massive Störungen wie die Wegnahme der Akten oder Gebrüll fast unweigerlich zu erwarten sind.

Reden kann man mit den Leuten nicht. Es hilft nur eine konsequente Haltung.


...



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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 11:47
@SoundsLegit

Sorry, "Hat er aber nicht" ist Deppenpolemik, ohne Dir zu nahe treten zu wollen. Das wird nur (vor allem auch bei uns) breitgetreten WEIL er eben eine LEGALE Feuerwaffe hatte. Und ja, es war ein bedauerlicher Einzelfall. Die meisten Straftaten in denen Feuerwaffen involviert sind (nicht nur in den USA) werden mit illegalen begangen, und die kann man nicht kontrollieren. Anderen Waffen oder gar Alltagsgegenständen wird komischerweise weniger bis gar keine Aufmerksamkeit geschenkt. Die Statistiken unterscheiden so gut wie nicht illegale, dienstliche und legale Feuerwaffen - und dann sind da noch die Suizide mit Feuerwaffen, die schön mit reingerechnet werden, obwohl diese komplett irrelevant für die Statistik sind.

Außerdem sind die USA nicht Deutschland. Warum wird immer alles 1:1 auf D projiziert?
Wir haben eines der schärfsten WaffG in der Welt. Weißt Du überhaupt, welche Hürden bei uns existieren, um legal eine Waffe zu bekommen? Falls nicht informiere Dich mal - und auch darüber, wie schnell man die wieder los sein kann.
Wikipedia: Waffenbesitzkarte (Deutschland)


Es gibt 1,4 Millionen legale Waffenbesitzer in Detuschland.
Wenn wir ein Problem wären, würde es nicht bei solchen traurigen Einzelfällen alle paar Jahre bleiben.
Eine verdeckte Trageerlaubnis auch außerhalb des Dienstes für Berechtigte würde an dieser Tatsache nichts ändern.
Aber das werden wir dank unserer hoplophoben Gesellschaft wohl nie erfahren.

Aber egal, wir schweifen hier zu sehr vom Thema ab, also beenden wir das. Es geht ja hier um die Reichsdeppen.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 13:34
@Sivas
Es ging ursprünglich um die Behauptung, dass andere Waffen (Messer, Äxte) genauso gefährlich wären wie Feuerwaffen... und das ist Unsinn. Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommen kann.
Zitat von SivasSivas schrieb:Sorry, "Hat er aber nicht" ist Deppenpolemik, ohne Dir zu nahe treten zu wollen.
Dann bin ich aber froh, dass "aber wenn er etwas anderes für seinen Amoklauf genommen hätte?" keine Deppenpolemik ist.
Zitat von SivasSivas schrieb:Anderen Waffen oder gar Alltagsgegenständen wird komischerweise weniger bis gar keine Aufmerksamkeit geschenkt.
Könnte das damit zu tun haben, dass es so wenige Amokläufe mit Schaufeln gibt, bei denen mehr als 10 Menschen gestorben sind? Und das der Existenzgrund für Schaufeln nicht das Töten ist?
Zitat von SivasSivas schrieb:Die Statistiken unterscheiden so gut wie nicht illegale, dienstliche und legale Feuerwaffen - und dann sind da noch die Suizide mit Feuerwaffen, die schön mit reingerechnet werden, obwohl diese komplett irrelevant für die Statistik sind.
Aber was sie dir zeigen ist, dass je mehr Waffen in einer Gesellschaft vorhanden sind, desto mehr tote gibt es durch Waffen.
Zitat von SivasSivas schrieb:Außerdem sind die USA nicht Deutschland. Warum wird immer alles 1:1 auf D projiziert?
Weil es für die Wirkung von Schusswaffen scheissegal ist, ob jemand in Amerika, oder Deutschland erschossen wird. Du erinnerst dich? Es ging ursprünglich darum, dass Feuerwaffen so gefährlich sind wie Messer und Äxte.
Zitat von SivasSivas schrieb:Wir haben eines der schärfsten WaffG in der Welt. Weißt Du überhaupt, welche Hürden bei uns existieren, um legal eine Waffe zu bekommen? Falls nicht informiere Dich mal - und auch darüber, wie schnell man die wieder los sein kann.
Ja, dass weiß ich. Und ich bin auch ganz froh darüber, dass hier nicht jeder Trottel eine Waffe kaufen kann. Aber auch hier wieder... es ging nicht um Waffenbesitz in Deutschland oder den USA. Es ging darum, dass Feuerwaffen gefährlicher sind als Haushaltsgegenstände.
Zitat von SivasSivas schrieb:Es gibt 1,4 Millionen legale Waffenbesitzer in Detuschland.
Wenn wir ein Problem wären, würde es nicht bei solchen traurigen Einzelfällen alle paar Jahre bleiben.
Eine verdeckte Trageerlaubnis auch außerhalb des Dienstes für Berechtigte würde an dieser Tatsache nichts ändern.
Aber das werden wir dank unserer hoplophoben Gesellschaft wohl nie erfahren.
Siehe oben...


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 14:03
Durchschnittlich sterben in Deutschland rund 70 Menschen durch Schusswaffen bei Angriffen und Unfällen pro Jahr. Hinzu zählt das Statistische Bundesamt jährlich Hunderte Selbstmorde. Ob die Todesschüsse aus einer illegalen oder einer legalen Waffe erfolgten, erfasst das Amt jedoch nicht. Die Schützenlobby verweist seit Jahren darauf, dass nur von illegalen Waffen eine große Gefahr ausgehe. Doch legale Waffen sind nicht harmloser, wie ein Bericht der "Zeit" nahelegt.

Demnach wurden in Deutschland im vergangenen Jahr mindestens 27 Menschen durch behördlich registrierte Schusswaffen getötet. Das sei rund die Hälfte der insgesamt 54 bekannt gewordenen Fälle, in denen Menschen erschossen wurden, berichtet die "Zeit" und beruft sich dabei auf eigene Recherchen bei den Ermittlungsbehörden. Selbstmorde flossen demnach nicht in die Statistik ein. Insbesondere bei Familiendramen waren oft legale Waffen involviert.

"Die Verfügbarkeit von Schusswaffen erhöht das Risiko, dass solche 'Amokläufe im Privaten' tödlich enden", äußerte der Freiburger Kriminologe Dietrich Oberwittler seine Bedenken gegenüber der "Zeit". Oberwittler untersucht seit sieben Jahren Familiendramen in Deutschland.

http://www.n-tv.de/politik/Auch-legale-Waffen-toeten-article12090366.html


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 15:36
Ich hab genug Leute die neben Ururopas Vorderlader nen Wehrmachtskarabiner,ne Schmeisser oder ne P 08 zuhause rumliegen haben,fast alles Erbstücke und unregistriert


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 16:38
Zitat von dasewigedasewige schrieb:die gefährlichkeit entsteht erst wenn der mensch eine sache missbraucht.
Die Aussage ist an sich zwar richtig, aber sie ist unvollständig.
Eine Gefährlichkeit (Risikoerhöhung) ergibt sich nämlich darüber hinaus aus einer Verfügbarkeit. Wütend und gerade keine Schusswaffe zur Hand ist grundsätzlich weniger risikoträchtig als wütend und bewaffnet.
Zitat von SivasSivas schrieb:Es ist ein trauriger Fakt, dass die, die sich nicht um Gesetze und Verbote scheren eben immer bewaffnet sein werden, egal mit was und egal wie sehr man den legalen Besitz von Feuer-, Schuss- oder anderweitigen Waffen beschränkt und verbietet.
Es mag sein, dass Verbote Schusswaffen nicht ausmerzen - aber sie ermöglichen eine Kontrolle und damit reduzieren sie die Verfügbarkeit. Schon alleine der Schusswaffenbesitz stellt dann ein Risiko für einen Kriminellen dar, das er u.U. vermeiden möchte.
Zitat von SivasSivas schrieb:Aber Waffen sind auch zur Verteidigung gegen diejenigen, die sie zum Töten verwenden wollen geworden.
Wie viele Fälle gibt es denn, in denen Angegriffene sich erfolgreich gegen einen Angriff mit Schusswaffen wehren könnten? Deiner These nach, müsste das Risiko in Ländern, die eine hohe Verfügbarkeit an Schusswaffen aufweisen, besonders gering sein. Da dort die "Guten" sich einfach besser verteidigen können.
Zwar gibt es eine Reihe von Gründen, warum in den USA so viele Menschen durch Schusswaffeneinsatz sterben, aber die reine Verfügbarkeit ist eben einer davon.
Zitat von SivasSivas schrieb:Die meisten Straftaten in denen Feuerwaffen involviert sind (nicht nur in den USA) werden mit illegalen begangen, und die kann man nicht kontrollieren.
Wo finde ich die Zahlen, die das belegen? In der Regel sind es nämlich legale Waffen, die entweder vom Besitzer selbst oder von Personen missbraucht werden, die Zugang zu diesen legalen Waffen haben.
Es ist gar nicht so einfach, hierzulande risikoarm eine funktionierende Schusswaffe zu bekommen. Darknet hin oder her.

Wie gesagt, der ganze Knackpunkt ist die frage der Risikoverteilung. Ist die Schutzwirkung einer Waffe beim Angegriffenen höher als die Risikoehöhung durch eine breitere Verfügbarkeit beim Angreifer oder nicht.
Nachdem es nur sehr wenige Fälle gibt, in denen Angegriffene, die keinen professionellen Umgang mit Schusswaffen pflegen und lernen, auf Menschen zu schießen bzw. in Schusswechseln einigermaßen rational zu bleiben (Polizei, Streitkräfte), sich erfolgreich in einem Schusswechsel gegen einen Angriff behaupten konnten, ist das eigentlich recht eindeutig.

Mir ist klar, dass Schusswaffen einen psychologischen Schutzeffekt generieren - aber es ist zu einen signifikanten anteil ein Trugschluss. Der Jäger oder Sportschütze trainiert keine Feuergefechte. Rehe und Zielscheiben schießen nicht zurück - so platt das auch klingt.
Eine Verteidigung durch Schusswaffenverfügbarkeit bei den "Guten" steht damit weit hinter der Risikoerhöhung durch eine breite Verfügbarkeit von Schusswaffen durch "Böse" und fahrlässig Handelnde zurück.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 16:47
@kleinundgrün

die aussage bezog sich nicht explizit auf eine schusswaffe sondern bezog sich auf eine x beliebige sache, die missbraucht wird.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 16:52
Zitat von dasewigedasewige schrieb:die aussage bezog sich nicht explizit auf eine schusswaffe sondern bezog sich auf eine x beliebige sache, die missbraucht wird.
Meine Anmerkung gilt auch für jede x-beliebige potentiell gefährliche Sache. Der Missbrauch ist die eine Seite. Aber die grundsätzliche Verfügbarkeit ist ebenfalls eine Risikoerhöhung.
Z.B. generiert die bloße Verfügbarkeit von Messer und Äxten eine Risikoerhöhung - nur dass dort auf der "Haben-Seite" ein anderer Nutzen steht, als bei z.B. Schusswaffen. Weswegen Küchenmesser grundsätzlich erlaubt sind und Schusswaffen grundsätzlich nicht.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 19:06
Zitat von SoundsLegitSoundsLegit schrieb:Es ging ursprünglich um die Behauptung, dass andere Waffen (Messer, Äxte) genauso gefährlich wären wie Feuerwaffen... und das ist Unsinn. Ich weiß nicht, wie man auf die Idee kommen kann.
Nein, darum ging es nicht. Du scheinst zu denken, alle andere Beteiligten wären mit Anlauf gegen die Wand gerannt.
Es geht darum, dass ein Verbot von Schusswaffen nicht verhindert, dass Menschen verletzt oder getötet werden. Es ging außerdem darum, dass Deutschland bereits recht gute Gesetze hat und es keinen Grund gibt, privaten Waffenbesitz generell zu verbieten. Niemand hat gesagt, dass Messer genauso gefährlich sind, wie Schusswaffen, es wurde nur darauf hingewiesen, dass man auch mit Messern Amok laufen kann und dass in Deutschland weit mehr Menschen durch andere Waffen zu schaden kommen, als durch Schusswaffen.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 21:07
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Nein, darum ging es nicht. Du scheinst zu denken, alle andere Beteiligten wären mit Anlauf gegen die Wand gerannt.
Nope. Wenn du nachschaust siehst du, dass ich nur auf die Aussagen eingegangen bin, dass Schusswaffen und zb Messer oder Äxte von der Gefährlichkeit ähnlich wären.

Zumindest habe ich dies Aussagen so verstanden. Das man Menschen auch anders zu Tode bringen kann ist klar. Das es Schusswaffen um Dimensionen erleichtern auch.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

25.10.2016 um 21:17
Ich hab mir jetzt nochmal die letzte Seite durchgelesen. Für mich kommt es schon so ein bisschen ruber wie der Versuch, die Gefährlichkeit von Schusswaffen runterzuspielen. Wenn ich da jemandem auf den Schlips getreten bin, sorry. War nicht meine Absicht.


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Reichsbürgerbewegung - für wie gefährlich haltet ihr sie?

26.10.2016 um 08:29
@SoundsLegit

Es mag sich zuletzt vielleicht bei einigen Usern dahin entwickelt haben, aber Diskussion entsprang der Situation, in der ein Reichsbürger über Schusswaffen verfügte und der Frage, wie er überhaupt so viele Schusswaffen besitzen konnte. Als "Allheilmittel" wollte dann ein User den privaten Waffenbesitz generell verbieten, was bei den meisten Usern widerstrebte, weil es einen Eingriff in die persönliche Freiheit bedeutet.
Daraufhin wurde eben die Statistik bemüht, die klar aussagt, dass legaler privater Waffenbesitz in Deutschland kein nennenswertes Problem darstellt, was vom BKA auch bestätigt wird. Es wurde weiterhin aufgezeigt, dass selbst illegaler Waffenbesitz, zumindest bisher, noch längst nicht so dramatische Folgen zeigt, wie man es vermuten könnte und dass der überwiegende Anteil der Tötungsdelikte mit Schusswaffen im Rahmen der häuslichen Gewalt stattfand. Ich z. B. habe dann gemutmaßt, dass häusliche Gewalt ebensogut mit anderen im Haushalt vorhandenen geeigneten Instrumenten ausgeführt werden kann und wird.

Dass eine Schusswaffe in der Hand eines Einzeltäters mehr Schaden anrichten kann, als ein Messer oder eine Axt, ist hier gar nicht der Punkt. Es geht um die tatsächlich statistisch erfassten Fälle - und da machen zwei, wenn auch populäre und tragische Amokläufe statistisch keinen Unterschied.
Es macht keinen Sinn, so etwas emotional zu betrachten. Man muss es nüchtern analysieren. Wir sind hier nicht in den USA. Es gibt bei uns knapp 6 Millionen legale Waffen im Privatbesitz von ca. 2,4 Millionen Personen. Dazu kommen geschätzt 20 Millionen illegale Waffen.
In den USA gibt es ca. 500 Millionen legale Waffen in Privatbesitz. Eine Schätzung geht davon aus, dass faktisch 97 Waffen auf 100 US-Bürger kommen - um einen Überblick über die Gesamtzahl zu verschaffen - genaue Zahlen gibt es nicht.
In den USA starben von 1968 bis 2015 durchschnittlich 32274 Menschen durch Schusswaffen, in Deutschland ist die Höchste angegebene Zahl 70 Menschen, der Durchschnitt liegt bei ca. 27 Menschen.
Dieser Vergleich alleine zeigt schon, dass die Waffengesetze in Deutschland bisher völlig ausreichend sind.

Ja sicher, jeder Tote ist einer zuviel, aber wer glaubt, ein Verbot von Schusswaffen im Privatbesitz würde die Zahl der Toten tatsächlich in statistisch erfassbarer Relevanz reduzieren, der denkt an der Realität vorbei.

Reduziert würden Tötungen durch legale Waffen, dafür würde sich die Zahl der Tötungen durch illegale Waffen entsprechend erhöhen. Darüberhinaus würde sich ein noch viel blühenderer Schwarzmarkt für Waffen entwickeln, als das ohnehin schon der Fall ist.

Man kann vielleicht darüber diskutieren, ob der Munitionserwerbschein noch restiktiver gehandhabt werden könnte und Strafen für Verstöße gegen die Bestimmungen (z. B. das Vorhalten einer geladenen Waffe im Privathaushalt) noch drastischer bestraft werden sollten, aber ein generelles Verbot wäre ebenso undemokratisch wie nutzlos.


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