cRAwler23
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Eine Ideologie am Ende: Die globale Drogenprohibition
28.04.2013 um 16:48Hier soll es um die Irrationalität der über Jahrzehnte andauernden Drogenpolitik gehen die unter Richard Nixon (Mr. Watergate) erwirkt wurde und bis heute die Dominanz der globalen Drogenprohibition bedeutet. Es sollte langsam ersichtlich werden welche gesellschaftlichen und politischen Konsequenzen sich bis heute aus dieser Haltung ergeben haben, welche Unkosten das erzeugt und wie viele Menschen schon aufgrund dieser Drogenpolitik verloren haben.
http://www.heise.de/tp/artikel/17/17708/1.html
Die Kosten der Prohibition sind immens:
Der weltweite Krieg gegen die Drogen (Einsatz des Militärs und der Polizei, Grenzkontrollen, Gerichte und Strafvollzug) verschlingt Milliarden.
Die Anbieter illegaler Drogen verlangen hohe Risikoprämien, da sie damit rechnen müssen bestraft zu werden. Dadurch und durch die Versuche, das Angebot zu verknappen, liegt der Preis exorbitant über jenem, der ohne die Prohibitionspolitik realisiert würde. Die hohen Preise führen bei den harten illegalen Drogen, dazu, dass die Abhängigen ihre Sucht in der Regel nur durch kriminelle Aktivitäten (Beschaffungskriminalität) und/oder Prostitution finanzieren können. Die Süchtigen verelenden (obwohl die körperlichen Auswirkungen des Heroinkonsums – abgesehen von dem immensen Suchtpotential – vergleichsweise gering sind). Die Verelendung der Abhängigen ist primär eine Folge des hohen Preises. Für andere Dinge (menschenwürdiger Wohnraum, ausreichende Ernährung, ausreichende Hygiene [sauberes Spritzbesteck]) ist schlicht kein Geld übrig. Hinzu kommt, dass der angebotene Stoff häufig verunreinigt ist, da eine Qualitätskontrolle fehlt.
Der Drogenhandel ist eine wichtige, vermutlich die wichtigste Finanzierungsquelle der organisierten Kriminalität. Sie sichert ihr Macht und Einfluss auf die Politik und das Wirtschaftssystem.
Der Kampf gegen die Drogen beraubt ganze Länder, insbesondere Mittel, aber auch Südamerikas, die im Stellungskrieg gegen die Drogen feststecken ihrer Zukunft. Die Süddeutsche bezeichnete den Drogenkrieg in Mexiko als ein “Inferno auf Erden.” In einem Artikel vom Juni 2012 war zu lesen: “Mexiko ist ein Land der Hingerichteten, Enthaupteten, Zerstückelten, Gehäuteten und Erhängten. Vor mehr als fünf Jahren hat Präsident Calderón den Krieg gegen die Drogenmafia ausgerufen. 88.361 Menschen, darunter 1000 Kinder, sind seitdem einem sinnlosen wie bluten Kampf zum Opfer gefallen. Und die Kartelle werden immer mächtiger.”
Insbesondere bei Jugendlichen ist zudem mit einem unerwünschtem Effekt der Strafe zu rechnen (Vorstrafe, gesellschaftliche Diskriminierung und Rückzug ins Drogenmilieu)
Ohne die Kriminalisierung der Drogen, wären die Verbrechersyndikate niemals so mächtig geworden. Es liegt also vor allem im Interesse der international operierenden Mafia-Organisationen, dass Drogen niemals legal werden. Von den Kartellen in Südamerika sowie die italienische, die russische oder die asiatische Mafia: Der Drogenhandel ist für praktisch alle kriminelle Organisationen die Haupteinnahmequelle.
Fazit: Die Prohibition harter Drogen verursacht extrem hohe Kosten, ihr Nutzen ist allenfalls marginal. Vermutlich wäre es besser nichts zu tun. Die Politik wird zu jener Kraft, die das Gute will und doch das Böse schafft.
http://drogenprohibition.wordpress.com/about/
Einfach nur mehr als richtig und treffend erfasst!
Hier mal eine grobe Übersicht über die Gefährlichkeit von Drogen:
http://drogenprohibition.wordpress.com/zur-gefahrlichkeit-der-drogen/
Wikipedia: Droge
Wie gefährlich sind die einzelnen Drogen? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Noch schwerer ist ein Vergleich der Gefährlichkeit verschiedener Stoffe. Dies setzt immer auch Wertungen und Gewichtungen voraus. Auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf die Gefährlichkeit. So sind die physischen Auswirkungen des Heroinkonsum derzeit offensichtlich katastrophal. Dies liegt allerdings vor allem daran, das der Preis für die Droge hoch ist und die Süchtigen daher verelenden. Hinzu kommt, dass der Stoff häufig verunreinigt ist. In den dreißiger Jahren waren viele Ärzte morphiumabhängig. Die körperlichen Auswirkungen des Konsums waren vergleichsweise gering, da es für sie leicht war, sich sauberen und billigen Stoff zu beschaffen. Auch ein Vergleich der Gefährlichkeit von Tabak und Alkohol z.B. ist schwierig. Welcher der beiden Drogen macht stärker abhängig? Vermutlich ist ein höherer Anteil der Raucher abhängig als der Alkoholkonsumenten. Die Abhängigkeit eines Alkoholikers ist aber offensichtlich stärker als die der meisten Nikotinabhängigen. Wie will man dies vergleichen? Ohne Wertungen und Gewichtungen geht das nicht.
Die im März 2007 in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie eines Forscherteams um David Nutt, die das Schadenspotenzial des Konsums einer Droge zu beschreiben versucht, muss vor diesem Hintergrund gesehen werden. Deren Ergebnis sieht wie folgt aus:
Sollte man alle Drogen legalisieren? Der Harvard-Ökonom Jeffrey Miron hat keine Zweifel: Er hält die Freigabe für den richtigen Weg. Im Interview erklärt er, was ihn da so sicher macht und warum er Portugal als großes Vorbild sieht.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/interview-mit-us-oekonom-miron-ueber-die-legalisierung-von-drogen-a-884509.html
Ist es an der Zeit diese ganze Debatte mal in einem größeren Rahmen neu zu bewerten? Portugal, die Niederlande, die Schweiz sowie Colorado und Washington in den USA gehen da den richtigen Weg. Die Entkriminalisierung könnte zum größten Segen werden im Kampf gegen die Kriminalität und Unkosten des internationalen Drogenkrieges.
Wie steht ihr der Drogenpolitik gegenüber? Findet ihr das diese noch zeitgemäß ist und überhaupt noch eine Daseinsberechtigung hat?