Ikkyu schrieb:1. in den meisten Sutten des Palikanon spricht der Buddha über die
relative Ebene, also über die Ebene des bedingten Entstehens und über
die Wichtigkeit, mit dieser Ebene unserer 'gewöhnlichen' Erfahrungen so
angemessen umzugehen, daß wir Leiden vermindern anstatt es zu vermehren.
In einigen wenigen Stellen des Palikanon finden wir jedoch auch
Andeutungen des Buddha über das 'Unbedingte', also über die uns mögliche
Erfahrung von 'Transzendenz'. Siehe etwa Udāna VIII.1-3:
Es gibt ein Reich, wo die vier Elemente,
Aus denen sich die Welt aufbaut, nicht sind.
Es ist nicht das der Raumunendlichkeit,
Nicht das, wo Wahrnehmung unendlich ist,
Nicht das des Nichts und nicht das Grenzgebiet,
Wo Wahrnehmung nicht ist und doch nicht fehlt.
Es ist nicht diese Welt und keine andre.
Dort gibt es keine Sonne, keinen Mond.
Das nenn' ich, Bhikkhus, Kommen nicht noch Gehen
Noch Stehenbleiben, auch nicht Untergehen
Und Neuerscheinen; es ist ohne Stütze,
Auch ohne Wandlung, ohne Gegenstände,
Und alles Leiden findet dort sein Ende.
Verehrter Meister
@Ikkyu,
danke für die Textpassage.
Sie ist wundervoll.
So wundervoll wie die Vorstellung des Christentums vom Himmel.
DER Buddha, wer immer da gemeint ist oder war, ist ja ein Mensch.
Menschen stehen bestimmte Erfahrungen zur Verfügung.
Deim einen mehr dem anderen weniger.
Je nach Lebensinhalt oder Schicksalsfügung.
Ich stimme dem Text insofern zu als dass ich nachvollziehen kann, wie der Buddha zu solchen Aussagen kam.
Ich plaudere mal kurz aus dem Nähkästchen.
Der Buddha sagte nämlich in Wahrheit - und Elisabeth M. wird das bezeugen, denn auch sie war ja dabei, so wie ich:
O-Ton DER Buddha:
Auf der Suche nach vollkommener Auslöschung des Leidens
habe ich Erfahrungen in folgenden (Be-) Reichen gemacht:
Im Reich der Raumunendlichkeit,
dort, wo Wahrnehmung unendlich ist,
im Reich des Nichts und im Reich des Grenzgebietes zwischen Wahrnehmung und Nichtwahrnehmung.
Dort, wo Wahrnehmung nicht ist und doch nicht fehlt.
Dort, wo diese Welt nicht ist aber auch keine andre.
Dort, wo es keine Sonne gibt und keinen Mond.
Dennoch war immer ICH und konnte nicht ausgelöscht werden.
Das ist das Urleiden eines jeden Geistes, dass er sich nach Auslöschung sehnt
aber nie ausgelöscht werden kann.
Und nun hoffe ich inständig nur auf eins, dass
Es ein Reich gibt, wo die vier Elemente,
Aus denen sich die Welt aufbaut, nicht sind.
Das nenn' ich, Bhikkhus, Kommen nicht noch Gehen
Noch Stehenbleiben, auch nicht Untergehen
Und Neuerscheinen; es ist ohne Stütze,
Auch ohne Wandlung, ohne Gegenstände,
Und alles Leiden findet dort sein Ende.
Lieber Meister,
ist es nicht genau das, was auch du suchst?
Was wir alle suchen, wenn wir auf diesem Weg schon solange geschritten sind?
Wenn wir fragen:
Wer bin ich?
Vielleicht auch, weil wir hoffen, dass wir dann Macht und Einfluss auf das haben, als was wir erscheinen?
Denn wir wollen unbedingt leidlos sein?
Für die Christen ist es das Paradies für die Buddhisten das Bikkhus?
:lv: