Lakonier schrieb:Ansonsten - ja, das Dasein ist endlich, und wenn der letzte Mensch gestorben sein wird, wird damit auch alles Wissen um ihn verschwunden sein, was über materielle Artefakte hinausgeht.
Wieso war all das dann überhaupt vorhanden, wenn es eh wieder verschwindet?
:( Es ist eigentlich so makaber, denn wenn man stirbt, glaube ich, ist da einfach nichts mehr. Nichts. Das macht nur den Zustand des Lebens so unbegreiflich. Ich suche nicht unbedingt nach einem Sinn im ethischen Sinne...wenn man das so sagen kann. Ich frage mich einfach nur was Leben im Universum darstellt. Wieso ist da etwas, das nur durch Vermehrung erhalten bleibt, sich von aller Leblosigkeit dadurch unterscheidet und auch nur auf diese Weise funktioniert und funktionieren kann? Was ist das Resultat von lebendig sein, wenn es eh wieder verschwindet?
Ich betrachte das Leben nicht vollauf als Geschenk.
Rein biologisch gesehen, entstehen wir und entwickeln uns weiter, unterbewusst immer der für uns natürliche Drang zu überleben, es geht immer darum. Leben ist etwas, das sich aus den kuriosesten Umständen heraus, aus etwas leblosen, herausentwickelt hat und von da an geschafft hat zu existieren. Das ist keine Frage des Wollens, sich zu wünschen man würde leben. Nein, wir leben einfach weil das das Leben ausmacht: Es entsteht und lebt.
Wenn man all das "Menschliche" beiseite schiebt, dann ist das Leben doch ziemlich makaber.
Es befindet sich in einem viel zu großen Raum, dessen Ecken niemals erreicht werden können.
Da ist nichts, das uns auch nur irgendeine Frage von all den tausenden Fragen die jemals gestellt wurden, beantwortet.
Wir können nur Stück für Stück über Generationen hinweg versuchen herauszufinden, was all das ist. Diese gesamte Existenz des Universums wovon wir ein Teil sind und doch gilt das nicht für jeden von uns, was mich so herunterzieht.
:( All die Menschen vor meiner Zeit, die niemals erleben werden, was wir Heute erleben und all die Menschen nach mir, deren Welt ich niemals erfahren kann, weil meine Zeit bis dahin nicht ausreicht. Was wäre, würde man sagen in 200 Jahren treffen wir zweifellos auf Außerirdische...dann ist niemand von heute mehr anwesend um das zu erleben. Ist das nicht einfach mies?
Eigentlich gibt es nichts traurigeres als diese begrenzte Lebenszeit, die man ohnehin so verschwendet, weil einfach zu viel da ist um es jemals in der kurzen Zeit alles begreifen zu können.
Ein Leben reicht nicht aus, die ganze Welt zu erfahren.
Fast so, als hätte man ein einmaliges Ticket für ein Reiseziel ohne Wiederkehr, wovon du jedoch nur die Fahrt dahin miterleben wirst, aber niemals das eigentliche Ziel. Niemals wirklich anzukommen, obwohl du in die Richtung fährst, aber nicht schnell genug, nicht sicher genug. Immer wieder gibt es Unfälle die dich verlangsamen und ausbremsen. Immer wieder steigen andere ein und aus, begleiten dich ein Stück, aber zum eigentlichen Ziel gelangst du niemals.
Und jetzt braucht mir hier keiner kommen von wegen: "Der Weg ist das Ziel!" , das ändert leider nichts an dieser traurigen Wahrheit, die uns ereilen wird. Man kann gedanklich davor versuchen wegzurennen, aber körperlich wird man eingeholt. Was geschieht dann mit dem Bewusstsein, wenn es das bereits realisiert hat? Was ist evolutionär gesehen die Logik dahinter ein derartiges Bewusstsein zu besitzen, wenn man eh stirbt? Damit man dagegen ankämpfen kann und doch schafft man es nicht? Man kann es verlangsamen, aber den Tod selbst kann man wohl kaum aufhalten und doch ist sich das Bewusstsein seines eigenen endgültigen Ablebens bewusst.
Wie verkorkst ist der Zustand "leben" also?