paxito schrieb:Und hey, wenn du da tatsächlich selbst drauf gekommen bist, hast du selbstständig zwei der Gottesbeweise von Aquin aufgestellt. Definitiv eine bewundernswerte Leistung.
Ich schrieb, dass ich einiges gelesen habe, aber Aquin gehört nicht dazu. Er wird seine Spuren hinterlassen haben.
paxito schrieb:Es ist einfach eine komplett ungerechtfertigte Annahme Gott wäre immun gegen den Regress. Stellt der Regress ein Problem dar? Aber sicher. Nur ist es keine Lösung da einfach einen willkürlichen Endpunkt zu setzen und den eben "Gott" zu nennen, einfach nur weil wir einen brauchen. (Eher zeigt doch der infinite Regress, das wir da irgendwo einen Denkfehler haben)
Nochmal, das hat nichts mit Willkür zu tun. Wenn wir davon ausgehen, dass es sich mit dem Anfang der Welt so verhält wie mit dem aktuellen Zustand der Welt, was die einzig vernünftig und argumentierbare Annahme ist (weil es durch wissenschaftliche Erkenntnisse = Beobachtungen untermauert ist), dann kommst du zu dem Schluss, dass es keine unendlichen vielen Ursachen und Wirkungen geben kann, und deswegen ist dann da an diesem Punkt Schluss, wo Schluss ist. Es ist erst mal egal wo genau dieser Punkt liegt, aber diesen Punkt muss es geben.
Dass Darwin dann die Gegenseite bezieht und meint, "viel eher heißt das, dass wir einen Denkfehler haben", ist ein leap of faith, einfach weil er die Vorstellung von einem Gott nicht angenehm findet. Denn dafür gibt es keine Belege, das ist eine irrationale Annahme, aber die muss man dennoch beziehen, wenn einem der Gottesgedanke unangenehm ist. Dann kannst du auch für das rosa Einhorn argumentieren, und das Spaghettimonster. Nur ist das halt schlecht und schwach. Das meinte ich damit, wenn ich sage, ich beruhe meine Argumentation oder "Philosophie", wenn wir es halt so nennen, auf Beobachtungen und unser reales Leben. Deswegen komme ich zu dem Schluss. Dieses reale Leben blendet Darwin aus, und das ist dann am Ende philosophisches gelaber, man sagt einfach was man will, weil es einem so in den Kram passt.
Wenn der Aquin auch dafür argumentiert hat, dann hat er das meines Erachtens zurecht getan und steht auf der sicheren Seite, in der sauber argumentiert wird und die reale Welt berücksichtigt und zur Argumentation herangezogen wird. Darwin mag einfach Gott nicht, und muss so argumentieren, und Menschen die den Gedanken ebenfalls unangenehm finden lesen ihn dann natürlich sehr gerne, auch wenn sie nicht sehen dass das nur Gelaber ist. Er spricht halt ihr Herz an, aber nicht ihren Verstand. Es muss andersrum passieren.
paxito schrieb:Selbst wenn wir mal annehmen, das dein Mobiltelefon Argument was taugt (ist nicht der Fall, aber nehmen wir es an), selbst dann ist damit nicht gesagt, dass der mit Willen ausgestattete Schöpfer dieser Welt identisch sein müsste mit der ersten Ursache. Darauf kommst du eben nur, weil du beidem den gleichen Namen gibst: Gott.
Doch, er muss die erste Ursache sein. Er kann Mittel verwenden, das stimmt, aber letztendlich ist er doch der Schöpfer, weil bevor irgendetwas entstanden ist, es nur ihn gab, und zwar schon immer.
Du kannst sagen, dass dieser Schöpfer einen Minischöpfer geschaffen hat, welcher dann die Welt geschaffen hat, und dann sagen, der Minischöpfer ist der Schöpfer der Welt. Aber letztendlich stammt der Minischöpfer doch vom Schöpfer, und er hat ihn so gemacht wie er wollte, sodass dieser dann wiederum die Welt gemacht hat.
Aber eines bleibt: die erste Ursache ist der persönliche Schöpfer!
paxito schrieb:Wir können nicht unterscheiden, ob die Vorstellung von Ursache und Wirkung eine Grundlage menschlichen Denkens sind oder ob sie tatsächlich in der Welt liegen. Wir wissen schlicht nicht, wie es sich "tatsächlich" verhält und damit können wir auch nicht auf einen "ersten Verursacher" schließen.
Hier auch ein gutes Beispiel, wo meine praktische Herangehensweise nützlich wird. Der labert einfach, und lebt nicht danach. Warum tut er das? Weil ihm der Gottes Gedanke unangenehm ist.
"Wir wissen nicht, ob es wirklich so ist", alleine so eine Behauptung beansprucht Belege, denn alles was wir beobachten können verhält sich doch so. Mit so einer Einstellung kannst du natürlich beide Augen und Ohren schließen und so durch die Welt gehen, das ist Scepticism und nicht vernünftiges Denken.
Frag den Kant mal, warum er nach dem Mittagessen satt war. Gibt's eine Ursache dafür? Oder war das Essen doch nur ein menschliches Konzept?
Wie kann man nur auf diese Weise denken? Dann grab dich doch ein und bleib unter der Erde, wenn du sowieso nichts mit dieser Welt zu tun haben möchtest. Aber dann den Mund aufmachen und "rational" zu argumentieren und dieses "philosophische gelaber" in die Welt hinauszutragen und zu meinen, mein tut hier deep zeugs, ist sowas von schwachsinnig.
Einfach mal die reale Welt um uns herum nicht ausblenden, sondern viel eher mit einbeziehen!! Dann kommt man erst garnicht zu sowas.
paxito schrieb:Was du da machst ist Philosophie. Was auch immer du unter "philosophischem Gelaber" verstehst, aber du philosophierst da.
Gelaber ist, zu philosophieren, ohne unseren bekannten Begebenheiten mit zu berücksichtigen. Dann kann ich auch über star wars reden und sowas, und ich kann auch sehr gut reden, aber ändert nichts, es ist am Ende nur gelaber.
paxito schrieb:Gab es den Schöpfer so wie er jetzt ist, schon immer? Natürlich nicht. Er braucht einen Schöpfer.
Doch, den Schöpfer, so wie es ihn jetzt gibt, gab es so schon immer.
Er ist, alles andere wird. Er kann sich nicht ändern, weil er selbst nicht die Wirkung einer anderen Ursache ist. Er ist in sich selbst. Da ist keine Idee, kein Wille in ihn hineingeflossen, sondern er ist absolut unabhängig von allem anderen.
paxito schrieb:Du kannst nicht auf der einen Seite sagen, bei mir - obwohl nur pobeliger Mensch - ist ein Schöpfer notwendig, aber etwas so komplexes wie der Schöpfer selbst soll dann aus dem Nichts entstanden sein.
Der Schöpfer ist! Da ist nichts entstanden, aus "aus dem Nichts" sowieso nicht!
paxito schrieb:Die Aussage "Die erste Ursache ist nicht entstanden" und "Die erste Ursache ist aus dem Nichts entstanden" sind bedeutungsgleich.
Nein, weil die erste Aussage besagt, dass etwas nicht entstanden ist, und die zweite Aussage, dass etwas entstanden ist, und die Quelle dieser Entstehung mit einbezieht -> Nichts.
Das ist alles andere als bedeutungsgleich!
paxito schrieb:Die Evolutionstheorie, also das Zusammenspiel von Mutation und Selektion, zeigt wie etwas "besseres" aus etwas "schlechterem" entstehen kann. Genau dafür ist sie da.
Deshalb ist es auch eine Theorie, wie die Urknall Theorie, in meinen Worten: philosophisches gelaber, bla blubb.