Arrakai schrieb:Das genügt vollkommen. Eben jener Anfang ist der Augenblick, an dem die Natur in ihre Existenz geworfen wurde.
Nein, es geht eben nicht nur um
zeitliche Abfolge und die Frage nach dem
ersten Augenblick, was nun aber auch schon vor fast 1000 Jahren von Thomas von Aquin bzw. auch schon von über 2000 Jahren von Aristoteles erkannt wurde. Nicht umsonst formuliert ja Thomas von Aquin auch mehrere Varianten des kosmologischen Gottesbeweises...
Wikipedia: Gottesbeweis#Der kosmologische GottesbeweisArrakai schrieb:Nach dem Standardmodell der Kosmologie war das der Urknall, um mal konkreter zu werden. Mit dem Urknall sind Raum und Zeit entstanden.
Und genau das ist eben das Problem: Bei
Entstehung handelt es sich immer um ein
Ereignis oder einen
Prozess (=Abfolge von Ereignissen), was selbst aber bereits Zeit (und Raum) voraussetzt, weshalb die Aussage "Raum und Zeit sind entstanden" völlig sinnfrei ist und sich mithin auch nicht nach einer
kausalen Ursache fragen lässt. Und genau deshalb ist eben im Zusammenhang mit der "prima causa" auch explizit und ganz ausdrücklich von
Seinsbedingungen die Rede. Und weder macht es Sinn, zu sagen, dass es die Raumzeit schon immer gab, noch macht es Sinn, zu sagen, dass sie dann und dort entstanden ist. Denn in beiden Fällen würde das eine Meta-Raumzeit voraussetzen, vor derem Hintergrund unsere Raumzeit entsteht/ewig existiert.
Arrakai schrieb:Sie muss nach dem Kausalitätsprinzip also vor dem Urknall stattgefunden haben obwohl es kein Davor gab.
Arrakai schrieb:Das ist für uns nicht vorstellbar und insbesondere auch nicht experimentell zugänglich.
Ja, okay, aber nur weil etwas
für uns, heute, hier und jetzt nicht vorstellbar und/oder experimentell zugänglich ist, heißt das doch nicht, dass es auch prinzipiell und für alle Zeiten nicht vorstellbar und/oder experimentell zugänglich ist. Ist ja auch nicht so, dass man nicht haargenau so desöfteren auch schon in der Vergangenheit argumentiert und sich damit im Nachhinein ziemlich blamiert hätte. Wer war doch gleich dieser Typ, der meinte, wir könnten
nie verstehen, woraus die Sterne bestünden, weil sie ja viel zu weit weg seien und sich damit jeglicher experimenteller Prüfung entziehen...?
Ach... wer suchet, der findet...
Der französische Philosoph Auguste Comte behauptete im Jahr 1835, dass niemand jemals wissen werde, woraus die Sterne bestehen: "Wir verstehen es, ihre Formen, ihre Abstände, ihre Größen und ihre Bewegungen zu bestimmen", schrieb er, "wohingegen wir niemals in der Lage sein werden, mit irgendwelchen Mitteln ihre chemische Zusammensetzung oder ihre mineralogische Struktur zu studieren, und erst recht nicht die Natur organisierter Wesen, die auf ihrer Oberfläche leben könnten."https://www.spektrum.de/news/die-wichtigsten-astronomischen-entdeckungen-im-ueberblick/1794521Und er hatte sogar eine - zumindest für die damalige Zeit - sehr plausible und einleuchtende Begründung gebracht, nur hatte er natürlich erstens noch keine Ahnung von Spektroskopie, zweitens änderte es auch leider nichts daran, dass ihn und seinen
Ignorabimus die Wissenschaftsgeschichte nachträglich Lügen strafte. Insofern ist mir jetzt gerade auch ein wenig unklar, worauf du mit der reichlich trivialen Erkenntnis, dass
uns bis dato das Verständnis sowie die experimentellen Möglichkeiten fehlen, Antworten auf die weiter oben genannte Frage zu finden, eigentlich hinauswillst. Natürlich werden wir beide hier (bzw. die gegenwärtige Generation von Menschen) die Frage nach der "prima causa" nicht klären können, aber darum ging es ja auch nicht.
FlamingO schrieb:Oder anders gefragt: Was weiß ein Wesen, welches auf der Intelligenzskala derart vorangeschritten ist wie ein Affe, von der gelben, leuchtenden Scheibe am Himmel namens Mond, wenn es in den Nachthimmel blickt?
Das hast du doch 1:1 von HvD geklaut...! :o
Ich weiß auch, aus welchem Interview... nur mal gucken, ob ich auch die Stelle auf Anhieb finde... Ah, direkt bei 16:18...
;)Was eine Ameise von den Sternen weiß - Über Naturwissenschaft und Religion
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.