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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

1.343 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tiere, Ethik, Vegan ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 11:10
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ich habe jedenfalls keine Homosexuellen erlebt die Heterosexuellen predigen ihre Art der Sexualpräferenz wäre das einzig Wahre.
Der erwähnte Anspruch, man würde als Homosexueller überall auf der Welt zu 100% diskriminerungsfrei leben wollen, ist mir in dieser Formulierung noch nicht untergekommen. Klar möchte man gern sein Leben leben können, ohne beleidigt, attackiert oder eingesperrt zu werden. Aber 100%ige Diskriminierungsfreiheit zu erwarten, dürfte in vielen Ländern noch bis auf weiteres illusorisch sein. Trotzdem ist aber jeder erlangte weitere Rückgang der Homophobie bereits ein Fortschritt, den man begrüßen kann. Nicht erst das Erreichen der 100% ist das einzig wahre Ziel, sondern auch schon viele Schritte vorher.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 11:21
Das Heranziehen der Sexualität eignet sich nicht für Vergleiche mit Lebensentscheidungen, die nicht wesensimmanent sind und hört ab jetzt auf!


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 13:26

PETA tötet Tiere


Echt?
Ja, isso. Natürlich nur aus hehren Motiven und immer absolut schmerzfrei, denn Fehler passieren nur bei Anderen.
PETA USA bietet leidenden Tieren einen schmerzlosen Tod durch Euthanasie – auch denen, deren Halter sich den letzten Besuch bei einem Tierarzt nicht leisten können.
...
Sie waren entweder unheilbar krank oder lagen bereits im Sterben, waren verwildert, aggressiv oder aus anderen Gründen nicht vermittelbar.
https://petatoetettiere.de/

Nun gilt ja laut Newkirk "Eine Ratte ist ein Schwein ist ein Hund ist ein Junge". Demnach, sollte der Satz so gemeint sein wie getätigt, wäre die Euthanasie für Kranke, Sterbende, Verwilderte, Aggressive etc. ja für PETAdioten auch ein Thema.
Ich hoffe, dass diese Ansicht nicht zu viele Extremisten teilen.
Ich hoffe nie in eine brenzlige Situation zu kommen wenn als Retter nur ein PETAdiot zur Verfügung steht, der statt meiner die Ratte aus dem brennenden Wagen zieht. Und das wünsche ich mir auch für alle Menschen, die in Not geraten.


An den ganze Errungenschaften, die mit Hilfe von Tierversuchen gewonnen wurden, partizipieren die Veganer natürlich (un)gerne. Würden sie das nicht, dann gings nämlich übel an die persönliche Komfortzone. Und wer will das schon, auch wenn er seine Weltanschauung gerne wie eine Monstranz vor sich herträgt und jedem unter die Nase reibt.^^


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16.02.2022 um 13:30
Was mich auch interessieren würde, wäre die Frage der Düngung. Meines Wissens ist die pflanzenbasierte Nahrungsproduktion auch auf tierische Dünger angewiesen, zumindest bis zu bestimmten Anteilen. Angenommen, man würde die Tierhaltung komplett abschaffen oder weitgehend zurückfahren: würden dann die verfügbaren Düngemittel noch ausreichen, oder wie würden sie substituiert werden?


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16.02.2022 um 13:42
"..soweit wie möglich.." ist natürlich auch keine objektiv fassbare Maßeinheit, und schon ob dieser Unschärfe sollte jeder etwas zurückhaltender sein, was sein Missionarverhalten angeht - insbesondere wenn es ins Radikale abdriftet.

Es ist sicher keine Schande sich für Tierwohl und dergleichen einzusetzen. Auch ökologische Folgeschäden sollten nicht außer Acht gelassen werden. Heißt aber im Umkehrschluss noch lange nicht, dass Tierfreunde vegan sein müssen.

Mit Vegetarismus in einem gesellschaftlich verträglichen Rahmen tut man sich, dem Vieh und dem Klima sicher einen Gefallen. Mit Veganismus - gerade wenn er so übertrieben wird, eher nicht.


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16.02.2022 um 13:44
@martenot
Natürlich gibt es auch veganen Dünger. Sogar von PETA empfohlen (Gütesiegel :D )
Die im Dünger enthaltenen Netzmittel sorgen für eine perfekte Wasser- und Nährstoffversorgung. – Somit sollten Ihre Pflanzen auch Trockenperioden gut überstehen können. Neben Bodenaktivatoren befinden sich Bodenhilfsstoffe im Dünger, die Trauermücken und Schädlinge abwehren sollen.
https://peta50plus.de/veganer-duenger (Archiv-Version vom 17.01.2022)
Uiiih, da gehts gleich mit dem Dünger den Tieren an den Kragen.
Aber passt schon, eine Trauermücke kam ja in Newkirks Sätzchen auch nicht vor. :Y:
Inwieweit solche Dünger in den entsprechenden Massen für die Landwirtschaft hergestellt werden können kann ich dir nicht beantworten. Aber auch vegane Dünger scheinen Lebewesen an den Kragen zu gehen.


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16.02.2022 um 13:48
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Natürlich gibt es auch veganen Dünger.
Wie und auf welcher Grundlage werden sie denn produziert? Meines Wissens ist der Rohstoff Phosphor eher knapp, weswegen auf Düngemittel tierischen Ursprungs wohl nicht ganz verzichtet werden kann, es sei denn, es gibt innovative Düngemittel, die ohne tierische Mithillfe nachhaltig herzustellen sind.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 13:57
Was auch gegen die Abschaffung aller Nutztiere spricht und dem Veganismus noch mehr den Boden entzieht.
Kurt-Jürgen Hülsbergen vom Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme an der TU München sieht generell klare Grenzen für diese Wirtschaftsweise. Denn in Bayern besteht ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus Grünland. Das ist ökologisch sehr wertvoll und speichert außerdem Kohlenstoff, was die Erderwärmung dämpft. Und dieses Grünland kann nur durch Nutztierhaltung sinnvoll genutzt werden.

"Weltweit zwei Drittel der Fläche nur für Tierhaltung geeignet"
Weltweit bestehen sogar zwei Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus Grünland, betont Hülsbergen: "In Regionen wie der Mongolei ist die Tierzucht die Lebensbasis für die Menschen und ich habe wenig Ideen, wie man da einen veganen Lebensstil etablieren könnte und auch sollte".

Selbst wenn man wollte: Grünland lässt sich nicht überall einfach umwandeln in Anbaufläche für Gemüse oder Getreide – der Boden oder das Klima sind vielerorts nicht geeignet dafür. Tierhaltung ist nach Meinung vieler Experten dann mit Blick auf die Lebensmittelerzeugung die bessere Wahl.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/vegane-landwirtschaft-ohne-tiere-kann-das-funktionieren,SjYFVjR (Archiv-Version vom 08.03.2022)
Scheint als läge die Zukunft nicht im verbissenen Extremismus sondern in der ausgewogenen Mischkost.
Man muss sich über die Massentierhaltung Gedanken machen, man kann sich die fehlerfreie Euthanasie bei PETA abschauen Spoiler Schwachsinn zu glauben Menschen machten keine Fehler weil sie für PETA arbeiten man muss aufklären um den Genuss von Fleisch zu reduzieren, aber man muss nicht in schlecht durchdachten Extremismus verfallen.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 14:14
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Scheint als läge die Zukunft nicht im verbissenen Extremismus sondern in der ausgewogenen Mischkost.
Das entspricht ungefähr auch meiner Einschätzung. Innerhalb des Oberbegriffs "ausgewogene Mischkost" kann man ja je nach Region variieren und tendenziell eher in Richtung vegan oder in Richtung Fleischkonsum/Tierprodukte gehen.


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16.02.2022 um 15:32
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Scheint als läge die Zukunft nicht im verbissenen Extremismus sondern in der ausgewogenen Mischkost.
Es läge übrigens nicht allzu fern, das "Mischköstler"-Dasein, als Gegenpol zum Veganismus, als Extremismus zu bezeichnen. Wenn man nämlich sieht, wie Mischköstler ihr destruktives Ernährungsdogma verteidigen, trotz der verheerenden Folgen für Klima, Tiere und Welthunger, dann kann man durchaus von Extremismus sprechen. Oder von Wahnsinn.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 15:39
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Wenn man nämlich sieht, wie Mischköstler ihr destruktives Ernährungsdogma verteidigen
Naja, so extremistische Verteidigungshaltungen sind aber doch eher nicht die Regel, oder? Ich würde schon meinen, dass hier eher eine Tendenz zum Abwägen zu bemerken ist.


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16.02.2022 um 15:45
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Es läge übrigens nicht allzu fern, das "Mischköstler"-Dasein, als Gegenpol zum Veganismus, als Extremismus zu bezeichnen.
Das kannst du für dich gerne so halten.
Die ausgewogene Mischkost ist ein Dogma? Vielleicht weil sie sich gerade keine Karenz auferlegt? Interessanter Ansatz. :D
Wenn ich mir so anschaue, dass Gemischtköstler durchaus angesprochen haben sich über Massentierhaltung, Menge des Fleischverzehrs etc. zu unterhalten, während sich einige Mitdiskutanten in halbgaren Wortspenden wie
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Oder von Wahnsinn.
und PETA-Plattitüden erschöpfen, dann scheint mir doch recht deutlich zu werden wo der Extremismus sitzt.


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16.02.2022 um 15:53
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Es läge übrigens nicht allzu fern, das "Mischköstler"-Dasein, als Gegenpol zum Veganismus, als Extremismus zu bezeichnen.
sehe ich anders, Mischkosternährung an sich als Extremismus zu bezeichnen ist ja ein Widerspruch in sich.


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16.02.2022 um 16:26
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:sehe ich anders, Mischkosternährung an sich als Extremismus zu bezeichnen ist ja ein Widerspruch in sich.
72 Milliarden Tiere und 1,2 Billionen Meerestiere im Jahr ohne Notwendigkeit töten hat finde ich durchaus was extremes.

Die Verfütterung von pflanzlicher Nahrung zur Erzeugung gesundheitsschädlicher Tierprodukte hat auch was wahnsinniges an sich. Für die Erzeugung von 1kg Fleisch benötigt man 16kg pflanzliche Nahrung und 10-20 Tonnen Wasser!

Unzählige sog. Entwicklungsländer produzieren eigentlich einen Nahrungsmittelüberschuss. Aber weil genau dieser Überschuss völlig ineffizient an Tiere verfüttert wird, damit man die zunächst quält und dann nach einem kurzen Leben abschlachtet, und sie dann als Steaks auf z.B. deutschen Tellern landen können.

Von den pro Minute (!!!) 42 Fußballfeldern Regenwald, die hauptsächlich für den Sojaanbau für Tiernahrung gerodet werden, mal ganz zu schweigen.

Und warum das ganze Elend? Am Ende bleibt dann immer das Argument: "Weil es halt schmeckt".

Und das soll nicht extremistisch oder wahnsinnig sein?

Quellen zu den Zahlen kann ich bei Bedarf nachreichen, schreibe gerade vom Handy.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 16:31
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Am Ende bleibt dann immer das Argument: "Weil es halt schmeckt".
Naja, ich meine mich erinnern zu können, dass es auch bereits andere Argumente gegeben hätte. Beispielsweise das Argument, dass nicht alle Landflächen der Erde gleichermaßen gut für den Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel geeignet sind, und dass man mit Weidetierhaltung auch Böden bestellen und für die Nahrungsmittelherstellung nutzen kann, die ansonsten nur Grasland wären.


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16.02.2022 um 17:19
Zitat von martenotmartenot schrieb:würden dann die verfügbaren Düngemittel noch ausreichen, oder wie würden sie substituiert werden?
Das läuft Haber-Bosch-Verfahren doch schon:
Als bedeutendes Chemieverfahren mit einem Produktionsausstoß von mehr als 150 Millionen Tonnen im Jahr 2017 deckt es mehr als 99 % der weltweiten Produktion an Ammoniak.[1][2]

Ammoniak ist eine chemische Substanz, die überwiegend für die Herstellung von Harnstoff, Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat sowie Ammoniumphosphaten genutzt wird. Diese Stoffe werden als Düngemittel verwendet und tragen zur Ernährung eines Großteils der Weltbevölkerung bei.
Das sorgt für die Stickstoffversorgung, den Hauptnährstoff.
Da das Verfahren einen signifikanten Energieverbrauch erfordert, konzentrierten sich spätere Entwicklungen auf die Energieeffizienz. So betrug der durchschnittliche Energieverbrauch pro Tonne Ammoniak im Jahr 2000 noch etwa 37,4 GJ, während das thermodynamisch bedingte Minimum bei 22,4 Gigajoule pro Tonne liegt.
Kostet halt enorm viel Energie, das Klima auf diese Art zu "schützen".


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 17:24
Fast 8 Milliarden Menschen und 365 Tage im Jahr. Das setzt die Zahlen mal in eine etwas grösseren Zusammenhang.
Über die Menge kann man reden. Ich bin sicher bei entsprechender Aufklärung und Schulung ist da langfristig schon eine Reduktion zu erreichen.
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Für die Erzeugung von 1kg Fleisch benötigt man 16kg pflanzliche Nahrung und 10-20 Tonnen Wasser!
Da tritt mal wieder deutlich zu Tage mit was für Menschen man hier teils zu tun hat. Du hast mal pauschal für 1 kg Fleisch 10-20 Tonnen als Fakt abgesondert. Schlägt man mal nach, dann zeigt sich dass die Zahlen so gar nicht haltbar zu sein scheinen.
In 1 Kg Rindfleisch stecken im globalen Durchschnitt 15.415 Liter, in 1 Kg Schweinefleisch 5.988 Liter und in 1 Kg Geflügelfleisch 4.325 Liter Wasser.
57 Kilogramm Fleisch isst jede*r Deutsche pro Jahr. Davon entfallen knapp 34,1 kg auf Schweinefleisch (Tendenz leicht fallend), fast 14 Kg auf Geflügel (Tendenz leicht steigend) und etwa 10 kg auf Rindfleisch
Was die Menge angeht, s. o.
Zitat von M1ndCon7rolM1ndCon7rol schrieb:Unzählige sog. Entwicklungsländer produzieren eigentlich einen Nahrungsmittelüberschuss.
Auch hier spritzt die Dramaqueen wieder aus allen Knopflöchern. Es gibt etwa 150 Entwicklungsländer, geschätzt. Nun ist es natürlich möglich dass du @M1ndCon7rol nicht soweit zählen kannst, aber ich bin relativ sicher dass auch viele Veganer es können. Deshalb würde ich das jetzt nicht auf die Ernährung zurückführen.
Aber liefere doch bitte die Belege für diese Aussage nach.

Generell ist man, vorausgesetzt man ist an Diskussion interessiert und nicht daran unreflektierten BS zu verbreiten, gut beraten vernünftig recherchierte Zahlen zu verwenden Spoilerund manchmal auch sich mit dem grossen Einmaleins auseinander zu setzen :D.


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 17:57
Eigentlich bin ich ja schon zu Hause, aber einen hab ich noch. Konnte es hier auf der Arbeit nur überfliegen, aber vielleicht findet ja einer der Mitdiskutanten die Zeit sich damit auseinander zu setzen.
Was folgt, kennt man vor allem aus diversen NGO-Veröffentlichungen: Bis zu 25 kg Getreide und 25.000 l Wasser verbrauche ein Kilogramm Rindfleisch, bis es auf underen Tellern landet, erklärt Häusser. Diese „Fakten“ auf Plausibilität zu überprüfen, haben die „Faktenchecker“ leider nicht für nötig befunden.

Also tun wir das mal: Bei einem durchschnittlichen Fleischansatz von 1 kg pro Lebenstag müsste ein Mastrind täglich 25 kg Getreide fressen – im Schnitt, also entweder schon als neugeborenes Kalb mit dieser Diät loslegen oder als großer Bulle dann mindestens das Doppelte reinhauen. Wer sich jemals mit wiederkäuergerechter Ernährung befasst hat, weiß: Das arme Vieh würde nach wenigen Tagen erbärmlich eingehen.
Weiss jemand wieviel kg Futter ein Mastrind sich pro Tag reinzieht?
Auch beim Wasser hätte man mal jemanden fragen können, der sich auskennt, statt brav abzupinseln, was BUND, WWF und Co. vorkauen – oder deren Angaben sogar noch eifrig zu überbieten. Denn selbst die Albert-Schweitzer-Stiftung, die sonst gern zu eindrucksvollen Zahlen greift, spricht nur von 15.400 und nicht von 25.000 l.

Aber welche Menge man auch ansetzen will: Sie besteht immer zum weit überwiegenden Teil aus sogenanntem „grünen Wasser“. Also aus Niederschlägen, die auf jene Flächen fallen, auf denen Rinder weiden oder wo ihr Futter wächst. Dieses Wasser wird nicht aus dem Grund- und Oberflächenwassersystem entnommen, sondern befüllt es im Gegenteil. Und es lässt Pflanzen wachsen – und das vor allem auf Böden, die für die Produktion menschlicher Nahrung nicht oder schlecht geeignet sind.

Laut Water Footprint Network entfallen rund 94 Prozent der Wassernutzung in der Rinderhaltung auf dieses „grüne Wasser“. Bei den „Faktencheckern“ bleibt die Zahl 25.000 aber einfach unkommentiert stehen und erweckt – gewollt oder nicht – beim Zuschauer den Eindruck, dass hier Unmengen von aufbereitetem Trinkwasser einfach in der Kuh „verschwinden“.
Was für ein Wasser versteckt sich denn nun unter den geposteten zahlen. Ist Wasser nicht auch ein "durchlaufender Posten"?
Stichpunkt Regenwald: In Brasilien, erklärt Moderator Häusser, wurden innerhalb eines Jahres 11.000 km² Regenwald gerodet. Und fügt bedeutungsschwanger hinzu: „Wir können allerdings nicht sagen, ob diese Flächen jetzt wirklich komplett für die Tierhaltung oder den Anbau von Tierfutter verwendet wurden.“

Nun, Herr Häusser, andere können das. Die Antwort ist schlicht und ergreifend: nein. Regenwald wird aus vielerlei Gründen abgeholzt, Rinderhaltung und Sojaanbau (letzterer natürlich nicht nur für Futter, sondern vor allem auch für die Ölproduktion) sind zwei davon. Es geht aber auch um Tropenholz, Palmöl, Bodenschätze, Infrastrukturbau und vieles mehr. Es gibt zahlreiche Quellen zu diesem Thema, die „Faktencheck“ mit Sicherheit auch kennt. Doch so, wie es im Video gesagt und betont wird, bleibt der Eindruck, als ginge tatsächlich jeder gefällte Regenwaldbaum aufs Konto der Steakliebhaber.
Richtig oder falsch?

Zumindest für mich ergibt sich momentan das Bild dass vorgelegte Zahlen dringend einer entsprechenden Überprüfung und Einordnung bedürfen.
Zitate entnommen hier https://www.agrarheute.com/land-leben/1-kg-fleisch-keine-25000-l-wasser-verbraucht-581875


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 19:01
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Weiss jemand wieviel kg Futter ein Mastrind sich pro Tag reinzieht?
Kommt aufs Alter an und wie schnell es fett, ähm mollig werden soll.

Hier nach:https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/informationen/p_31941.pdf

Komme ich auf ca 9- 26 kg pro Tag.
Natürlich nicht hauptsächlich oder gar nur Getreide.^^

Aber gut, wenn man sagt "Bis zu".
Wenn man das Tier alt werden lässt, geht das bestimmt. :D


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Müssen wahre Tierfreunde vegan sein?

16.02.2022 um 19:03
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Weiss jemand wieviel kg Futter ein Mastrind sich pro Tag reinzieht?
Wenn es "Grass feed Beef" ist - oder "Mutterkuhhaltung" - bis zu 25 Kg Gras am Tag.
(Es werden aber natürlich auch Ochsen, Färsen oder ausgediente Milchkühe geschlachtet)

Im Stall ist es ne Wissenschaft für sich - ich kopier (bzw. formatier) mal ein paar Zeilen:
Um ca. 1300 g Tageszunahmen zu erreichen, in Futterwoche 15, (Lebendgewicht - 219 kg):
KF (Kraftfutter): 2,7Kg; Maissilage 8,2Kg Kälberheu 0,3
(Seite 8)

Quelle: https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/informationen/p_31941.pdf

Hier noch mehr: Futtermittel für Rinder Insofern interessant, weil (bisl runterscrollen) die ja viel "Produktionsreste"
aus den Brauereien oder Ölmühlen verfüttern, da könnte kein Mensch von leben.

(Da ist auch ein link zur Ferkelmast bei, wen´s interessiert. Wasserverbrauch dito.)
Und Hühner fressen natürlich nochmal was anderes.


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