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Der Beweis: Es gibt keine Seele

3.629 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Seele, Evolution ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Beweis: Es gibt keine Seele

01.06.2017 um 16:21
@ATGC
Leider belegen deine Aussagen überhaupt nichts. Man erkennt mehr als deutlich, dass du dich mit der Materie kein bisschen auskennst.
Intentionalität bedeutet nicht Innerlichkeit, wie du gerade eben behauptest.
Ich empfehle dir, wenn dich das Thema wirklich interessiert, dich erst einmal gründlich einzulesen.

Die sogenannte Verdoppelung der Wahrnehmung ist kein Unsinn und stammt auch nicht von mir, sondern von dem Psychiater Erwin Straus. Er legt in seinem Buch "Vom Sinn der Sinne" hier eindeutig dar, welche Folgen deine Theorie für die Wahrnehmung hätte.

Wenn man solch einen grundlegenden Begriff wie Intentionalität nicht kennt, sollte man sich bei solchen Diskussionen zurückhalten.


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01.06.2017 um 16:30
Zitat von petersipetersi schrieb:Intentionalität bedeutet nicht Innerlichkeit
O.K., dann eben anders: Intentionalität ist Zielausrichtung des eigenen Handelns. Diese Zielausrichtung benötigt natürlich einen Zielsetzer, und der ist nun mal über das "Ich" gegeben - also dem, mit dem man sich selbst identifiziert. Und dieses "Ich" ist nun mal "innen" und nicht außerhalb meiner Psyche. Daher "Innerlichkeit". Aber gut, meinetwegen eben so.

Woraus Du nun einen Widerspruch ableitest, hast Du vor einigen Monaten schon kundgetan, aber es war eben nicht überzeugend. Und dass die Verdoppelung der Wahrnehmung Unsinn ist, war hier auch schon einmal Thema, so dass ich hier nichts darlegen muss, was man bereits hier nachlesen kann.
Zitat von petersipetersi schrieb:sollte man sich bei solchen Diskussionen zurückhalten.
Vor allen Dingen sollte man den Mund nicht so voll nehmen, wenn man nicht willens oder fähig ist, etwas hinzuzulernen, indem man Argumente aufgreift, statt sie zu ignorieren. Na gut, lassen wir das ...


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Der Beweis: Es gibt keine Seele

01.06.2017 um 17:09
@ATGC
Dennoch fehlt deine Erklärung, wie Intentionalität auf neuronale Prozesse zurückführbar sein soll. Da kam bisher überhaupt nichts.


Intentionalität ist eine dreistellige Relation: Etwas bedeutet etwas für jemanden.
Neuronale Muster verweisen weder auf etwas, noch könnten sie etwas repräsentieren.
Repräsentationen als solche gibt es nicht. Eine Karte repräsentiert höchstens für uns eine Landschaft,
ein Foto repräsentiert für uns ein vergangenes Bild usw.

Ein Gehirnzustand ist nicht in der Lage auf meine Stammbäckerei zu verweisen. Wenn ich mich entscheide in diese
zu gehen und mich dafür in Bewegung setze, wirst du aus den neuronalen Aktivitäten an sich keine Rückschlüsse
darauf ziehen können, dass wo ich nach 25 Minuten Fußmarsch ankommen werde.
Die neuronalen Prozesse sind höchstens eine notwendige Bedingung dafür, dass ich mich in Bewegung setzen kann und
natürlich auch, dass ich überhaupt an die Bäckerei denken kann. Sie sind jedoch keine hinreichende Bedingung.


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Der Beweis: Es gibt keine Seele

01.06.2017 um 18:03
Zitat von petersipetersi schrieb:Neuronale Muster verweisen weder auf etwas, noch könnten sie etwas repräsentieren.
Es kann aber sein, nein, muss eigentlich sogar sein, dass man noch nicht tief genug geschaut hat.
Neuronen sind nicht das Ende, sondern nur die Oberfläche, hinter der sich das eigentlich interessante abspielen dürfte.
Die eigentlich interessanten Vorgänge werden doch im Neuron gemacht.
Natürlich kann man mit den Neuronen somit nicht viel erklären.
Ich stelle mir die so wie Hidden Layer, nur in komplexer und anpassungsfähriger vor.


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01.06.2017 um 18:45
Zitat von petersipetersi schrieb:Neuronale Muster verweisen weder auf etwas, noch könnten sie etwas repräsentieren.
Nö, aber die emergierte Psyche enthält Symbole, die auf etwas verweisen.
Zitat von petersipetersi schrieb:Repräsentationen als solche gibt es nicht.
Repräsentationen repräsentieren etwas und verweisen somit auf etwas, was repräsentiert wurde.
Zitat von petersipetersi schrieb:Eine Karte repräsentiert höchstens für uns eine Landschaft,
ein Foto repräsentiert für uns ein vergangenes Bild usw.
Kommt drauf an, in welchem Kontext eine Karte bzw. ein Bild steht. Je nach Kontext ergeben sich vielfältige Interpretationsmöglichkeiten und damit auch vielfältige Möglichkeiten des Verweises auf etwas anderes.
Zitat von petersipetersi schrieb:Ein Gehirnzustand ist nicht in der Lage auf meine Stammbäckerei zu verweisen.
Ohne Kenntnis der Stammbäckerei sicher nicht, aber wenn die Stammbäckerei bekannt ist, gibt es auch einen Gehirnzustand, der dieses "bekannt sein" emergiert.
Zitat von petersipetersi schrieb:Wenn ich mich entscheide in diese
zu gehen und mich dafür in Bewegung setze, wirst du aus den neuronalen Aktivitäten an sich keine Rückschlüsse
darauf ziehen können, dass wo ich nach 25 Minuten Fußmarsch ankommen werde.
Da es keine Möglichkeit gibt, aus der Betrachtung der Neuronen auf die emergierten Phänomene zu schließen, ist das wieder mal ein Scheinproblem, das Du konstruierst. Daraus kannst Du jedoch nicht ableiten, dass es keinen neuronalen Zustand gibt, über den das gesetzte Ziel als Zielvorgabe emergiert wird. Ob Du dann nach 25 Minuen tatsächlich dort ankommst, oder Dich verläufst oder Dich kurzfristig umentscheidest, hat mit der ursprünglich gesetzten Zielvorgabe nichts zu tun - ebenso mit dem damit verbundenen Neuronenzustand.
Zitat von petersipetersi schrieb:Sie sind jedoch keine hinreichende Bedingung.
Doch, sie sind hinreichend dafür, dass Du Dich in eine bestimmte Richtung in Bewegung setzt. Der Umstand, dass Du das aus den Neuronen nicht ablesen kannst, verweist auf das Vorliegen von Emergenz, aber nicht darauf, dass der damit verbundene neuronale Zustand nicht hinreichend wäre. Aus der Binnenperspektive reicht das völlig hin. Anderenfalls würdest Du Dich nicht in Bewegung setzen.


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01.06.2017 um 21:34
was mir dazu einfällt:


Haben wir für irgendetwas einen Beweis?


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01.06.2017 um 23:19
Zitat von ATGCATGC schrieb:Ja gut, aber dann ist mir immer noch nicht klar, inwiefern hier eine Relevanz in Bezug auf die Beziehung zwischen Leben und Materie besteht. Du hattest ja geschrieben, dass "deshalb" eine Beziehung zwischen Leben und Materie besteht. Und dieses "deshalb" wirkt auf mich irritierend.
Du hast doch gerade selbst geschrieben, das ohne materielle Unterlage, Prozesse  welche Leben bedeuten nicht erkennbar wären, also da hast du dir deine Frage selbst beantwortet und das findeat du hoffentlich nicht irritierend. :)
Zitat von ATGCATGC schrieb:Nein, das nicht, aber Deine Aussage war, dass es sonst dem Lebendigen egal wäre, ob ihm etwas fehlte oder nicht. Dem "Lebendigen" per se ist es tatsächlich egal, aber wenn Du Dich explizit auf Tiere beziehst, die eine Mangelsituation wahrnehmen können, ergibt sich freilich ein anderer Sinn. Darum der Hinweis auf den Pilz.
Ich hatte extra auf höhere Säugeriere verwiesen und solchen ist es nicht egal ob sie Hunger, Schmerzen oder Durst haben. Wie es mit Pilzen ist, weiß ich nicht, sie reagieren zumindest vegativ, indem sie bei zu wenig Nährstoffen  nicht gedeihen und bei Verletzung absterben, also auch da gibt es eine Beziehung zwischen Leben und Materie, da ändert auch die biologische Synthese dazu rein gar nichts.


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02.06.2017 um 08:22
Zitat von ATGCATGC schrieb:Da es keine Möglichkeit gibt, aus der Betrachtung der Neuronen auf die emergierten Phänomene zu schließen, ist das wieder mal ein Scheinproblem, das Du konstruierst.
Und dennoch postulierst du ein Emergenzphänomen, ohne auch nur den Ansatz eines Beweises dafür zu haben. Wenn die Tatsachen ja wenigstens einen Hinweis auf Emergenz ergäben, würde es ja zumindest für eine Arbeitshypothese ausreichen.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Repräsentationen repräsentieren etwas und verweisen somit auf etwas, was repräsentiert wurde.
Eine wunderbar nichtsaussagende Aussage.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Nö, aber die emergierte Psyche enthält Symbole, die auf etwas verweisen.
Ach so, die neuronalen Muster haben als solche keine Intentionalität. Weil wir jetzt aber doch irgendwie ein Subjekt benötigen, welches denkt, fühlt und wahrnimmt, zaubern wir nun plötzlich aus einem ausreichend komplexen neuronalen System eine Psyche.

Du hast immer noch nicht gezeigt, wie dein Modell die Intentionalität psychischer Phänomene erklären kann. Du hast jetzt zumindest eingesehen, dass der materielle Gegenstand "Gehirn" nicht einen anderen materiellen Gegenstand "Stammbäckerei" repräsentieren kann. Jetzt verwenden wir also den nichtsaussagenden Begriff der Emergenz und glaubst wirklich, so würde aus dem Hauptproblem der Philosophie des Geistes bzw. der Phänomenologie ein Scheinproblem. Was die Neuronen nicht können, dafür muss jetzt eine neue Entität herhalten "die Psyche". Diese musst du jetzt irgendwie mit dem Gehirn verbinden, was für dich als Dualist schwer ist. Um das Problem zu umgehen, sagst du also "Die Psyche emergiert aus den neuronalen Prozessen des Gehirns." Nur weil du dem Kind aber einen anderen Namen gibst, wird das Problem nicht verschwinden.

Emergenz gibt es nicht. Sämtliche Phänomene in der Natur lassen sich auf grundlegende Gesetzmäßigkeiten zurückführen. Die Eigenschaften von Wasser lassen sich vollständig aus den Gesetzen der darunterliegenden Strukturen berechnen, ohne dass es zu einer Überraschung kommt.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Vor allen Dingen sollte man den Mund nicht so voll nehmen, wenn man nicht willens oder fähig ist, etwas hinzuzulernen, indem man Argumente aufgreift, statt sie zu ignorieren. Na gut, lassen wir das ...
Leider gab es von dir noch kein Argument. Du konntest bisher nicht erklären, was für die Emergenztheorie spricht. Deine Aussagen bezüglich des Wassers (Emergenz in der Physik) waren völlig falsch. Du konntest nicht einmal was zum Thema Intentionalität beitragen.
Immer dann, wenn es eine Erklärungslücke gibt, die ja dein Modell eigentlich schließen sollte, erklärst du, dass die Psyche aus neuronalen Prozessen emergiert und auf einmal all ihre nichtphysikalischen Eigenschaften bekommt (woher auch immer).


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02.06.2017 um 12:21
Zitat von YoooYooo schrieb:Es kann aber sein, nein, muss eigentlich sogar sein, dass man noch nicht tief genug geschaut hat.
Neuronen sind nicht das Ende, sondern nur die Oberfläche, hinter der sich das eigentlich interessante abspielen dürfte.
Die eigentlich interessanten Vorgänge werden doch im Neuron gemacht.
Natürlich kann man mit den Neuronen somit nicht viel erklären.
Ich stelle mir die so wie Hidden Layer, nur in komplexer und anpassungsfähriger vor.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir wieder ein angeblich rein materielles System haben, in welchem sich die einzelnen Komponenten in einer gewissen Art und Weise zueinander verhalten.
Aber auch hier hätten wir wieder einen ontologischen Sprung, den uns ein Begriff wie Emergenz nicht weiter erklären kann.

Die Phänomenologie als eigentliche Wissenschaft der psychischen Phänomene arbeitet überhaupt nicht mit dem Begriff der Emergenz.
Heute geht der Trend mehr in Richtung Enaktivismus und Embodiment Theorien, die weitaus geeigneter sind, das Verhältnis von Körper und Subjektivität zu erklären.


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Der Beweis: Es gibt keine Seele

02.06.2017 um 12:34
Du konntest bisher nicht erklären, was für die Emergenztheorie spricht.
Gibt es alternative 'Theorien' (bzw. Positionen innerhalb der Philosophie des Geistes bzgl. der Natur mentaler Zustände), für die weitaus mehr sprechen tut...? :ask:
Emergenz gibt es nicht. Sämtliche Phänomene in der Natur lassen sich auf grundlegende Gesetzmäßigkeiten zurückführen. Die Eigenschaften von Wasser lassen sich vollständig aus den Gesetzen der darunterliegenden Strukturen berechnen, ohne dass es zu einer Überraschung kommt.
Bevor ihr da völlig aneinander vorbeiredet...

Der Begriff 'Emergenz' bezeichnet "die Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente". (Wiki, Emergenz)

Für Wasser lassen sich bspw. Temperatur oder Druck ermitteln, für ein einzelnes Wassermolekül hingegen nicht. Temperatur und Druck sind emergente Eigenschaften, die sich erst durch das Zusammenspiel vieler einzelner Moleküle ergeben.

Gibt es also Emergenz? Oder anders ausgedrückt: Gibt es "die Herausbildung von neuen Eigenschaften oder Strukturen eines Systems infolge des Zusammenspiels seiner Elemente"...? Ja, selbstverständlich!

Aber: Solche emergenten Eigenschaften sind zumindest (prinzipiell) erklärbar und auch nachvollziehbar. Und das ist etwas, was man von mentalen Zuständen als emergente Phänomene neuronaler Zustände gegenwärtig nicht behaupten kann.

Eigenschaften wie Temperatur oder Druck lassen sich auch objektiv beschreiben und messen, wie es hingegen etwa bei Schmerz- oder Farbempfinden nicht der Fall ist...
Die Phänomenologie als eigentliche Wissenschaft der psychischen Phänomene arbeitet überhaupt nicht mit dem Begriff der Emergenz.
Heute geht der Trend mehr in Richtung Enaktivismus und Embodiment Theorien, die weitaus geeigneter sind, das Verhältnis von Körper und Subjektivität zu erklären.
Wenn ich da mal schnell bei Wiki nachschlage...

"Embodiment [...] ist eine These aus der neueren Kognitionswissenschaft, nach der Bewusstsein einen Körper benötigt, also eine physikalische Interaktion voraussetzt."

Mir drängt sich da unmittelbar die Frage auf, welche physikalische Interaktion zwischen Körper und Psyche etwa im Traum gegeben ist... Und inwieweit sie Voraussetzung für bewusste Erlebnisse im Traum sein soll...


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Der Beweis: Es gibt keine Seele

06.06.2017 um 08:19
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 02.06.2017:Gibt es alternative 'Theorien' (bzw. Positionen innerhalb der Philosophie des Geistes bzgl. der Natur mentaler Zustände), für die weitaus mehr sprechen tut...? :ask:
Absolut. Beispielsweise die Aspektdualität (nicht zu verwechseln mit Aspektdualismus) ist eine weitaus geeignetere Theorie.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 02.06.2017:Mir drängt sich da unmittelbar die Frage auf, welche physikalische Interaktion zwischen Körper und Psyche etwa im Traum gegeben ist... Und inwieweit sie Voraussetzung für bewusste Erlebnisse im Traum sein soll...
Auch im Traum kommen die körperlichen Prozesse nicht völlig zum Erliegen. Aber es bleibt natürlich die Frage, wie es sein kann, dass man (selbst bei Entfernung des Sehnervs) im Traum visuell "wahrnimmt" oder warum es bei neuronaler Stimulation zu subjektiven Phänomenen kommt.
Auch wenn die Embodiment-Theorien versuchen dies zu erklären, so kommt meiner Meinung nach nicht viel dabei rum. Hier kommt die diachrone Einheit der Subjektivität ins Spiel. Auch wenn für Gedächtnisprozesse das Gehirn benötigt wird, so sind Erinnerungen doch nicht in irgend welchen neuronalen Verschaltungen "gespeichert". Wenn wir uns erinnern, so ist die Erinnerung eigentlich schon "in uns". Ansonsten wüssten wir auch gar nicht, wonach wir beim Vorgang des Erinnerns überhaupt suchen sollen und wären im Moment des Erinnerns völlig überrascht von der Erinnerung selbst. Es ist vielmehr so, dass wir das Erinnerte schon unbewusst in uns tragen und es im Moment des Erinnerns versuchen uns bewusst zu machen.
All dies ist selbstverständlich verschränkt mit neuronalen Prozessen im Gehirn. Ansonsten könnten Erinnerungen auch gar nicht physikalisch wirksam werden.

Auch im Prozess der Wahrnehmung spielen Erinnerungen eine Rolle. Auch die visuelle Wahrnehmung ist ein Prozess der erlernt werden muss (dies zeigen schon Untersuchungen an Blindgeborenen, die später sehen lernen). Wir sind in der Lage uns Bilder zu imaginieren, die gar nicht real vorhanden sind und können mit Hilfe der Imagination die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte lenken, die wir sehen möchten, was wiederum zu einer Anpassung der Mikrosakkaden des Auges führt.
Aufgrund meiner Erinnerung trage ich also "innere Bilder" in mir. Diese Bilder kann ich jederzeit willentlich aufrufen, was aufgrund der damit verbundenen Hirnprozesse zu Anpassung der Augenbewegung und entsprechenden Filterprozessen im Gehirn führt, was dann wiederum die Wahrnehmung verändert.

Das heißt, dass vom Subjekt ausgehende Prozesse Einfluss auf die neuronalen Prozesse des Gehirns haben und zwar nicht in strenger "physikalischer" Kausalität (erst Ursache dann Wirkung) sondern vielmehr in einer Korrespondenz. Der Unterschied ist hier, dass nicht erst eine Imagination stattfindet und daraufhin entsprechende neuronale Prozesse ausgelöst werden. Es ist vielmehr so, dass Imagination und neuronale Prozesse zeitgleich gegeben sind. Es fehlt also das Nacheinander der klassischen Kausalität.

Wenn also vom Subjekt ausgehende Prozesse in der Lage sind, neuronale Prozesse zu verändern, dann ist dies auch in umgekehrter Richtung möglich. Und tatsächlich: Stimuliere ich entsprechend das Gehirn mit einer Elektrode, so kommt es auch zu entsprechenden Wahrnehmungen.


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22.08.2017 um 11:19
Hallo,

wie wäre es den, wenn man annimmt, dass alles, auch jedes Atom, eine Art "Bewusstsein" hat. Und das ein Komplexes Bewusstsein (Seele) nur in Komplexen Systemen (Mensch, Tier, etc.) entstehen kann. Es gibt zum Beispiel einen Forschungsansatz, der besagt, dass Wasser auf Emotion reagieren kann. Nur nicht als eine komplexe oder eindeutige Reaktion, da es selber nicht komplex ist.

Wenn man diese These als Grundlage nimmt, dann ist die Seele etwas, was zwangsläufig entstehen muss.

M.f.G.


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08.09.2017 um 20:22
Zitat von Nach0manNNach0manN schrieb am 22.08.2017:wie wäre es den, wenn man annimmt, dass alles, auch jedes Atom, eine Art "Bewusstsein" hat. Und das ein Komplexes Bewusstsein (Seele) nur in Komplexen Systemen (Mensch, Tier, etc.) entstehen kann.
Du substituierst letztendlich nur "Seele" durch "komplexes Bewusstsein". Das Problem bleibt das gleiche: Ab wann ist ein Bewusstsein komplex?
Wie äußert sich denn das Bewusstsein von einem Wasserstoff-Atom?
Zitat von Nach0manNNach0manN schrieb am 22.08.2017:Es gibt zum Beispiel einen Forschungsansatz, der besagt, dass Wasser auf Emotion reagieren kann.
Wer hat diesen Forschungsansatz? Meinst du das:
Wikipedia: Masaru Emoto#Kritik?
Da sich seine vermeintlichen Erkenntnisse weder logisch noch empirisch nachvollziehen lassen, werden seine Ideen von der Fachwelt nicht ernst genommen.

... back again :)


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09.09.2017 um 10:15
cool, er ist wieder da :D ;)
Ich hoffe du hast nich alles gelesen. ^^


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Der Beweis: Es gibt keine Seele

09.09.2017 um 20:47
Hi Dawnclaude,
Zitat von DawnclaudeDawnclaude schrieb:cool, er ist wieder da
Totgesagte leben länger :D ... passend zum Thema^^.
Zitat von DawnclaudeDawnclaude schrieb:Ich hoffe du hast nich alles gelesen. ^^
Ne nicht alles, war ja ne ganze Weile nicht online hier. :) Aber werde das hier jetzt wieder genauer im Auge behalten ;)


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10.09.2017 um 00:09
@Nach0manN
wie wäre es den, wenn man annimmt, dass alles, auch jedes Atom, eine Art "Bewusstsein" hat.
Und warum sollte man das tun? Ohne je die kleinste Beobachtung gemacht zu haben, die Anlass dazu gebe?

Im Übrigen widerspricht bereits Deine zweite Annahme Deiner ersten.
Und das ein Komplexes Bewusstsein (Seele) nur in Komplexen Systemen (Mensch, Tier, etc.) entstehen kann.

Ein Atom ist kein wirklich komplexes System. Wenn nur komplexe System [bzw definier das erst mal genauer - was ist ein komplexes System? Beispiel?] Bewusstsein haben sollen, aber nicht komplexe nicht, dann kannst Du nicht gleichzeitig annehmen, dass Atome bereits eines hätten.
Es sei denn, Deine Definition würde dementsprechend ausfallen.
Außerdem: wenn Milliarden von Atomen jeweils bereits ein eigenes Bewusstsein hätten, dann kann ein komplexes System, dass sich aus ebendiesen Milliarden aufbaut, kein eigenes einziges Bewusstsein haben, sondern hätte diese Milliarden Bewusstseins der einzelnen Atome.
Es gibt zum Beispiel einen Forschungsansatz, der besagt, dass Wasser auf Emotion reagieren kann.
Nein, gibt es nicht. Außer Du meinst eventuell Schallwellen, die entstünden, wenn ich direkt über den Wasser etwas brüllte. Macht dann hübsche Wellen, mehr aber nicht.
Aber ich lass mich gerne belehren. Verlink mal ein paar Seiten zum Thema. Mit echten Forschungen, keinen Schwurbeleien.


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10.09.2017 um 11:15
@s4uffenberg
Du substituierst letztendlich nur "Seele" durch "komplexes Bewusstsein". Das Problem bleibt das gleiche: Ab wann ist ein Bewusstsein komplex?
Letztendlich ist das gesamte Problem ja keins der "Seele", sondern eher des Bewusstseins - man kann deine Ausgangsfrage nämlich auch darauf beziehen. Ab wann wird ein Lebewesen "bewusst"? Handelt es sich um ein emergentes Phänomen, dass ab einer bestimmten Komplexität (welche Art von Komplexität?) auftritt, oder eher um ein Kontinuum (siehe auch Panpsychismus)? Beide Varianten (gibt vermutlich noch mehr) haben sehr interessante Implikationen.

Zu diesem Thema machen sich viele Philosophen Gedanken, z.B. auch Chalmers
https://www.ted.com/talks/david_chalmers_how_do_you_explain_consciousness/transcript?language=de


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12.09.2017 um 00:10
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Letztendlich ist das gesamte Problem ja keins der "Seele", sondern eher des Bewusstseins - man kann deine Ausgangsfrage nämlich auch darauf beziehen.
Die Ausgangsfrage war größtenteils auf Seele bzw. Wiedergeburt/Religion bezogen. Leider habe ich das erst 9 Seiten später nochmal präzesiert:
Beitrag von Sauffenberg (Seite 9)
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Zu diesem Thema machen sich viele Philosophen Gedanken, z.B. auch Chalmers
https://www.ted.com/talks/david_chalmers_how_do_you_explain_consciousness/transcript?language=de
Toller Link! Hab mir das eben mal angehört. Bin mal gespannt. ob ich es noch mit erlebe, dass einer der beiden Ansätze näher erforscht wird.


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12.09.2017 um 08:37
@s4uffenberg

Deine Definition auf Seite 9 macht es etwas deutlicher, Danke.

Dennoch denke ich, dass die "Seele" tatsächlich nur ein anderes Wort für das eigene Ich-Bewusstsein oder zumindest einen bestimmten Teil davon ist. Die Frage könnte man also auch so stellen: "Kann das eigene Ich-Bewusstsein (oder ein Teil davon) den Tod überdauern?", "Kann es wiedergeboren werden?". Wenn ja, in welcher Form?

In meinen Augen widerlegt das dein Beweis nicht. Für mich ist es eher ein Beleg dafür, dass unser Ich-Bewusstsein auch in irgendeiner Form von unserem Gehirn abhängt (trivial). Sprich, falls etwas den Tod überdauern würde, dann sicher nicht genau/alles das, was wir im Leben "sind".


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08.10.2017 um 20:46
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb am 12.09.2017:Die Frage könnte man also auch so stellen: "Kann das eigene Ich-Bewusstsein (oder ein Teil davon) den Tod überdauern?", "Kann es wiedergeboren werden?". Wenn ja, in welcher Form?
Sinnvollerweise müssten es mindestens Erinnerungen sein, die überdauern...


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