Der Beweis: Es gibt keine Seele
30.05.2017 um 18:08ATGC schrieb am 26.05.2017:Chalmer zeigt mit seiner Argumentation aber nur, dass der physikalistische Materialismus nicht hinreichend ist, weil er Emergenzen nicht ableiten kann sowie emergente Eigenschaften nicht auf physikalische Eigenschaften reduzieren kann. Damit hat er zwar den Physikalismus als hinreichende Philosophie widerlegt, aber nicht den Materialismus.So ist es. Dem Materialismus kann man unter Hinzuziehung des Qualia-Problems allenfalls Unvollständigkeit vor- aber noch lange nicht als erkentnistheretische Position selbst verwerfen auch wenn dies besonders im Diskurs über Grundfragen der Philosphie gerne so (andersrum freilich auch bei anderen philosophischen Positionen) gehandhabt wird.
Die Annahme der (menschlichen) Psyche als eine emergente Eigenschaft oder auch bewusst erlebende Repräsentation welche wie Du ja schon erwähntest mit Erlebnisinhalten einhergeht und aus dem was das Gehirn aus Nervenreizen in Form von Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen bzw. Empfindungen konzipiert findet zumindest eine valide Basis welche sich aus den Erkentnissen der Neuro -und Kognitionswissenschaften ergiebt. Die Erforschung von Bewusstseinsprozessen in Verbindung mit neuronalen Korrelationen haben uns da sicherlich schon um einiges weitergebracht. Dass sich Wahrnehmungen nunmal nicht aus der Struktur der beteiligten Neuronen selbst ableiten lassen können kann man sicherlich nicht dem Emergenzeffekt selbst zum Vorwurf machen.
Ich denke darauf, dass wir besonders im Hinblick auf die Bewusstseinsforschung noch längst nicht alle Unklarheiten entschlüsseln konnten können wir uns wohl sicherlich alle einigen unabhängig davon ob man nun materialistische, idealistische, dualistische oder sonstige Positionen befürwortet. Für viele mag das sicherlich Anlass sein weitere Thesen und Mysterien über den menschlichen Geist zu entwickeln aber ich denke auch, dass man in diesem Board die Grenze zwischen philosophischer Metaphysik und Esoterik nicht überschreiten sollte auch wenn selbst bei diesen manchmal nicht immer klar ersichtlich ist wo das eine anfängt und wo das andere aufhört.