Cherokeerose schrieb:Weiter so Vio!!
Haha, elabätsch,
@Zyra! Ich darf das und du nicht! Nä-nänä-näää-näää!
Thilda schrieb:Vio; Lehrer werden permanent bewertet. Ich bekomme innerhalb jeder Stunde, spätestens nach der Stunde, durch Ergebnisse in Arbeiten, dem Verhalten meiner Schüler, durch die Eltern und durch jedes einzelne Feedback der Schüler ständig Rückmeldung und Bewertung. Man muss schon eine Vollniete in Selbsterkenntnis und Reflektion sein, um da nicht genau zu wissen, was du kannst und wo du stehst. Und JA; selbstverständlich gibt es Kollegen, die Nieten sind und sich nicht interessieren, aber dennoch ist das Gros an Pädagogen nicht so.
Eine App öffnet Tür und Tor für Rache und Mobbing und ist der falsche Weg, einen offenen Dialog anzustreben, der es Schülern ermöglicht, auch schlechten Lehrern Feedback zu geben. Was bedeutet überhaupt „schlecht“ in dem Zusammenhang? Ist ein strenger Lehrer schlecht? Das ist doch alles sehr individuell.
Ja, das siehst du so und das finde ich auch ganz wunderbar. Du hast diese nötige Selbstreflexion, aber leider haben das nicht alle Lehrer.
Vielleicht ist das in Deutschland ja anders, aber in Österreich trauen sich die Schüler kaum was zu sagen, denn oft genug ist es so, dass sie bestraft werden, wenn sie ihre Meinung äußern. Hinterfragt man, was der Lehrer sagt, gibts ein Minus oder eine schlechte Note. Außerdem wird in Österreich auch das Verhalten in der Schule bewertet im Zeugnis (die sogenannte Betragensnote). Wenn man da öfter mal widerspricht, wirkt sich das auf diese Betragensnote aus.
Ich hatte erst an der Uni das Gefühl, frei meine Meinung äußern zu können, weil ich da auch meistens Lehrende hatte, die das unterstützten und gut fanden. In der Schule sagte mal ein Lehrer zu einem Schüler, der aus dem Iran kam: "Wenn du jetzt nicht gleich still bist, gehst du wieder zurück dahin, wo du herkommst." Solche Meldungen fielen öfter und es gab überhaupt keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Ein Schüler merkte an, dass das eine rassistische Meldung war und er wurde aus dem Klassenzimmer geschickt.
Dieser Schüler hat ja nicht umsonst diese App entwickelt. Das zeigt, dass der Bedarf einer Feedbackmöglichkeit von Schülern direkt zu den Lehrern gegeben ist. Man sollte das natürlich nicht so machen, dass die Ergebnisse öffentlich zu sehen sind, das ist der falsche Weg. Drum wurde die App ja offline genommen. Aber prinizpiell sollte man die Möglichkeit schaffen, dass Schüler ein Unterrichtsfach - und somit den Lehrer - direkt bewerten können. Das kann ja auch mittels Bewertungsbögen gemacht werden.
Die Eltern sitzen nicht im Unterricht dabei und haben eine ganz andere Sichtweise. Es glauben auch nicht alle Eltern ihren Kindern, wenn diese von Missständen erzählen. Eltern können die Notengebung beurteilen oder ob zuviele Hausaufgaben aufgegeben werden und haben sonst nur das, was ihre Kinder ihnen erzählen. Nicht alle Kinder sind besonders redefreudig zu Hause.
Strenge Lehrer sind nicht automatisch schlecht, es kommt aber darauf, ob er fair ist und wie er mit den Schülern umgeht. Ich hatte eine strenge Lateinlehrerin, die auch schlechte Noten austeilte, aber bei ihr wusste ich immer, dass das gerechtfertigt war. Sie ging freundlich und respektvoll mit den Schülern um und machte sie weder nieder, noch ihnen Angst und das kann ich nur von wenigen Lehrern behaupten, mit denen ich jemals zu tun hatte.
miezmiezmiez schrieb:Ich denje auch, diese Apps sind nicht dwr richtige Weg. Wir hatten mal einen Lehrer, der zweimal im Jahr Bögen austeilte, in diesem wir Feedback abgeben sollten. Direkt in der Stunde. Fand ich gut. Fanden alle gut. Aber das war eh ein engagierter Mann!
Das finde ich zum Beispiel eine tolle Lösung! Es zeigt auch ganz deutlich, dass sich dieser Lehrer nicht vor den Bewertungen fürchtete, weil er ja wusste, dass er seine Sache gut macht.
Bei uns gibt es solche Möglichkeiten an Schulen meines Wissens nach nicht, jedenfalls lese ich das aus den Aussagen im Artikel heraus. Es sagen ja da auch manche Lehrer, dass sie sich eine solche Feedbackmöglichkeit wünschen würden.
An den Unis ist es jedoch üblich, Lehrveranstaltungen zu evaluieren und das hat durchaus auch was gebracht.
Zum Beispiel im Fach Buchhaltung: da kamen nur ganz wenige Studierende beim ersten Prüfungsantritt durch, weil man komplette Buchungskreisläufe rechnen musste. Das kann aber nicht jeder. Man hat ingesamt 4 Antritte, wenn man alle 4 verhaut, wird man exmatrikuliert. Das ist einigen so gegangen, nur weil sie eben kein Talent mit Zahlen haben.
Diese Lehrveranstaltung wurde regelmäßig evaluiert und bekam daher auch schlechte Bewertungen. Dann wurde das System umgestellt, nämlich so, dass man mehrere kleine Zwischenprüfungen hat, die alle gewertet wurden. Insgesamt muss man eine bestimmte Punkteanzahl erreichen, um die Lehrveranstaltung positiv abzuschließen. Der Buchungskreislauf war dann in der letzten Zwischenprüfung enthalten und wer den umgehen wollte, sammelte schon vorher die nötigen Punkte aus den Theorieeinheiten, um die Lehrveranstaltung zu bestehen und ließ einfach die letzte Prüfung aus.