nairobi schrieb:Ja, viele Streiks, es kam in den Nachrichten.
Auch in Frankreich sind viele wütende Menschen auf den Straßen. Sie sind gegen eine Heraufsetzung des Rentenalters.
Guten Morgen!
Diese Leute machen wenigstens etwas und gehen auf die Straße für ihre Überzeugungen. Ich finde das gut!
Streik ist nur dann zielführend, wenn er möglichst unbequem für die Bürger ist, sonst wäre er ja kein Druckmittel. Natürlich sollte friedlich gestreikt werden.
Dass es immer wieder zu Verletzen und zu Vandalismus kommt, sollte nicht passieren.
In Frankreich soll das Rentenalter glaube ich auf 64 hinaufgesetzt werden und das finde ich nicht schlimm. In den meisten europäischen Ländern ist es jetzt bereits höher. Aber natürlich will niemand eine gefühlte Verschlechterung für sich selbst.
In Österreich ist das Rentenalter offiziell bei 65 Jahren für Männer und bei Frauen war es bis jetzt 60, wird aber bereits schrittweise angehoben. Alle Frauen, die nach 1963 geboren sind, müssen dann schon länger arbeiten. Ich finde das in Ordnung. Kinderbetreuungszeiten werden in einem bestimmten Ausmaß auf die Rente angerechnet und heute ist ja niemand mehr gezwungen, Kinder zu bekommen und längere Zeit in Elternkarenz zu gehen. Das ist ja eine persönliche Entscheidung, wieso sollten also Frauen früher in Rente gehen sollen?
Ich darf auch erst mit 65 in Rente gehen. Wenn mich mein Arbeitgeber so lange behält, habe ich nichts dagegen. Allerdings wird es wohl schwierig, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, sollte er das nicht wollen und mich kündigen. Das kann man in Österreich ja jederzeit ohne Begründung. Und trotz Arbeitskräftemangels und dem Geraunze der Arbeitgeber, dass sie keine Arbeitskräfte finden, ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Altersklasse 55+ am höchsten. Ältere will halt trotzdem niemand einstellen.
Aber dieses Wählerischsein werden sich die Arbeitgeber wohl abschminken müssen.
Auch hinsichtlich der steigenden Lebenserwartung und dass es immer weniger Arbeitskräfte gibt, die eine:n Rentner:in erhalten müssen, wird man sich wohl bald mal etwas anders zur Finanzierung der Renten überlegen müssen als den guten, alten Generationenvertrag. Das geht sich nämlich nicht mehr aus.
Ist ja nicht so, als würden nicht schon seit gut 20 Jahren Experten davor warnen. Aber was hat die Politik dagegen gemacht? Nichts, außer einer Anhebung des Rentenalters, die sowieso nichts nützt, weil die Menschen nur in der Theorie bis 65 arbeiten, aber das wirkliche Rentenalter bei etwa 59 Jahren liegt in Österreich.