Wenn Helden nach Antworten suchen...

Trailblazer schrieb:Du unterstellst das er genau dasselbe macht...

Ja klar, es war ja mein Beispiel und ich schrieb explizit, dass der fiktive Mitarbeiter eine App programmiert.
Also ja, er tut genau dasselbe in meinem Beispiel. Weil ich verdeutlichen wollte, dass nicht nach Tätigkeit, sondern branchenabhängig bezahlt wird.

Trailblazer schrieb:Zur "Voest" habe ich nur etwas von "Technologiekonzern" gefunden.

Die voestalpine AG ist ein weltweit agierender österreichischer Stahl- und Technologiekonzern mit Sitz in Linz (Oberösterreich). Sie ging 1995 aus dem 1946 gegründeten Stahlkonzern VÖEST hervor, der Teil der verstaatlichten Industrie Österreichs war.

Quelle: Wikipedia: Voestalpine

Mir ging es in meinem Beispiel konkret um die Bereiche, die in den Kollektivvertrag der metallverarbeitenden Betriebe fallen. Warum? Weil das ein sehr guter KV ist mit hohen Gehältern im Gegensatz zum Handel, dem Rewe angehört.

Ich habe hier bewusst Branchen mit hohem und mit niedrigem Gehalt gegenübergestellt.

violetluna schrieb:Ja klar, es war ja mein Beispiel und ich schrieb explizit, dass der fiktive Mitarbeiter eine App programmiert.
Also ja, er tut genau dasselbe in meinem Beispiel. Weil ich verdeutlichen wollte, dass nicht nach Tätigkeit, sondern branchenabhängig bezahlt wird.

Das die beide eine App programmieren bedeutet noch lange nicht, dass die tatsächlich eine vergleichbare Arbeit leisten.
Das sollte nach meinem Vorposting doch klar sein. Darum ging es mir doch eigentlich.

violetluna schrieb:Mir ging es in meinem Beispiel konkret um die Bereiche, die in den Kollektivvertrag der metallverarbeitenden Betriebe fallen. Warum? Weil das ein sehr guter KV ist mit hohen Gehältern im Gegensatz zum Handel, dem Rewe angehört.

Ich habe hier bewusst Branchen mit hohem und mit niedrigem Gehalt gegenübergestellt.

Ah OK...

Dann kann man Firmen in Österreich nur empfehlen, solche Arbeiten gar nicht mehr von fest Angestellten Mitarbeitern erledigen zu lassen, sondern externe, feiberufliche Kräfte zu engagieren oder die Entwicklung gleich outsourcen.

Trailblazer schrieb:Das die beide eine App programmieren bedeutet noch lange nicht, dass die tatsächlich eine vergleichbare Arbeit leisten.
Das sollte nach meinem Vorposting doch klar sein. Darum ging es mir doch eigentlich.

Ich weiß, dass es dir darum ging, aber mir eben nicht. 😉

Mir ging es in meinem Beispiel vielmehr darum, dass das Gehalt nicht von der Tätigkeit bestimmt wird, sondern von der Branche, in der man diese Tätigkeit ausübt. Das ist in Österreich so, weil jede Branche einen anderen Kollektivvertrag mit anderen Gehaltstabellen hat.

Das bedeutet konkret, dass jemand, der dieselbe Tätigkeit ausübt in einem KV mit höheren Gehältern dafür besser bezahlt wird als in einem mit niedrigeren und mir das unverständlich ist.
Alles klar jetzt?

violetluna schrieb:Alles klar jetzt?

Ja, wie Vorposting schon dargelegt. Wenn das in Österreich so geregelt sein sollte und die Gehälter unabhängig von Tätigkeit und Leistung des Einzelnen in Tarifverträgen geregelt werden, kann man den Firmen nur empfehlen, anspruchsvolle Arbeiten nach außen zu vergeben und den leistungsbereiten und -fähigen Mitarbeitern sei die Selbständigkeit empfohlen.

Trailblazer schrieb:Gehälter unabhängig von Tätigkeit und Leistung des Einzelnen in Tarifverträgen geregelt werden

Es gibt verschiedene Einstufungen in den Gehaltstabellen: von einfachen Tätigkeiten bis hin zu spezialisierten oder Führungsposition und innerhalb der Einstufung noch Anfänger, Regelstufe und Expertenstufe, je nach Berufserfahrung.

Aber: diese Einstufungen sind zum Beispiel im Handel mit geringerem Gehalt gestuft als zum Beispiel in der metallverarbeitenden Industrie.

Natürlich darf jedes Unternehmen freiwillig mehr bezahlen, aber das tut kaum eines.

Trailblazer schrieb:kann man den Firmen nur empfehlen, anspruchsvolle Arbeiten nach außen zu vergeben und den leistungsbereiten und -fähigen Mitarbeitern sei die Selbständigkeit empfohlen.

Zunächst mal ist man in Österreich als Selbständiger arm dran: man muss für Arbeitslosenversicherung und Krankenversicherung sehr viel bezahlen und sich um die Einkommenssteuererklärung selbst kümmern. Man hat bürokratische Hürden, keinen bezahlten Urlaub oder Krankenstand. Das heißt man müsste sehr viel verdienen, um als Selbständiger gut leben zu können. Bei uns will man aber Freelancern meist nicht mehr als 25 Euro brutto bezahlen. Sorry, um dieses Geld mache ich mich sicher nicht selbständig.

Stellenangebot: die Zahlen sogar nur 20 Euro brutto:

https://www.stepstone.at/stellenangebote--Studenten-m-w-d-fuer-Datenanalyse-und-Projektunterstuetzung-Freier-Dienstvertrag-ca-20-Stunden-Woche-Wien-VAMED--656287-inline.html?lang=de&rewrite=1&cid=MsearchE_metajob___C

Meine Freundin ist seit Jahren selbständig und hat einen verhältnismäßig guten Stundensatz für österreichische Verhältnisse: 65 Euro brutto.

Das Problem ist immer dasselbe: man will eine eierlegende Wollmilchsau zu Dumpinglöhnen. Drum will in Österreich auch kaum jemand selbständig sein, außer er hat eine sehr gute Geschäftsidee und gründet ein Startup.

https://kurier.at/wirtschaft/karriere/prekaere-arbeit-warum-solo-selbststaendige-von-der-krise-besonders-hart-getroffen-sind/401394444

violetluna schrieb:wenn der Mitarbeiter genau dasselbe macht.

Tut er das denn? Ich z.B. kann das nicht beurteilen.

nairobi schrieb:Tut er das denn? Ich z.B. kann das nicht beurteilen.

Ja. Es war ein Beispiel und in meinem Beispiel tut er das.

violetluna schrieb:Natürlich darf jedes Unternehmen freiwillig mehr bezahlen, aber das tut kaum eines.

Dann brauchen sie sich beim Blick auf ihre "Spezialisten" auch nicht über das zu wundern, was unter Freelancern gelegentlich (und bösartig) als "Deppenparade" beschrieben wird.

Warum sollte ich als kompetenter S/W-Entwickler beim Rewe arbeiten, wenn ich woanders mehr verdienen kann? Negativselektion!

Böse Redewendung unter "internen Kollegen":

"Alle Guten gehen, bleibst du auch?" 😁

violetluna schrieb:sondern von der Branche, in der man diese Tätigkeit ausübt. Das ist in Österreich so, weil jede Branche einen anderen Kollektivvertrag mit anderen Gehaltstabellen hat.

Das ist in Deutschland auch so.
Das fängt ja schon bei den Ausbildungsvergütungen an.

Auch die Beamtenbesoldung ist unterschiedlich in den einzelnen Bundesländern. Und die beim Bund beschäftigt sind, verdienen am meisten.
Darum haben vor Jahren noch etliche von einer Landes- zu einem Bundesbehörden gewechselt. Auch Tarifbeschäftigte. Das wurde dann aber erschwert.

Trailblazer schrieb:Warum sollte ich als kompetenter S/W-Entwickler beim Rewe arbeiten, wenn ich woanders mehr verdienen kann? Negativselektion!

Eben! Das tut man nur, wenn halt woanders gerade kein besser bezahlter Job frei ist und man das Geld dringend braucht. Aber sobald man die Möglichkeit hat zu wechseln, wird man das auch tun!

Und hier schließt sich der Kreis zu dem, was @devil075 gefragt hat: "Warum finden manche Betriebe so schwer Mitarbeiter?" 🤷🏼‍♀️

Wenn ich

a) woanders mit weniger Anstrengung mehr verdienen kann
b) ich das Geld nicht unbedingt brauche
c) mir die Tätigkeit überhaupt nicht zusagt und ich viel lieber was anderes tun würde,

warum sollte ich ein Jobangebot dann annehmen?

Wenn jemand Geschichte studiert hat (das nehme ich jetzt als Beispiel, weil ich zufällig jemanden kennengelernt habe, der Geschichte studiert hat), als Historikerin gearbeitet und dann den Job verloren hat, warum sollte diese Person sich als Pflegekraft umschulen lassen, um dann in der Pflege zu arbeiten, nur weil halt da gerade Mangel an Arbeitskräften herrscht? Diese Person interessiert sich nicht für diesen Beruf, sie möchte wieder als Historikerin arbeiten.

Genau darum sind Menschen lieber arbeitslos, als irgeneinen beliebigen Job anzunehmen, den sie gar nicht ausüben möchten. Sie möchten schon arbeiten, aber eben in einem bestimmten Bereich.

Trailblazer schrieb:Dann brauchen sie sich beim Blick auf ihre "Spezialisten" auch nicht über das zu wundern, was unter Freelancern gelegentlich (und bösartig) als "Deppenparade" beschrieben wird.

Wenn sie überhaupt jemanden finden, der für sie arbeiten möchte. Drum ist der sogenannte "Fachkräftemangel" in vielen Fällen auch hausgemacht.

nairobi schrieb:Das ist in Deutschland auch so.

Aber verstehst du das bzw. erscheint dir das logisch?

Ich verstehe, dass man nach Ausbildungsgrad, Tätigkeit, Position und Berufserfahrung das Gehalt bestimmt. Das sind messbare und logische Kriterien.

Aber dass jemand für dieselbe Tätigkeit unterschiedlich bezahlt wird, obwohl dieselbe Berufserfahrung und Ausbildung vorhanden ist, das ist für mich eben nicht logisch.

umma schrieb:Und ich war ja offensichtlich dabei nicht alleine😉.
🙋🏼‍♀️

Ich habe es nicht gesehen aber die ein oder andere live Info bekommen. Meine Schwester ist vor Ort gewesen.

Ray. schrieb:Meine Schwester ist vor Ort gewesen.

Guten Morgen. Was hat sie so gesagt?

nairobi schrieb:Guten Morgen. Was hat sie so gesagt?

Das es voll war, sehr voll.

Ich hatte mir schon gedacht, dass Putin so reagieren würde. Nachzugeben, abzuziehen und zuzugeben, sich geirrt zu haben, hat er nicht im Repertoire.

https://diepresse.com/6180518

Die Sache mit den Referenden ist fast schon lustig, wäre es nicht so traurig. Wer wird jetzt freiwillig zu Russland gehören wollen von den Ukrainern, nachdem sich Russland als Feind präsentiert hat?

Vor dem Einmarsch hätte es Menschen gegeben, die lieber die Ukraine in Russland gesehen hätten, gerade im Donbas gibt es ja viele russischstämmige Bewohner.

Was verspricht sich Putin davon?

Ray. schrieb:Das es voll war, sehr voll.

😂😂😂
Ach was!

Finde ich auch interessant:

Zwei Drittel der Briten wollen ein kleineres Königshaus
https://diepresse.com/6192683

https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100056192/keine-flugtickets-mehr-von-moskau-nach-istanbul-und-eriwan.html

Da kommt nun wohl die Angst auf, als Kanonenfutter zu enden.

Ozeanwind schrieb:Da kommt nun wohl die Angst auf, als Kanonenfutter zu enden.

Die Angst ist ja auch berechtigt.