Gruppen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Wenn Helden nach Antworten suchen...

67.399 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Plaudern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Aus den Beiträgen in dieser Diskussion lässt sich automatisch ein Radio generieren (Radio starten).

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 14:45
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:In Öffis stinkts doch meistens und da sind zu viele Menschen.
Kann heutzutage sein, da kann ich derzeit nicht mehr mitreden.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:dann bin ich in den Park gegangen oder an die Donau gefahren
So ein "Landei" bin ich nie gewesen. Es hat schon seine Gründe, warum ich vom Land zurück in die Stadt gezogen bin. ;)


melden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 15:44
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:dass viele Menschen sich so gegen das Heim wehren
Ich kann das verstehen, für mich wäre das auch schwer und wenn es irgendwie geht, werde ich zusehen in den "eigenen" Wänden bleiben zu können.

Ich erlebe das auch gerade bei meiner Mutter, wie froh sie ist, dass sie bisher dort leben kann, wo sie die letzten 58 Jahre gelebt hat. Nicht nur viele der Nachbarn sind noch da, mit denen sie all diese Jahre verbracht hat, und an denen sie hängt, sie kennt die Umgebung ganz genau.
Sie kann selbst entscheiden, was sie wann essen mag, wie sie die Wohnung einrichtet, musste sich bisher noch von nichts trennen(Gegenstände und damit auch Erinnerungen), die sie viele Jahre belgeitet haben, musste ihren Wohnraum nicht verändern und verkleinern.
Sie ist immer noch Herrin über ihr eigenes Leben, kann kommen und gehen, wann sie will, machen was sie möchte (abgesehen von ihren gesundheitlichen Einschränkungen).
Es ist schon schwer genug einiges nun abzugeben, was sie sonst gemacht hat wie Einkaufsdienst und Putzdienst und auch der Pflegedienst steht ihr zur Seite. Aber was der Einkaufsdienst ihr mitbringt, was sie kochen (kann sie noch selbst) und essen möchte, das bestimmt sie selbst, genauso wie ihren Tagesablauf. Heim bedeutet für sie auch ein großes Stück "Entmündigung", wenn andere über sie und ihren Tagesablauf bestimmen würden.
Ganz schlimm hat sie die anfängliche Corona-Zeit empfunden, wo man sah, wie die alten Menschen dort abgeschottet und eingesperrt wurden. Sie war so dankbar, dass sie und mein Vater zu dieser Zeit nicht in einem Heim leben mussten. Und ich konnte das stets sehr gut verstehen.


4x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 16:16
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ich kann das verstehen, für mich wäre das auch schwer und wenn es irgendwie geht, werde ich zusehen in den "eigenen" Wänden bleiben zu können.
Ich kann das auch verstehen und habe das auch bei meinem Vater beobachten können.

Man hat sich als junger Mensch nach und nach in bestimmten Meilensteinen ein eigenes, unabhängiges Leben erkämpft...

Mit Schulabschluss, Berufsausbildung, Führerschein, dem ersten eigenen Auto, Partnerin, Familie, Wohnung / Haus, Urlaube, u.s.w.

Mit anzusehen, wenn man es noch mitbekommt, wie einem das alles nach und nach wieder genommen wird oder auf einen eingeredet wird, dass man das freiwillig aufgeben soll, muss ein schmerzhafter Prozess sein.

Dass das oft rein rational die einzige sinnvolle Vorgehensweise ist, ändert daran nichts. 😔


2x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 16:37
Zitat von nairobinairobi schrieb:privaten Erledigungen.
Heute haben wir die Bauanträge abgegeben (dreifach) und den Antrag beim Wasserversorger (zweifach). Außerdem habe ich Sachen per Einschreiben an die Hausfirma geschickt. Da habe ich heute auch nochmal hin angerufen und auch gesagt, dass wir in Urlaub fahren (sollte dann eine Rechnung kommen, kann ich mich darum nicht kümmern).

Wir haben nochmal mit unseren direkten Nachbarn geredet, diese habe jetzt Urlaub. Und auf einem weiteren Grundstück in der Nähe haben die Bauarbeiten begonnen. Da ist eine tiefe Baugrube. Der Nachbar sagte, dass da bestimmt schon 50 LKWS mit Erde weggefahren worden seien. Wahnsinn, was so ein Keller im Endeffekt kostet (wir bekommen keinen).

Mittags waren wir essen und auf der Rückfahrt haben wir schon den Wohnwagen abgeholt (liegt auf dem Weg). Jetzt noch zwei Tage warten und am Sonntag geht es los (Herr Nairobi hat allerdings noch nichts gebucht). Die Toilettenkassette ist wieder heile, es war etwas daran, aber Herr Nairobi hatte Teile bestellt und eingebaut. Was man selber machen kann, spart doch einiges an Geld ein.
Gleich kommt noch meine Tochter vorbei mit Freund und Hund. Die waren heute wandern.
Das Wetter ist herrlich sonnig heute. Wir mussten uns in der Pizzeria nach einer Weile umsetzen in den Schatten, so hat die Sonne gebrannt. 🥵
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ja, das sind so typische Anzeichen einer Demenzerkrankung. Noch ist sie nicht besonders einschränkend, aber das wird noch. Zum Teil braucht es auch recht lange, bis man die Erkrankung überhaupt bemerkt, weil die Erkrankten ziemlich viel überspielen können.
Ja, bisher ist alles noch im grünen Bereich, zum Glück. In ihren Bereich kommt sie zurecht, hat Unterstützung.
Zitat von pattimaypattimay schrieb:.aber ist das bis zu einem gewissen Grad nicht fast normal bei älteren Menschen jenseits der 80? Also das sie vergesslich werden?
Ich denke auch, dass es in gewisser Weise nicht unnormal ist. Mir selbst geht das schon mal so, dass mir z.B. ein Name nicht einfällt. Minuten oder manchmal auch Stunden später fällt er mir dann zum Glück meist ein, aber in dem Moment ist er einfach nicht präsent 🤨
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Sie schaut dich an und sagt "Ja!", aber das war es dann auch schon. Die Assistentin kam damit überhaupt nicht zurecht. Selbst schuld, ich habe ja gesagt, ich möchte mit in den Behandlungsraum gehen, weil meine Schwiegermutter demenzkrank ist, aber sie haben es mir wegen Corona nicht erlaubt. Ich habe dann von draußen aus das Fiasko mit angehört. Zum Ankleiden durfte ich dann auf einmal doch in den Behandlungsraum
Das wird ihnen vielleicht eine Lehre sein, dass man bei demenzerkrankten Personen anders vorgehen muss und dass da eine Vertrauensperson mit dabei sein sollte.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das ist eigenartig, dass viele Menschen sich so gegen das Heim wehren bzw. Angst davor haben.
Meiner Meinung nach sind das zum Teil falsche Vorstellungen.
Im Betreuten Wohnen ist man ja zunächst Mieter und auch autark. Im Pflegebereich ist das natürlich anders. Da gibt es aber auch Unterschiede.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Sie kann selbst entscheiden, was sie wann essen mag, wie sie die Wohnung einrichtet, musste sich bisher noch von nichts trennen(Gegenstände und damit auch Erinnerungen), die sie viele Jahre belgeitet haben, musste ihren Wohnraum nicht verändern und verkleinern.
Sie ist immer noch Herrin über ihr eigenes Leben, kann kommen und gehen, wann sie will, machen was sie möchte (abgesehen von ihren gesundheitlichen Einschränkungen).
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich glaube, da musst du lästig sein und jede Woche nachfragen, so lange, bis sie so genervt sind, dass die Fenster ausgetauscht werden. Sonst tut sich da nämlich leider gar nix, das ist oft so.
Das werde ich, verlass' Dich darauf......
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Es ist aber immer besser, wenn man gezeigt bekommt, wie alles geht
Ja, das ist schon wichtig, denn jeder Haushalt, jede/r Patient/in sind individuell.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:nur so zum Spaß mit den Öffis rumzufahren.
Im Urlaub nutzen wir auch schon mal öffentliche Verkehrsmittel, und das auch durchaus schon mal zu einer Art Rundfahrt. In Hamburg geht das ja auch gut mit diesen Fähren, die man mit nutzen kann.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Natürlich ist die Gesundheit nur ein Vorwand, es geht einfach darum, dass der Arbeitgeber diese Zeit nicht bezahlen will.
Ja, und es ist auch nachvollziehbar.



Tochter ist da!


1x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 18:57
Zitat von nairobinairobi schrieb:warten
arbeiten natürlich
Zitat von nairobinairobi schrieb:ihren
ihrem natürlich



Hm, doch nicht ganz so einfach, einen schönen, freien Campingplatz am See zu finden...
Aber morgen ist auch noch ein Tag...


melden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 20:17
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Hmm...aber ist das bis zu einem gewissen Grad nicht fast normal bei älteren Menschen jenseits der 80? Also das sie vergesslich werden?
Ja, weil fast alle Menschen jenseits der 80 Demenz haben. Es ist nur nicht in allen Fällen so stark ausgeprägt, dass man Hilfe benötigt. Demenz gibt es ja in vielen Formen, die, die alte Menschen fast immer bekommen ist jene Demenz, die mit der verminderten Durchblutung des Gehirns zu tun hat. Es muss nicht immer Alzheimer sein.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ich kann das verstehen, für mich wäre das auch schwer und wenn es irgendwie geht, werde ich zusehen in den "eigenen" Wänden bleiben zu können.
Ich kann mir das nicht vorstellen, ich bin nicht sehr ortsgebunden und hänge nicht an einer Wohnung oder einem Haus. Auch nicht an Möbeln oder Ziergegenständen. Das war bzw. tat ich noch nie. Mir ist eher wichtig, mit wem ich zusammen lebe. Mir ist also völlig egal, wo ich einmal wohnen werde, Hauptsache, mein Mann und meine Tiere sind bei mir. Die Katzen, die ich jetzt habe, werden tot sein, wenn ich mal so alt bin, aber ich werde dann ziemlich sicher andere Katzen haben.

Aber wer weiß, wie das noch wird, vielleicht verändert sich das im Alter noch.

Einrichten kann man mittlerweile auch ein Pflegeheimzimmer bis zu einem gewissen Grad selbst. Das Bett ist immer ein Pflegebett und die Böden und Wände müssen leicht zu reinigen sein, aber man kann eigene Möbel mitnehmen und in manchen Heimen auch Haustiere.

Das mit dem Essen kann man zumindest im betreuten Wohnen auch selbst entscheiden. Wenn man mal wirklich so gebrechlich ist, dass man stationäre Pflege braucht, ist es einen dann aber wohl ganz recht, wenn man selbst nicht mehr kochen muss.

Meine Schwiegermutter würde das gar nicht mehr schaffen, weil sie einfach vergessen hat, wie das geht. Sie vergisst auch, ob sie schon gegessen hat oder nicht. Heute hat sie, nachdem wir gefrühstückt und den Tisch abgeräumt haben, wieder gedeckt, weil sie frühstücken wollte.

Hunger oder Durst fühlt sie nicht mehr. Sie isst dann, wenn man Essen vor sie hinstellt, stellt niemand Essen vor sie hin, isst sie nichts oder das, was sie gerade findet. Manchmal plündert sie nachts den Kühlschrank, wenn sie aufwacht, weil sie vergessen hat, dass sie schon zu Abend gegessen hat. Das ist eher so eine automatische Handlung, wenn man sie fragt, ob sie Hunger hat, sagt sie immer, dass sie Hunger oder Durst nicht mehr spüren kann.

Es ist auch völlig unwichtig, was es zu essen gibt. Aber natürlich wissen wir, was sie früher gerne gegessen hat und genau das gibt es dann eben.
Wenn man sie aber fragt, was sie gerne essen möchte, dann kann sie die Frage nicht mehr beantworten.

Aber auch wenn man "nur" körperlich gebrechlich ist, kann das Einkaufen und Kochen schwierig werden. Wenn man einen Pflegedienst braucht, kann man auch nicht mehr spontan entscheiden.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ganz schlimm hat sie die anfängliche Corona-Zeit empfunden, wo man sah, wie die alten Menschen dort abgeschottet und eingesperrt wurden. Sie war so dankbar, dass sie und mein Vater zu dieser Zeit nicht in einem Heim leben mussten. Und ich konnte das stets sehr gut verstehen.
Das war wirklich schwierig. Aber zu Hause durften alte und kranke Menschen doch auch niemanden empfangen oder besuchen, das war während der Lockdowns doch auch nicht erlaubt. Man durfte doch überhaupt nur zum Einkaufen oder für Arztbesuche aus dem Haus. Wenn man mit der Familie zu Hause lebt, ist das was anderes, aber wenn man ganz alleine lebt, wird das schnell genauso einsam. Teilweise haben sich die alten Leute noch nicht mal getraut, einkaufen zu gehen. Ich weiß noch, dass in unserem Ort eine Nachbarschaftshilfe eingerichtet wurde, dass man für alte Menschen und sonstige Risikopersonen und Menschen in Quarantäne einkaufen ging und ihnen die Sachen ohne Kontakt einfach vor die Tür stellte.
Im Heim bekam man zwar keine Besuche, aber es war immerhin die Versorgung sichergestellt.


1x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 20:45
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Man hat sich als junger Mensch nach und nach in bestimmten Meilensteinen ein eigenes, unabhängiges Leben erkämpft...

Mit Schulabschluss, Berufsausbildung, Führerschein, dem ersten eigenen Auto, Partnerin, Familie, Wohnung / Haus, Urlaube, u.s.w.

Mit anzusehen, wenn man es noch mitbekommt, wie einem das alles nach und nach wieder genommen wird oder auf einen eingeredet wird, dass man das freiwillig aufgeben soll, muss ein schmerzhafter Prozess sein.

Dass das oft rein rational die einzige sinnvolle Vorgehensweise ist, ändert daran nichts. 😔
Du hast das, in meinen Augen, sehr gut und einfühlig beschrieben.


melden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

25.08.2021 um 21:32
Menschen. 🙄
Da sagt der Zugbegleiter durch "Ausstieg in Fahrtrichtung links"
Fahrgast hämmert verzweifelt auf den Türöffner auf der rechten Seite ein und wundert sich, warum die Tür nicht aufgeht, während ich hinter ihm auf der richtigen Seite aussteige. 🤦


1x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 04:09
Welcome back @Idiosynkrasia


5x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 05:53
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:wenn andere über sie und ihren Tagesablauf bestimmen würden.
Ein großer Vorteil des RentnerInnendaseins ist meiner Meinung nach, dass man schlafen kann, wie man möchte. Also morgens nicht früh raus muss und auch Mittagsschläfchen oder so halten kann. Das ist bei der Pflege und im Krankenhaus natürlich anders, und da bekommt man auch zu Zeiten Essen, wo man noch gar keinen Hunger hat.
Aber sonst? Ich glaube, dass viele Leute im Heim froh sind über Angebote, Ansprache und menschliche Kontakte. Eigenbrötler gibt es natürlich immer.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Führerschein
Ich glaube, das ist mit das Schwerste, dass man damit ein Stückweit Unabhängigkeit aufgibt, und leider sind ja viele Menschen uneinsichtig, trauen sich mehr zu als sie tatsächlich schaffen, und oft muss tatsächlich erst ein Unfall passieren, dass das Auto dann kaputt ist oder die Fahrerlaubnis eingezogen wird.
Zitat von TrailblazerTrailblazer schrieb:Wohnung / Haus,
My home is my castle, ein sehr wahrer Ausspruch. In seinen eigenen vier Wänden fühlt man sich meist sicher und wohl und möchte die vertraute Umgebung nicht verlassen.

Eine Bekannte von mir hilft derzeit ihrer Mutter. Sie hatte ein ca. 100 Jahre altes Haus komplett an ein Ehepaar vermietet. Erst starb der Mann, zuvor war er gehbehindert. Nun verstarb vor einigen Monaten die Frau, Angehörige sind nicht da. So ist der Vermieter in der Pflicht, alles auszuräumen. Die Frau ging in Richtung "Messie", hat alles Mögliche aufgehoben. Nur in den Keller gingen sie anscheinend Jahre gar nicht mehr. Das ist noch so ein alter Gewölbekeller mit einer sehr schmalen Treppe, war ihnen wahrscheinlich zu gefährlich. Dort waren jetzt viele Lebensmittel und Getränke zu entsorgen. Z.B. zahlreiche Gläser mit Kaiserkirschen, mindestens haltbar bis Ende 2005 usw.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Demenz gibt es ja in vielen Formen, die, die alte Menschen fast immer bekommen ist jene Demenz, die mit der verminderten Durchblutung des Gehirns zu tun hat. Es muss nicht immer Alzheimer sein.
Ja, ich denke, dass diese Aussetzer z.T. mit einer temporären Minderdurchblutung zu tun haben. Oder auch damit, dass vielleicht eine leichte Unterzuckerung vorlag oder zu wenig getrunken wurde.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Pflegeheimzimmer
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:aber man kann eigene Möbel mitnehmen und in manchen Heimen auch Haustiere.
Wenn man nur 1 Zimmer hat, kann man allerdings nicht viel mitnehmen. Aber Bilder und Fotos können ja auch schon etwas schmücken und der Erinnerung dienen.


In der Einrichtung, in der meine Eltern sind, haben einige Leute ein Haustier. Das finde ich gut.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das mit dem Essen kann man zumindest im betreuten Wohnen auch selbst entscheiden. Wenn man mal wirklich so gebrechlich ist, dass man stationäre Pflege braucht, ist es einen dann aber wohl ganz recht, wenn man selbst nicht mehr kochen muss.
So ist es. Bei meinen Eltern ist es so, dass man eine kleine Küche mit allem Nötigen hat, um selbst zu kochen. Man kann aber auch ins Restaurant gehen im Erdgeschoss, um da zu essen. In der Regel meldet man sich ein paar Tage vorher schon an, wann man welches Gericht essen möchte (es gibt täglich 3 zur Auswahl). Mein Vater studiert immer den Plan und kreuzt an, was ihm zusagt. Meist geht er ca. 3 Mal die Woche dort essen. Bei Corona war das Restaurant geschlossen, das bestellte Essen wurde an die Wohnungen gebracht. Neben der Wohnungstüre stand jeweils ein Stuhl, das Essen wurde meist kurz vor 12 gebracht. Wenn man fertig war, stellte man das Tablett mit dem benutzten Geschirr auf den Stuhl im Flur ab und dort wurde es später abgeräumt.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Sie vergisst auch, ob sie schon gegessen hat oder nicht
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Hunger oder Durst fühlt sie nicht mehr. Sie isst dann, wenn man Essen vor sie hinstellt, stellt niemand Essen vor sie hin, isst sie nichts oder das, was sie gerade findet. Manchmal plündert sie nachts den Kühlschrank, wenn sie aufwacht, weil sie vergessen hat, dass sie schon zu Abend gegessen hat. Das ist eher so eine automatische Handlung, wenn man sie fragt, ob sie Hunger hat, sagt sie immer, dass sie Hunger oder Durst nicht mehr spüren kann.
Ach je, gar kein Hunger- oder Durstgefühl? Kann ich mir kaum vorstellen, wie das zusammen hängt. Denn der Magen knurrt doch, wenn nichts darin ist, also der Körper meldet sich ja.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:aber wenn man ganz alleine lebt, wird das schnell genauso einsam
So ist es. Man kann überall einsam sein, gerade auch in der eigenen Wohnung, wenn wenig Kontakt zum Umfeld besteht.
Ich hatte eine Kollegin, sie war Angestellte, und wurde ich glaube so um 2015/16 berentet. Ihr einziger Sohn wohnte weiter entfernt. Die Idee war, dass sie in seine Gegend zieht. Sie musste erst eine Weile warten, bis ein bestimmtes Projekt fertig war. Dann konnte sie ins Betreute Wohnen ziehen. Irgendwie ist sie da aber nicht richtig warm geworden mit dem Umfeld, Corona hat es nicht leichter gemacht. Man muss auch dazu sagen, dass sie eine schwierige Person ist, recht launisch und so.
Der Sohn ist so Mitte 40, hat Frau und ein kleines Kind, sie gehen arbeiten, sehen sich 1 Tag in der Woche.
Meiner Meinung nach kann sie auch nicht erwarten, dass der Sohn sich ständig kümmert. Er hat sein eigenes Leben.
Tja, nun möchte sie wieder zurück...Ich halte das nicht für eine gute Idee, denn Verwandte hat sie hier überhaupt keine. So wäre halt der Sohn in der Nähe, wenn mal etwas bei ihr sein sollte.
Bin mal gespannt, wie es weiter geht.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Fahrgast hämmert verzweifelt auf den Türöffner auf der rechten Seite ein und wundert sich, warum die Tür nicht aufgeht, während ich hinter ihm auf der richtigen Seite aussteige
Ohne Worte...vielleicht verstand er kein Deutsch. Aber wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man ja auch den Bahnsteig. Ist da keiner, kann man natürlich auch nicht aussteigen. Vielleicht fuhr er zum ersten Mal Zug...
Kam er denn noch raus?
Ich muss gerade daran denken, dass in unserem Amtsgebäude 3 Aufzüge sind. Zwei sind, wenn man im Foyer ist, links und einer rechts. Es kam schon öfters vor, dass jemand frontal vor den 2 Aufzügen stand und die Anforderung gedrückt hatte und wartete. Wenn natürlich der andere Aufzug kommt und aufgeht, kann man lange warten, bis die anderen Aufzüge kommen. Das tun sie nämlich nicht, da meist immer nur ein Aufzug kommt. Die Leute haben einfach nicht gerafft, dass der Aufzug schon längst da war und sie sich nur umdrehen müssten und da einsteigen, weil sie sich auf die anderen Aufzüge fokussiert hatten.

Es ist auch anscheinend sehr schwierig, die Dienststelle zu finden (trotz riesiger(!) Schilder), den Besucherparkplatz zu finden, diesen nicht gegen die Fahrtrichtung zu befahren, dann die Wache zu finden und auch noch, die Klingel dort zu finden (die schon extra deutlich markiert ist). Vor einigen Tagen stand da eine jüngere Frau. Ich ging hinaus. Ich hatte aus dem Augenwinkel gesehen, dass sie die Klingel nicht gedrückt haben konnte. Ich fragte sie, ob sie geklingelt habe (wenn nicht, meldet sich natürlich niemand....) sie sagte, ja, und deutete auf ein Feld. Das ist aber dazu da, dass man seinen Transponder davor hält. Dann wird die Türe elektronisch entriegelt und man kann hinein. Wenn man da mit der Hand draufkommt, passiert Spoilergornix
Ich habe da schon oft mitbekommen, dass Leute komplett alles übersehen. Einmal ging eine Omma mit Rollator in Richtung der Tiefgarage. Sie wollte eigentlich zu einem Einkaufscenter, das in wenigen 100m Entfernung liegt. Bei einer Omma kann ich es noch etwas nachvollziehen, aber bei jüngeren Leuten eigentlich nicht. Keine Ahnung, wie die sonst so drauf sind, aber das passt in das Bild des Fahrgastes, der ja so hohl scheint "wie ein Zehner Wasserweck", wie man so sagt.


2x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 06:08
@violetluna
Was du schriebst bzgl. Unterbringung in Seniorenheimen ist mir persönlich zu rational gedacht, mir fehlt da irgendwie die "Gefülsebene", die halt auch, bei vielen Menschen, eine Rolle spielt, gerade auch bei der "Verabschiedung" des bisherigen Lebens. Da geht jeder halt mit anders um hat ein Augenmerk auf andere Dinge. Dem einen sind z.B. räumliche Umgebungen und Erinnerungsstücke wichtig, die er nicht los lassen mag, dem anderen nur die Personen, die ihn umgeben.
Wir sind halt nicht alle gleich.

Wie ich schon schrieb, @Trailblazer hat das sehr gut beschrieben.


Mein Vater war dement, hat aber trotzdem noch sehr viel mitbekommen, was um ihn herum geschah und ein ganz wichtiger Punkt dabei war, dass er in seiner vertrauten Umgebung geblieben ist und er sich nicht umgewöhnen musste, was ihn zusätzlich verwirrt hätte.
Wir konnten das glücklicherweise bis zum Ende seines Lebens so beibehalten, weil er sich nicht allein (aus der Wohnung) fortbewegen konnte.
Wäre er beweglicher gewesen, dann hätten wir mit zusätzlichen Problemen kämpfen müssen und dann wäre eine Unterbringung zu Hause nicht mehr möglich gewesen. Ich weiß, wie er tickte, kannte seinen Charakter sehr genau und ich weiß, dass es für ihn schlimm gewesen wäre, in einem Heim zu enden, im wahrsten Sinne des Wortes. Wieso, das kann ich alles nachvollziehen, werde das aber nicht weiter darlegen, weil es viel zu privat und individuell ist. Rational gesehen, wäre es ab einem bestimmten Punkt gut gewesen eine andere Unterbringung und Pflegeform in Anspruch zu nehmen, den wir dankbarerweise nicht erleben musste.
Gerade Demenz (ich schreibe jetzt auf meinen Vater bezogen)hat auch viel mit Gefühl zu tun, und die vertraute Umgebung gibt da auch einen gewissen Schutz, der dann zusätzlich zu den anderen Ängsten und Unsicherheiten genommen wird. Und ich bin nachträglich sehr froh darüber, dass wir uns damit nicht auseinander setzen mussten, auch weil ich selbst die Situation nicht nur rational hätte einschätzen können.


2x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 06:17
Super, bei den Paralympics hat eine deutsche Radsportlerin eine Bronzemedaille errungen 👍

Herr Nairobi sagte mir heute Morgen, das Fußballspiel, das er sich ansah, habe 12:0 geendet. Eine herbe Niederlage.


melden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 06:28
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Wir konnten das glücklicherweise bis zum Ende seines Lebens so beibehalten, weil er sich nicht allein (aus der Wohnung) fortbewegen konnte.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:mit zusätzlichen Problemen kämpfen müssen
Ich habe es schon öfters mitbekommen, dass Menschen, die dementiell verändern sind, anscheinend oft einen großen Bewegungsdrang haben (wahrscheinlich aber auch schon immer). Und wenn sie dann weg sind weiß man ja nicht, wohin sie sich möglicherweise verirren. Oft haben sie ja auch kein Handy dabei.
Es werden ja immer mal wieder Menschen vermisst gemeldet und gesucht. Orientierungslosigkeit ist ein Faktor, der dazu führt, dass man eine erwachsene Person als Vermissten behandeln kann. Zusätzlich sind viele ja auch noch auf Medikamente angewiesen.
Manchmal werden sie leider nur noch tot aufgefunden. Das ist natürlich traurig.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:enden
Es ist natürlich klar, ins Seniorenheim, das ist der letzte Umzug. Die letzte Station. Was mit ein Punkt sein könnte, das abzulehnen.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:bezogen)hat auch viel mit Gefühl zu tun, und die vertraute Umgebung gibt da auch einen gewissen Schutz
Soweit mir bekannt ist, stehen auf der Station, auf der Demenzkranke untergebracht sind, in den Räumen und Fluren auch bewusst viele altmodische/alte Einrichtungsgegenstände. Diese sind den alten Menschen bekannt und eher vertraut als hochmoderne Möbel, die ihnen nichts sagen.

Es ist schon ein Segen @Ozeanwind , dass Dein Vater bis zuletzt in seiner gewohnten Umgebung sein durfte 😔


2x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 06:33
Zitat von nairobinairobi schrieb:Es ist schon ein Segen @Ozeanwind , dass Dein Vater bis zuletzt in seiner gewohnten Umgebung sein durfte 😔
Oh ja, dessen sind wir uns auch sehr bewusst. Bei meinen 4 Großeltern lief das jeweils ganz anders ab.


melden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 07:35
Zitat von nairobinairobi schrieb:so.
Der Sohn ist so Mitte 40, hat Frau und ein kleines Kind, sie gehen arbeiten, sehen sich 1 Tag in der Woche.
Meiner Meinung nach kann sie auch nicht erwarten, dass der Sohn sich ständig kümmert
Natürlich nicht.
Diese Vorstellung hatte ich nie. Wenn man sich braucht, ist man da, ansonsten führt jeder sein eigenes Leben.
Ich finde die Vorstellung nicht schön, mich / uns den Kindern aufzubürden.
Sollte ich jemals ziemlich hilflos werden, gehe ich in ein Heim.
Zum Thema Ortswechsel:
Ich könnte unsere sehr schöne Wohnung aufgeben, sollte es nötig werden.
In der Tat schlug die Schwiegertochter (😘) vor, bei ihnen in der Nähe zu schauen (dort gibt es evtl. einen Wohnungswechsel). Allerdings haben wir hier alles jetzt frisch auf Vordermann gebracht. Dort sind die qm-Preise höher, da Unistadt.
Und ich würde also drauflegen.


3x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 07:46
Zitat von ummaumma schrieb:Zum Thema Ortswechsel:
Ich könnte unsere sehr schöne Wohnung aufgeben, sollte es nötig werden.
Bei meiner Mutter z.B. geht es da eher um die Umgebung, die ihr sehr gut bekannt ist. Nicht nur die Menschen, sondern eben auch alles, was drumherum vorhanden ist.
Sie kann einschätzen was sie wo vorfindet und wie lang die Wege zu.B. zum Supermarkt sind, wo sie noch Kleinigkeiten einkaufen geht. Sie ist noch sehr viel zu Fuß unterwegs und da ihr das immer schwerer fällt kommt es immer darauf an, welches Ziel sie erreichen möchte und ob sie sich das zutraut oder eben nicht.
In einer neuen Umgebung müsste sie erstmal anfangen sich neu zu orientieren und das ist auch nicht mehr so leicht.
Würde sie derzeit umziehen, wäre sie im Endeffekt sofort um einiges unselbstständiger.


2x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 07:51
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Würde sie derzeit umziehen, wäre sie im Endeffekt sofort um einiges unselbstständiger.
Das verstehe ich gut. Und Selbstständigkeit ist sehr wichtig.


melden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 11:00
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich glaube, das ist mit das Schwerste, dass man damit ein Stückweit Unabhängigkeit aufgibt, und leider sind ja viele Menschen uneinsichtig, trauen sich mehr zu als sie tatsächlich schaffen, und oft muss tatsächlich erst ein Unfall passieren, dass das Auto dann kaputt ist oder die Fahrerlaubnis eingezogen wird.
Wem sagst du das! Ich nehme das oft wahr. Vor allem Männern fällt es schwer, diesbezüglich einzusehen, dass es einfach nicht mehr geht mit dem Fahren. Das war bei meinem Vater so und bei beiden Onkeln ist das jetzt ebenso.
Meine Mutter hingegen fährt jetzt schon kaum mehr und nur tagsüber, weil sie einfach bemerkt hat, dass sie zu schlecht sieht, um nachts noch zu fahren.

Ich finde ja, dass man ab 70 eine jährliche Untersuchung der Fahrtauglichkeit verpflichtend machen müsste. Ist die Tauglichkeit nicht mehr gegeben, wird der Führerschein abgenommen.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ein großer Vorteil des RentnerInnendaseins ist meiner Meinung nach, dass man schlafen kann, wie man möchte. Also morgens nicht früh raus muss und auch Mittagsschläfchen oder so halten kann.
Aber gerade schlafen wollen meiner Erfahrung nach Senioren kaum. Vier Stunden Schlaf pro Nacht reicht. Dann geistern sie in der Wohnung herum und wissen nicht, wie sie sich die Zeit vertreiben sollen, denn frühmorgens hat ja noch nichts offen und gerade in Mehrfamilienhäusern muss man auch leise sein, also staubsaugen und Wäsche waschen kann man sich nicht um die Uhrzeit.

Meine Mutter steht jeden Tag um 6 Uhr auf und meine Schwiegermutter ebenfalls.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wenn man nur 1 Zimmer hat, kann man allerdings nicht viel mitnehmen. Aber Bilder und Fotos können ja auch schon etwas schmücken und der Erinnerung dienen.

In der Einrichtung, in der meine Eltern sind, haben einige Leute ein Haustier. Das finde ich gut.
Ja, genau darum geht es. Ein paar vertraute Gegenstände. Bilder, Fotoalben, vielleicht eine Wanduhr, einzelne Möbelstücke. Bei den Heimen, mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, war immer nur ein Pflegebett, ein Nachttisch und ein Einbauschrank vorhanden, den Rest können die Bewohner selbst mitbringen. Zumindest ein Tisch mit zwei Stühlen, ein Schrank/Regal und evtl. ein kleines Sofa mit Couchtisch gehen sich meist aus.

Haustiere finde ich ganz toll und auch wichtig.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ach je, gar kein Hunger- oder Durstgefühl? Kann ich mir kaum vorstellen, wie das zusammen hängt. Denn der Magen knurrt doch, wenn nichts darin ist, also der Körper meldet sich ja.
Es ist wohl so, dass der Reiz im Gehirn nicht ankommt bzw. dort nicht verarbeitet werden kann. Das ist ganz häufig bei Demenz. Genauso ist es auch mit Inkontinenz. Die Menschen spüren nicht mehr, ob die Blase/der Darm voll ist.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ohne Worte...vielleicht verstand er kein Deutsch. Aber wenn man aus dem Fenster schaut, sieht man ja auch den Bahnsteig. Ist da keiner, kann man natürlich auch nicht aussteigen. Vielleicht fuhr er zum ersten Mal Zug...
Kam er denn noch raus?
Selbst wenn: die Ansage im Zug wird immer auf Englisch zusätzlich gemacht. Wenn man weder Deutsch, noch Englisch spricht, hat man es aber generell schwer, denn dann kommt man gar nicht mehr zurecht.

Ich kann mir das aber nicht vorstellen, da es ein junger Mann war. Er hätte ja nur schauen müssen, wo der Ausstieg ist, selbst wenn er beispielsweise gehörlos ist. War er aber nicht, denn ich habe ihn dann darauf aufmerksam gemacht, dass der Ausstieg auf der anderen Seite ist. Raus gekommen wäre er auf jeden Fall, es war der Endbahnhof. 😂 Spätestens das Reinigungspersonal hätte ihn dann rausgeworfen.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich muss gerade daran denken, dass in unserem Amtsgebäude 3 Aufzüge sind. Zwei sind, wenn man im Foyer ist, links und einer rechts. Es kam schon öfters vor, dass jemand frontal vor den 2 Aufzügen stand und die Anforderung gedrückt hatte und wartete. Wenn natürlich der andere Aufzug kommt und aufgeht, kann man lange warten, bis die anderen Aufzüge kommen. Das tun sie nämlich nicht, da meist immer nur ein Aufzug kommt. Die Leute haben einfach nicht gerafft, dass der Aufzug schon längst da war und sie sich nur umdrehen müssten und da einsteigen, weil sie sich auf die anderen Aufzüge fokussiert hatten.
Das habe ich auch schon öfter mitbekommen. Meistens hört man aber den Aufzug hinter einem auch, wenn er ankommt. Es gibt ja dann einen Ton (Ding!) und man hört auch, wie sich die Türen öffnen.

Manche Menschen scheinen aber zu träumen, wenn sie unterwegs sind. Sie laufen herum wie die Schlafwandler und kriegen nichts mit. Ich kann das nicht ausstehen, ich bin immer aufmerksam. Drum würde ich auf Kurzstrecken oder beim Gehen auf der Straße auch nie mit Kopfhörern Musik hören. Das mache ich, wenn ich weiß, dass ich in vier Stunden erst aussteigen muss. Und selbst dann sind die nie so laut, dass ich die Ansagen noch mitbekomme.


2x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 11:36
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Bei meiner Mutter z.B. geht es da eher um die Umgebung, die ihr sehr gut bekannt ist. Nicht nur die Menschen, sondern eben auch alles, was drumherum vorhanden ist.
Sie kann einschätzen was sie wo vorfindet und wie lang die Wege zu.B. zum Supermarkt sind, wo sie noch Kleinigkeiten einkaufen geht. Sie ist noch sehr viel zu Fuß unterwegs und da ihr das immer schwerer fällt kommt es immer darauf an, welches Ziel sie erreichen möchte und ob sie sich das zutraut oder eben nicht.
In einer neuen Umgebung müsste sie erstmal anfangen sich neu zu orientieren und das ist auch nicht mehr so leicht.
Würde sie derzeit umziehen, wäre sie im Endeffekt sofort um einiges unselbstständiger.
Ab einem gewissen Grad an Demenz ist das egal, weil die Menschen ohnehin nicht mehr alleine draußen unterwegs sind und auch die vertraute Umgebung nicht mehr erkennen. Auch Personen erkennen sie nicht mehr, es ist also auch egal, wer sie betreut. Am längsten im Gedächtnis bleiben Düfte, Lieder, Gedichte... Berührungen sind auch wichtig. Es gibt eine eigene Art und Weise, wie man mit Demenzkranken umgeht, mir fällt gerade der Name nicht ein (Naomi Feil hat sie entwickelt).

Aber klar, wenn man körperlich gebrechlich, geistig aber fit bzw. noch im Anfangsstadium einer Demenz ist, dann gibt eine vertraute Umgebung Halt und Sicherheit. Da ist aber dann Betreuung zu Hause mit Pflegedienst meist noch möglich. Sollte das nicht mehr gehen, wird man auch versuchen, ein Heim im selben Ort zu finden, sofern das geht.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich habe es schon öfters mitbekommen, dass Menschen, die dementiell verändern sind, anscheinend oft einen großen Bewegungsdrang haben (wahrscheinlich aber auch schon immer). Und wenn sie dann weg sind weiß man ja nicht, wohin sie sich möglicherweise verirren. Oft haben sie ja auch kein Handy dabei.
Es werden ja immer mal wieder Menschen vermisst gemeldet und gesucht. Orientierungslosigkeit ist ein Faktor, der dazu führt, dass man eine erwachsene Person als Vermissten behandeln kann. Zusätzlich sind viele ja auch noch auf Medikamente angewiesen.
Manchmal werden sie leider nur noch tot aufgefunden. Das ist natürlich traurig.
Genau, das ist eben diese Weglauftendenz, die meine Schwiegermutter auch hat. Solche Menschen kann man dann nicht mehr alleine lassen und man muss sie - so traurig das klingt - einsperren. Entweder zu Hause, indem man ihnen die Hausschlüssel wegnimmt, alles abschließt und die Schlüssel abzieht, so wie das unsere 24-Stunden-Pflege immer macht oder eben, indem sie in einem geschlossenen Heim leben, in dem eben auch alles abgesperrt sind und sie das Haus/Gelände nicht verlassen können. Meist gibt es dann auch noch Armbänder, die Alarm schlagen, wenn sich ein Bewohner vom Gelände entfernt. Man nennt solche Einrichtungen "beschützender Bereich", aber wenn man es weniger euphemistisch sieht, ist es einfach eine geschlossene Einrichtung wie in der Psychiatrie. Das geht dann halt leider nicht mehr anders und nachdem Menschen mit sehr fortgeschrittener Demenz ohnehin nicht mehr wissen, wer sie sind und wo sie sich gerade befinden, wird das auch nicht mehr schlimm für sie sein.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Gerade Demenz (ich schreibe jetzt auf meinen Vater bezogen)hat auch viel mit Gefühl zu tun, und die vertraute Umgebung gibt da auch einen gewissen Schutz, der dann zusätzlich zu den anderen Ängsten und Unsicherheiten genommen wird. Und ich bin nachträglich sehr froh darüber, dass wir uns damit nicht auseinander setzen mussten, auch weil ich selbst die Situation nicht nur rational hätte einschätzen können.
Ja natürlich, vor allem im Anfangsstadium. Je nachdem, welche Form von Demenz es ist und wie stark/schnell sie fortschreitet, ist es aber irgendwann völlig egal, wo sich die Person dann aufhält, weil sie es ohnehin nicht mehr mitbekommt und auch nichts mehr machen kann, als sich im Gebäude fortzubewegen, wenn das körperlich noch möglich ist. Das klingt gefühllos, ist aber eine Tatsache. Im Grunde warten diese Menschen dann einfach nur mehr auf den Tod und befinden sich bis dahin in ihrer eigenen Welt. Tragisch, dass es solche Erkrankungen gibt, aber die haben eben damit zu tun, dass die Lebenserwartung immer mehr ansteigt. Der Körper hält da eben nicht immer mit. Krebs mag man da oft noch therapieren können, aber wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert, kann man gar nichts tun.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Was du schriebst bzgl. Unterbringung in Seniorenheimen ist mir persönlich zu rational gedacht, mir fehlt da irgendwie die "Gefülsebene", die halt auch, bei vielen Menschen, eine Rolle spielt, gerade auch bei der "Verabschiedung" des bisherigen Lebens. Da geht jeder halt mit anders um hat ein Augenmerk auf andere Dinge. Dem einen sind z.B. räumliche Umgebungen und Erinnerungsstücke wichtig, die er nicht los lassen mag, dem anderen nur die Personen, die ihn umgeben.
Wir sind halt nicht alle gleich.
Ja, das ist auch typisch für mich, auf die Gefühlsebene begebe ich mich da auch gar nicht erst. Entscheidungen müssen letztendlich ohnehin nach rationalen Gesichtspunkten getroffen werden. Wenn eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist, dann bleibt nur mehr das Heim übrig, Gefühle hin oder her. Erinnerungsstücke kann man mitnehmen, das sind ja meist nicht so viele.

Ich räume ja auch gerade die Wohnung meiner Schwiegermutter aus, weil die 24-Stunden-Kraft ja ein eigenes Zimmer und eigene Schränke braucht: sie hat hauptsächlich alte Kleidung und Schuhe gehamstert, die sie nicht mehr tragen kann. Da sind Stücke dabei, von denen sie gar nicht mehr wusste, dass sie sie überhaupt hat. Zum Teil sind da Morgenmäntel darunter, die sie seit 20 Jahren nicht mehr getragen hat. Solche Dinge fliegen alle raus, das ist unnötiger Ballast. Ich gehe da wirklich jedes Kleidungsstück durch und schaue, ob es von der Größe her noch tragbar ist, denn ihre Figur hat sich ja verändert und sie braucht jetzt eine andere Kleidergröße. Es hat keinen Sinn, T-Shirts in 34/36 aufzuheben, die vor 40 Jahren modern waren. Der Großteil, den man so rumliegen hat, sind einfach Dinge, die sich im Lauf eines Lebens so angesammelt haben, aber die keine tiefere Bedeutung haben. Auch Hausrat, Geschirr, Textilien wie Geschirrtücher, Handtücher hat man meistens viel zu viele.

Echte Erinnerungsstücke wie Fotoalben, Bilder, Bücher, CDs, bestimmte Reiseandenken, das Hochzeitsservice etc. werden natürlich nicht ausgeräumt, auch die Einrichtung wird nicht verändert (außer, es wird was kaputt). Wir haben uns auch schon Gedanken gemacht, was meine Schwiegermutter mal ins Heim mitnehmen wird. Theoretisch kann es ja auch sein, dass sie ihre jetzige Wohnung durch die Scheidung verliert, da das eigentlich eine Dienstwohnung meines Schwiegervaters ist. Dann ist halt die Frage, was wir tun: soll sie noch eine Wohnung mieten oder gleich ins Heim umziehen. Ich hoffe aber, dass sie aus Kulanz in der Wohnung bleiben kann auch wenn sie eigentlich nach der Scheidung keinen Anspruch mehr darauf hat.


1x zitiertmelden

Wenn Helden nach Antworten suchen...

26.08.2021 um 13:20
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:. Es gibt eine eigene Art und Weise, wie man mit Demenzkranken umgeht, mir fällt gerade der Name nicht ein (Naomi Feil hat sie entwickelt).
Validation heißt die Methode.


2x zitiertmelden