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Wenn Helden nach Antworten suchen...

67.181 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Plaudern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Wenn Helden nach Antworten suchen...

31.03.2021 um 06:11
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich glaube, je nachdem, was ein Partner für ein Päckchen zu tragen hat, muss man da auch sehr geduldig sein und warten können, und daran kann man auch erkennen, ob der Partner einen wirklich liebt und einem die Zeit gibt, die man braucht, um genug Vertrauen aufzubringen.
Genau, es betrifft einen dann nicht nur selbst, was geschah, sondern es zieht dann seine Kreise und Konsequenzen mit sich, die auch das Leben anderer beeinflussen können.

Deshalb reagiere ich auch sehr empfindlich auf "Täterverhätscherlei". Damit meine ich dann aber auch wirklich diejenigen, die zum Täter wurden und andere als Opfer hinterließen.
Ich habe ganz früher (die Entwicklung und Verarbeitung hält anscheinend ein Leben lang an, so wie ich es zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls erlebe), die Täter (ich schreibe in Mehrzahl, da es halt auch mehrere waren) sogar vor mir selbst versucht zu verteidigen und zu entschuldigen, als mir bewusst wurde, was da abgelaufen ist. Bis mir dann jemand sagte, dass man nicht immer beeinflussen kann was mit einem geschieht, aber man kann für sich selbst sehen, wie man damit lebt und umgeht.
Diese Wahl habe ich und die hatten die Täter ebenfalls und zwar bevor sie zum Täter wurden.

Die Opfer werden in meinen Augen viel zu sehr auf die Seite gedrängt, man liest dann zwar, ach ja die Ärmsten und "blablabal", aber wie ihr Leben wirklich aussieht, wie sie davon beeinflusst wurden, was ihnen angetan wurde, wie das ihr gesamtes Leben und auch das anderer beeinflusst, das geht oftmals unter. Außer sie werden dann selbst zum Täter/zur Täterin, dann wird aufgedröselt, wie es dazu kommen konnte, um meine Gedanken und Gefühle mal ganz platt auszudrücken.

Die Opfer müssen lebenslang irgendwie klar kommen, selbst die Suche nach Hilfe geht meist von ihnen selbst aus, glücklicherweise gibt es Organisationen wie " Weißer Ring", Täter bekommen Verurteilungen, aber auch Angebote, (Resozialisierung etc.), und wenn sie gebüßt haben, dann sind sie (theoretisch) frei, was ist mit den Opfern?

Ich jedenfalls musste mir selbst Hilfe suchen, habe erlebt, wie Täter ihr Leben einfach weiter leben konnten(bezieht sich auf sexuelle Belästigungen in der Schulzeit, über die ich eher schreiben kann, als über andere Vorfälle) während mir nahe gelegt wurde, die Schule zu wechseln.
Was das mit mir gemacht hat, hat niemand hinterfragt. Die Typen von damals erinnern sich wahrscheinlich noch nicht mal mehr daran, obwohl den Lehrern sehr wohl bekannt war, was da abgelaufen ist.

Mich macht es sehr wütend, wenn Täter entschuldigt werden und teilweise wirklich fassungslos. Da kann ich auch wohl niemals von außen drauf schauen, weil ich zu sehr drinnen bin.


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31.03.2021 um 06:19
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:gegen meinen Willen statt, zudem war ich noch ein Kind.
Das tut mir sehr leid, es gibt wirklich furchtbare Menschen, es absolut nachzuvollziehen, dass deine Einstellung zur Sexualität dadurch eine andere ist. Wichtig ist es, dass man einen ähnlich tickenden Partner findet, es ist jede Einstellung dazu richtig, es muss eben einfach zusammen passen.

Für mich ist Sexualität ein Grundbedürfnis - mein erstes Mal war nicht schön und viel zu früh, aber ich wollte es unbedingt probieren. Ich hab auch zwischendurch immer wieder mal als Single gelebt und Sex gehört für mich in den Bereich, dass ich mein Gegenüber entweder sehr lieben oder sehr begehren muss... beides kommt bei mir nur sehr, sehr selten vor... sprich ich hatte in der Zeit nur Solosex, aber ganz ohne werde ich wie @vio so schön beschreibt ähm unausstehlich, trotzig, unrund


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31.03.2021 um 06:24
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Mich macht es sehr wütend, wenn Täter entschuldigt werden und teilweise wirklich fassungslos. Da kann ich auch wohl niemals von außen drauf schauen, weil ich zu sehr drinnen bin.
Das kann ich nur unterstreichen, zur vorigen Diskussion diesbezüglich habe ich deshalb lieber nichts gesagt, da ich keine Worte hatte


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31.03.2021 um 07:03
Zitat von caponatacaponata schrieb:Da fällt mir gerade ein Artikel ein, den ich neulich gelesen habe.. Moment.
Ich finde die Artikel und Berichte im Deutschlandfunk sowieso sehr informativ und niveauvoll.

Diese Passage ist auch interessant. Ich finde aber, man darf nicht vergessen, dass durchaus nicht jeder Mensch den Wunsch verspürt, Kinder zu haben, auch nicht unbewusst. Insofern haben diese Leute vielleicht etwas andere Parameter.


"die Biologin geht davon aus, dass viele von ihnen keine Partnerin mehr finden werden. Was in dieser biologischen Sichtweise allerdings ausgeblendet wird: Männer und Frauen sind wohl mehr als die Summe ihrer Triebe. Sie binden sich nicht nur aneinander, um ein evolutionäres Fortpflanzungsprogramm zu absolvieren. Die Biologin dürfte aber mit ihrer Beobachtung Recht haben, dass die sogenannten Incels, die unfreiwillig zölibatär lebenden Männer, gefährlich werden können. Incels gebe es auch im Tierreich."

Quelle: link von caponata
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Die hat ihre gesamte Beziehungsendphase über Twitter in den Äther gekippt; wollte ne offene Beziehung hat Sexualpartner über Twitter gesucht. Mann hat irgendwann Faxen dicke gehabt, sich getrennt (und recht schnell eine jüngere Frau gefunden, mit der er ein Kind erwartet). Meike hat darauf hin ihren exzessiven Drogen- und Alkoholkonsum abermals auf Twitter zur Schau gestellt, ebenso wie ihr verzweifeltes Suchen nach einem Sexualpartner.
Oh, das ist natürlich nicht so schön. Manche Dinge würde man, im Nachhinein betrachtet, gerne ändern oder ungeschehen machen wollen.
Zitat von caponatacaponata schrieb:Dazu bedarf es doch aber keiner Ehe und ggf. Ehescheidung
In der heutigen Zeit auf jeden Fall nicht mehr.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:sondern eben eher eine emotionale Kriese
Das mag sein, aber gerade starke Gefühle können ja auch dazu führen, dass man etwas erschafft - ein Stück komponiert, ein Bild malt, oder eben ein Buch schreibt. Oder man kanalisiert seine starken Emotionen durch sportliche Aktivitäten, powert sich aus. Schlechter wäre es wohl, sie durch Süchte zu unterdrücken.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und natürlich auch gewisse Dinge wie sozialer Frieden etc der erstrebenswert ist in einer Gesellschaft, ob die Alternative der bonobos ebenfalls wirksam wäre 🤔?
Das wollte ich gestern auch noch schreiben. Sex dient manchmal auch "gesellschaftlichen" Zwecken. Ein Ritual, quasi.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Die Natur hätte das nicht einrichten müssen, aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit der Kopulation
Die Natur hat es so gemacht, dass Sex Lustgefühle auslösen kann. Sonst wäre die ganze Geschichte wohl relativ uninteressant und würde kaum jemanden hinterm Ofen hervorlocken.
Paare, die in einer Kinderwunschbehandlung stecken, haben es ja nicht leicht. Sie werden auf ihre Fortpflanzungszellen reduziert und es geht immer um kleine Zeitfenster. Ich kenne Leute, die das abgebrochen haben, weil es ihnen einfach auch zu technisch, lieblos und stressig war.


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31.03.2021 um 07:09
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ich habe ganz früher (die Entwicklung und Verarbeitung hält anscheinend ein Leben lang an, so wie ich es zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls erlebe), die Täter (ich schreibe in Mehrzahl, da es halt auch mehrere waren) sogar vor mir selbst versucht zu verteidigen und zu entschuldigen, als mir bewusst wurde, was da abgelaufen ist. Bis mir dann jemand sagte, dass man nicht immer beeinflussen kann was mit einem geschieht, aber man kann für sich selbst sehen, wie man damit lebt und umgeht.
Diese Wahl habe ich und die hatten die Täter ebenfalls und zwar bevor sie zum Täter wurden.
Das ist richtig. Man kann nur versuchen, sich mit den Dingen zu arrangieren und weiterzuleben, denn ändern kann man die Vergangenheit nicht. Aber das ist schwere, harte Arbeit.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ich jedenfalls musste mir selbst Hilfe suchen, habe erlebt, wie Täter ihr Leben einfach weiter leben konnten(bezieht sich auf sexuelle Belästigungen in der Schulzeit, über die ich eher schreiben kann, als über andere Vorfälle) während mir nahe gelegt wurde, die Schule zu wechseln.
Was das mit mir gemacht hat, hat niemand hinterfragt. Die Typen von damals erinnern sich wahrscheinlich noch nicht mal mehr daran, obwohl den Lehrern sehr wohl bekannt war, was da abgelaufen ist.
Genau, die haben das wahrscheinlich längst vergessen 😡
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Da kann ich auch wohl niemals von außen drauf schauen, weil ich zu sehr drinnen bin
Absolut verständlich. Ich wünsche Dir weiter alles Gute und möchte Dich mal virtuell drücken 🤗


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31.03.2021 um 07:30
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich finde die Artikel und Berichte im Deutschlandfunk sowieso sehr informativ und niveauvoll.
Unbedingt. GsD gibt es den.

Ein Lichtblick in unserer seichten, immer niveauloseren Medienwelt.


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31.03.2021 um 10:06
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich habe das jetzt so verstanden: die Ausbildung zum/zur ErzieherIn dauert 3 Jahre. Davon sind 2 Jahre schulische Vollzeitausbildung. Außerdem 1 Jahr Praktikum.
Wie gesagt ist das Unterschiedlich in den Bundesländern.
Und ja, die Voraussetzungen hast du richtig recherchiert.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Die Opfer werden in meinen Augen viel zu sehr auf die Seite gedrängt, man liest dann zwar, ach ja die Ärmsten und "blablabal", aber wie ihr Leben wirklich aussieht, wie sie davon beeinflusst wurden, was ihnen angetan wurde, wie das ihr gesamtes Leben und auch das anderer beeinflusst, das geht oftmals unter. Außer sie werden dann selbst zum Täter/zur Täterin, dann wird aufgedröselt, wie es dazu kommen konnte, um meine Gedanken und Gefühle mal ganz platt auszudrücken.

Die Opfer müssen lebenslang irgendwie klar kommen, selbst die Suche nach Hilfe geht meist von ihnen selbst aus, glücklicherweise gibt es Organisationen wie " Weißer Ring", Täter bekommen Verurteilungen, aber auch Angebote, (Resozialisierung etc.), und wenn sie gebüßt haben, dann sind sie (theoretisch) frei, was ist mit den Opfern?
Absolut so ist es.

Ich möchte dir übrigens bewusst keine Phrase des Mitleids schreiben. Das würde dem ganzen sowieso nicht gerecht werden.
Da steckt einfach so viel Leid dahinter, das kann jemand, der das nicht selbst erlebt hat oder erlebt hat wie sehr jemand darunter leidet, gar nicht fassen.
Ich selbst wurde "nur" Opfer von...ja...leichtem? Missbrauch als Kind, aber auch das prägt.
In meiner Verwandtschaft haben wir aber auch einen sehr harten Fall von Kindesmissbrauch gehabt und ja, ihr Leben ist zerstört, das kann man gar nicht anders beschreiben. Der Missbrauch hat zu div. psychischen Erkrankungen geführt, die sie massiv beeinträchtigen.

Danke für deine Offenheit.


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31.03.2021 um 10:57
Zitat von pattimaypattimay schrieb:Ich möchte dir übrigens bewusst keine Phrase des Mitleids schreiben.
Danke, ich fühle mich da sehr gut von dir verstanden! ;)

Darum geht es ja auch gar nicht, wenn ich darüber schreibe. Ich mag nur nicht "einfach" nur schweigen, mich vielleicht sogar schämen. Mir wurde genau das schon unterstellt, dass ich Dinge womöglich erfinde, um Mitleid zu bekommen, billige Effekthascherei. Mit ein Grund, warum ich meist zurückhaltend reagiere oder schreibe, wenn es um sexuellen Missbrauch von Kindern geht. Doch letztendlich ist mir dann auch gleichzeitig bewusst, dass ich die Täter/Taten dadurch schütze und genau das Gegenteil von dem bewirke, was ich sagen möchte. Nämlich, dass die Opfer (ich mag diese Bezeichnung für mich auch gar nicht wirklich, ich versuche mich ständig aus dieser Rolle zu lösen, aber das ist ein anderes Thema) mehr Beachtung finden.

Ich weiß zudem, dass das auch vielen Fragen aufwirft, wenn ich von meinen Erfahrungen schreibe, wie z.B. die Rolle meiner Eltern/Familie. Das sind aber so private Einblicke, die ich nicht geben will.

Ich wollte aber auch nicht alles, was ich hier im Thread die letzten Tage las einfach unkommentiert lassen, dazu ist es mir dann doch zu wichtig.
Zitat von pattimaypattimay schrieb:ch selbst wurde "nur" Opfer von...ja...leichtem? Missbrauch als Kind, aber auch das prägt.
Das glaube ich dir sofort, dass das dein Leben prägt. Alles Gute und Liebe für dich!!


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31.03.2021 um 11:32
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Meine ersten sexuellen Erlebnisse fanden gegen meinen Willen statt
Also erstmal tut mir das sehr Leid. Traumata hinterlassen tiefe Wunden, die vieles verändern - so ist das bei mir auch. Ich habe in meiner Kindheit auch viele Traumata miterlebt - ich habe an anderer Stelle schon mal davon geschrieben. Und auch bei mir sind viele Bedürfnisse, die andere Menschen als wichtig empfinden, kaum ausgeprägt oder nicht vorhanden. Ich kann es also aus dieser Perspektive durchaus nachvollziehen. Ich hoffe, du hast professionelle oder gute Hilfe bekommen, das alles zu verwinden.
Auch in der Familie meiner Frau gab es ähnliche Fälle wie den deinen. Ohne, dass sie, soweit sie sich erinnert, betroffen gewesen wäre, hat auch sie ein eher zwiespältiges Verhältnis dazu.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:dass es solch einen großen Stellenwert in den Leben anderer darstellen sollte.
Nun will ich mein Plädoyer auch nicht so Missverstanden wissen - bei mir ist der Begriff Sexualität wie ich schon meinte auch gar nicht auf den reinen Koitus beschränkt. Sondern dazu gehört überhaupt jedes Bedürfnis nach emotionaler oder körperlicher Nähe, das romantische Gefühle beinhaltet, als Abgrenzung zur Freundschaft. Es umfasst nicht nur das Verlangen nach Sex.

Und da gebe ich dir auch völlig Recht, ich habe das auch nie so Recht verstanden. Ich bin ohnehin jemand, der sich, eben durch meine Traumata, ohnehin nur schwer bindet, dann aber RICHTIG. Mir war daher "rumvögeln" immer äußerst suspekt. Meine erste Beziehung ging direkt 4 Jahre, von 15 bis 19. Mein erstes Mal war klasse, ich hatte also einen guten Einstieg, und in dieser Beziehung war mir das auch noch recht wichtig, auch, weil es eine Wochenendbeziehung war und Sex ja auch emotionale Nähe schafft, die ich z.B. in meiner jetzigen Beziehung auch daher schöpfe, dass man viel mehr Zeit miteinander verbringt. Aber auch nicht so wichtig, dass ich es unbedingt nötig gehabt hätte.

Ich habe mit 21 geheiratet, das bin ich auch bis jetzt noch (heute 28). Zwischen meinen Beziehungen hatte ich eine Bekanntschaft mit einem Mädchen, mit dem ich sehr bald eine sehr innige, und sehr tiefe Freundschaft verband. Mit dieser Person hatte ich zwei Mal Sex und da habe ich ehrlich gesagt überhaupt erst begriffen, was es bedeutet, guten Sex zu haben, was das mit einem macht, mit dem eigenen Selbstbewusstsein und Selbstbild. Ich habe da mich selbst auf einer tieferen Ebene kennengelernt. Das war kein "Liebe machen", das war eine Reise zu meinen tiefsten animalischen Urtrieben, eben das "Tier". Und ich glaube, ich habe da wirklich viel von mir selbst verstanden.
Vielleicht kann das der ein oder andere ja nachfühlen.

Jetzt bin ich verheiratet und bleibe das auch. Mir ist Sex echt relativ schnuppe, denn ich kann mit dieser - meine Liga weit übertreffende ehrlich gesagt - Frau noch mein ganzes Leben schlafen. Und manchmal ist der Aufwand viel zu hoch, da sitze ich lieber vor meinem Rechner und schreibe bei Allmy während auf dem anderen Monitor die Merkel sich vorm Bundestag erklärt und ich bin viel zufriedener.

Also, ja, ich versteh schon was du meinst :D Aber nach diesem zweiten Erlebnis, das ich beschrieb, hab ich halt begriffen, wie gut es für einen ist, mit dieser, tief in uns allen sitzenden Seite, mal in Kontakt zu treten.
Sich seiner inneren Bedürfnisse klar zu werden ist immer gut.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:obwohl der eine oder die andere gar nicht wirklich das Bedürfnis dazu hat.
So war das bei meiner Frau auch. Das realisiert man dann später und hat ein noch schwierigeres Verhältnis dazu.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Deshalb reagiere ich auch sehr empfindlich auf "Täterverhätscherlei". Damit meine ich dann aber auch wirklich diejenigen, die zum Täter wurden und andere als Opfer hinterließen.
Das verstehe ich. Ich habe, und ich hoffe, dass ist dir auch bewusst, auch gar nicht die Täter in Schutz genommen, sondern die, die es noch nicht sind. Denn die brauchen halt Hilfe.
Dazu müssen sie sich halt auch bewusst sein, dass sie ein Problem haben, sie müssen das erkennen und reflektieren - und das muss auch die Erwartung an sie sein. Wer nicht in der Lage ist, das zu tun, und die Kontrolle über sich verliert, bevor er sich Hilfe sucht, der ist ein - man findet eigentlich keine Worte dafür, die beschreiben, was so ein Mensch ist. Oftmals wären selbst lebenslange, körperliche Qualen nicht Strafe genug für die klaffenden, seelischen Wunden, die sie hinterlassen, ich weiß das wohl selbst.

Aber wenn so ein Mensch, bevor er eine Tat begeht, sich an andere wendet, dann müssen wir als Gesellschaft diesen Menschen auch mit - so weit wie möglich zumindest - geöffneten Armen empfangen, um zu verhindern, dass er ein Täter wird.
Und ich finde, wenn jemand, bis er einen solchen Schritt machen kann, sich beispielsweise über Puppen ein Ventil sucht, so ist das für dich und mich widerlich und krank. Ich glaube aber, statt einem Einfuhrverbot, eine schriftliche Informationsbeigabe mit Hilfsstellungen, Telefonnummern und Beratungsstellen für eben solche Programme, die etwaigen Betroffenen eine Hilfe sein können, mehr Erfolg hätte, als ein Einfuhrverbot, das letztlich ohnehin irgendwie umgangen werden wird.

Bilder, das kann ich verstehen, das ist eine schlimme Grauzone. Und Videomaterial ist indiskutabel.

Da habe ich ja aber die Scheinminderjährigkeit erwähnt, das ist tatsächlich ein Problem, weil dich das auch betreffen kann, wenn du gar nicht Pädophil bist, aber mal über so ein Video gesurft bist. Da werden Leute wirklich unnötig kriminalisiert.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Mich macht es sehr wütend, wenn Täter entschuldigt werden und teilweise wirklich fassungslos. Da kann ich auch wohl niemals von außen drauf schauen, weil ich zu sehr drinnen bin.
Zitat von devil075devil075 schrieb:habe ich deshalb lieber nichts gesagt, da ich keine Worte hatte
Also nochmal - niemand nimmt Täter in Schutz. Ich sage, wir müssen noch nicht straffällig Gewordene vor sich selbst schützen. Und dazu muss man nun mal auch differenzieren, wovon man gerade spricht, und nicht direkt in Schnappatmung verfallen.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Schlechter wäre es wohl, sie durch Süchte zu unterdrücken.
Tatsächlich haben ihr ihre Benzos und Alkohol wohl sehr beim Tippen "geholfen" :D
Man kann auch alles kombinieren. Wie gesagt, das kann - konnte? Hab Twitter selbst nicht - alles nachgelesen werden. Ich habs über andere Foren damals mitverfolgt.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:das geht oftmals unter.
Also, ehrlich gesagt, das liegt halt auch daran, dass man das auch als nicht Betroffener nicht fassen kann. Ich sags jetzt doch mal, weil oben auch schon erwähnt: Ich bin halt über 11 Jahre körperlich schwer misshandelt worden, von meinen (teils Stief)eltern. Und glaubst du, da begreift auch nur jemand, was das wirklich angerichtet hat, der es nicht selbst erlebt hat?
Klar sagen alle, "Oh, Opfer häuslicher Gewalt, gerade Kinder, sind echt arm dran!" - dass ich mich mit Händen und Füßen dagegen wehren muss, dass mich meine Psychologin zum Frührentner erklärt, weil ich regelmäßig Psychosen fuhr und erst seit 2 Jahren auf dem Weg der Besserung bin, dass interessiert halt auch niemanden. Und das kann auch nie jemand wirklich verstehen, der nicht ähnliches erlebt hat - so wie ich dich auch verstehe. Ich komme in diesem Fall aber zu einem anderem Ergebnis, nämlich, dass ich es ja keinem Übel nehmen kann, nicht dasselbe oder ähnliches erlebt zu haben, um eben in der Lage zu sein, sowas zu verstehen.
Mit meiner erwähnten ersten Freundin ging es auch deswegen auseinander, weil sie es eben nicht verstehen konnte, WAS da in mir vorgeht. Und ich hab ihr auch gegrollt, warum sie es denn nicht verstehen könne - ja, es tue ihr Leid, aber davon konnt ich mir nichts kaufen.

Dann traf ich meine Frau, und die Verstand mich. Weil sie dasselbe erlebte. Und das brach mir fast das Herz und ich wünschte mir, sie könne mich nicht verstehen.
So wie ich mir wünsche, dass du das verstehst - auch wenn du die Meinung nicht teilen musst, vielleicht ist dir die Perspektive eine Erleichterung.

Sei wütend auf die Schuldigen, aber nicht die, die Gottlob ein schöneres Leben als wir haben konnten.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ich jedenfalls musste mir selbst Hilfe suchen
Ich hoffe, du hast sie gekriegt.


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31.03.2021 um 12:26
Zitat von EinElchEinElch schrieb:und nicht direkt in Schnappatmung verfallen.
In Schnappatmung verfalle ich nicht- keine Sorge.


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31.03.2021 um 19:02
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ich habe mit 21 geheiratet,
Du hast sehr jung geheiratet, ungewöhnlich für einen Mann. Darf ich fragen, warum das so früh war?


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31.03.2021 um 19:04
Jetzt ist mein Schwager, 72, der die Lungenentzündung hat, sogar seit gestern im Krankenhaus. Morgen wird eine Lungenspiegelung durchgeführt. Habe heute Abend mal mit ihm telefoniert und ihm alles Gute gewünscht.


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31.03.2021 um 19:21
Zitat von nairobinairobi schrieb:sogar seit gestern im Krankenhaus
Ich wünsche ihm alles Gute. Möge er bald gesund werden!


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31.03.2021 um 19:21
Das finde ich auch krass.

https://m.focus.de/politik/deutschland/vergewaltigung-durch-minderjaehrige-psychologe-erklaert-wenn-kinder-zu-sextaetern-werden_id_13149270.html?utm_source=facebook&utm_medium=social&utm_campaign=facebook-focus-online-panorama&fbc=facebook-focus-online-panorama&ts=202103311811&cid=31032021

Hier kann ich dem Psychologen aber nicht wirklich zustimmen
Spontan würde man als Kriminologe nicht sagen, dass sie eine gestörte Sexualität haben, denn in diesem Alter haben sie noch gar keine entwickelte Sexualität. Motive können Neugier, Wut oder die Suche nach einem Kick sein, die man über sexuelle Handlungen ausdrückt.
Quelle: focus.de


Denn mit 13/14 hat man schon eine Sexualität, wenn auch natürlich noch nicht voll entwickelt.


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31.03.2021 um 19:35
Zitat von nairobinairobi schrieb:Denn mit 13/14 hat man schon eine Sexualität, wenn auch natürlich noch nicht voll entwickelt.
Aber natürlich haben die eine, sogar schon vor nem halben Jahrhundert war das so.

Erschreckend für mich das grausame, enthemmte Handeln. Haben diese Jugendlichen keinerlei Skrupel / moralische Bedenken?? Was muss da alles in der Erziehung schief gelaufen sein?
Das Jugendstrafrecht muss da geändert werden.
Wer einer Frau Gewalt antun kann, der muss auch eine entsprechende Strafe erdulden.


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31.03.2021 um 20:47
Zitat von nairobinairobi schrieb:Habe mich schnell angezogen und bin raus gelaufen. Es war aber nicht die Feuerwehr, wie ich befürchtet hatte, sondern ein Krankenwagen. Der fuhr dann aber auch schon weiter - ohne alles 🤦‍♀️
Warum? Also warum angezogen und raus, mitten in der Nacht? :o:


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31.03.2021 um 22:21
Zitat von nairobinairobi schrieb:Darf ich fragen, warum das so früh war?
Weil es gepasst hat, vom ersten Augenblick an. Damals, heute und immer dazwischen.


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01.04.2021 um 00:57
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Doch denn einfach so plötzlich unfruchtbar ist nicht

Bzw ich sehe da das aussterben als Gefahr nicht.
Von plötzlich im Sinne von zack - heute gehts noch und morgen sind auf einmal alle unfruchtbar war ja auch nicht die Rede. Das ist wohl eher ein schleichender Prozess.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Meine ersten sexuellen Erlebnisse fanden gegen meinen Willen statt, zudem war ich noch ein Kind.
Das ist furchtbar, sowas sollte wirklich niemand erleben müssen.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Ich habe da den Eindruck, dass da teilweise auch ein Bild erschaffen wird, das real nicht existiert, bei so einigen/vielen? Und um "mithalten" zu können, wird dann halt erzählt oder auch aus dem Druck heraus (mit dem öffentlichen Bild) mithalten zu können drauflos gepoppt, obwohl der eine oder die andere gar nicht wirklich das Bedürfnis dazu hat.
Diesen Eindruck habe ich auch ganz oft. Irgendwie wird erwartet, dass jeder ganz oft Sex hat, also mindestens drei bis vier Mal pro Woche. Und dann natürlich auch noch möglichst experimentierfreudig dabei ist und alles macht, was es so gibt. Also ich mag ja Sex wirklich, aber so brauche ich das nicht. Das wäre mir einfach zu stressig. Ich geb's zu: für wildes Rumgeturne bin ich zu faul.
Zitat von OzeanwindOzeanwind schrieb:Die Opfer werden in meinen Augen viel zu sehr auf die Seite gedrängt, man liest dann zwar, ach ja die Ärmsten und "blablabal", aber wie ihr Leben wirklich aussieht, wie sie davon beeinflusst wurden, was ihnen angetan wurde, wie das ihr gesamtes Leben und auch das anderer beeinflusst, das geht oftmals unter. Außer sie werden dann selbst zum Täter/zur Täterin, dann wird aufgedröselt, wie es dazu kommen konnte, um meine Gedanken und Gefühle mal ganz platt auszudrücken.
Das liegt daran, dass es keiner nachvollziehen kann, der es nicht selbst erlebt hat. Ich weiß ja noch nicht mal, wie ich darauf reagieren soll, wenn mir jemand davon erzählt, so wie du das getan hast. Ich weiß, dass ich das furchtbar finde, aber was das mit einem Menschen macht, kann ich mir nicht mal im Ansatz vorstellen.


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01.04.2021 um 06:14
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das liegt daran, dass es keiner nachvollziehen kann, der es nicht selbst erlebt hat. Ich weiß ja noch nicht mal, wie ich darauf reagieren soll, wenn mir jemand davon erzählt, so wie du das getan hast. Ich weiß, dass ich das furchtbar finde, aber was das mit einem Menschen macht, kann ich mir nicht mal im Ansatz vorstellen.
So ergeht es mir bei anderen Themen bzw. Situationen ja selbst. Ich denke, dass das auch daran liegt, weil vieles nicht an-und ausgesprochen wird. Ich für meinen Teil bemerke immer, dass ich die andere Seite irgendwie schützen möchte, weil ich weiß, dass sie meist nicht damit umgehen kann bzw. nicht weiß, wie sie reagieren soll, eben aber auch, weil zu wenig bekannt ist.
Mir ist es jetzt z.B. auch schon wieder unangenehm, dass ich das gestern alles schrieb. Es macht mich selbst auch angreifbar und ich denke dann zudem, dass es bei anderen Unbehagen auslösen kann, weil sie nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen.

Doch auf der anderen Seite denke ich dann auch, dass es nicht besser wird im Umgang mit Betroffen (egal worum es geht, wie z.B. auch körperlichen Behinderungen etc.), wenn nicht mehr Offenheit herrscht untereinander.



Ich möchte mich jetzt erstmal für die nächste Zeit verabschieden, weil ab heute meine Mutter erstmal bei uns unterkommen wird und bei uns gerade sehr viel passiert, das auch alles sehr aufwühlend ist.

Ich wünsche euch allen frohe Ostern, gerade in dieser Zeit. Macht das Beste daraus! Bis denne.


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01.04.2021 um 06:25
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Warum? Also warum angezogen und raus, mitten in der Nacht
Es war sehr früher Morgen, war schon halb wach gewesen,aber unbekleidet auf die Straße laufen? Lieber nicht. 😉


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