Gedankenspiel was wäre wenn Hitler den Krieg gewonnen, hätte.....
26.02.2019 um 14:20
Dankeschön für die Einladung. :)
Dieses Gedankenspiel ist, mit allen möglichen Auswirkungen auf die heutige Zeit, erschreckend.
Sie reicht von der monotonen, konformen, einer Elite hörigen Gesellschaft bis zur kompletten Auslöschung der Menschheit.
Möglicherweise wäre in der Nachkriegszeit ebenfalls mit dem Wiederaufbau begonnen worden. Für Forschung wäre erstmal kein Geld da gewesen. Aber nicht nur der Wiederaufbau, auch der Mord an Millionen Kriegsgefangenen und weiteren Betroffenen Menschen, hätte Unsummen verschlungen. Im Sinne des Faschismus wären auch viele andere Bevölkerungsgruppen gefangen oder getötet worden. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis der Wahn sich ausgebreitet hätte.
Ab den 70ern wären vielleicht alle Widerstände und Rebellionen zerschlagen worden. Von da an würden die Prioritäten anders liegen. Nicht zuletzt weil die Menschen alles für eine harmonische (aber gewalttätige) Gesellschaft tun würden. (Es klingt widersprüchlich, aber ist durchaus möglich. Nicht nur Menschen, die anders denken würden ausgelöscht. Auch alle Gedanken und daraus resultierende Kunstwerke, die fremde Gedanken auslösen würden, wären nicht mehr erlaubt.
Zurück bleibt etwas ähnliches, was wir heute haben. Eine reine Selbstverwaltung, jedoch mit noch weniger Handlungsspielraum des Einzelnen. Gesetze würden härter durchgesetzt und Milde oder Ermessen wäre gar nicht möglich.
Die neu aufgebauten Armeen hätten viele Nationen überrollt. Dann wäre Amerika tatsächlich das letzte Bollwerk der Freiheit gewesen. Geschützt durch zwei große Teiche, wäre ein Angriff nur über Russland oder Grönland/Kanada wirklich kosteneffizient gewesen. Wäre Deutschland (?) dann siegreich gewesen, hätten sie alle Wissenschaftler entführt, denen der Ami mühsam zur Flucht aus Deutschland und den anderen Ländern verhalf.
Eine wissenschaftliche Entwicklung abseits der Kriegsführung hätte also später eingesetzt. Auch danach würden die Prioritäten woanders liegen. Es gäbe mehr Forschung auf dem Gebiet der Propaganda, Bewusstseinsbeeinflussung, Architektur und Statik. Auch würden viele Erkenntnisse im Sinne der neuen, deutschen Weltnation verdreht werden. Vielleicht gäbe es keine Medizin, wie wir sie heute kennen.
Am dramatischsten ist aber die Entwicklung der Menschen selbst. Ähnlich der Unterwürfigkeit zur Kirche bis zur Aufklärung, wären die Menschen hier von einer Ersatzreligion abhängig. Gott wäre für sie (der verstorbene?) Hitler gewesen. Selbst eine heilige Schrift hätte es gegeben. Die Kirchen wären die vielen KZs gewesen. Nicht um zu beten, sondern um all jenen die Sünde auszutreiben, die einfach nur anders sind, als der 0815-Otto-Normaldeutsche.
Es wäre auch möglich gewesen, dass alle Menschen ihren nächsten denunziert hätten. Denn JEDER ist anders als ein anderer. Spätestens dann wäre die Auslöschung des Menschen ganz nah gerückt.
Die Welt stand damals also tatsächlich am Abgrund. Ich möchte hier verdeutlichen, dass sich diese Geschichte unter keinen Umständen wiederholen darf. Der Mensch muss verschieden sein. (Allein vom Genpool her) Ist er es nicht, wäre das auf lange Sicht sein Ende. Passend dazu empfehle ich einige Dystopien wie 1984, Equilibrium, Fahrenheit 451, auch wenn die politischen Systeme hier andere sind. Auch die Werke von Erich Fromm kann ich in diesem Bezug sehr empfehlen, da er unter Anderem Einsicht in die Psychologie der Menschen gibt, die einen "Führer" oder eine "Führung" verlangen.
Seiner Meinung nach war das Bild, das die DDR (in der ich aufwuchs) nur ein Ersatzwerk des Nationalsozialismus. Auch in der DDR wurde konformisiert. Jedoch mit anderen Methoden und anderen Zielen. Das Vorgehen blieb aber gleich: Ausschluss aller Menschen und Dinge, denen ein anderes Gedankengut zugrunde liegt. Teilweise aber, und das bedaure ich, hat unsere heutige, aufgeklärte(?) Gesellschaft einige dieser Wesenszüge übernommen. Wir zum Beispiel mit keinem unserer Politiker einverstanden ist, lehnt nach ihrer Meinung auch die Demokratie ab. Es ist zwar ein Trugschluss, aber allzuoft erlebe ich es, dass Menschen, die keine rechte, antidemokratische Gesinnung haben, aber die aktuelle Politik zu Null Prozent gut heißen, von vielen Wählern der etablierten Parteien angefeindet werden.
Somit wird auch die Wählerschaft innerhalb einer freiheitlichen Abstimmung konformisiert. Einzelstimmen werden nicht gehört, auch wenn sie tausendmal so viel Recht haben, als jene, die einfach nur einen Blödsinn nachlabern. (Ich sag nur Artikel 11, 13 Leistungsschutzgesetz. Die, die ihre demokratischen Grundwerte wahrnehmen, werden als Bot beschimpft.)
Abgesehen davon aber wäre unsere heutige Gesellschaft nicht mit einer zu vergleichen, die einen Sieg Deutschlands erlebt hatte. Es wäre eine noch schrecklichere Welt als unsere ohnehin schon ist. Jedoch wäre das Gedankengut so tief in uns indoktriniert, dass die Erkenntnis der schrecklichen Vorgänge überhaupt nicht möglich wäre.