Gildonus schrieb:Vieleicht wollte man die vier Personen einfach "nur" los werden und der Raubgedanke hat da allenfalls in der Nebensache eine Rolle gespielt. Die Einquatierungen von Flüchtlingen direkt nach dem Krieg wird immer wieder thematisiert, wenn es um einen Rückblick in diese Zeit geht. Das es dabei aber auch zu erheblichen Spannungen zwischen den unfreiwilligen Wohngenossen kam, wird meistens nur angedeutet.
Ein guter Gedanke und ein völlig neues Motiv
Vielleicht wollte jemand die bei ihnen einquartierten Flüchtlinge los werden.
Kreuzbergerin schrieb:Was gegen diese Überlegung spricht, ist, dass damals sehr aufwendig ermittelt wurde, selbst die nicht abgeholten Lebensmittelmarken wurden ausgewertet.
Das mag sein, aber ich glaube nicht, das das zu einem Ergebnis geführt hätte.
Selbstverständlich hätte der oder die Täter die Lebensmittelmarken der Familie ( ich gehe jetzt mal von einer Familie aus) abgeholt. Inwieweit dies anhand von Personaldokumenten nachzuweisen war bei Abholung, weis ich nicht.
Meine Mutter Jg 1934 erzählte mal, das sie die Lebensmittelkarten für die ganze Familie beim Amt abholte und immer aufpassen musste, das die nicht geklaut wurden. Ich denke, wenn man da jemanden mit den entsprechenden Papieren vorbei schickte, so lief das schon mit dem Bezug der Lebensmittelkarten, die ja seinerzeit auch einen erheblichen Vorteil verschafften.
Kreuzbergerin schrieb:Wenn eine vierköpfige Familie (oder auch Gruppe) irgendwo zwangseinquartiert wurde, war das sicherlich gut dokumentiert. So etwas wurde von den Behörden angeordnet.
Wäre es um eine Einquartierung gegangen, hätte man die Identität der Getöteten sicherlich ermitteln können.
Ich glaube auch das ließe sich leicht verschleiern.
Man brauchte nur angeben, die Flüchtlinge seien jetzt weiter gezogen zu irgend welchen Verwandten.
Vernetzung im Meldewesen war seinerzeit wohl nicht, so daß diese Angaben wohl auch nicht hätten überprüft werden können.
Wahrscheinlich ist das auch täglich passiert in der Nachkriegszeit, wo so viele Menschen umher irrten.
Wenn man da noch einige Monate wartete, die Lebensmittelmarken eine zeitlang noch abholte und irgendwann meldete, die Eingewiesenen seien weiter gezogen, so wäre das seinerzeit kaum nachprüfbar gewesen.