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Der Fall "Jens Soering"

732 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Fall "Jens Soering"

26.11.2017 um 15:43
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Man weiß ja dass Hühner ohne Kopf weiterlaufen, aber von Menschen habe ich das noch nicht gehört - soll jetzt nicht pietätlos klingen, aber man muss ja auch faktisch an die Dinge heran gehen.
Also kann letztlich die Szene, die JS bei den Verhören erzählte nicht stimmen.
Ja, und reden ist mit durchschnittener Kehle schon aus anatomischen Gründen schon gar nicht möglich...


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Der Fall "Jens Soering"

30.11.2017 um 00:14
Ein in New York City ansässiger Filmverleiher hat die US-Rechte an dem Dokumentarfilm ´´ Killing for Love´´( Das Versprechen) erworben....

Quelle:http://www.dailyprogress.com/news/local/ifc-films-plans-to-distribute-documentary-on-former-uva-student/article_b2927f12-d49d-11e7-b604-fbe9edf0b899.html

Fand ich recht überraschend.


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Der Fall "Jens Soering"

30.11.2017 um 02:19
@Mr.Crime68
Toller Fund, ganz lieben Dank , dass Du es hier eingestellt hast!
Ich habe mal einige Passagen aus dem Text kopiert:
"A New York City-based film distributer has acquired the U.S. rights to a German documentary on the 1985 murders of Nancy and Derek Haysom and the conviction of former University of Virginia honors student and German national Jens Soering.
IFC Films, a subsidiary of AMC Networks, plans to distribute the film, “Killing for Love.” The documentary was produced by German company Filmperspektive and has been broadcast on TV in Scandinavia and in Europe.
Soering is serving two life sentences for the murders. His then-girlfriend, Elizabeth Haysom, also a UVa honors student at the time, is serving 90 years as an accessory to the murder of her parents.
The documentary presents what it says is new evidence that has been developed over the years that supports Soering’s claims of innocence. Soering has a pardon request pending before Gov. Terry McAuliffe."


Heißt doch ( für mich!) im Klartext: Ein US- Unternehmen will die Doku demnächst auch in US - Fernsehanstalten verbreiten.  Deswegen haben sie die Rechte (für die Verbreitung in TV-Sendern der USA) eingekauft.
Ich finde, dass man daraus schließen kann, dass auch für US- Fernsehanstalten die Darstellung des Falls durch Vetter und Steinberger sehr interessant, wahrheitsgetreu und wohl auch vermarkenswert ist, sonst würden sie sie es auf dem US-Markt ( man beachte New York!) verbreiten wollen.
Und das steht nun mal ganz im Gegensatz zu dem, was einige User aus dem Hauptstrang, namens Elvis, namens Venice u. a... immer weit vor dem Erscheinen der Doku behauptet haben.  Nämlich, dass dieses "Machwerk"
1. tendenziös sei
2. nie eine Verbreitung fände und es niemand sehen wolle.
3. Eine "Lügen-Doko" sei
Ich frage mich wirklich, warum die Schreiber das alles schon vor dem Erscheinen des Films gewusst haben wollen.

Oder bin ich jetzt völlig "verblendet"?


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Der Fall "Jens Soering"

30.11.2017 um 08:08
Danke für das Einstellen, sehr interessant. Ich bin mir nicht sicher ob das  - auch gerade weil es in NY - gekauft wurde, JS die derzeitige politische Lage zu Gute kommt.
ich denke mal man weiß, wie ich das meine ;)
Ansonsten sehr gut und Du hast recht @ligala
der Film wird ernst genommen.

Lügendoko - na klar, aber wir wissen ja woher diese Ansicht kommt.


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Der Fall "Jens Soering"

30.11.2017 um 20:20
Ich schaue grade den 6-Teiler zu "Das Versprechen" der ca. 180min dauert. Das wären ca. 1 Std+ mehr Material
als die DVD/Prime/Arte Version.
https://vimeo.com/ondemand/dasversprechen2016/

Da am Anfang jeder Serie aber eine kurze Zusammenfassung (ca 2 min) erfolgt, verkürzt sich die Nettozeit für neues Material.
Fest steht es ist lohnend, da es sich um die längste Schnittversion mit O-ton/Untertiteln also ohne störende Simultanübersetzung
handelt.
Fest steht auch die zusätzlichen Infos (längere Detailpassagen/Aussagen/neue Schlüsselfragen) runden das weitere Bild ab.
Dabei sprechen die Infos und ihre Aussagekraft (Wem mehr glauben EH oder JS) für sich selber.

Wichtige Elemente:
- Diese Gardner Hunde-überfahren-Jens Geschichte wird gezeigt....Gardner schließt daraus ein weiteres überführendes Puzzle für JS zu haben...Ein kaltblütiger-Mörder der sich um einen einen möglicherweise überfahrenen Hund sorgt

Was sagt JS in seinem Buch dazu....wie kam er auf den Hund, wenn er im Kino war....ein versteckten Hinweis streuen.....kein toter Hund gleich ich war ncht da?
Jedenfalls kommt Gardner in seiner dümmlich einfachen Art rüber. Er verknüpft immer von 12 bis Mittag....weiter kommt er nicht

- Der Hotelmanager im Prozess sagt aus

es wurden 5 Telefonate am Samstag den 30.05.85 von dem Hotelzimmer aus getätigt
1 Ferngespräch und 1 mal Roomservice vor 23.00

Gebucht wurde das Hotel von EH...Belastet wurde die KK von Klaus Söring

2 Dinge dazu...da es kein Handy gab gab es also keine kurzfristigen Verabredungen....D.h.. sollte EH
JS gesagt haben sie ruft Leute wg ihrem Drogendeal an (ab wann ist es ein Ferngespräch)
könnte sie Treffpunkte verabredet haben?
Was weiss JS über die Telefonate.
Seine Aussage nach hat er sich vor 22:00 einen Krabbencocktail und 2 Getränke bestellt.....Das könnte passen....

Das müsste doch auf der Hotelrechnung zu sehen sein (wann und was...). Warum wurde das nicht ermittelt?

- Tonbandverhöre Einspieler sind länger

-EH sagt in dem prozess aus das Annie Messie die Nacktbilder kennt (!)

-EH wird komplett mit der Kinokartengeschichte der Lüge überführt (für alle JS-Hater!)
In dieser Fassung bleiben keine Zweifel

- EHs Motiv (Hass kommt noch detaillierter heraus)


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Der Fall "Jens Soering"

30.11.2017 um 20:27
In mir verstärkt sich das Gefühl dass EH in JS zwei Dinge sah/sieht....warum siie ihn belastet hat...

1) Sündenbock/Bauernopfer für ihre eigene Tat
2) In ihrem Refelxionsprozess zur Tat macht sie ihn mehr verantwortlich als sich....sie das hassende Träumerle mit Killerphantasien und er der
klare sachliche, der Ansagen macht wie was richtig ist.......Wahrscheinlich wirft sie ihm insgeheim vor sie nicht von der Tatabgehalten zu haben und hat es
im Zusammenspiel unter 1. einfach rumgedreht was schuldmildernd für ihre Seele wirkt


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Der Fall "Jens Soering"

30.11.2017 um 20:33
JS äußert sich abfällig über die englischen Ermittler aus London, die nichts besseres zutun hatten als ganz Virginia
abzuklappern, bis sie Bedford (Gardner) endlich telefonisch erreicht hatten.

Wie ist das zu werten.....Sie haben ja eigentlich nur ihren Job getan. Vielleicht hat er immer noch nicht verarbeitet, dass
er (wenn unschuldig) durch diese letztendlich festgemacht, ausgeliefert, verurteilt und eingebuchtet wurde


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 12:24
Die Zusatz- Infos, die in der "Directors- Cut" - Version gegeben werden, klingen in der Tat spannend! Ich werde mir das mal heute Nachmittag ansehen ;)
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Diese Gardner Hunde-überfahren-Jens Geschichte wird gezeigt....Gardner schließt daraus ein weiteres überführendes Puzzle für JS zu haben...Ein kaltblütiger-Mörder der sich um einen einen möglicherweise überfahrenen Hund sorgt
Du fragtest ja auch danach, was Söring in seinem Buch selbst dazu schreibt. Ich habe nochmal geblättert: In "Zweimal lebenslänglich, (TB- Version 2012)" gibt er auf S.165/166 das erste Geständnis gegenüber Gardner wieder: "... warf Hose , Jacke, Turnschuehe in den Müllcontainer...überfuhr auf dem Weg zum Müllcontainer einen kleinen Hund..." Sonst habe ich zu dem Hund bisher von ihm nichts gefunden.
Elizabeth erwähnt ja in ihrer Aussage gegen Söring 1990 den Hund wieder, um zu unterstreichen, dass sie das Auto mit Coca-Cola gesäubert habe. Aber sicherlich kannte sie inzwischen sein Geständnis aus den Akten.
Ich persönlich nehme an, dass Söring den Hund erfunden hat, um seinem ersten Geständnis durch Details eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Übrigens wurde im Hauptstrang immer wieder bestritten, dass Söring seine Geständnisse veröffentlicht habe. Hier ist der Gegenbeweis. Aber die "Söring - Gegner" lesen ja- nach eigener Aussage - nichts von Söring selbst ;)
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:JS äußert sich abfällig über die englischen Ermittler aus London, die nichts besseres zutun hatten als ganz Virginia
abzuklappern, bis sie Bedford (Gardner) endlich telefonisch erreicht hatten.

Wie ist das zu werten.....Sie haben ja eigentlich nur ihren Job getan
Sagt er das in einer Aussage heute oder damals? Und na ja, eine gewisse Arroganz kann man ihm nun mal nicht absprechen, wie auch das Auftreten vor Gericht 1990 zeigt. Aber deswegen muss er natürlich auf keinen Fall ein Mörder sein!


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 13:10
nochmals zu dem Hund: Wurde denn in der Mordnacht überhaupt ein Hund überfahren?

Immerhin geht es hier um ein Geständnis eines schweren Verbrechens. Da hätte sich doch irgendwann der Hundebesitzer melden müssen, um das zu bestätigen.


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 13:18
Zitat von Mr.Crime68Mr.Crime68 schrieb:nochmals zu dem Hund: Wurde denn in der Mordnacht überhaupt ein Hund überfahren?

Immerhin geht es hier um ein Geständnis eines schweren Verbrechens. Da hätte sich doch irgendwann der Hundebesitzer melden müssen, um das zu bestätigen.
Gardner bestätigt das kein Hund gefunden wurde. Trotzdem sagt er aus er sei sicher das JH ihn überfahren hat, obwohl der sich in seinem Geständnis im Konditional nach dem Hund erkundigt hatte.

Das zeigt wiederum:

- Gardner macht seinen Job nicht richtig (Überprüfungen)
- Gardner will gar nicht entlastend gegen JS ermitteln, sondern bleibt lieber bei seiner belastenden unüberprüften Indizienkette
für einen schuldigen JS
- Die Hundestory wurde garantiert auch innerhalb des Prozesses 1:1 verwurstet um ihn gegenüber der ahnungslosen Jury als kranken kaltblütigen Killer darzustellen


Gardner mit den heutigen Fakten konfrontiert, verdreht es in Hypothesen (if then else, would, could, should) von heute
und verweist auf die Fakten im Prozess...

Tja "hilflos bzw eigentlich überführt"


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 13:40
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:- Gardner macht seinen Job nicht richtig (Überprüfungen)
- Gardner will gar nicht entlastend gegen JS ermitteln sonder bleibt lieber bei seiner belastenden unüberprüften Indizienkette
für einen schuldigen JS
Das sehe ich auch so. Er ist nicht wirklich neutral. Er wertet vieles belastend, obwohl es neutral ist.

Oder wenn es für beide belastend ist, wird aber lediglich JS belastet.

Ein Beispiel ist die Lampe über dem Eingang des Hauses. Für Gardner ist es ein sehr belastendes Indiz , dass für JS als Täter spricht. Seine simple Erklärung: EH hätte sie ausgeschaltet-----> JS ist der Täter, weil er nicht wußte, wo der Schalter war.....

Genauso kann aber EH diese Lampe ganz bewußt nicht ausgeschaltet haben, um halt nicht verdächtigt zu werden.


Quelle: http://www.jenssoering.de/tv_berichte (Archiv-Version vom 26.12.2018) ´´Dokumentation: Focus-TV in 2009:
als Flash Video, ca. 120 MB, groß ´´

Minute 13.28

( sehenswerte Doku- sehr gute Tatortfotos)


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 13:46
Zitat von Mr.Crime68Mr.Crime68 schrieb:Ein Beispiel ist die Lampe über dem Eingang des Hauses. Für Gardner ist es ein sehr belastendes Indiz , dass für JS als Täter spricht. Seine simple Erklärung: EH hätte sie ausgeschaltet-----> JS ist der Täter, weil er nicht wußte, wo der Schalter war.....

Genauso kann aber EH diese Lampe ganz bewußt nicht ausgeschaltet haben, um halt nicht verdächtigt zu werden.
Ja oder viel simpler einfach vergessen.....wenn man von der Mehrtäter-Variante (die wohl am nächsten liegt) ausgeht
waren mehrere im Haus (Fussspuren/Sockenabdrücke/DNA) und auch im Vorgarten (Wiese / Blutspuren)

Das Licht könnte draussen unabsichtlich im Drogen- (EH: ich war trippy on LSD) und adrenalinreichen Blutrausch gewesen sein
oder absichtlich mit angeschaltet worden sein (um sicherzustellen draussen keine Spuren vergessen zu haben)

Aufgrund einer panischen Fluchteile nach einer solchen Tat, hat man (oder sie selbst) es vergessen (trotz der Regie/Bewusstsein von EH)


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 14:50
Die Schreiber mögen bitte einen Augenblick entschuldigen, aber ich muss aus gegebenen Anlass meine Aussage, die Doku "Das Versprechen" sei von einigen Usern vorverurteilt wurden, kurz belegen. Das tue ich hiermit:
Venice 20.10.2016 um 19:55
"@Arwen1976
wenn man auf FB mitliest dann empfinde ich die Doku als sehr einseitig. Eigentlich sehr schade, denn eigentlich müsste eine Doku objekiv ausfallen. So wie es jedoch aussieht, fällt sie recht einseitig aus und der Filmproduzent ist eher voreingenommen. Dafür möchte ich dann doch kein Geld für´s Kino ausgeben. Wenn sie in die Videothek kommt, dann werde ich sie mir, sofern unsere Videothek den Film anbietet, anschauen
."
Venice 21.10.2016 um 18:20
@ElvisP
dem kann ich beipflichten. Hiess es nicht, dass für die Doku 3 Jahre recherchiert wurde? Dann wurde wirklich sehr schlampig gearbeitet. Oder eben,wie ich schon oben vorher mal erwähnte, die ganzen Dinge, die ihn belasten, bewusst weggelassen. Das spricht dann wiederum dafür, dass mit der Story einfach nur versucht werden sollte Geld zu verdienen und es gar nicht um die Findung von Wahrheit geht.


Venice  26.10.2016 um 16:45
ich denke mal in 1 Monat spricht keiner mehr über den Film. Er wird in einigen Kinos vielleicht an 1,2 Abenden ausgestrahlt und das war´s dann auch. Wohl möglich schafft er den Weg in die Videothek.

Wäre zumindest interessant, wenn auf die Frage nach der neuen DNA-Spur eingegangen werden würde. Immerhin wurde ja behauptet, es sei jemand anderer am Tatort gewesen, das sollte jetzt nicht einfach so
stehen gelassen bzw. das Deckmäntelchen des Schweigens darüber geworfen werden.


Die Doku wurde das erste Mal zu den Filmfestspielen am 27. Oktober 2016 gezeigt. Damit war sie aber noch nicht in den Kinos. Trotzdem hatte man sich da schon ein "Urteil" darüber gebildet.
Ich könnte noch weitere Zitate anbringen, aber das erspare  ich mir zunächst. Und @Mr.Crime68 und @mr_majestic, ich wollte euern Dikussionsfluss nicht stören, das war aber gerade mal nötig.


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 15:23
Bitte unterlasst es User aus dem Hauptthread anzusprechen, die sich hier nicht äußern können, da sie nicht zur Gruppe gehören! Auch eine Gruppe kann ganz schnell geschlossen werden. Ihr habt hier eure Ecke, aber lasst die anderen raus!


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 18:41
Ich denke auch, dass das mit dem Licht gar nicht so relevant ist. Wurde vergessen oder absichtlich angelassen (sieht nach Lebendigkeit bei den Haysoms aus) oder wie auch immer. Zumindest für die Tatnacht...
Das mit dem Hund fiel mir auch auf, irgendwie hat mich das von Anfang an irritiert und passt nicht so ganz zu JS.
Hört sich konstruiert , aber nicht auf seinen  Mist gewachsen, an.

Kann ja auch gut sein, dass er Gardner vera....wollte mit dieser Geschichte.


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 18:45
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Danke für das Einstellen, sehr interessant. Ich bin mir nicht sicher ob das - auch gerade weil es in NY - gekauft wurde, JS die derzeitige politische Lage zu Gute kommt.
Magst du das erläutern? Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Ausstrahlung der Doku in ganz USA für Söring eher negativ ausfallen würde (obwohl er in der Doku positiv dargestellt wird), die Amerikaner, die sich für den Fall interessieren, scheinen auch eher von seiner Schuld überzeugt. Aber ich verstehe nicht ganz warum gerade New York? New York gilt eigentlich als einer der liberalsten Teile Amerikas.
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:Das müsste doch auf der Hotelrechnung zu sehen sein (wann und was...). Warum wurde das nicht ermittelt?
War nicht genauer vermerkt oder zum Zeitpunkt des Prozesses (4 Jahre später) nicht mehr vorhanden. Ne Quelle habe ich leider nicht, aber das wurde glaube ich mehrmals erwähnt, evtl. auch in der Doku.
Zitat von mr_majesticmr_majestic schrieb:JS äußert sich abfällig über die englischen Ermittler aus London, die nichts besseres zutun hatten als ganz Virginia
abzuklappern, bis sie Bedford (Gardner) endlich telefonisch erreicht hatten.
Erinnerst du dich was genau er gesagt hat? Ich denke er war wahrscheinlich über ihren Eifer (und ihre Überzeugung seiner Schuld) iritiert. So sehr anders als Gardner sind sie nicht aufgetreten. Besonders wird ihn evtl. gestört haben, dass sie nicht über die Auslieferung->Todesstrafe nachgedacht haben (oder vielleicht haben sie das auch und fanden in dem Fall die Todesstrafe richtig). Allerdings fällt das ja eigentlich auch nicht in den Aufgabenbereich von Polizisten, aber Frustration fände ich verständlich.
Zitat von Mr.Crime68Mr.Crime68 schrieb:nochmals zu dem Hund: Wurde denn in der Mordnacht überhaupt ein Hund überfahren?

Immerhin geht es hier um ein Geständnis eines schweren Verbrechens. Da hätte sich doch irgendwann der Hundebesitzer melden müssen, um das zu bestätigen.
Ich halte die Hundestory nicht für in irgend einer Form aussagekräftig. Er sagt nur, er habe den Hund angefahren, dem muss nichts weiter passiert seien und es könnte auch ein herrenloser Hund gewesen seien. Wenn sie einen Hund gefunden hätten, wäre das belastend gewesen, aber keinen Hund zu finden ist im Grunde nicht wirklich entlastend.
Zitat von Mr.Crime68Mr.Crime68 schrieb:Ein Beispiel ist die Lampe über dem Eingang des Hauses. Für Gardner ist es ein sehr belastendes Indiz , dass für JS als Täter spricht. Seine simple Erklärung: EH hätte sie ausgeschaltet-----> JS ist der Täter, weil er nicht wußte, wo der Schalter war.....

Genauso kann aber EH diese Lampe ganz bewußt nicht ausgeschaltet haben, um halt nicht verdächtigt zu werden.
Ich glaube ursprünglich hat Updike das Argument eigentlich vorgetragen, aber ich verstehe das rational hier eigentlich überhaupt nicht, denn Söring hat ausgesagt das Licht ausgemacht zu haben (siehe sein erstes Geständniss, dass ich vorher verlinkt habe) und früher bei Elizabeth gewesen zu seien. Das ist genau wie die Hunde-Story kein brauchbares Indiz.

--

Einmal zu Dokus ganz algemein ohne jemanden ansprechen zu wollen: Die sind grundsätzlich immer subjektiv (weil der/die Filmemacher immer den Winkel bestimmen). Allerdings kann man sich natürlich um Objektivität bemühen und versuchen mehrere Seiten zu zeigen. Das schafft die Doku tatsächlich nicht ganz, weil Haysom nicht zu Wort kommt. Allerdings wurde sie ja angefragt und hat ursprünglich auch ja gesagt, dann aber zurückgezogen. Finde ich schade.

Was ich nebenbei sehr empfehlen kann ist Werner Herzogs Into the Abyss (Deutsch: Tod in Texas). Das ist ne Doku über die Todesstrafe anhand eines Falls bei dem die Umstände sehr klar sind und die betroffene Person für mein Befinden (und auch für Herzogs) durchaus für die Gesellschaft gefährlich, aber geht eben gerade um die Todesstrafe (die hier eindeutig abgelehnt wird) und illustriert das auch enorm stark. Ich habe noch nie bei einem Film so oft geweint. Ich erwähne das mal, weil der Film auch sehr gut zeigt wie subjektiv Dokumentationen eigentlich sind (weil Herzog da auch keinen Hehl drum macht) und weil das Thema ja auch in den Söring-Fall übergreift.


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 19:06
Zitat von Lysander2Lysander2 schrieb:Magst du das erläutern? Ich kann mir schon vorstellen, dass eine Ausstrahlung der Doku in ganz USA für Söring eher negativ ausfallen würde (obwohl er in der Doku positiv dargestellt wird), die Amerikaner, die sich für den Fall interessieren, scheinen auch eher von seiner Schuld überzeugt. Aber ich verstehe nicht ganz warum gerade New York? New York gilt eigentlich als einer der liberalsten Teile Amerikas.
Ich glaube das würde mehr in den Politikbereich passen, aber eine gewisse steigende Polarisierung ist ja in den USA inzwischen klar zu erkennen.
Dazu gehört auch das Justizsystem und ich denke gegenteilig zu Deiner Meinung.
Ich glaube gerade im liberalen NY ist das ein Wink in Richtung - hier im Land passiert einiges, was nicht ok ist und ich könnte mir
gut vorstellen, dass es da eher eine positive Reaktion gegenüber JS gibt.

Kann mich aber auch täuschen.

So ganz mag ich dem nicht zustimmen bez. Dokus. Es gibt schon auch Dokus, die sehr wertfrei sind und im vorliegenden Fall finde ich eigentlich nicht, dass da grossartig einseitig dargestellt wurde.
Dazu gab es zu viele Gerichtsszenen , die das alles real darstellen.
Auch JS kommt teilweise besserwisserisch und arrogant rüber und EH hat nun mal gelogen bis die Balken biegen.
Was soll da groß einseitig sein?


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 20:02
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Ich glaube gerade im liberalen NY ist das ein Wink in Richtung - hier im Land passiert einiges, was nicht ok ist und ich könnte mir
gut vorstellen, dass es da eher eine positive Reaktion gegenüber JS gibt.
Hm, dann habe ich dich missverstanden. Ich dachte du meintest, gerade in New York würde die Doku für ihn negativ ausfallen.
Zitat von BluelleBluelle schrieb:So ganz mag ich dem nicht zustimmen bez. Dokus. Es gibt schon auch Dokus, die sehr wertfrei sind und im vorliegenden Fall finde ich eigentlich nicht, dass da grossartig einseitig dargestellt wurde.
Ja natürlich. Aber 100 % objektive Dokus gibt es nicht. Selbst so etwas wie Warhols Empire (eine 8 stündige völlig statische Aufnahme des Empire State Building, ungeschnitten) oder Arbeiter Verlassen die Fabrik (der Film ist genau das, was der Titel aussagt) von den Lumiere Brüdern ist nicht vollends objektiv. Denn selbst hier bestimmen die Filmemacher noch das Motiv (und auch den Titel). Man könnte argumentieren, dass es der Objektivität nahe käme, aber wirklich ganz objektiv ist es am Ende nicht. Das Zusammenschneiden von Archivaufnahmen kann weiterhin extrem subjektiv ausfallen, wobei ich nicht unbedingt sagen will, dass das hier der Fall ist. Die Interviews sind ja auch geschnitten. Ihr gesammeltes Material liegt bestimmt über 20 Stunden und jede Auswahl, die getroffen wird, ist eine Wertung.
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Was soll da groß einseitig sein?
Dass Elizabeth nicht zu Wort kommt und der ganze Film sich praktisch auf Jens bezieht. Das ist allerdings wie ich bereits sagte nicht die Schuld der Filmemacher, da sie Elizabeth angefragt haben (und ich hätte sie auch sehr gerne im Film gesehen), allerdings wird es dadruch eben am Ende doch etwas einseitig, das liegt in der Natur der Sache, wenn sie von den Beiden nur ein Interview mit Jens haben. Der Regissuer ist übrigens von Jens Unschuld überzeugt, die SZ Journalistin, nicht (also wohl auch eher als das Gegenteil, aber sie hat sich darüber kein direktes Urteil erlaubt). Aber ich fand den Film eigentlich ziemlich gut. Das sollte keine Kritik seien. Ich fand die Darstellung bis auf das Fehlen von Elizabeth gut und auch anhand des eher sensiblen Themas den Umgang respektvoll (siehe hier entsprechendes negativ Beispiel in dem Punkt:https://www.youtube.com/watch?v=6pELJIIJ3ts (Video: Elizabeth Haysom Documentary)).


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 20:12
Zitat von Lysander2Lysander2 schrieb:Dass Elizabeth nicht zu Wort kommt und der ganze Film sich praktisch auf Jens bezieht. Das ist allerdings wie ich bereits sagte nicht die Schuld der Filmemacher, da sie Elizabeth angefragt haben (und ich hätte sie auch sehr gerne im Film gesehen), allerdings wird es dadruch eben am Ende doch etwas einseitig, das liegt in der Natur der Sache, wenn sie von den Beiden nur ein Interview mit Jens haben. Der Regissuer ist übrigens von Jens Unschuld überzeugt, die SZ Journalistin, nicht (also wohl auch eher als das Gegenteil, aber sie hat sich darüber kein direktes Urteil erlaubt). Aber ich fand den Film eigentlich ziemlich gut. Das sollte keine Kritik seien. Ich fand die Darstellung bis auf das Fehlen von Elizabeth gut und auch anhand des eher sensiblen Themas den Umgang respektvoll (siehe hier entsprechendes negativ Beispiel in dem Punkt:https://www.youtube.com/watch?v=6pELJIIJ3ts (Video: Elizabeth Haysom Documentary)).
Irgendwie scheint Dich EH sehr zu interessieren wie mir scheint. Woher kommt das?
Ich finde sie eigentlich ziemlich unscheinbar und inzwischen farblos und aufgesetzt.
Sie ist nicht authentisch und spielt - für mich- einfach nur verschiedene Rollen, die, wie sie meint wohl irgendwie und bei irgend wem ankommen sollen..Menschen mit wenig Selbstwert fallen auf so etwas herein, weil es viel mit Bauchpinseln zu tun hat.
Solche Menschen lassen mich nicht lange bei ihnen verweilen, deshalb meine Frage.
Dass sie nicht geredet hat im Film gehört genau zu meinem Bild und hat nichts damit zu tun, dass sie huldvoll schweigt und
ihre Schuld erkennt, sondern sich wiederum mit der Rolle, die sie spielt , identifiziert hat.

Auch wenn JS arrogant, laut und nervig ist, ist das/er für mich viel authentischer insgesamt (er zeigt viel) und deshalb als Mensch viel interessanter.

Ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass sowohl Vetter wie auch Karin S. nicht behaupten können dass JS es getan oder nicht, sondern dass es der Prozess war, der keine solch eine Verurteilung rechtfertigt.


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Der Fall "Jens Soering"

01.12.2017 um 20:31
Zitat von BluelleBluelle schrieb:und hat nichts damit zu tun, dass sie huldvoll schweigt und
ihre Schuld erkennt, sondern sich wiederum mit der Rolle, die sie spielt , identifiziert hat.
Das wollte ich damit auch nicht sagen, ich finde nur es hat für ein komplettes rundum Portrait gefehlt. Ob sie in den Interviews dann ne Show spielt oder nicht, hätte ja jeder für sich beurteilen können. Mich hätte lediglich ihre Darstellung interessiert. Die wäre auch interessant, wenn sie inauthentisch wäre.
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass sowohl Vetter wie auch Karin S. nicht behaupten können dass JS es getan oder nicht, sondern dass es der Prozess war, der keine solch eine Verurteilung rechtfertigt.
Meines Wissens war das nur Karin S., die keine Wertung machen wollte.

Mehr Zeit habe ich gerade nicht. Den Rest (das mit Elizabeth) muss ich morgen oder später beantworten.


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