Hast du dafür eine Quelle?
@DEFacTo, würde mich sehr interessieren.
Also ich bin auch dauernd am Denken...
Es wurde ja nach Ungereimtheiten gefragt. Da ist als erstes das Motiv eines der größten Rätsel.
Zum Geldmotiv:
Ich könnte mir auch noch vorstellen, dass Frau CS einmal unvorsichtig war. Angenommen sie war nach der Trennung vom Ehemann und vor dem Beginn der neuen Beziehung mit dem LG mal an einer Ü40 Party, hat jemanden kennengelernt und man kommt so mal locker ins Gespräch über Hobbies, Zukunftspläne usw. Da hat CS gemeint, sie würde gerne mal ne Weltreise machen, so nen Ausstieg von ca. einem Jahr, vielleicht in Verbindung mit dem bevorstehenden 50igsten. Schon spitzt das Gegenüber die Ohren. Was, Weltreise? Kostenpunkt: ca. 20000, 30000, 40000 CHF... Botschaft: da ist viel Geld da.
Vielleicht hat sie auch irgendwann mal irgendwem kundgetan: Ich spare für meinen eigenen Laden, so um die 50 mach ich mich selbständig, eröffne meine eigne Boutique oder irgend sowas - und jemand, vielleicht nicht mal jemand Bekanntes, sondern jemand Fremdes hat das mitgekriegt oder wiederum zugetragen bekommen, so nach dem Motto: Also stell dir vor, mir hat die Verkäuferin von der WE Fashion gesagt, sie macht sich demnächst selbständig... Also ich denke eher an eine Botschaft, die jemand erhalten hat, ohne dass dies CS bewusst war, wozu Leichtsinn oder Unbedachtheit auch führen kann.
Dies könnte ich mir zum Thema Geldmotiv am ehesten vorstellen.
Zum Beziehungsmotiv:
Falls dem (s.o.) aber nicht so ist, dann switschen wir ja alle zum Beziehungsmotiv. Dafür spricht für mich auch einiges.
Erstens ein Vierfachmord; ein Kind, ein Zwölfjähriger dabei.
Also alle Zeugen müssen vernichtet werden.
Die Tatwaffe muss beseitigt werden.
Alle Spuren müssen beseitigt werden.
Jedwede andere potenzielle Zeugen gilt es strikt zu vermeiden.
Da ist jemand akribisch darauf bedacht gewesen, dass keinerlei Spur auf die Täterschaft gelenkt werden kann.
Das einige , was hier aus dem Rahmen fällt, ist das Risiko, was man weniger konsequent versucht hat, zu umgehen (CS wird weggeschickt, sie hätte Alarm schlagen können; die Flucht nach der Tat, man hätte erwischt werden können; die Täter oder der Täter verbringt eine längere Zeitspanne im Haus, für mich viel zu lange; man hätte mit Besuch rechnen müssen) Also ich sehe hohe Risiken, die man eingegangen ist, da hätte auch schnell was schiefgehen können.
Evetuell beides: Geld- und Beziehungsmotiv:
Vielleicht ist beides verwoben, irgendwie. dazu fehlen uns Anhaltspunkte, um etwas konstruieren zu können. Aber ausschließen kann man es nicht.
Die nächste Auffälligkeit und für mich persönlich die augenscheinslichste, ist der Faktor Zeit, im Allgemeinen und im Speziellen. Er wurde auch hier schon angesprochen.
Zeitfaktor 0:
Um ca. 7.00 Uhr am morgen ein Facebookeintrag. Also bist so gut, um die Zeit starten doch nur durchgeknallte Allmy- User ihren PC. Sorry, kleiner Witz.
Zeitfaktor 1:
Am Montagmorgen, frisch ausgeschlafen, schlägt die Täterschaft auf. Ist das ein Hinweis darauf, dass die Täterschaft nicht berufstätig ist? Ist sie zu Besuch in der Schweiz kurz vor Weihnachten? Arbeitet man sonst, hat keine Zeit? Warum nicht am Wochenende, hat man Frau und Kind daheim? Andere Verpflichtungen, Hemmnisse?
Zeitfaktor 2:
Es ist kurz vor Weihnachten. Warum denn das? Passt denn das gut, insofern, dass man zumindest als Paketlieferant oder als Pöstler auf dem Mofa heute am wenigsten auffällt? Auch ein Zeitungs- bzw. Werbezusteller fällt gar nicht auf. Fleurop, Möbellieferant, Kleidersammlung, Papiersammlung, Bettler, Sektenmitglied, Getränke- oder Lebensmittellieferant, Rotary - Club, alles im grünen Bereich.
Zeitfaktor 3:
Die Ferien haben begonnen. Zumindest der Kleine ist definitiv zu Hause. Oder ist er sonst beim Papa?
Zeitfaktor 4:
Ca. 7.15 Uhr (oder war es 7.00 Uhr) verlässt der LG das Haus.
Irgendwann in Folge, so nehmen wir an, drückt jemand die Klinke und geht ins Haus oder hat geklingelt und wird reingelassen oder verschafft sich Zutritt nach dem Öffnen der Tür.
Die Frage ist: Wurde hier was abgepasst? Entweder wurde der Weggang des LG abgepasst oder man hat den LG eigentlich, bevor er das Haus verlassen wollte, nämlich normalerweise zu einem etwas späteren Zeitpunkt, abpassen wollen?
Zeitfaktor 5:
8.20 Uhr wurden die Rolläden heruntergelassen. Ich vermute, die oder der Täter kamen unmittelbar vorher und haben als erste Maßnahmen erstmal "dicht" gemacht, also Haustür abgeschlossen, Telefonstecker gezogen, Handys eingesammelt und ausgeschaltet, Storen runtergekurbelt.
Dann waren sie eine lange Zeit im Haus - fast 1,5 Stunden, bis CS das Haus verließ, um Geld zu holen! Eine verdammt lange Zeit! Was haben sie da gemacht? Gut, das ist eine andre Baustelle, jetzt bleiben wir erstmal beim Thema Zeit. Mir fällt einfach auf, dass die täter sich ungewöhnlich lange im Haus aufgehalten haben müssen.
Zeitfaktor 6:
CS hat 10.10 Uhr in Wildegg Geld bezogen. Bis sie wieder zu Hause war, vergingen sicher noch mal 10 Minuten. Also kann man davon ausgehen, dass sie ca. 10.20 Uhr mit dem Geld dort eintraf. Innerhalb von wenigen Minuten muss sie dann dort ermordet worden sein. Wie geht das, ein Mord so schnell?
Zeitfaktor 7:
Die Täter waren mit großer Wahrscheinlichkeit blutbesiedelt. Wie kann man sich in Sekundenschnelle vom Blut reinigen und umziehen, alle Sachen zusammenpacken, die Spuren im ganzen Haus verwischen und abtauchen, so als wäre nichts passiert?
Also der Zeitfaktor ist in allem für mich die größte Auffälligkeit am Fall.