@Ettaetta schrieb:Vorstellungen wie „Seelenschlaf“ oder „Reinkarnation“ (wiederholtes Erdenleben) laufen dem neutestamentlichen Zeugnis zuwider (Hebr 9,27).
Dieses Plädoyer für die “Unsterblichkeit der Seele“ ist substanziell aber auch nicht viel anders, als die Argumentationen für den Seelenschlaf oder die Reinkarnation, die auch Andeutungen, in den Texten für ihre Wahrnehmung auslegen.
etta schrieb:
Der Mensch ist ein zugleich leibliches und geistiges Wesen. Die Bibel versteht den Menschen als Einheit von Leib, Seele und Geist .
Die Bibel bezeichnet immer wieder den ganzen Menschen ( Leib mit Lebenskraft ) als Seele, allein deshalb kann die Seele nicht kategorisch ein eigenständiges Teil davon sein, sondern steht begrifflich für den funktionellen Körper, der durch den Odem Gottes, in Lebenskraft steht. Eine Leiche bezeichnet die Bibel, als tote Seele und nicht als Köper, den die Seele verlassen hat.
etta schrieb:
Das materielle Sein des Menschen, der Leib, unterliegt der Vergänglichkeit. Er ist von der Erde genommen und wird wieder zu Erde (1Mo 3,19). Dagegen bestehen Seele und Geist ewig fort (Mt 25,46).
Da steht:
Matt. 25:46 Auf diese also wartet die ewige Strafe. Die anderen aber, die den Willen Gottes getan haben, empfangen das ewige Leben.«
Der hier angeführte Text aus Matt. 25: 46 sagt überhaupt nicht, das Geist und Seele ewig ununterbrochen fortbestehen! Sondern das Menschen das ewige Leben empfangen werden, das passiert nach dem Gericht aus Offenbarung.
Dafür erhalten die Menschen auch einen neuen Leib, und erfahren dies nicht in ihrer Eigenständigkeit von unsterblichen Geist & Seele.
Die Bibel zeigt zunächst eindeutig, das nur Gott Unsterblichkeit hat!(2.Timo 6:15welche zu seiner Zeit zeigen wird der Glückselige und allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden,
16der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige Macht! Amen.)
Das heißt, andere Wesen waren zunächst in keiner Weise mit einer Unsterblichkeit ausgestattet, weder körperlich noch im Geiste!
Wenn Gott nach dem Gericht in der Offenbarung Menschen ewig ins Leben bringt, dann ist das ein neuer Aspekt, der vorher grundsätzlich NICHT in der menschlichen Seele oder Geist gegeben war.
Deshalb spricht die Bibel von einer NEUEN Schöpfung, weil dies in der Erschaffung des Menschen nicht gegeben war, und daher nach dem Tod auch nicht automatisch vorliegt!
etta schrieb:
Daher ist es berechtigt, von der Unsterblichkeit der Seele zu reden; auch spricht man vom „Weiterleben nach dem Tod“.
Die vorgelegten Texte berechtigen eigentlich nicht dazu, und "sprechen" kann "man" über alles, die Bibel tut es so nur nicht....
etta schrieb:
Die Unsterblichkeit der Seele darf nicht mit dem biblischen Begriff „ewiges Leben“ gleichgesetzt werden, mit dem die unaufhörliche Gemeinschaft mit Gott gemeint ist.
Genau, weil die Bibel keine unsterbliche Seele beschreibt, sondern Seelen die sterben. Aber unabhängig davon, von einem ewigen Leben konkret berichtet.
etta schrieb:
Versammelt werden zu seinen Vätern“ oder „fahren zu den Vätern“ sind Formulierungen, die schon im Alten Testament ein Weiterleben der Seele nach dem leiblichen Tod andeuten (4Mo 20,23.24; 27,12.13).
Mehr als ein “Andeuten“ ist das nicht – hier steht ja nun nicht mehr, als das Jemand den gleichen Status erfährt wie seine Vorväter, das kann er auch im Familiengrab – hier ist von keinerlei Bewusstsein die Rede.
Sind die Textstellen überhaupt richtig?!? ( die reichen doch nicht mal für eine Andeutung)
4. Mose 20: 23Und der HERR redete mit Mose und Aaron am Berg Hor, an der Grenze des Landes der Edomiter, und er sprach:
24Aaron soll zu seinem Volk versammelt werden; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israels gegeben habe, weil ihr meinem Befehl ungehorsam gewesen seid beim Haderwasser.
4.Mose 27:12 Und der HERR sprach zu Mose: Steige auf dieses Bergland Abarim und sieh dir das Land an, das ich den Kindern Israels gegeben habe!
13Und wenn du es gesehen hast, sollst du auch zu deinem Volk versammelt werden, wie dein Bruder Aaron versammelt worden ist...
Da setze ich zig Bibelstellen dagegen, die klar und deutlich, die Seele auf das irdische Leben und Sterben begrenzen ( alles darüber hinaus, muss "hinzugedacht" werden - aber ist nicht das klare Bild der Bibel):
1Mo 2:7; 12:5; 14:21; 36:6; 46:15, 18, 22, 25, 26, 26, 27, 27; 2Mo 1:5, 5; 12:4, 16; 16:16; 3Mo 2:1; 4:2, 27; 5:1, 2, 4, 15, 17; 6:2; 7:18, 20, 21, 25, 27; 17:10, 12, 15; 18:29; 20:6, 6; 22:6, 11; 23:29, 30; 27:2; 4Mo 5:6; 15:27, 28, 30; 19:18, 22; 31:35, 35, 40, 40, 46; 35:30; 5Mo 10:22; 24:6, 7; 1Sa 22:22; 2Sa 14:14; 2Kö 12:4; 1Ch 5:21; Ps 19:7; Spr 11:25, 30; 16:24; 19:2, 15; 25:25; 27:7, 7, 9; Jer 43:6; 52:29; Klg 3:25; Hes 27:13; Apg 2:41, 43; 7:14; 27:37; Rö 13:1; 1Ko 15:45; 1Pe 3:20; 2Pe 2:14.
1Mo 12:13; 17:14; 19:19, 20; 37:21; 2Mo 12:15, 19; 31:14; 3Mo 7:20, 21, 27; 19:8; 22:3; 23:30; 24:17; 4Mo 9:13; 15:30, 31; 19:13, 20; 23:10; 31:19; 35:11, 15, 30; 5Mo 19:6, 11; 22:26; 27:25; Jos 2:13, 14; 10:28, 30, 32, 35, 37, 37, 39; 11:11; 20:3, 9; Ri 5:18; 16:16, 30; 1Kö 19:4; 20:31; Hi 7:15; 11:20; 18:4; 33:22; 36:14; Ps 7:2; 22:29; 66:9; 69:1; 78:50; 94:17; 106:15; 124:4; Spr 28:17; Jes 55:3; Jer 2:34; 4:10; 18:20; 38:17; 40:14; Hes 13:19; 17:17; 18:4; 22:25, 27; 33:6; Mat 2:20; 10:28, 28; 26:38; Mar 3:4; 14:34; Luk 6:9; 17:33; Joh 12:25; Apg 3:23; Rö 11:3; Heb 10:39; Jak 5:20; Off 8:9; 12:11; 16:3.
.. hier von einer Berechtigung eines aktiven “Jenseitsauftritts“ der Seele zu sprechen, entbehrt doch etwas der biblischen Grundlage.
etta schrieb:
Wesentlich klarer wird im Neuen Testament das Weiterleben nach dem leiblichen Tod bezeugt (Lk 9,30.31; 1Petr 3,19.20 und Offb 6,9-11)
Das einzige was sich tatsächlich im neuen Testament geändert hat, ist die konkrete Hoffnung auf eine Auferstehung, durch Jesu Opfer. Das ist auch der Grund warum solche Texte nicht im AT auftauchen.
Diese Texte nun für ein Weiterleben der Seele zu gebrauchen, bedeutet eher, das man die Hoffnung in Jesus, auf eine schon immer gegebene Seelenaktivität umdeuten möchte.
etta schrieb:
(Lk 9,30.31; 1Petr 3,19.20 und Offb 6,9-11)
Die drei angeführten Bibelstellen, stehen nicht in einem neutralen Selbstverständnis für die unsterbliche Seele. Man kann sie im Blickwinkel eines Jenseits, das man einfach voraussetzt, betrachten – aber die Bibel setzt es als Erklärung, für diese sehr außergewöhnlichen Vorfälle, nicht in ihrem Gesamtbild so fest - und damit stehen die Vorfälle in ihrem eigenen Zirkelschluß.
Verklärung:
Das allein die Verklärung eher einen Visions-Charakter hat, zeigt doch schon das unnatürliche Auftreten von Jesus, der ja zu der Zeit, noch kein Geistwesen war:
Lukas 9:29Und es geschah, während er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders und sein Gewand strahlend weiß..
( ob solch eine Szene, der finale Beweis für ein wörtliches Seelen-Jenseits ist, wäre zu Diskutieren )
Jesus predigt Geistern - Jesus hat dies weder im Zustand seines konkreten Todes getan (sondern nach seiner Auferstehung), noch hat er den "Toten" gepredigt - sondern Geistern - damit bezeichnet die Bibel an vielen Stellen etwas völlig anders!
( zu Jesu Predigen der Geister – hattest Du oben schon eine schöne Erklärung geschrieben – worauf ich noch eingehe - das ist ein wichtiger Punkt!!)
Altar und Seelen im Himmel/ Offenbarung wörtlich nehmen?:
Offb 6,9-11 wurde hier schon mehrfach angeführt: doch die wenigsten Rechtsbilder, wie die wilden Tiere aus der Offenbarung sind wörtlich zu nehmen (auch der Tod tritt da als Person auf) – sondern stehen in einem starken visionären Symbolcharakter:
Off 6:9Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hattent
Hier nochmals die Argumentationen dazu:
Beitrag von Sideshow-Bob (Seite 9)Das ist doch eher ein Zweckentfremden von biblischen Situationen, als eine klare biblische Aussage....?!