Ich muss
@LIncoln_rhyME zustimmen, man sollt es wenigstens theoretisch durchdenken. Wenn man nur die Anrufe isoliert betrachtet (ich schrieb dies ja bereits in einem vorherigen Beitrag) lösen sich die Widersprüche bezüglich der Anrufe wie in keiner anderen Theorie auf.
Ein Mensch, der nur latent suizid-gefährdet ist, also noch nicht in einer Akut-Situation steckt kann durchaus mit seinem Vorhaben hadern. Dies würde die Kontaktaufnahme zur Familie, den merkwürdigen Tonfall, den Gesprächsinhalt, den Klang nach Abschied, Fraukes Müdigkeit im letzten Gespräch erklären und auch und vor allem die Regelmäßigkeit der Anrufe. Auch die Pause vor dem letzten Anruf als Tag des endgültigen Entschlusses mit anschließendem letzten Abschiedsanruf fände so Erklärung.
In der Tat ist es weniger ungewöhnlich als es auf den ersten Blick wirkt, dass Menschen ihren gewohnten Umkreis in scheinbar völlig kontextlosen Situationen verlassen. Wir haben mit dem Fall Olivia Ostergaard und dem Fall Max Weil (der ja gerade hochaktuell ist) zwei durchaus populäre Fälle in denen das freiwillige Verschwinden ohne Barmittel oder sonstige auffälliger Mitnahme stattfindet.
Die Aussage über Fraukes mitgeführte Barmittel muss nicht relevant sein, diesbezüglich kann sie andere getäuscht haben insofern ein Entschluss vorlag und somit die Möglichkeit via ÖPNV sich innerhalb des festgestellten Radius zu bewegen.
Bezüglich der Frage wieso Frauke nicht gesehen wurde im Rahmen einer solchen Theorie hat
@LIncoln_rhyME bereits den Einwurf gemacht, dass das veröffentlichte Fahndungsfoto Frauke nicht unbedingt ähnlich sah (hier würde ich wie in meinem letzten Beitrag erwähnt diese Idee gerne noch validieren da sie auch in allen anderen Theorien wichtig ist).
Jetzt kommt das große ABER: Die Auffindesituation spricht meines Erachtens eindeutig und konkret gegen einen Suizid. Ist es noch vorstellbar, dass jemand den Ort an sich wählt um bspw. mittels Tabletten Suizid zu begehen, so scheint es mir ausgeschlossen, dass sich jemand anschließend in eine mit Tannenzweigen behangene Gruppe legt. Dies wäre schon eine sehr perfide Art und widerspräche dem vorherigen Grundgedanken eines sanften Abschiedes welcher sich im Rahmen einer solchen Theorie in den Anrufen äußert.
So gut die vorherigen Umstände (besonders die Anrufe) passen, bzw. sich theoretische Erklärungen für offene Fragen finden lassen (einen Akku kann man angesichts der damaligen Marktführerschaft Nokias überall aufladen), so wenig passt das Ende des Hergangs zu einer suizidalen Handlung, erst Recht nicht zu einer, die innert einer solchen Theorie impulsiv erfolgt sein müsste (da Frauke in dieser Theorie anhand der Anrufe nachweisbar mit sich hadert).
Den wichtigsten Punkt den
@LIncoln_rhyME erwähnt finde ich den Gedanken bezüglich des Fahndungsfotos. Wenn wir diesen weiter verfolgen und gesichert bekämen ob das Aktenzeichen XY Foto das erste und anfangs einzige zur Fahndung verwendete Foto war, müssten wir viele Gedanken relativieren. Dann ist eine freiwillige öffentliche Bewegung Fraukes durchaus ohne Zeugen möglich.
Die Diskrepanz zwischen dem XY Bild und anderen Veröffentlichungen fand ich immer schon enorm.
Damit sind aber weitere Überlegungen zu einem Suizid anhand der Auffindesituation meines Erachtens ausgeschlossen, was aber Sinn ergäbe wäre ein solches Szenario weiterzudenken, bei dem es nicht zum Suizid oder der endgültigen Suizidabsicht kommt, sondern zu falscher Gesellschaft, welche die Notwendigkeit für Übernachtung und Verpflegung nach Ausgehen des mitgeführten Geldes mit sich bringt.
Dafür bedarf es aber einer Validierung der Foto-Frage.