Gestattet, dass ich mal wieder mitmische.
Eure letzten Beiträge hörten sich doch recht interessant an.
Ich denke, ihr solltet untereinander abklären, was für euch die Basis ist: Entweder die gesamte Heilige Schrift des Alten und Neuen Testament als von Gott eingegeben zu betrachten oder nach der Art, die Heilige Schrift enthält nur Gottes Wort, wie es von vielen modernen Theologen vertreten wird. (Ich persönlich stehe zur ersten Variante. Das nur nebenbei)
Wir können nicht einander die eine oder andere Art des Verständnisses der Bibel aufzwingen. Aber es ergeben sich daraus Konflikte in der Diskussion. Für die einen sind Worte aus den Briefen von Paulus gleichbedeutend wie Worte aus den Evangelien, für den anderen nicht.
Zur Auferstehungsfrage:
Ich nehme gerne dazu die Begebenheit aus Lk 24 zur Hilfe.
36 Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. 38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? 39 Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe. 40 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. 41 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? 42 Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. 43 Und er nahm's und aß vor ihnen. Lukas 24:36-43
Damit bezeugt Jesus selbst, dass er nicht nur ein Geistwesen war, sondern auch leiblich aufstanden ist. Wie dieser neue Leib oder Geistleib beschaffen ist entzieht sich unserer eindeutigen Beurteilung. Jedenfalls wird er unsterblich sein.
Dem hinzuzufügen wäre noch das gesamte 15. Kapitel aus dem 1. Korintherbrief, insbesondere:
40 Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. 41 Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz. 42 So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. 44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 1. Korinther 15:40-44
Zum Thema verwandeln:
1Kor 15,52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Hier wird der Begriff "verwandeln" verwendet um die Entrückung zu umschreiben. Das heißt die noch lebenden Christen werden zeitgleich mit denen bereits verstorbenen Christen geeint die, sagen wir, Unsterblichkeit oder / und Geistleiblichkeit erhalten.
werden verwandeln werden = griech. allaso --> anders machen, 1) etw. ändern bzw. austauschen, umwandeln, transformieren.
2) etw. mit etwas anderem vertauschen (Gräz. z.B. beim Wechseln von Kleidern.)
Eines steht für mich fest, dass mit den noch Lebenden Christen bei der Entrückung etwa dasselbe sich vollzieht, was auch bei Jesus sich abgespielt hat, als er von den Toten auferstanden ist.
Ich denke es entzieht sich unserer Kenntnis, was genau bei der Aufstehung passiert ist. Ob man da von einer totalen Umwandlung sprechen muss oder um ein Überkleidetwerden ist nicht von Bedeutung. Es sei denn man möchte jeweils daraus gewisse Schlussfolgerungen ziehen oder Hypothesen bestätigt wissen, was auch auf einen falschen Pfad führen könnte.
Zum Thema auferweckt bzw. auferweckt wurde oder sich selbst aufwecken.
Wenn man von einem Toten behauptet, er würde sich selbst auferwecken, dann schlussfolger ich, dass er nicht wirklich tot war. Nur mal so: Eine solche Definition würde nur noch mehr Zweifel und auch Spekulatioen hervorrufen.
Klar ist, dass Jesus die Macht hatte sich auch selbst aufzuwecken:
17 Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, dass ich's wieder nehme. 18 Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Johannes 10:17-18
Darüber hinaus: Jesus ist Gott.
Und darüber hinaus: So sinnvoll ist es gar nicht darüber zu diskutieren.