@Salachrist Vorweg: Was sündigen betrifft, hab ich festgestellt, dass wir gar nicht so auseinander sind, du hattest meine Aussagen vermutlich nur irgendwie missverstanden
:)Salachrist schrieb:Was der Reich der Himmel ist, haben wir ja ausführlich hier geklärt. Ein irdisches Reich mit Christen und Scheinchristen.https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=qa&answer_id=123
Ich habe den Link jetzt nicht noch mal aufgemacht (u.a. eine Zeitfrage für mich), aber kommen da
Bibelstellen mit "Reich der Himmel" vor?
Salachrist schrieb:Aber beim groben überfliegen, kann eigentlich schon gesagt werden, dass Reich Gottes und Reich der Himmel nicht das selbe sind.
dem stimme ich zu.
Aber wie gesagt "Reich der Himmel" diesen Ausdruck finde ich eben in der Bibel auch nirgends, sondern nur "Himmelreich" und "Himmel" oder "Himmeln".
Wie gesagt, für mich geht aus dem Kontext hervor, dass "Gottes Reich" und "Himmelreich" das gleiche sein muss.
Dagegen ist "Himmelreich" (alias Gottes Reich) und "Reich der Himmel" etwas Unterschiedliches und Letzteres gibt's vermutlich gar nicht.
Salachrist schrieb:MT 19,24 Und wiederum sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt!
Ins Reich der Himmel (Gemeinde, Kirche usw.) kann jeder mit einem dicken Geldbeutel hinein bzw. die Personen mit dem Charakter die dem reichen Jüngling gleichen
Hier setzt du wieder "Reich Gottes" mit "Reich der Himmel" gleich, aber das ist eben nicht das Gleiche
:)Bzw. "Reich der Himmel" kann dann wohl nicht das Reich Gottes und somit auch nicht die Gemeinde sein.
Die Kirche sehe ich übrigens NICHT als die christliche Gemeinde an, weil die Kirche als Oberhaupt den Papst hat und das halte ich für unbiblisch, nämlich dass eine Gemeinde einen Papst hat. Ich weiß, dass Petrus als der 1. Papst gesehen wird, aber das finde ich eine falsche Auslegung der Kirchen. Denn es gibt nur EINEN Mittler zwischen den Menschen und Gott und das ist Jesus und kein Papst.
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Salachrist schrieb:MK 9,1 Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es sind einige unter denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes in Kraft haben kommen sehen!
Salachrist schrieb:Die Jünger die angesprochen wurden sind ja dennoch gestorben, denn wenn man im Kontext betrachtet, haben sie das Reich Gottes gesehen in dem Moment wo Jesus verklärt wurde und Elia und Mose erschienen sind.
Genau, sie haben - zu ihren LEBZEITEN (also NICHT schon gestorben
:) ) das Reich Gottes gesehen.
Dass sie dann später doch noch gestorben sind, ist somit gar nicht relevant. Sie sahen aber das Himmelreich zu ihren Lebzeiten noch.
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O:
das würde doch bedeuten, dass jemand, der mal "in Jesus" war, alias "in der Gemeinde" war, alias geistig schon "ins Reich Gottes versetzt" war (Im Reich Gottes wird einem die Sünde nicht mehr angerechnet, obwohl man natürlich als unvollkommener Mensch immer wieder sündigen wird -> es wird einem aber immer wieder vergeben)....
... sich dann benehmen und faule Früchte bringen könnte, wie er lustig ist oder sich von der Gemeinde und Jesus lossagen könnte - ohne irgendwelche Konsequenzen.
Er hätte quasi Narrenfreiheit (bis auf, dass er den HG nicht verspotten dürfte). Das sehe ich aber nicht so.
Salachrist schrieb:In Jesus vllt öberflächlich gesagt ja... in der Gemeine Ja.... Ins Reich Gottes versetzt NEIN!
doch, aus der Bibel geht’s aus mehreren Stellen hervor, dass – wenn man sich zu Jesus bekannt hat, ihm nachfolgen will und sich im Zuge dessen auch taufen ließ, dann geistig gesehen ein Anrecht auf das Reich Gottes erworben hat, somit -anrechtsmäßig- da hinein versetzt wurde.
Faule Früchte sind ein Zeichen, dass man nicht wiedergeboren ist.
Man müsste halt klären, was faule Früchte genau sind.
Normale Sünden, die jeder Mensch – auch ein schon Wiedergeborener immer wieder tut, zählen in meinen Augen nicht dazu.
Denn kein Mensch ist zu seinen Lebzeiten vollkommen und wird somit immer wieder sündigen, auch die Glieder einer Gemeinde. Wie ich schon mal schrieb, ob „faule Frucht“ oder nicht kommt mMn ganz auf die EINSTELLUNG zum Glauben an Gott und zu Jesus an.
Wer in Jesus ist bringt Frucht und bringt nicht Frucht, weil er es soll oder wegen eines Bekenntnisses das er gemacht hat.
genau. Und DAS meinte ich mit dieser Einstellung.
Aber selbst wenn jemand die richtige Einstellung hat, ist er ja deswegen nicht perfekt, sondern immer wieder anfällig für Sünden (Fehler) – und wenn es nur unbewusst und unabsichtlich passiert.
Es kommt auf den Willen und die Bemühung an, Fehler zu vermeiden und dabei hilft eben die richtige Einstellung ->
Schaue ich auf Jesus und frage, wie würde er handeln, z.B oder denke ich gar nicht an Jesus? Bin jetzt Christ und dann kann ich ja Jesus links liegen lassen - so nach diesem Motto?
... Aber dieser ist ja seit der Bekehrung ein Kind Gottes und unterliegt somit auch der Zucht Gottes. Was nicht unbedingt strafend ist, sondern Gott findet einen Weg ihn wieder auf die richtige Bahn zu leiten. Zudem wie kann ein waschechter Christ in Sünde verharren ohne schlechtes Gewissen?
Richtig, auch hier wieder: die Einstellung ist entscheidend.
O: Wer aber schon ganz bewusst sündigen WILL, sich also bewusst gegen Jesus entscheidet, also da glaube ich nicht, dass das ohne Konsequenzen bleibt.
Salachrist schrieb:Ist nicht jede Sünde willentlich?
nein, sehe ich nicht so.
Ich weiß es eigentlich ganz genau vorher... vorallem nach einigen Jahren "christsein", weiß ich sofort welche Situationen ich meiden sollte und wie ich zu reagieren hätte. Sag nur, wenn du lügst, dann lügst du ausversehen.
ja, man weiß es im Grunde, aber man „vergisst“ vielleicht manchmal sich zu fragen, wie es richtiger wäre → der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.
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O:
das verstehe ich nicht: Aus Angst etwas zu tun und im Wissen der negativen Konsequenzen machst du genau DAS dann gerade? Erkläre mir das bitte genauer, ich möchte dich verstehen können.
Salachrist schrieb:Wie gesagt es waren bei mir Zwangsgedanken.
Als ich frisch bekehrt war, wusste ich halt aus der Bibel, dass mir jede Sünde vergeben wird, außer die Lästerung gegen den heiligen Geist. Als ich das las bekam ich richtig Angst davor dieses ausversehen zu begehen, hab sofort zu Gott gebetet und drum gebeten mich vor dieser Sünde zu bewahren.
Dann hatte ich erstmal normale Gedanken über Gott und den Geist usw. und dann kamen halt unreine Gedanken dazu und ich bekam in den Momenten immer Angst.
Ich habe das nie wirklich gewollt. Das Phänomen nennt man umgekehrte Psychologie. Denk z.B. nicht an die Milka Kuh und du tust es.
okay, das verstehe ich jetzt.
Kannst du mal bitte beschreiben, wie diese unreinen Gedanken waren, was genau hattest du gedacht?
Nun bin ich dabei, diese Überbleibsel mit dem Herrn aus meinem Kopf zu beseitigen. Wenn die wiederkommen, gehen die direkt zum Herrn und lasse mir die Füße waschen. Das nimmt den Gedanken jede Kraft, obwohl diese sowieso nicht ernstgemeint sind.
das finde ich sehr gut!
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O:
Aber man hat durch die Taufe Gottes Geist bekommen und somit wird einem geholfen,
Salachrist schrieb:Ahh das Thema schon wieder :) die Taufe rettet nicht, mit der Taufe bekommt man auch nicht den hl. Geist.
https://www.soundwords.de/grundlegende-gedanken-zur-taufe-a1073.html
Dein Link sind auch nur Auslegungen von
Menschen, mit einigen dieser Interpretationen kann ich jedoch nicht mitgehen.
Aber die Taufe ist ein Thema für sich. Das könnten wir später vielleicht noch mal gesondert betrachten falls du möchtest.
Jetzt werde ich erst mal nicht weiter darauf eingehen, weil es sonst zu viel auf einmal wird.
Sehr professionell und geistlich ausgelegt, ohne irgendwelche Schriftstellen zu verdrehen.
Die lassen echt keine fragwürdige Stelle aus.
ich habe auch schon einige Auslegungen über die Taufe gelesen und dass diese heilsentscheidend sei, und über diese Auslegungen konnte ich genauso wie du sagen: „ohne irgendwelche Schriftstellen zu verdrehen.... lassen nichts aus...“
(das liegt eben alles im Auge des Betrachters
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O:
Wenn man dies aber mal vergisst und unbedacht einen Fehler macht (sündigt), dann kann man das bereuen, es wird einem vergeben und man kann sich bemühen, den Fehler nicht wieder zu machen.
Wie ich schon weiter oben schrieb: Es geht einfach nur um die innere Einstellung: Will ich Fehler (Sünden) vermeiden oder will ich diese ganz bewusst machen?
Salachrist schrieb:Hört sich irgendwie an, als hättest du dir innerlich ein Gesetz eingeprägt a´la ich soll nicht dies und soll nicht das?
nein, das interpretierst du falsch.
Salachrist schrieb:Wie hieß nochmal deine Gemeinde und was für eine Lehre vertreten sie? Stimmst du mit denen überein?
ja stimme mit ihnen überein. Aber die sehen das eben genau so wie ich es weiter oben alles beschrieben hatte. Meine Gemeinde heißt "Gemeinde Christi" (findet man auch im Internet).
Vielleicht intepretiere ich in den Aussagen zu viel hinein.... sich bemühen, den Fehler nicht wieder zu machen..... Will ich Fehler (Sünden) vermeiden.
Vielleicht nicht zu viel, sondern evtl. interpretierst du was falsches hinein?
Wir machen wirklich garnix nur sterben :) Fehler nicht zu begehen versucht, haben die Juden mit dem Gesetz und waren ein Paradebeispiel, wie das nicht funktionieren kann.
Das stimmt. Und das war das EINE Extrem in meinen Augen.
Aber die Hände in den Schoß legen und einfach nur dem Alltag nachgehen und
gar nicht daran zu denken, wie wohl Jesus handeln würde an der eigenen Stelle, SO ran zu gehen halte ich für das ANDERE Extrem.
In solch einer Lebensweise (wenn man also gar nicht an Jesus denken würde), das wäre in meinen Augen keine Nachfolge Jesu.
Man würde sich somit gar nicht bemühen, irgendwelche Gebote von ihm zu halten. Aber DAS (diese zu halten, seinen Beispielen zu folgen usw...) hatte er doch seinen Jüngern aufgetragen. Das hat dennoch nichts mit dem zu tun, wie es die Pharisäer taten.
Die P. hingen noch am alten Zopf, an den alten Schläuchen... (am alten Gesetz) → DAS hatte Jesus bei denen hauptsächlich angeprangert. Vor allem aber hielten sie ja nichts von Jesus, glaubten nicht an ihn.
Ein Christ sollte aber an ihn glauben. Und zum Glauben gehört mMn eben auch, tagtäglich an ihn zu glauben und sich im Zuge dessen eben auch immer mal wieder zu fragen, würde Jesus jetzt genauso handeln wie ich?
Einfaches Beispiel: Mir kommt jemand blöd ich fühle mich ungerechtfertigt angegriffen → jetzt kann ich auf zweierlei Weise reagieren: mir gehen die Pferde durch und ich kontere genauso aggressiv zurück. Oder ich besinne mich (möglicherweise hilft mir in diesem Augenblick eben wirklich der Gedanke, wie würde Jesus jetzt reagieren) und bleibe ruhig und trotzdem freundlich, versuche also zu deeskalieren.
Und da muss ich sagen, mir gehen immer mal noch da und dort die Pferde durch, aber es wird zunehmend besser. Hat ja alles auch mit Ego-zurückschrauben zu tun.
Wir haben nur 2 Gebote (nichtmal diese) und ansonsten grenzenlose Freiheit.
Sehr richtig. Eins davon ist, seinen Nächsten lieben.
Aber dazu gehört eben auch, die Gefühle im Zaum halten, das Ego zurückschrauben – das finde ich nicht immer so einfach, das kommt nicht ganz von alleine – oder geht das bei dir so einfach?
Weißt jetzt wie ich das alles meine mit der Nachfolge Jesu?
Also ich habe am Anfang auch versucht Oberheilig zu sein und landete mehrfach auf der Schnauze.
glaube ich. Aber gerade das ist eben auch nicht die richtige Vorgehensweise.
Das ist dann wirklich Zwang. Man sollte sich mMn damit abfinden, es akzeptieren, dass man noch nicht vollkommen ist. Aber das befreit einem trotzdem nicht davon, gar nicht an Jesus und an sein Vorbild zu denken.
Und wenn man eben doch mal etwas falsch machte, soll man sich deswegen nicht selbst „steinigen“, sondern einfach nur bereuen und um Vergebung bitten, mehr ist mMn nicht nötig.
Jaaa ich habe versucht nichtmal zu lügen und jede kleine Sünde abzuwenden. Dies wurde jedoch ein Kampf den ich nicht gewinnen konnte
ja, können wir auch noch nicht gewinnen, weil wir auf dieser Erde nie vollkommen werden können.
In unserem Glauben ist kein Druck irgendwelche Werke zu tun oder ein besonderen Grad an Heiligkeit zu erlangen.
Auch keine Angst, dass man verloren gehen kann.
Sehe ich ganz genauso. Wir sind wie gesagt gar nicht so weit voneinander entfernt wie du dachtest. Du hast mich offensichtlich doch nur falsch verstanden gehabt
:)Man soll und darf sich selbst keinen Druck machen. Einfach nur an Jesus denken (DAS beinhaltet für mich den „Glauben an Jesus“), das reicht völlig aus mMn .
Das ist ein sehr großes Geschenk wenn man diese Einsicht hat und diese Lasten einen genommen werden.
genauso hatte ich das damals auch empfunden als ich zum Glauben an Jesus kam.
1. Johannes 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat mit Strafe zu tun; wer sich nun fürchtet, ist nicht vollkommen geworden in der Liebe.
Richtig. Der Glaube und die Liebe zu Jesus ist das Wichtigste und Entscheidende.