Ist der Gott der Bibel im Grunde ein Außerirdischer?
19.09.2014 um 07:15@Optimist
Wenn ein Bibelgläubiger nun argumentiert, "alle Schrift" sei "von Gott eingegeben", so würde es in der Bibel selbst stehen, im 2. Timotheusbrief, dann müsste man zunächst zurückfragen: Welche Schrift ist hier überhaupt gemeint? Und dann: Was hat wer in diese "Schrift" hinein geschrieben, und was hat er dabei an Gedanken und Empfindungen hinein gelegt, was entscheidend ist? Und falls der Inspirator wirklich "Gott" sei?
Was hätte Gott denn dann in diese Schrift hinein gelegt? Das, was die Kirchenchristen oder Bibelgläubigen dort heraus lesen? Oder vielleicht etwas ganz anderes? Wer kann einem darüber verlässliche Auskunft geben? Vielleicht der Papst? Vielleicht musste deshalb ein Theologieprofessor im Jahr 2005 Papst werden. Doch Jesus, der Christus, sprach weder von einem Papst noch von einem Theologiestudium und schon gar nicht von einem studierten Professor als seinem angeblichen Stellvertreter.
Und welchen Sinn macht es angesichts dieses Sachverhalts überhaupt, zu sagen, die Bibel sei "Gottes Wort"? Was ist dann für den Einzelnen "Gottes Wort"? Doch nur wieder seine eigene Interpretation oder die seiner Gemeinschaft, der er sich angeschlossen hat. Macht er sich damit nicht gar selbst zu seinem eigenen Götzen bzw. zu seinem eigenen Gott, so wie es der Philosoph Ludwig Feuerbach sagte: "Der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde"?
Doch der ursprüngliche Glaube an den Einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, der bleibt dabei auf der Strecke, bzw. dieser Gott bleibt weiter eingeschlossen im eigenen Inneren, im eigenen eingekapselten Herzen, auf dem Wesensgrund der eigenen Seele, und Er wartet dort weiterhin auf Seine Erweckung, wo Ihn der Bibelgläubige allerdings nicht sucht. Er ist der freie, der selbstlose Geist, der mit Religionen, Dogmen, Riten und Bibelwissenschaft nichts zu tun hat. Dieser Gott ist in uns auch der Odem in unserem Atem.
Er ist in uns und auch in allen Tieren, ja in der ganzen Natur. Die gesamte Schöpfung Gottes wird von diesem selbstlosen Gottesgeist, der Quelle aller Kraft und allen Seins, erhalten und beatmet, und die Schöpfung könnte ohne Gott, den freien Geist, gar nicht existieren. Dieser Gott ist aber nicht der Gott der Widersprüche und der Gott der Bevorzugung bestimmter Religionen und Glaubensvorstellungen, sondern Er ist gleichermaßen in allen Menschen und Lebensformen vertreten, ohne Ansehen der Person und ohne Ansehung einer Religion oder eines Bekenntnisses.
"Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich"
Die Frage, welche "Schrift" bei der Bibelstelle im 2.Timotheusbrief überhaupt gemeint ist, ist damit jedoch noch nicht beantwortet.
Die Bibel selbst kann gar nicht gemeint gewesen sein, wenn im 2. Timotheusbrief (3, 16) von einer "Schrift" die Rede ist. Denn die Bibel gab es damals ja noch gar nicht. Was war dann gemeint? Vielleicht das Alte Testament?
Hier ist es nun allerdings schon ein kleiner Vorteil, wenn man die altgriechische Sprache versteht. Denn es heißt dort keineswegs "alle Schrift ist von Gott eingegeben", sondern "alle Schrift, die von Gott eingegeben ist, ist nützlich ...", exakt wörtlich: "alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich ..." Nun können diese Worte grammatikalisch aber auf zweierlei Art verstanden werden, so dass man - wie der Notar oder Rechtspfleger bei einem unklaren Testament - fragen muss: Was hat der Autor denn wohl damit gemeint? Was hat der Schreiber also mit diesen Worten zum Ausdruck bringen wollen?
Als nahe liegende Antwort unter Einbeziehung des von Gott geschenkten gesunden Menschenverstandes bietet sich in diesem Fall an: "Alle Schrift, die von Gott eingegeben ist, ist nützlich" und zwar in dem Sinn, dass man den Satz mit den Worten fortsetzen könnte: "Wenn Gott einen Menschen inspiriert, etwas zu schreiben, dann ist das also nichts Belangloses, sondern es hat immer irgendeinen Nutzen".
Nun kommen aber die kirchlichen und bibelgläubigen Interpretations-Gesellen und deuten und manipulieren so lange an dieser Passage im 2. Timotheusbrief herum, bis am Ende scheinbar genau das heraus kommt, was man dort gerne lesen möchte, nämlich: "Die ganze Bibel (!) sei von Gott eingegeben". Doch davon kann bei dieser Bibelstelle aus einer Zeit, in der es die Bibel noch gar nicht gab, überhaupt keine Rede sein. Und hier muss auch einmal Paulus bzw. der Paulusschüler, der dies geschrieben hat, rehabilitiert werden, der eben hier gar nicht von der Bibel gesprochen hat und den man für solches auch nicht zum scheinbaren Kronzeugen missbrauchen darf.
Genauso wenig haben die Jesusworte gemäß Markus 13, 32 etwas mit der Bibel zu tun, welche lauten: "Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte aber werden nicht vergehen". Auch diese Worte werden von Bibelgläubigen manchmal zur Verteidigung der "ganzen Bibel" ins Feld geführt. Doch erstens hat Jesus mehrfach dem Alten Testament mit den Worten "Ich aber sage euch" widersprochen. Und zweitens sprach Jesus nie davon, dass alle seine Worte nur in solchen späteren Schriften richtig bewahrt würden, die - viele Generationen später nieder geschrieben - von den späteren Kirchenführern ein entsprechendes Gütesiegel bekommen.
Wenn seine Worte also "Ewigkeitswert" haben, wie er sagt, dann heißt das also noch lange nicht, dass ein bestimmtes viel später unter dunklen Umständen entstandenes Werk diese einst richtig überliefern wird. Geschweige denn, dass Paulus und die Paulusschüler, die einen großen Teil des Neuen Testaments geschrieben haben, später genau das vertreten, wofür er als Jesus einst eingestanden ist. Der Satz "Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen" sagt also überhaupt nichts über die Bibel aus.
Auch ist es schließlich ohne jedes Fundament, wenn Bibelgläubige behaupten, Gott werde Sein Wort schon irgendwie richtig bewahrt haben. Schließlich sei Er ja allmächtig. Das widersprüchliche Chaos innerhalb der Bibel, das oben beispielhaft dargelegt wurde, beweist jedoch, was hier tatsächlich "bewahrt" wurde. Doch das alles kann und darf man nicht dem Schöpfergott und Seiner Allmacht anlasten, wenn man an einen all-weisen Gott glaubt. Denn Gott greift bekanntlich auch dann nicht in den freien Willen der Menschen ein, wenn diese Menschen Böses oder Unrechtes tun. Sonst hätte Er ja schon einiges Böse im Laufe der Menschheitsgeschichte verhindern können. Und so hat Er auch hier nicht in die Verfälschungsprozesse der kirchlichen Autoritäten und ihrer Priester eingegriffen.
Wenn ein Bibelgläubiger nun argumentiert, "alle Schrift" sei "von Gott eingegeben", so würde es in der Bibel selbst stehen, im 2. Timotheusbrief, dann müsste man zunächst zurückfragen: Welche Schrift ist hier überhaupt gemeint? Und dann: Was hat wer in diese "Schrift" hinein geschrieben, und was hat er dabei an Gedanken und Empfindungen hinein gelegt, was entscheidend ist? Und falls der Inspirator wirklich "Gott" sei?
Was hätte Gott denn dann in diese Schrift hinein gelegt? Das, was die Kirchenchristen oder Bibelgläubigen dort heraus lesen? Oder vielleicht etwas ganz anderes? Wer kann einem darüber verlässliche Auskunft geben? Vielleicht der Papst? Vielleicht musste deshalb ein Theologieprofessor im Jahr 2005 Papst werden. Doch Jesus, der Christus, sprach weder von einem Papst noch von einem Theologiestudium und schon gar nicht von einem studierten Professor als seinem angeblichen Stellvertreter.
Und welchen Sinn macht es angesichts dieses Sachverhalts überhaupt, zu sagen, die Bibel sei "Gottes Wort"? Was ist dann für den Einzelnen "Gottes Wort"? Doch nur wieder seine eigene Interpretation oder die seiner Gemeinschaft, der er sich angeschlossen hat. Macht er sich damit nicht gar selbst zu seinem eigenen Götzen bzw. zu seinem eigenen Gott, so wie es der Philosoph Ludwig Feuerbach sagte: "Der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde"?
Doch der ursprüngliche Glaube an den Einen Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, der bleibt dabei auf der Strecke, bzw. dieser Gott bleibt weiter eingeschlossen im eigenen Inneren, im eigenen eingekapselten Herzen, auf dem Wesensgrund der eigenen Seele, und Er wartet dort weiterhin auf Seine Erweckung, wo Ihn der Bibelgläubige allerdings nicht sucht. Er ist der freie, der selbstlose Geist, der mit Religionen, Dogmen, Riten und Bibelwissenschaft nichts zu tun hat. Dieser Gott ist in uns auch der Odem in unserem Atem.
Er ist in uns und auch in allen Tieren, ja in der ganzen Natur. Die gesamte Schöpfung Gottes wird von diesem selbstlosen Gottesgeist, der Quelle aller Kraft und allen Seins, erhalten und beatmet, und die Schöpfung könnte ohne Gott, den freien Geist, gar nicht existieren. Dieser Gott ist aber nicht der Gott der Widersprüche und der Gott der Bevorzugung bestimmter Religionen und Glaubensvorstellungen, sondern Er ist gleichermaßen in allen Menschen und Lebensformen vertreten, ohne Ansehen der Person und ohne Ansehung einer Religion oder eines Bekenntnisses.
"Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich"
Die Frage, welche "Schrift" bei der Bibelstelle im 2.Timotheusbrief überhaupt gemeint ist, ist damit jedoch noch nicht beantwortet.
Die Bibel selbst kann gar nicht gemeint gewesen sein, wenn im 2. Timotheusbrief (3, 16) von einer "Schrift" die Rede ist. Denn die Bibel gab es damals ja noch gar nicht. Was war dann gemeint? Vielleicht das Alte Testament?
Hier ist es nun allerdings schon ein kleiner Vorteil, wenn man die altgriechische Sprache versteht. Denn es heißt dort keineswegs "alle Schrift ist von Gott eingegeben", sondern "alle Schrift, die von Gott eingegeben ist, ist nützlich ...", exakt wörtlich: "alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich ..." Nun können diese Worte grammatikalisch aber auf zweierlei Art verstanden werden, so dass man - wie der Notar oder Rechtspfleger bei einem unklaren Testament - fragen muss: Was hat der Autor denn wohl damit gemeint? Was hat der Schreiber also mit diesen Worten zum Ausdruck bringen wollen?
Als nahe liegende Antwort unter Einbeziehung des von Gott geschenkten gesunden Menschenverstandes bietet sich in diesem Fall an: "Alle Schrift, die von Gott eingegeben ist, ist nützlich" und zwar in dem Sinn, dass man den Satz mit den Worten fortsetzen könnte: "Wenn Gott einen Menschen inspiriert, etwas zu schreiben, dann ist das also nichts Belangloses, sondern es hat immer irgendeinen Nutzen".
Nun kommen aber die kirchlichen und bibelgläubigen Interpretations-Gesellen und deuten und manipulieren so lange an dieser Passage im 2. Timotheusbrief herum, bis am Ende scheinbar genau das heraus kommt, was man dort gerne lesen möchte, nämlich: "Die ganze Bibel (!) sei von Gott eingegeben". Doch davon kann bei dieser Bibelstelle aus einer Zeit, in der es die Bibel noch gar nicht gab, überhaupt keine Rede sein. Und hier muss auch einmal Paulus bzw. der Paulusschüler, der dies geschrieben hat, rehabilitiert werden, der eben hier gar nicht von der Bibel gesprochen hat und den man für solches auch nicht zum scheinbaren Kronzeugen missbrauchen darf.
Genauso wenig haben die Jesusworte gemäß Markus 13, 32 etwas mit der Bibel zu tun, welche lauten: "Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte aber werden nicht vergehen". Auch diese Worte werden von Bibelgläubigen manchmal zur Verteidigung der "ganzen Bibel" ins Feld geführt. Doch erstens hat Jesus mehrfach dem Alten Testament mit den Worten "Ich aber sage euch" widersprochen. Und zweitens sprach Jesus nie davon, dass alle seine Worte nur in solchen späteren Schriften richtig bewahrt würden, die - viele Generationen später nieder geschrieben - von den späteren Kirchenführern ein entsprechendes Gütesiegel bekommen.
Wenn seine Worte also "Ewigkeitswert" haben, wie er sagt, dann heißt das also noch lange nicht, dass ein bestimmtes viel später unter dunklen Umständen entstandenes Werk diese einst richtig überliefern wird. Geschweige denn, dass Paulus und die Paulusschüler, die einen großen Teil des Neuen Testaments geschrieben haben, später genau das vertreten, wofür er als Jesus einst eingestanden ist. Der Satz "Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen" sagt also überhaupt nichts über die Bibel aus.
Auch ist es schließlich ohne jedes Fundament, wenn Bibelgläubige behaupten, Gott werde Sein Wort schon irgendwie richtig bewahrt haben. Schließlich sei Er ja allmächtig. Das widersprüchliche Chaos innerhalb der Bibel, das oben beispielhaft dargelegt wurde, beweist jedoch, was hier tatsächlich "bewahrt" wurde. Doch das alles kann und darf man nicht dem Schöpfergott und Seiner Allmacht anlasten, wenn man an einen all-weisen Gott glaubt. Denn Gott greift bekanntlich auch dann nicht in den freien Willen der Menschen ein, wenn diese Menschen Böses oder Unrechtes tun. Sonst hätte Er ja schon einiges Böse im Laufe der Menschheitsgeschichte verhindern können. Und so hat Er auch hier nicht in die Verfälschungsprozesse der kirchlichen Autoritäten und ihrer Priester eingegriffen.