Der Dyatlov-Pass-Vorfall
03.11.2019 um 17:02@passato
Ja, es mag Ausnahmen geben.
Leute, die Gerichtsmedizin ist ein anerkanntes Fachgebiet, auch ich finde es trotz langer Berufserfahrung als Notärztin/Intensivmedizinerin schwierig, mich dort einzulesen.
Aber Ihr als Laien stellt Euch das immer so extrem einfach vor.
Die Rechtsmedizin ist ziemlich gut darin, anhand von Verletzungen Rückschlüsse auf den Unfallhergang zu ziehen, u.a. bis ins kleinste Detail. Es ist ein wahnsinnig teures und aufwändiges Gebiet, trotz alledem leistet man es sich, wenn man Todesfälle aufklären will. Meint Ihr wirklich, man bräuchte hochspezialisierte Experten, wenn jeder halbwegs logisch denkende Mensch mal eben solche Zusammenhänge zwischen Verletzung und Unfallmechanismus erkennen kann?
Nehmt es mir nicht übel, aber ich habe nicht die Zeit, jeden Beitrag ausführlich zu kommentieren, bin halt voll berufstätig. Wenn Ihr fragen habt, versuche ich sie gerne zu beantworten, aber vieles (wie z.B. den Unterschied zwischen horizontalen und vertikalen Traumata) und die entsprechenden Theorien habe ich hier schon x mal beschrieben.
Aber nochwas, das mir aufgefallen ist. In einem langweiligen Bereitschaftsdienst habe ich mich neulich mal in die Bibliothek gehockt und Todesfälle in der Kälte und in den Bergen studiert. Z.B. Bergsteiger, die erfroren, verletzt, verschüttet, höhenkrank, in Gletscherspalten gestürzt usw. zu Tode gekommen sind.
@bergfreund, vielleicht kennst Du Dich da auch mit aus.
Bei keinem der Toten (etwa 50 Bilder/Fälle habe ich mir angeschaut) hatten die Toten ihre Arme/Hände vor dem Körper wie Kolmogorova und Dyatlov. Ich gehe davon aus, dass beide gefesselt waren und jemand ihnen nach dem Tod die Fesseln entfernt hat.
Tumanov ist sich ja sicher, dass Dyatlov an den Beinen gefesselt war, durch die sehr typischen symmetrischen Verletzungen an beiden Knöcheln wie durch ein festgezurrtes, vermutlich hart gefrorenes Seil. Ich vermute, dass er auch an den Händen gefesselt war. Als man ihm das Seil abgenommen hat, war er vermutlich schon tot. Durch Einsetzen der Totenstarre und Einfrieren der Leiche blieben die Arme in dieser Position vor dem Körper. Bei Kolmogorova ebenso.
Dyatlov und Kolmogorova weisen typische Abwehrverletzungen an den Händen auf, die für einen Faustkampf sprechen.
Kolmogorovas und Doroschenkos Leichen wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit bewegt nach dem Tod, dafür sprechen die Leichenflecke.
Doroschenko wurden die Klamotten von seinen Kameraden ausgezogen, das läßt sich erklären- aber Sina??
Dyatlovs Verletzungen im Gesicht passen zu denen, die typischerweise Leute haben, die ungebremst und ohne sich mit den Armen abzufangen auf die Nase fallen. (weil sie besoffen sind, etwas in der Hand haben oder eben mutmaßlich gefesselt sind an Armen und Beinen)
Also für mich gibt es keinen Zweifel, dass irgendeine Form von Kampf stattgefunden hat.
passato schrieb:s ist doch inzwischen erwiesen dass es dort einen 7-8m Sturz Abgrund gibt, damit lässt sich so wie jeder Knochenbruch erklärenEben nicht, wie ich hier auch schon mehrfach hier erklärt habe. Sturz ist nicht Sturz. Es gibt sog. horizontale und vertikale Dezelerationstraumata. Ein Sturz aus einer Höhe wäre ein vertikales Trauma, welches ein ganz anderes typisches Verletzungsmuster hat: u.a. Extremitätenbrüche, Becken- und Wirbelkörperfrakturen.
Ja, es mag Ausnahmen geben.
Leute, die Gerichtsmedizin ist ein anerkanntes Fachgebiet, auch ich finde es trotz langer Berufserfahrung als Notärztin/Intensivmedizinerin schwierig, mich dort einzulesen.
Aber Ihr als Laien stellt Euch das immer so extrem einfach vor.
Die Rechtsmedizin ist ziemlich gut darin, anhand von Verletzungen Rückschlüsse auf den Unfallhergang zu ziehen, u.a. bis ins kleinste Detail. Es ist ein wahnsinnig teures und aufwändiges Gebiet, trotz alledem leistet man es sich, wenn man Todesfälle aufklären will. Meint Ihr wirklich, man bräuchte hochspezialisierte Experten, wenn jeder halbwegs logisch denkende Mensch mal eben solche Zusammenhänge zwischen Verletzung und Unfallmechanismus erkennen kann?
Nehmt es mir nicht übel, aber ich habe nicht die Zeit, jeden Beitrag ausführlich zu kommentieren, bin halt voll berufstätig. Wenn Ihr fragen habt, versuche ich sie gerne zu beantworten, aber vieles (wie z.B. den Unterschied zwischen horizontalen und vertikalen Traumata) und die entsprechenden Theorien habe ich hier schon x mal beschrieben.
Aber nochwas, das mir aufgefallen ist. In einem langweiligen Bereitschaftsdienst habe ich mich neulich mal in die Bibliothek gehockt und Todesfälle in der Kälte und in den Bergen studiert. Z.B. Bergsteiger, die erfroren, verletzt, verschüttet, höhenkrank, in Gletscherspalten gestürzt usw. zu Tode gekommen sind.
@bergfreund, vielleicht kennst Du Dich da auch mit aus.
Bei keinem der Toten (etwa 50 Bilder/Fälle habe ich mir angeschaut) hatten die Toten ihre Arme/Hände vor dem Körper wie Kolmogorova und Dyatlov. Ich gehe davon aus, dass beide gefesselt waren und jemand ihnen nach dem Tod die Fesseln entfernt hat.
Tumanov ist sich ja sicher, dass Dyatlov an den Beinen gefesselt war, durch die sehr typischen symmetrischen Verletzungen an beiden Knöcheln wie durch ein festgezurrtes, vermutlich hart gefrorenes Seil. Ich vermute, dass er auch an den Händen gefesselt war. Als man ihm das Seil abgenommen hat, war er vermutlich schon tot. Durch Einsetzen der Totenstarre und Einfrieren der Leiche blieben die Arme in dieser Position vor dem Körper. Bei Kolmogorova ebenso.
Dyatlov und Kolmogorova weisen typische Abwehrverletzungen an den Händen auf, die für einen Faustkampf sprechen.
Kolmogorovas und Doroschenkos Leichen wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit bewegt nach dem Tod, dafür sprechen die Leichenflecke.
Doroschenko wurden die Klamotten von seinen Kameraden ausgezogen, das läßt sich erklären- aber Sina??
Dyatlovs Verletzungen im Gesicht passen zu denen, die typischerweise Leute haben, die ungebremst und ohne sich mit den Armen abzufangen auf die Nase fallen. (weil sie besoffen sind, etwas in der Hand haben oder eben mutmaßlich gefesselt sind an Armen und Beinen)
Also für mich gibt es keinen Zweifel, dass irgendeine Form von Kampf stattgefunden hat.