Hallo
@all,
geschafft
;)! Ich habe die letzten 5 Tage nun damit verbracht, hier den kompletten Thread und viele der Links zu lesen.
Ein großes Dankeschön an alle, die sich hier so unglaublich viel Mühe gemacht haben!
Es war sehr viel Input, auch habe ich die Masse an Informationen unterschätzt, sonst hätte ich mir Notizen gemacht.
Deswegen möge man mir bitte verzeihen, wenn ich doch mal einer Fehlinformationen unterliege, oder die eine oder andere Information falsch in Erinnerung habe.
Ich bin absolut durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und dann in diesem Thread verblieben, da ich das Thema vor Jahren wahrgenommen und für interessant befunden habe.
"Damals" wurde hier ja die Schneebrett-Theorie favorisiert und viele wurden "abgebügelt", die das anzweifelten.
Ich glaube, es war passato, der die Hartnäckigkeit besaß, da neue Bewegung in den Thread zu bringen, bevor dann die Theorie der Fallwinde aufkam.
Damit möchte ich nur sagen, dass man nun nicht auch den "Fehler" machen sollte, jeden anzugehen, der eine andere Meinung hat.
Gleichwohl sollte das Gesamtbild natürlich schon zu den bekannten Fakten passen.
Stellt man die Fakten infrage, wird das wenig kostruktiv sein, da dann alles möglich ist.
Ich halte die Fallwind-Theorie für absolut plausibel und sie kann alles unter einen Hut bringen.
Dass in dieser lebenfeindlichen Gegend (kleine) Fehler das Leben kosten können und es dafür nichts anderes benötigt, ist sicherlich unstrittig.
Trotzdem gibt es einige Punkte, die mir insgesamt aufgefallen sind bzw mir durch den Kopf gehen.
Jeder einzelne Punkt ist für sich erklärbar, aber in Summe kommt da viel zusammen, was mich dann doch nachdenklich macht.
Weder möchte ich damit behaupten, dass es gegen die hier favorisierte Theorie spricht, noch hätte ich eine bessere, aber die gab es vor der Fallwind-Theorie auch nicht.
Da mir vieles durch den Kopf geht, ich auch die letzten Tage viel Input hier bekommen habe, möchte ich mich nochmals entschuldigen, falls das Folgende unvollständig oder fehlerhaft sein sollte.
- Der Herr, der die Gruppe verlassen hat, hatte körperliche Probleme (es wurde als Ischias Nerv hier gedeutet) und das nicht zum ersten mal?!
Ist darüber etwas bekannt, dass dies nicht zum ersten mal der Fall war?
Ich stelle mir nur vor, diese Schmerzen wären später aufgetreten, jeneits der Möglichkeit, mal "eben so" umzudrehen.
In diesen Gegenden ist es ja äußerst wichtig, sich auf seinen Körper verlassen zu können.
- Auch wenn der Gruppe einer Tour der Stufe 3 bei diesem Wetter Erfahrung fehlte, waren sie doch hinsichtlich Informationsbeschaffung über andere usw bestimmt bestens vorbereitet.
Weder waren sie dumm, noch hätten sie die Bedingungen auf die leichte Schuter genommen.
In diesem Zusammenhang finde ich die Wahl des letzten Zeltplatzes sehr fragwürdig.
Es war die erste Nacht jenseits der Baumgrenze und dann wählt man diesen Platz.
Auch an eine Art "Mutprobe", frei nach dem Motto, heute wollen wir es richtig hart, kann ich nur schwer glauben.
Es war ja die Lichtung, das Wäldchen in Reichweite und dort wäre der deutlich bessere Zeltplatz gewesen. Das muss allen bewusst gewesen sein.
- Und genau da, in dieser ersten Nacht jenseits der Baumgrenze, lässt man dann den Ofen weg?
Hier wurde ja lange geschrieben, da es die Informationslage so hergab, dass der Aufbau des Ofens ungefähr eine Stunde dauern würde, dies wurde ja bereits bezweifelt und auch (abschließend) geklärt.
In einer Stunde baut man zu zweit einen Kleiderschrank auf, was sollte das für ein Ofen sein?
Eigentlich sollte der Aufbau unkompliziert sein.
Und auch wenn es wohl nicht viel Holz war, soll der Ofen ja mit Holz gefüllt gewesen sein.
Ich finde es (wie gesagt, jeder einzelne Punkt für sich nicht, aber die Masse macht es dann) komisch, dass man diese Lebensversicherung nicht aufbaut, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können.
- Zwei (?) Personen waren den witterungsverhältnisse entsprechend angezogen (sorry, falls das nicht stimmt). Warum haben die am Zelt, als es verlassen werden musste, den Ofen inkl Holz nicht gesucht und mitgenommen, die anderen hätten ja Richtung Lichtung vorgehen können. Streichölzer waren ja vorhanden und dass man ein Feuer zum Überleben braucht, muss klar gewesen sein.
Ebenso die Axt. Beides wurde außerhalb des Zeltes gefunden, oder?
In diesem Zusammenhang muss ich einräumen, dass ich mir nur vorstellen kann, wie heftig solche Winde sind, aber die Zeit zum Beschweren des Zeltes und die Ruhe / den klaren Kopf, eine Taschennlampe auf das Zelt zu legen (wenn es denn so war), hatte man ja auch.
Der Ofen, draußen auch ohne Abzug, hätte ja die beste Möglchkeit gegeben, ein Feuer, geschützt vor äußeren Einflüssen, zu entfachen.
- Die einzige Möglichkeit, etwas über das Wetter zu erfahren, das Radio, gibt man dann einer anderen Gruppe?
Das ist sehr fahrlässig und passt für mich nur schwer ins Bild.
So naiv kann man doch nicht sein, zumal da ja auch ein Kriegsveteran dabei war, der bestimmt wusste, wie schnell ein Leben beendet werden kann, wenn man unvorsichtig ist.
Nun kann man ihm unterstellen, er hätte sich überschätzt, aber hätte die Gruppe da nicht ihr Veto eingelegt?
Repekt vor diesem Trip wird man doch gehabt haben, gerade wenn es das erste Mal ist.
-Warum wurde überhaupt nach Strahlung gesucht?
Ein Standardablauf bei solchen Szenarien?
- Die Verletzungen; ich kann das nicht beurteilen, aber einige hier im Forum, offensichtlich vom Fach, zweifeln ja zumindest an, dass die durch den Sturz so entstanden sein können.
In diesem Zusammenhang frage ich mich, warum 3 der 4 am Bach so schlimme Verletzungen haben und einer gar keine Verletzungen in diesem Ausmaße hatte.
Nun kann das natürlich dafür sprechen, dass diese 3 eben abgestürzt sind, aber diese 3 lagen ja nicht so dicht beieinander.
- bekannt ist ja nur, dass zwischen letzter Mahlzeit und dem letzten Atemzug ca. 6 - 8 Stunden lagen. Das sagt per se ja über die Uhrzeit des Todes nichts aus. Wegen der Temperaturen wird man anhand des Verwesungsprozesses den Tag des Todes wahrscheinlich auch nur schwer bestimmen können.
Die Uhren, drei waren es, wenn ich mich richtig erinnere, 2 zeigten eine ähnliche Uhrzeit an, waren zum Aufziehen, aber wann sie das letzte Mal aufgezogen wurden und wie lange sie dann laufen, ist nicht bekannt, letzteres zumindest nicht uns.
- Gerade wenn man bedenkt, dass so wenig Gepäck/Gewicht wie möglich mitgenommen wurde (Annahme), ist es schon komisch, dass es so viele Fotoapparate mitgenommen wurden. Ich kann mir auch vorstellen, dass die zu der Zeit wertvoll waren und die Uni, auch wenn genug vorhanden, da nicht so großzügig mit umgeht.
- Das falsche Datum (06.02. war es, oder?). Klar, Irrtum, Schlamperei, kann alles gut sein.
Insgesamt halte ich auch die Fallwind-Theorie für schlüssig, aber für mich gibt es halt einige Punkte, die einfach wegen ihrer Masse auffällig sind, auch wenn man jeden für sich beantworten kann.
Ich wollte meine Gedanken, nachdem ich mich durch so viele Seiten gelesen habe, nur mal mitteilen.
Danke für eure Zeit und allen einen schönen Tag.
PS:
Schade, dass sich der Herr mit den Beziehungen zu den (Fach)Ärzten nicht mehr meldet.