@YpersephoneY Was Du sagst- die Fokussierung auf die natürlichen Ursachen bei der neuen Ermittlung- wundert mich gar nicht mal sehr.
Gesetzt den Fall, es gibt militärische oder sonstige Geheimnisse zu verbergen. Dann wäre es ja naheliegend, in einer groß angelegten, über die Medien verbreiteten Aktion die Ernittlungen in die entsprechende Richtung zu lenken (natürliche Ursache)- und dann ein für allemal festzuhalten „der Fall ist gelöst, schaut mal, wir haben weder Kosten noch Mühen gescheut, um die Geschehnisse aufzuarbeiten, und dies ist das Ergebnis.“
Ich sag jetzt nicht, dass das meine Überzeugung ist, bevor jetzt wieder ein Sturm losgeht.
Aber die Strategie finde ich naheliegend.
Nehmen wir mal an, rein hypothetisch, es habe sich um einen geheimen Waffentest gehandelt, Sichwort „NLE“- non-lethal weapons. Was die Entwicklung solcher psychotroper biologischer und chemischer Waffen angeht, war die Sowjetunion quasi Weltmarktführer. Stichwort 2002, als das russische Militär die Geiselnahme in einem Moskauer Theater beendete, indem sie Narkosegas in den Saal einströmen ließ. Technisch ist so etwas sehr, sehr viel schwierigerer, als es so klingt, denn man braucht ungeheure Mengen eines hochwirksamen Mittels, welches auf maximale Konzentration gebracht und vernebelt werden muss. Und diese Technologie muss vorhanden und sofort einsatzbereit sein, man hat sicher nicht erst mit der Produktion begonnen, als die Geiselnahme passierte. Niemand hat damals wirklich für möglich gehalten, dass so etwas funktioniert, und es wurde im Anschluss lange gerätselt, welche Mittel denn verwendet wurden.
Will sagen: Russland ist richtig richtig gut auf dem Gebiet „neue Waffentechnologien“. Da steckt eine lange Entwicklung hinter.
Vor einiger Zeit hat Putin selber in einer Rede gesagt, man werde sich auf die Kriege der Zukunft vorbereiten und dabei auch verstärkt an NLE (non-lethal weapons- also biologische, chemische, auch psychotrope Waffen) arbeiten. Diese Technologien sind aber alles andere als neu. Bereits 1979 hat die Sowjetunion anlässlich einer Abrüstungs- Verhandlung eine Liste vorgelegt, in der u.a. psychotrope Substanzen, Infraschall- und Radiofrequenztechnologie etc. als Waffen kategorisiert werden sollen.
Die Krankenschwester aus Ivdel, welche dieses Interview s.o. gegeben hat, schreibt in einem Brief an Yuri Yudin, dass sie persönlich glaubt, die Dyatlov- Gruppe sei Opfer eines Waffentests mit psychotropen Waffen geworden. Erwähnt das so lapidar in einem Nebensatz, als sei es eine völlig normale Theorie.
Die Frau ist 86 Jahre, Krankenschwester im Ural, hat fast 50 Jahre in einem Krankenhaus gearbeitet, das zu einer militärischen Einheit gehörte. Sie ist bestimmt keine Verschwörungstheoretikerin, hat aber einiges gesehen im Laufe der Jahre.
Den Brief verlinke ich gleich mal unten in einem neuen Kommentar.
Nochmal die Hypothese zu Ende gedacht. Putin kündigt an, in Zukunft auf neue Waffensysteme zu setzen. Welches Interesse sollte er daran haben, dass bekannt wird, dass es diese effektiven psychotropen Waffen längst gibt und was genau Russland da so in seinem Arsenal hat?
Jeder weiß, dass Putin die Presse (und sicher auch die Prawda) ziemlich gut unter Kontrolle hat. Stichwort Russland und Pressefreiheit und Umgang mit kritischen Journalisten. Nun startet also die Prawda riesige Aktionen, um den Dyatlov- Vorfall öffentlichkeitswirksam ein für allemal aufzuklären- wie praktisch, wenn man bei der Gelegenheit alles in eine bestimmte Richtung (natürliche Unglücksursache) lenken kann.
Soweit der hypothetische Exkurs...
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