Der Dyatlov-Pass-Vorfall

Herzöffnung schrieb:2.)was könnte mit der Zunge passiert sein? Habe gelesen dass sie antemortem herauskam da sich geronnenes Blut in ihrem Magen befand. Einfach hin gefallen und Zunge ab? Mhhh...das Zungenbein ist doch auch raus...soweit hinten sind die Zähne ja nicht...

Ich habe gerade passend dazu ein Interview mit Holmgren gefunden:

Yes Lyudmila is yet another mistake as a result of the autopsy report. However, this is not a case of what’s ante- or postmortem, but a result of wishful thinking. The pathologist never said it was blood in her stomach; he simply states that a red substance was present in her stomach. It could be anything, from her last meal to any other substance finding its way down her throat whilst she lay with her face against running water for many days. Furthermore, if it perchance was blood in her stomach, it could be a result of many other circumstances. One shall also remember that hypothermia-related deaths are still among the most difficult cases for postmortem diagnosis in forensic medicine. But there are several cases in where changes in gastric mucosa have been seen in hypothermia-related deaths. Ulcers and multiple bleedings in the stomach as a result of severe hypothermia are quite normal. Even if the pathologist in the Dyatlov case only mentions a “red substance,” I would suggest that it in fact was blood as a result of hypothermia. Although not as a result of Lyudmila’s tongue being removed while still alive.

Außerdem soll es zu seiner Theorie bald eine ausgearbeitete, wissenschaftlich gestützte Version geben! Ich bin gespannt. ^.^

Vllt kommt ja auch irgendwann @thunderlizard zurück und kann dank seiner Recherche hinsichtlich medizinischer Fragen zusätzlich was beitragen.

Das heißt die Zunge könnte schlichtweg durchgefroren sein. Und da die zunge sehr wasserhaltig ist, ist sie wohl schließlich herausgebrochen....
ok letzendlich klappt es vil doch mit der Aufklärung. Wir dürfen gespannt sein.
Und schonmal lernen, dass man in solchen Gegenden lieber die wind geschützteren Lagen zum Zelten aussuchen sollte...

Herzöffnung schrieb:Das heißt die Zunge könnte schlichtweg durchgefroren sein. Und da die zunge sehr wasserhaltig ist, ist sie wohl schließlich herausgebrochen

Also es ist ja auffällig dass die Augen bei mehreren fehlen die im Bach gelegen haben. Meiner Meinung nach ist die Zunge genau wie die Augen einfach von so einer Art Bakterien im Wasser (ich weiss nicht was da so an Kleinstgetier drin rumschwirrt) aufgefressen worden.

Hallo zusammen,

ich habe von dem Fall schon mal vor Jahren gehört und bin gestern zufällig wieder darauf gestoßen. Als jemand mit null Ahnung von solchen Wanderungen/Expeditionen oder Wetterlagen und Naturbegebenheiten in der Gegend, konnte ich mir selbst gar keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Ich konnte lediglich abwägen, welche Theorie mir am glaubwürdigsten und realistischsten erscheint. Da sind Aliens und der Bigfoot natürlich gleich raus. Obwohl ich wahrlich kein Verschwendungstheoretiker bin, erschien mir irgendein Militärprojekt noch glaubhaft. Was weiß ich, was es damals zu der Zeit alles gab, ich bin da absolut nicht bewandert und war ja auch noch nicht geboren. Allerdings scheint das vielen hier ja abwegig und die Theorie hatte natürlich auch Lücken.
Die These mit der Fallböe/Wind klingt tatsächlich überzeugend und erklärt zumindest die meisten Fragen. Der Rest dürfte irrelevant sein und sich auch nicht mehr zu 100% aufklären lassen. Außerdem weiß man ja tatsächlich aus der Entfernung und nach der Zeit nicht mehr, was wirklich Fakt ist und was Mythos. Ich hab mich noch gefragt, wie die "bunten Lichtbälle" am Himmel zu erklären seien, die angeblich in dieser Nacht gesichtet wurden. Aber das kann auch ganz andere Gründe haben und mit dem Vorfall nicht in Verbindung stehen.
Was die Verletzungen einiger Opfer betrifft, glaube ich auch an einen harten Sturz oder eine Lawine o.ä. Einer soll zwar unverletzt gewesen sein, der zusammen mit den Verletzten aufgefunden wurde, aber vielleicht hatte der einfach "Glück". Es sind ja schon viele Menschen in Situationen unverletzt geblieben, in denen das total unwahrscheinlich war.

Es ist natürlich auch fraglich, inwiefern man die Erkenntnisse damals als definitiv hinnehmen kann. Das Ganze ist ja nun schon einige Zeit her und vielleicht würde man das heute zum Teil anders bewerten oder noch andere wichtige Erkenntnisse gewinnen, die man damals nicht hatte.
Dennoch scheint eine einfache Naturbegebenheit, die leider zu solchen tragischen Ereignissen geführt hat, das wahrscheinlichste Szenario zu sein. Natürlich eher unspektakulär, gerade nachdem das alles so mysteriös audgebauscht wurde, aber so ist es ja oft im Leben.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob da noch weitere Untersuchungen erfolgen, die diese Theorie bestätigen oder was Neues aufwerfen.

Ivy1986 schrieb:Ich bin jedenfalls gespannt, ob da noch weitere Untersuchungen erfolgen, die diese Theorie bestätigen oder was Neues aufwerfen

Ja, es gibt ja jetzt demnächst eine neue offizielle Untersuchung, da kann man schon auf die Ergebnisse gespannt sein, aber ich denke die Fallwindtheorie hat da wirklich sehr gute Chancen.

ich hab mich mal durch die 450 Seiten geknubbelt, zum Teil quergelesen, das Schnee verschüttungszenario / Bzw sturm & irgendnen Geräusch was die panisch aufschrecken lassen hat am ehesten in Frage kommt bleibt außerfrage. Da wird kein Yeti oder sonst da was rumgeeiert sein.

das Augen & Zungen im Bachbett abgetragen werden ist logisch..
die kleinst organismen freuen sich über tolle Nahrung for free. Lungenödem mit blutigen Auswurf muss vor dem Tod passiert sein, sonst wäre kein Auswurf da/gefunden worden bzw es muss zum zeitpunkt des Todes da gewesen sein (klar läuft da auch noch was ausm Körper wenn man tot ist, aber nicht eben wochen später wenn die schneemassen einen zerdrücken(das graue zeugs.) Die Rippenfrakturen könnten von den Schneemassen kommen... aber ne Schädelfraktur passt dazu nicht...

Schädelfraktur & ggf auch die Rippsenfrakturen von der Baumkletterei / Runtergefallen auf nen Boden blöd auf ne Wurzelgestürzt ( auch wenn man denkt das Arme & Beine eher gebrochen sein müssten)
(arbeite in der Pflege & wie sich da einige verletzen, so blöd kann man gar nicht denken.)

Evaland schrieb am 17.02.2019:Nur nochmal fürs Protokoll mit/in einem Wort/Satz, was war jetzt der Auslöser?Ein katabatischer Wind?

Sieht stark danach aus. Aber warten wir noch die Ergebnisse der Untersuchungskommission ab.

Grüße Euch,
ich war jetzt leider sehr lange nicht aktiv, weil ich länger im Krankenhaus war und ein paar OPs hatte. Habe aber die Zeit genutzt, um die verschiedenen Dyatlov- Bücher nochmal zu lesen, mit ein bisschen Abstand betrachtet komme ich so langsam zu einer Meinung.
In den letzten Tagen, Wochen, Monaten ist sehr viel veröffentlicht worden über die Dyatlov- Katastrophe in den russischen Medien. Anlässlich des 60. Jahrestages ist ja nochmal einiges ins Rollen gekommen.
Gestern/heute kam ein Zeitungsartikel, wo spekuliert wird, ob es sich wohl doch um eine geheime Militäroperation gehandelt hat. Irgendein Experte oder Zeuge namens Malakhov hat angeblich neue Infos zutage gebracht. Mein Russisch ist schlecht, ich brauche ein bisschen, um das alles nochmal in Ruhe zu lesen.
Parallel dazu ist wohl gerade eine Mannschaft unterwegs, um den letzten Tag der Dyatlovs nochmal vor Ort zu rekonstruieren, mit nachgebautem ähnlichen Zelt und allem. Kritik gibt es daran, dass wohl hauptsächlich drei Theorien nochmal nachgegangen werden soll: Lawine, Hurrican und noch irgendwas. Dieses Vorgehen (Fokussierung auf „natürliche Ursachen“) wurde von den Rakitin- Anhängern stark kritisiert und als taktische Strategie ausgelegt, jegliche KGB/Militärbeteiligung ein für allemal auszuschliessen.
Was meint Ihr zu den neuen Entwicklungen?
u.a.
https://www.dialog.ua/science/174528_1553347412

In dem verlinkten Artikel geht es um ein Interview dieses Fernsehjournalisten Malakhov, welches er kürzlich in Jekaterinburg/ehem. Swerdlowsk mit der Nichte (?) eines damals hochrangigen sowjetischen Generals geführt hat. Ihren Aussagen zufolge bestand die Gruppe nicht aus 9, sondern aus ursprünglich 11 Mitgliedern, die zwei nicht genannten waren die Kinder eben dieses sowjetischen Generals. Angeblich sollte ein geheimer spezieller Waffentest durchgeführt werden mit „Psychotropen Waffen“ (was immer das sein mag), welcher schief ging. Die beiden Kinder des Generals kamen entweder ums Leben oder der Sohn wurde schwerst verletzt. Der General sei mehreren Zeugen zufolge oft am Grab der Dyatlovs gewesen sein und habe depressiv gewirkt. Geheime Unterlagen zu dem Vorfall seien unter Verschluss gehalten worden.
Klingt interessant.
NB: Zolotarev wurde ja vor einiger Zeit exhumiert. Dabei fand sich angeblich eine Leiche, die von den Verletzungen her nicht auf die Beschreibung von Zolotarevs Körper passte.

Original anzeigen (2,4 MB)

Der Journalist Malakhov im Interview mit Vera B., der Nichte des verstorbenen sowjetischen Generals Dmitri Ljeljuschenko. Dessen Sohn und Tochter waren angeblich mit von der Partie bei der Dyatlov- Expedition- in welcher Form auch immer, ob alleine unterwegs oder wie wird nicht gesagt. Nur dass es um spektakuläre Waffentests gehen sollte, und die Kinder dadurch ruhmreich zurückkehren wollten.
Dazu passt die Aussage Zolotarevs, die mehrfach zitiert wird (auf die Frage, was denn der Sinn dieser bescheuert klingenden Winterwanderung sei): „über das, was wir machen, werde die Welt noch sprechen.“
Über diese Äußerung gab es wohl mehrere Zeugenaussagen und Tagebucheinträge von ehemaligen Teilnehmerinnen von Zolotarevs Sportkursen, die er geleitet hat.
(u.a. berichtet von Mythen- Metzger auf YouTube, findet man aber auch in diversen russischen Zeitungsberichten)

@chelsi

Ich persönlich würde mich von diesen "Geheimnis und Waffentestblödsinn" verabschieden, aber manch einer steht halt auf so etwas.
Plausible Erklärungen werden da gern mal außer acht gelassen.

Wenn ich schon so etwas lese:

chelsi schrieb:Dessen Sohn und Tochter waren angeblich mit von der Partie bei der Dyatlov- Expedition- in welcher Form auch immer, ob alleine unterwegs oder wie wird nicht gesagt. Nur dass es um spektakuläre Waffentests gehen sollte, und die Kinder dadurch ruhmreich zurückkehren wollten.

Stichwort: "angeblich"

chelsi schrieb:Angeblich sollte ein geheimer spezieller Waffentest durchgeführt werden mit „Psychotropen Waffen“ (was immer das sein mag), welcher schief ging. Die beiden Kinder des Generals kamen entweder ums Leben oder der Sohn wurde schwerst verletzt.

Stichwort: "angeblich"

chelsi schrieb:(u.a. berichtet von Mythen- Metzger auf YouTube

Sehr seriöse und wissenschaftlich fundierte Quelle... :palm:

Na ja, es geht nicht darum, worauf ich stehe. Das Interview geht jedenfalls gerade durch alle russischen Zeitungen, so dass ich es durchaus für diskutierenswert halte. Durch den Jahrestag und diverse Aufrufe melden sich jetzt immer wieder Zeitzeugen und deren Nachfahren.
Warum soll die alte Dame sich sowas komplett ausdenken?
Was sind denn für Dich bitte seriöse Quellen in diesem Zusammenhang?
Mythen Metzger zitiert überwiegend Material aus der Prawda sowie von verschiedenen russischen Fernseh- Sendern.
Die Prawda ist durchaus eine ernstzunehmende Quelle.
Ach so, das „angeblich“ habe ich hinzugeschrieben., da mein Russisch etwas lückenhaft ist. Zum Zeitunglesen reicht es aber einigermaßen.

Am 15.3.2019 lief im russischen Fernsehen diese interessante einstündige Talkshow zum Thema Dyatlov- Pass. Darin geht es um die neuen Aussagen und die Theorie, dass ursprünglich 11 Teilnehmer zu der Gruppe gehörten . Darunter die beiden Kinder dieses Generals.
Die neuen Erkenntnisse haben eine ziemliche Welle ausgelöst unter den russischen Dyatlov- Experten, denke dass wir davon noch einiges hören werden in der nächsten Zeit.
Auch wenn @KaMailLeon nichts davon hält 😉 Vermutlich ohne sich näher mit der neuen Thematik beschäftigt zu haben. 🙈
Die Sendung hat schon fast 200 000 Aufrufe bei YT- nicht schlecht, eine Woche nach Ausstrahlung.

https://www.youtube.com/watch?v=FE9iSlOpXh0 (Video: Перевал Дятлова: Новые факты. Экспедиция. Начало. Андрей Малахов. Прямой эфир от 15.03.19)

chelsi schrieb:Die Sendung hat schon fast 200 000 Aufrufe bei YT- nicht schlecht, eine Woche nach Ausstrahlung.

Man muss sich auch nicht mit der Thematik befasst haben um zu wissen, dass die YT-Aufrufe überhaupt keine Bedeutung haben und nicht in Zusammenhang mit der Korrektheit des Dargestellten stehen.

@chelsi

Die Sendung hat schon fast 200 000 Aufrufe bei YT- nicht schlecht, eine Woche nach Ausstrahlung.

Was lediglich bedeutet, dass sich so viele Leute dafür interessieren. Daraus kann man aber nicht rückschließen, zu welcher Meinung sie gekommen sind.

@off-peak
@Nemon

Da geht es ja um keine einzelne Meinung oder Wahrheit, es kommen Vertreter aller Theorien zu Wort, von UFO über Yeti bis Lawine und Waffentests. Und es sind interessante Gäste da. Insgesamt ein gutes update zum Stand der Dinge.
Wenn man sich dafür interessiert.

@chelsi
Gut, mag sein. Es klang nur so, als sollten die Zugriffszahlen dem Sendung Autorität verleihen. Dann war's wohl ein Missverständnis (wobei eine richtig gute Sendung, die es ernst meint, Bullshit-Theorien keinen Platz einräumen sollte. Das aber nur grundsätzlich als Anmerkung).

@Nemon
Es soll glaube ich nur verdeutlichen, wie viel Kopfzerbrechen der Vorfall seit 60 Jahren macht und wie viele mehr oder weniger verrückte Theorien es inzwischen gibt. Ist halt ein bisschen unterhaltsam aufbereitet für den normalen Bürger. Rossija1 ist eigentlich ein recht neutraler Sender. Kein Bildungsfernsehen, aber auch kein RTL2.

@chelsi
Ich muss gerade an die TV-Doku denken, wo der Boxer Nikolai Sergejewitsch Walujew (2,13 m/150 kg), der mittlerweile wohl in der Politik bzw. Verwaltung irgendwo ist, bei einer Familie in Sibirien in der Wachstuchtisch-Küche sitzt. Die Jungs wollen einen Yeti-Kontakt gehabt haben. Er ist selbst, was die Ironie an der Sache ist, so etwas wie ein ... ich mein, wenn der mit Perücke im Wald rumläuft, kriegt Yeti persönlich kalte Füße ... seht selbst. Jedenfalls hat er die Jungs ermahnt, in ihren Yeti-Videos künftig keine Kraftausdrücke zu verwenden.
Die Doku war aber wohl eine englische Produktion; auf jeden Fall sehr interessant, weil nur Bären-DNA gefunden wurde statt Yeti-DNA. (Ein US-Faker kämpft daraufhin vor laufender Kamera gegen die Tränen) Aber besondere Bären-DNA, weil das, wenn ich mich recht erinnere, auf eine Eisbär-Population in den Weiten der russischen Wälder schließen ließ.
Es schwang aber auch mit, dass im russischen Hinterland so allerhand Mythen noch in den Köpfen tief verankert sind.


Original anzeigen (0,2 MB)